Verstopfung lösen: Was hilft gegen Obstipation?
Verstopfung zu haben, ist äußerst unangenehm. Was hilft gegen Verstopfung und welche Hausmittel gibt es? Und was ist zu tun, wenn das Baby oder Kind an Obstipation leidet?
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Zusammenfassung
- Was hilft gegen Verstopfung? Bei einer Verstopfung kann es zunächst hilfreich sein, sich viel zu bewegen, ausreichend zu trinken und ballaststoffreich zu essen. Abführmittel sollten nur zum Einsatz kommen, wenn das nicht hilft und dann auch nicht dauerhaft.
- Symptome: Von Verstopfung spricht man, wenn der Stuhl hart ist und der Darm weniger als dreimal pro Woche entleert werden kann.
- Ursachen: Verschiedene Erkrankungen können ebenso zu Verstopfung führen, wie bestimmte Medikamente. Auch eine falsche Ernährungsweise und Flüssigkeitsmangel sowie hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft, können zu Obstipation beitragen.
- Verstopfung bei Babys: Obstipation bei Babys und kleinen Kindern hat fast nie körperliche Ursachen, sondern ihr liegt zum Beispiel eine Änderung der Lebensgewohnheiten zugrunde. Eltern sollten eine Verstopfung kinderärztlich abklären lassen und nicht eigenmächtig Abführmittel geben.
- Diagnose: Eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung mit Abtasten des Bauches gehören in jedem Fall zur Diagnose. Eventuell sind auch eine Blut- oder Stuhlprobe sowie verschiedene Tests nötig.
- Wie lässt sich einer Verstopfung vorbeugen? Das Risiko einer Verstopfung lässt sich minimieren, wenn man sich viel bewegt, ausreichend trinkt und sich ballaststoffreich und ausgewogen ernährt.
Was hilft gegen Verstopfung?
Eine Verstopfung kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Allerdings muss nicht unbedingt eine behandlungsbedürftige Obstipation dahinterstecken, wenn die Stuhlentleerung mal ein paar Tage nicht klappt. Häufig kann man bereits selbst einiges tun, um eine Verstopfung zu lösen.
Verstopfung lösen: Diese Hausmittel können helfen
Vor allem über die Ernährung lässt sich bei einer leichten Verstopfung bereits viel erreichen. Folgende Tipps können helfen, eine Verstopfung zu lösen:
- viele Ballaststoffe essen, diese stecken zum Beispiel in Obst und Gemüse sowie Weizenkleie
- ausreichend trinken, etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag
- Füllmittel und Quellmittel wie Leinsamen und Flohsamen können gegen Verstopfung helfen
- Bewegung
- das Anwinkeln der Beine auf der Toilette etwa durch einen Schemel kann es erleichtern, sich zu entleeren
- Lebensmittel wie getrocknete Pflaumen und Sauerkraut sind natürliche Abführmittel
- ein Esslöffel Olivenöl oder Leinöl pur gegessen soll den Stuhl geschmeidiger machen
- eine Bauchmassage im Uhrzeigersinn
Durch Ballaststoffe und Füllmittel quillt der Stuhl auf und es erhöht sich gleichzeitig der Wasseranteil im Stuhl. Der gequollene Stuhl drückt gegen die träge Dickdarmwand und regt sie an, sich stärker zu bewegen. Zudem sorgt der erhöhte Wasseranteil für einen weicheren Stuhl. Wichtig ist es jedoch, dabei ausreichend zu trinken. Ansonsten wirkt sich der Quelleffekt eher negativ auf die Verstopfung aus.
Bei Babys und Kindern sollten Verdauungsbeschwerden oder zu seltener Stuhlgang kinderärztlich abgeklärt werden. Auf eigene Faust Medikamente einzusetzen, ist nicht ratsam.
Verstopfung: Ärztliche Behandlung
Wie eine Verstopfung behandelt wird, ist davon abhängig, wodurch die Verdauungsprobleme entstanden sind und wie sie sich äußern.
Ist eine bestimmte Erkrankung für die Verstopfung verantwortlich, muss diese behandelt werden. Wenn bestimmte Medikamente die Obstipation ausgelöst haben, müssen diese, wenn möglich, niedriger dosiert oder vollständig abgesetzt werden.
