Frau benutzt Nasenspray wegen trockener Nase
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Trockene Nasenschleimhaut: Ursachen und Behandlung der Rhinitis sicca

Von: Dagmar Schüller (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 27.08.2024

Eine trockene Naseschleimhaut kann schnell auftreten und ist oft harmlos. Halten die Beschwerden jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Betroffene handeln. Welche Einflüsse eine Rhinitis sicca begünstigen und wie sich die Symptome lindern lassen, erfahren Sie hier.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Rhinitis sicca

Zu den Auslösern zählen trockene Raumluft, Klimaanlagen, Feinstaub, der übermäßige Gebrauch von abschwellenden Nasensprays und hormonelle Veränderungen.

Typische Symptome sind ein Spannungsgefühl in der Nase, Juckreiz, Krustenbildung, Nasenbluten und ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Geeignete Maßnahmen sind Nasenspülungen, Inhalieren mit Salzwasser, Luftbefeuchter aufstellen und täglich ausreichend Wasser trinken.

Was ist eine trockene Nasenschleimhaut?

Eine trockene Nasenschleimhaut, auch als Rhinitis sicca bezeichnet, betrifft viele Menschen gelegentlich. Während eine temporäre Trockenheit der Nase meist harmlos ist, kann eine anhaltende trockene Nasenschleimhaut auf eine ernstere Erkrankung hindeuten.

Zudem ist eine ausgetrocknete Nasenschleimhaut in ihrer Abwehrfunktion eingeschränkt. Denn sie produziert weniger Sekret, das normalerweise als Barriere gegen Krankheitserreger wie Bakterien und Viren dient. In der Folge kann leicht eine Entzündung entstehen.

Nasenschleimhaut zu trocken: Mögliche Ursachen

Die Ursachen für eine trockene Nasenschleimhaut sind vielfältig und oft durch äußere Einflüsse bedingt.

Mögliche Auslöser der Rhinitis sicca:

  • trockene Luft
  • extreme Hitze oder Kälte
  • Kontakt mit reizenden Dämpfen
  • Tabakrauch
  • Abgase und Feinstaub
  • Arbeiten mit Chemikalien wie Chrom
  • Konsum von Schnupftabak oder Drogen wie Kokain
  • hormonelle Veränderungen während der Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre
  • abweichende oder deformierte Nasenscheidewand (belastet die Schleimhaut in den betroffenen Bereichen stärker)

Weiterhin können bestimmte Medikamente, insbesondere Antihistaminika, Glukokortikoide und Psychopharmaka, eine trockene Nase als Nebenwirkung haben.

Selbst scheinbar harmlose Gewohnheiten wie Nasebohren oder der dauerhafte Gebrauch von abschwellenden Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin können zu einer Austrocknung der Nasenschleimhaut führen.

In einigen Fällen tritt die trockene Nasenschleimhaut im Rahmen von Allergien oder Autoimmunerkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom auf. Auch nach medizinischen Eingriffen im Nasenbereich, etwa nach Operationen oder einer Strahlentherapie, kann die Schleimhaut austrocknen.

Symptome bei trockener Nasenschleimhaut

Die Symptome entwickeln sich häufig schleichend. Anfänglich kann dasunangenehme Gefühl in der Nase nur sporadisch auftreten, beispielsweise durch trockene Heizungsluft im Winter.

Neben dem trockenen Gefühl können sich weitere Beschwerden einstellen. Die Schleimhäute produzieren ungenügend Nasensekret, wodurch sich Krusten und Borken in der Nase bilden können. In der Folge entsteht außerdem häufig eine verstopfte Nase.

Häufig klagen Betroffene auch über

  • Juckreiz,
  • Brennen und
  • das Gefühl eines Fremdkörpers in der Nase.

In einigen Fällen kann es durch die trockene Schleimhaut zu Nasenbluten kommen. Selten verschlechtert sich der Geruchssinn.

Ein schwerwiegendes, jedoch seltenes Symptom ist die Entwicklung einer sogenannten Stinknase (Ozäna). Dabei kommt es zu einem Abbau des Gewebes in der Nase, was Bakterien eine günstige Umgebung bietet und einen unangenehmen Geruch verursacht.

Diagnose: So wird Rhinitis sicca festgestellt

Bestehen die Beschwerden einer trockenen Nase über längere Zeit, ist eine medizinische Abklärung ratsam. Zu Beginn der Diagnose untersucht der*die Arzt*Ärztin die Nase von außen und innen, oft mithilfe einer endoskopischen Nasenspiegelung (Rhinoskopie).

Sollte der Verdacht auf eine allergische Reaktion bestehen, können Allergietests weitere Klarheit bringen. Manchmal sind auch Abstriche oder Blutuntersuchungen notwendig, um andere Ursachen auszuschließen. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) kommen zum Einsatz, wenn der Verdacht auf eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen besteht.

Behandlung der trockenen Nasenschleimhaut

Eine langfristige trockene Nasenschleimhaut erfordert eine konsequente Pflege und Befeuchtung, um die Beschwerden zu lindern. Dazu zählen:

  • Nasenspülungen mit der Nasendusche
  • Nasensprays mit Kochsalz- oder Meerwasserlösungen
  • Salzlösungen inhalieren
  • spezielle Öle anwenden (nur kurzzeitig, um die Flimmerhärchen der Schleimhaut nicht zu schädigen)

In der Drogerie oder Apotheke gibt es Nasenduschen und fertige Kochsalzlösungen zu kaufen. Letztere müssen vor der Anwendung meist mit Wasser gemischt werden.

Zur Pflege der vorderen Nasenbereiche eignen sich Nasensalben, beispielsweise mit Dexpanthenol. Zudem gibt es spezielle Sprays für die Nase, die neben der feuchtigkeitsspendenden Lösung auch pflegende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure enthalten.

Wichtig ist jedoch, keine Wattestäbchen beim Auftragen von Salben zu verwenden, um Verletzungen der empfindlichen Schleimhaut zu vermeiden. Stattdessen mit dem gewaschenen Finger auftragen.

Achtung: Abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen, wie sie oft bei Erkältungen eingesetzt werden, sind nicht empfehlenswert. Diese können die Schleimhaut zusätzlich austrocknen.

Darüber hinaus sollten Betroffene bestimmte Reizfaktoren vermeiden. Dazu gehört nicht nur der Verzicht auf Tabakrauch und reizende Dämpfe, sondern auch trockene und staubige Raumluft durch regelmäßiges Lüften zu reduzieren.

Auch die Luftfeuchtigkeit gezielt zu erhöhen, kann eine geeignete Maßnahme sein. Dazu gibt es spezielle Luftbefeuchter, die im Raum aufgestellt werden.