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Syphilis: 13 Symptome der Geschlechtskrankheit
Syphilis (Lues) ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weltweit von rund 7 Millionen Neuinfektionen im Jahr aus. Männer sind circa 16-mal häufiger betroffen als Frauen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch sexuellen Kontakt, einschließlich vaginalen, analen und oralen Geschlechtsverkehrs. Die Erkrankung kann jedoch auch von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden.
Früh erkannt, lässt sich Syphilis heutzutage gut mit Antibiotika behandeln. Allerdings bleibt die Geschlechtskrankheit oft lange unerkannt: Sie verläuft in mehreren Stadien Stadien, die sich durch teils unspezifische Symptome äußern. Zeitweise sind Betroffene sogar beschwerdefrei, was eine Diagnose erschwert.
Unbehandelt kann sich die Infektion ausbreiten, schwere Organschäden verursachen und tödlich verlaufen. Insbesondere sexuell aktive Menschen sollten daher über mögliche Syphilis-Symptome Bescheid wissen und im Zweifel ärztlichen Rat einholen. Diese 13 Krankheitszeichen können auf Syphilis hindeuten.
Primäre Syphilis: Rotes Geschwür ist ein erstes Symptom
Rund zehn Tage bis drei Monate nach Ansteckung tritt das erste Stadium (Primäre Syphilis) ein. Dabei entwickelt sich in der Regel ein kleines Geschwür, das Fachleute auch als Ulcus durum (deutsch: Harter Schanker) bezeichnen. Zunächst bildet sich ein dunkelroter Fleck an der Stelle, an der das Bakterium in die Haut eingedrungen ist – etwa im Genitalbereich, am After oder im Mund. Im weiteren Verlauf entstehen verhärtete Ränder und das Geschwür sondert eine farblose Flüssigkeit ab. Da es keine Schmerzen verursacht und auch ohne Behandlung nach rund vier bis sechs Wochen meist wieder verschwindet, bleibt das Geschwür oft unbemerkt.
Geschwollene Lymphknoten sind Symptom bei primärer Syphilis
Während des ersten Syphilis-Stadiums kann es zu geschwollenen Lymphknoten kommen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Polyskleradenitis syphilitica. Dies ist eine Reaktion des Körpers auf die Infektion; er versucht, das Bakterium zu bekämpfen. Die Lymphknoten werden größer, verhärten sich und können druckempfindlich sein. Auch hier gilt: Nach wenigen Wochen schwellen die Lymphknoten von selbst wieder ab. Die Erkrankung selbst sowie deren Übertragbarkeit bleiben jedoch bestehen. Erfolgt keine Behandlung, kann die bakterielle Infektion in das nächste Stadium übergehen.
Fieber und Unwohlsein: Symptome bei sekundärer Syphilis
Das sekundäre Stadium zählt ebenfalls zur Frühsyphilis und tritt in der Regel vier bis zehn Wochen nach der Infektion ein. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Infektion bereits über die Blut- und Lymphbahnen im Körper ausgebreitet. Der Körper erkennt das Bakterium Treponema pallidum als fremd und löst eine Immunantwort aus. Diese kann systemische Entzündungen verursachen, die zu Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein führen.
Sekundäre Syphilis: Hautausschlag ist ein Symptom
Ein charakteristisches Merkmal der sekundären Syphilis ist ein masernähnlicher, rot-bräunlicher und nässender Hautausschlag (Condylomata lata). Er juckt nicht und bildet sich vor allem im Genitalbereich sowie an Stellen mit starker Schweißbildung. Auch eine übermäßige Hornhautbildung an Hand und Fuß kann für Syphilis sprechen. Bei einigen Betroffenen bilden sich zusätzlich Plaques in der Mundhöhle und auf der Zunge. Charakteristisch sind außerdem Veränderungen in der Hautpigmentierung im seitlichen Halsbereich, auch Halsband der Venus genannt.
Kopfschmerzen sind Symptom bei sekundärer Syphilis
Eine weitere mögliche Entzündungsreaktion des Körpers auf die Infektion sind Kopfschmerzen. Auch führen die geschwollenen Lymphknoten im Nackenbereich oftmals zu unangenehmen Spannungskopfschmerzen.
Sekundäre Syphilis: Muskel- und Gelenkschmerzen sind Symptome
Viele Betroffene klagen während des zweiten Syphilis-Stadiums über Muskel- und Gelenkschmerzen. Auch diese lassen sich auf eine Immunantwort des Körpers zurückführen. Zudem kann Syphilis eine Vaskulitis auslösen: Die Entzündung der Blutgefäße stört die Durchblutung in den Muskeln und Gelenken, was Schmerzen zur Folge hat. Darüber hinaus beeinträchtigt die Geschlechtskrankheit das zentrale Nervensystem, was ebenfalls zu Muskel- und Gelenkschmerzen führen kann.