Für gewöhnlich reicht es aus, eine Verstopfung konservativ (d. h. nicht-operativ) zu behandeln. Nur bei bestimmten Erkrankungen wie etwa einer Divertikulitis mit Abszessen kann eine Operation (z. B. eine Teilentfernung des Dickdarms bzw. Kolonresektion) nötig sein.
Verstopfung: Abführmittel
Wenn weder eine umgestellte Ernährung noch geänderte Lebensgewohnheiten die Verstopfung lindern, können Abführmittel Abhilfe schaffen und verhindern, dass bei Darmentleerung zu stark gepresst werden muss. Dabei ist es wichtig, sich stets an die vorgeschriebene Dosierung zu halten und diese nur solange einzunehmen, bis sich der Stuhlgang normalisiert hat – also so kurz wie möglich. Denn die Anwendung von Abführmitteln führt zur Ausscheidung von Wasser und Elektrolyte und kann auf Dauer für den Körper negative Folgen haben.
Wasserbindende Abführmittel ziehen Wasser aus dem Körper in den Darm. Das Wasser kann den harten Stuhl aufweichen, sodass anschließend wieder ein geregelter Stuhlgang möglich ist. Wasserbindende Abführmittel sind:
- Salinische Abführmittel wie Bittersalz und Glaubersalz. Sie sollten in viel Wasser gelöst eingenommen werden. Ein Nachteil ist der unangenehme Geschmack. Wegen ihrer Nebenwirkungen sollten salinische Abführmittel nicht längere Zeit ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden.
- Lactulose (Milchzucker). Allerdings entfaltet dieser Zucker seine Wirkung erst, nachdem Darmbakterien ihn aufgespalten haben. Der Nachteil: Bei der Spaltung entstehen neben den wasserbindenden Anteilen auch Bestandteile, die Blähungen verursachen.
- Macrogol. Dieses sollte mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Das Wasser wird gebunden und zum Ort der Verstopfung transportiert. Macrogole gelten als besser wirksam und besser verträglich als Lactulose.
Darmanregende Abführmittel regen die Dickdarmbewegung an und leiten verstärkt Wasser und Elektrolyte in den Dickdarm. Beispiele für darmanregende Abführmittel sind die Wirkstoffe
- Bisacodyl,
- Natriumpicosulfat oder
- Sennoside.
Prucaloprid gegen Verstopfung: In schweren Fällen kann es vorkommen, dass weder die allgemeinen Maßnahmen noch die Therapie mit Abführmitteln den Stuhlgang erleichtern – in solchen Fällen setzen Fachleute häufig Prucaloprid ein.
Prucaloprid bindet sich an die Serotonin-Rezeptoren des Magen-Darm-Kanals und ahmt dort die Wirkung des Serotonins nach. Dadurch fördert Prucaloprid den Durchgang des Nahrungsbreis durch den Zwölffingerdarm und löst letztlich im Enddarm die Muskelbewegungen aus, die zur Darmentleerung führen.
Stufentherapie der chronischen Verstopfung
Fachleute folgen bei chronischer Verstopfung diesem Stufenschema:
Stufe | Maßnahme |
1. Stufe: allgemeine Maßnahmen |
|
2. Stufe: zusätzliche Ballaststoffe |
|
3. Stufe: Abführmittel | 1. Wahl:
|
4. Stufe: rezeptpflichtige Arzneimittel |
|
Verstopfung: Symptome einer Obstipation
Eine Verstopfung kann unterschiedliche Symptome verursachen, die von Mensch zu Mensch variieren. Mögliche Symptome der Obstipation sind:
- harter Stuhl, der sich meist nur durch schmerzhaftes Pressen entleeren lässt
- ein permanentes Völlegefühl
- Bauchschmerzen
- Blähungen
Wie oft sollte man Stuhlgang haben?
Die Häufigkeit des Stuhlgangs variiert von Mensch zu Mensch und hängt von vielen Faktoren ab. Alles zwischen dreimal pro Tag bis dreimal wöchentlich gilt als normal.
Eine Faustregel lautet: Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche deuten auf eine Verstopfung hin.
Nach mindestens drei Monaten mit weniger als drei Stuhlgängen pro Woche und hartem Stuhl sprechen Fachleute von chronischer Verstopfung.
Die Häufigkeit des Stuhlgangs allein ist jedoch nicht ausschlaggebend. Viele Menschen haben zwar regelmäßig Stuhlgang,
- können ihren Darm aber nur durch starkes und teils schmerzhaftes Pressen entleeren oder
- haben einen sehr harten Stuhl oder das Gefühl, sie müssten die Finger zur Hilfe nehmen, um den Stuhl zu entleeren.
Verstopfung: Wann wird es gefährlich?
Wer unter einer Verstopfung leidet, ist oft beunruhigt: Schadet die längere Verweildauer des Stuhls dem Körper? Kann das den Körper vielleicht sogar vergiften? Die Sorge ist jedoch unbegründet. Wenn der Stuhl zu lange im Körper bleibt, bilden sich keine gefährlichen Giftstoffe.
Viele Menschen mit chronischer Verstopfung fühlen sich zwar in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Eine Verstopfung ist jedoch nicht zwangsläufig gesundheitlich problematisch.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn zusätzlich zur Obstipation folgende Symptome auftreten:
- Blut im Stuhl
- schneller Gewichtsverlust
- Anzeichen für einen Darmverschluss (Ileus) wie Übelkeit, Erbrechen, kolikähnliche Schmerzen
Solche Beschwerden sollten sofort ärztlich abgeklärt werden, denn ein Darmverschluss ist potenziell lebensgefährlich. Bei dieser Erkrankung ist der Transport des Stuhls vollständig blockiert.
Verstopfung: Ursachen der Obstipation
Häufigste Ursache für eine Verstopfung ist eine der folgenden Darm-Funktionsstörungen:
- Die Bewegung des Dickdarms ist stark verlangsamt. Der Dickdarm ist träge und benötigt mehr als doppelt so viel Zeit, um den Stuhl in Richtung Enddarm zu schleusen. Aus dem Dünndarm nachrückende Verdauungsprodukte stauen sich so im Dickdarm. Dort wird dem Stuhl durch das längere Verweilen außerdem mehr Flüssigkeit entzogen. Der Stuhl wird dadurch fest und hart.
- Der Dickdarm arbeitet weitgehend normal. Allerdings ist der Enddarm blockiert, sodass die Betroffenen den Stuhl nicht oder nur mit Mühe entleeren können. In diesem Fall liegt eine sogenannte Entleerungsstörung vor.
Beide Störungen der Darmtätigkeit können sowohl
- körperlich
- als auch funktionell sein, also ohne organische Ursache.
Verstopfung durch falsche Ernährung?
Häufig werden folgende Ursachen für eine Verstopfung genannt:
- falsche, ballaststoffarme Ernährung
- Flüssigkeitsmangel
- zu wenig Bewegung
Dass dies die direkten Ursachen für eine Obstipation sind, ist bisher allerdings nicht belegt. Denn nicht jeder Mensch, der sich falsch ernährt oder sich nicht viel bewegt, hat Probleme bei der Stuhlentleerung. Und umgekehrt führt nicht bei jedem Menschen mit Verstopfung eine umgestellte Ernährung zu einer Besserung.
Wahrscheinlich ist, dass manche Menschen eine Neigung zur Obstipation haben und bei ihnen ein ungesunder Lebensstil schneller Verdauungsprobleme auslösen kann als bei Personen, die sich gesund ernähren und viel bewegen.
Darmträgheit im Alter
Ältere Menschen klagen häufiger über Verstopfung. Gründe hierfür können zum Beispiel sein:
- Bewegungsmangel
- verminderte Muskelkraft des Darms
- Medikamenteneinnahme
- Flüssigkeitsmangel
- falsche Ernährungsweise
Verstopfung: Darmerkrankungen als Ursache für Obstipation
Mögliche Erkrankungen, die eine Verstopfung zur Ursache haben können, sind:
- Reizdarmsyndrom
- entzündliche Darmerkrankungen wie entzündete Darmdivertikel (Divertikulitis)
- Morbus Crohn
- Darmverwachsungen (Briden)
- Darmkrebs
- Fissuren
- Abszesse
- schmerzhafte Hämorrhoiden
Verstopfung durch andere Erkrankungen
Eine Verstopfung kann auch durch eine Erkrankung entstehen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Dickdarm zu tun hat.
So verlangsamen mitunter Erkrankungen wie
- Parkinson,
- Multiple Sklerose,
- Muskeldystrophie,
- Myasthenia gravis ,
- Diabetes mellitus,
- oder eine Schilddrüsenunterfunktion
- Magnesiummangel
die Verdauung und können zu Verstopfung führen.
Verstopfung in der Schwangerschaft
AuchVeränderungen im Hormonhaushalt können eine Obstipation verursachen: In Schwangerschaft und Stillzeit oder während der Wechseljahre ist eine Verstopfung nicht selten. In der Schwangerschaft macht das Hormon Progesteron den Darm träge. Zusätzlich drückt die wachsende Gebärmutter auf den Darm.
Manche Frauen haben auch in bestimmten Zyklusphasen verstärkt Verdauungsprobleme. Frauen haben daher zwei- bis dreimal öfter Verstopfung als Männer.
Nebenwirkungen bestimmter Medikamente
Neben der gewünschten Wirkung zeigen viele Medikamente unerwünschte Nebenwirkungen, zu denen häufig auch die Verstopfung zählt. Dazu gehören:
- Schmerzmittel (Analgetika), wie beispielsweise Opiate
- Antidepressiva
- Anticholinergika, mit denen man beispielsweise übermäßigen Harndrang oder ungewollten Harnverlust behandelt
- Neuroleptika zur Behandlung von Psychosen
- Antiepileptika
- Antihypertensiva zur Senkung von Bluthochdruck
- Spasmolytika zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- harntreibende Mittel (Diuretika)
- Eisen
- Lithium
- Vinca-Alkaloide
Verstopfung beim Baby
Wenn ein Baby, das noch voll gestillt wird, drei bis vier Tage lang keinen Stuhlgang hat, so ist das nicht weiter ungewöhnlich.
Für die Verdauung bei Säuglingen gilt: Fünfmal am Tag oder einmal alle fünf Tage (und manchmal darüber hinaus) sind normal.Außerdem kann der Stuhl nach der Umstellung auf Breinahrung fester sein und gleichzeitig die Stuhlentleerung seltener stattfinden.
Anzeichen für eine Verstopfung bei Kleinkindern sind
- sehr seltener (einmal wöchentlich),
- harter und
- trockener Stuhlgang.
Verstopfung bei Babys: Mögliche Ursachen
Gründe für eine Verstopfung bei Babys und Kleinkindern können zum Beispiel sein:
- Nahrungsumstellung
- Kuhmilcheiweißunverträglichkeit bei Säuglingen
- psychische Belastungen
- veränderte Lebensgewohnheiten wie Krankheit, eine lange Reise oder die Windelentwöhnung
- in sehr seltenen Fällen eine Organerkrankung
- wunder Po
- Flüssigkeitsmangel
Bei Kindern ist die Ursache einer Verstopfung zu 90 bis 95 Prozent funktioneller Natur. Das bedeutet, dass es keine körperliche Ursache gibt. Häufig beginnt eine Verstopfung bei kleinen Kindern damit, dass zum Beispiel der Windelbereich wund oder der After eingerissen ist. Dies macht die Darmentleerung schmerzhaft. Das Kind hält den Stuhl nun möglicherweise zurück. In der Folge bilden sich harte Ballen, die nur noch schwer und unter Schmerzen herauszupressen sind – ein Teufelskreis kann die Folge sein.
Verstopfung bei Babys: Was tun?
Bei Verstopfung sollten Eltern rasch eine kinderärztliche Praxis aufsuchen, damit das Problem nicht zum Dauerzustand wird. Zudem sollten sie ihrem Kind auf keinen Fall auf eigene Faust Medikamente verabreichen.
Das können Eltern selbst tun, um ihrem Kind bei Verstopfung zu helfen:
- den Bauch sanft im Uhrzeigersinn massieren, zum Beispiel mit verdünntem Kümmelöl, um die Darmtätigkeit anzuregen.
- ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken geben: Kinder ab einem Jahr benötigen rund 600-800 Milliliter pro Tag, Kinder ab vier Jahren rund einen Liter (Vorsicht: Säuglinge, die ausschließlich gestillt werden, benötigen keine zusätzliche Flüssigkeit. Zu viel Wasser kann bei ihnen zu einer Wasservergiftung führen).
- für eine ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährungsweise sorgen.
- den Windelbereich pflegen.
- Kinder, die keine Windel mehr tragen, regelmäßig an den Toilettengang erinnern, jedoch ohne Zwang.
Die*der Kinderärztin*Kinderarzt kann
- Mittel verschreiben, die den Stuhl weich halten,
- Glycerinzäpfchen oder Miniklistiere verabreichen (nicht gegen den Willen des Kindes, sonst könnte es die Angst vor dem Stuhlgang verstärken)
- ggf. einen wunden oder entzündeten Po behandeln.
Verstopfung: Diagnose der Obstipation
Um herauszufinden, ob eine Verstopfung vorliegt, wird
- die*der Ärztin*Arzt zunächst eine gründliche Anamnese vornehmen, also gezielt Fragen zu Lebensstil und Vorerkrankungen stellen, zur Dauer der Verstopfung, Ernährungsgewohnheiten, weiteren Beschwerden oder Erkrankungen sowie eingenommenen Medikamenten.
- Eventuell ist es nötig, Blut- und Stuhlproben zu nehmen.
- In einer körperlichen Untersuchung werden der Bauch abgetastet und die Darmgeräusche mithilfe eines Stethoskops abgehört. Der Enddarm (Rektum) wird eventuell mit einem Finger abgetastet.
- Eine Blutanalyse zeigt, wie hoch die Kaliumwerte im Blut und die Konzentration der Schilddrüsenhormone sind.
- Der sogenannte Hämoccult-Test kann eventuell vorhandenes, nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl nachweisen.
Falls es nicht gelingt, die Verstopfung durch eine ballaststoffreichere Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung zu lindern, sind weitere Untersuchungen nötig:
- Zur weiterführenden Diagnose wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt.
- Ist eine Darmspiegelung nicht möglich, können stattdessen Ultraschall- und Röntgenaufnahmen gemacht werden.
Weitere Tests zur Diagnose einer Verstopfung
Der Hinton-Test bestimmt die Verweildauer des Stuhls und ermöglicht es festzustellen, wo genau die Verstopfung sitzt – im Dickdarm selbst oder im Bereich des Enddarms, der möglicherweise blockiert ist. Dazu schlucken die Betroffenen an sechs aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Kapsel mit Markern, die bei einer Röntgenuntersuchung sichtbar sind. Am siebten Tag erfolgt dann eine Röntgenaufnahme des Bauchs.
- Erfolgt die Entleerung nach mehr als 60 Stunden, ist für die Verstopfung wahrscheinlich ein träger Dickdarm verantwortlich.
- Bei einer trotz Verstopfungssymptomen durchschnittlichen Verweildauer von 30 bis 40 Stunden liegt das Problem wahrscheinlich in einem blockierten Enddarm: In dem Fall lautet die Diagnose Entleerungsstörung.
Anorektale Manometrie: Auch die Druckbestimmung im Enddarm ist für die Diagnose hilfreich: Hierzu kommt die anorektale Manometrie zum Einsatz. Der Druck wird dabei mithilfe einer dünnen Messsonde gemessen, an deren Spitze sich ein kleiner aufblasbarer Ballon befindet. Die Sonde wird durch den After ein Stück weit in den Enddarm geschoben. Dann kann die Kraft des Schließmuskels in Ruhe und bei Anspannung gemessen sowie durch langsames Füllen des Ballons mit Luft eine Stuhlfüllung des Mastdarms nachgeahmt werden.
Die Messergebnisse zeigen, ob die Funktion des Enddarms oder der Schließmuskeln gestört und ob beim Pressen der Druckanstieg und die Muskelerschlaffung richtig aufeinander abgestimmt sind.
Einer Verstopfung vorbeugen
Durch folgende Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Verstopfung minimieren:
- ballaststoffreiche Kost – zum Beispiel mit Vollkornbrot, Datteln, Pflaumen, Feigen und anderen Früchte- und Gemüsesorten
- viel Bewegung
- ausreichend Flüssigkeit trinken (1,5-2 Liter pro Tag)
- bei Stuhldrang zur Toilette gehen und nicht abwarten
- morgens ein Glas lauwarmes Wasser vor dem Frühstück trinken