Haarausfall kann Symptom bei sekundärer Syphilis sein
Wenn im Zusammenhang mit einer Syphilisinfektion Haarausfall auftritt, sprechen Fachleute von Alopecia syphilitica. Betroffen sind neben dem Kopfhaar auch Augenbrauen, Wimpern, Bart und andere behaarte Körperregionen. Insbesondere beim Kopf- und Barthaar treten blumenkohlähnliche Papillome auf ("mottenfraßartig"). Der Haarausfall kann aber auch diffus sein, sodass sich die Haare gleichmäßig ausdünnen.
Latente Syphilis: Symptomfreie Phase
Sämtliche Symptome der sekundären Syphilis verschwinden nach rund vier Monaten in der Regel von selbst wieder. Dann folgt die sogenannte latente Syphilis (auch Latenzphase oder Latenzstadium), eine beschwerdefreie Zeit, die mehrere Jahre andauern kann. Das Bakterium Treponema pallidum befindet sich jedoch weiterhin im Körper und die betroffene Person bleibt meist infektiös. Auch ohne Beschwerden kann sie die Erkrankung also auf andere Menschen übertragen. In einigen Fällen heilt die Frühsyphilis jedoch auch spontan aus.
Tertiäre Syphilis: Schwere Organschäden sind mögliche Symptome
Die sogenannte Spätsyphilis wird aufgrund wirksamer Antibiotikabehandlungen immer seltener. Unentdeckt und unbehandelt kann dieses Stadium jedoch zu bleibenden Organschäden führen. Möglich ist etwa eine Entzündung der Blutgefäße im Herzen, die Aneurysmen und Herzklappenschäden zur Folge haben können. Auch Funktionsstörungen der Leber und Nieren kommen vor. In diesem Stadium ist der Großteil der Betroffenen nicht mehr ansteckend.
Augenschäden sind Symptome bei tertiärer Syphilis
Eine Syphilisinfektion im dritten Stadium kann Augenkrankheiten auslösen. Typisch sind etwa Entzündungen im Inneren des Auges (Uveitis), an der Netzhaut und Aderhaut (Chorioretinitis) sowie des Sehnervs (Optikusneuritis). Im schlimmsten Fall kann Syphilis zur Erblindung führen.
Hautveränderungen sind Symptome bei Spätsyphilis
Im tertiären Stadium können schwerwiegende Hautveränderungen (Lues tuberosa) auftreten. Dabei handelt es sich um gummiartige Geschwülste, die zu tiefen Wunden werden können und besonders oft am oberen Rumpf, auf der Kopfhaut, im Gesicht und an den Beinen auftreten. Sie können aber auch die Knochen und inneren Organe befallen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Gummen.
Lesetipp: Hautkrankheiten mit Bildern erkennen
Neurosyphilis: Typisches Symptom ist Demenz
Im Spätstadium kann das Bakterium ins zentrale Nervensystem eindringen. Dann sprechen Fachleute von einer Neurosyphilis oder dem quartären Stadium. Diese Phase verläuft in einigen Fällen beschwerdefrei, in anderen Fällen kann es jedoch zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) kommen. Diese führt zu einem fortschreitenden Abbau des Nervengewebes, was wiederum Wesensveränderungen und Verwirrtheit bis hin zur Demenz mit sich bringen kann. Untersuchungen zeigen, dass HIV-positive Patient*innen vergleichsweise häufig an Neurosyphilis erkranken.
Kongenitale Syphilis: Symptome bei Babys
Steckt sich ein Fötus im Mutterleib mit Syphilis an, liegt das Risiko einer Totgeburt bei 30 bis 40 Prozent. Auch Frühgeburten sind häufig. Während oder unmittelbar nach der Geburt kann es zu umfassenden Hautläsionen beim Neugeborenen kommen. Innerhalb der ersten zwei Lebensjahre können Symptome wie wiederkehrendes Fieber, geschwollene Lymphknoten, Darmentzündungen sowie eine Vergrößerung von Leber und Milz auftreten. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, entstehen unter anderem Schäden im zentralen Nervensystem. Zudem können betroffene Babys erblinden und taub werden.
Syphilis mit Kondomen und Tests vorbeugen
Die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr kann das Risiko einer Syphilisinfektion erheblich reduzieren. Wer sichergehen will, sollte auch beim Oralverkehr darauf zurückgreifen. Regelmäßige Tests auf sexuell übertragbare Infektionen sind ebenfalls sinnvoll, um eine mögliche Ansteckung frühzeitig zu erkennen. Wird bei einer Person Syphilis diagnostiziert, sollten alle Sexualpartner*innen der letzten drei Monate ebenfalls auf die Geschlechtskrankheit untersucht werden.
Lesetipp: Wie sicher ist welche Verhütungsmethode?
Syphilis (Lues) ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weltweit von rund 7 Millionen Neuinfektionen im Jahr aus. Männer sind circa 16-mal häufiger betroffen als Frauen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch sexuellen Kontakt, einschließlich vaginalen, analen und oralen Geschlechtsverkehrs. Die Erkrankung kann jedoch auch von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden.
Früh erkannt, lässt sich Syphilis heutzutage gut mit Antibiotika behandeln. Allerdings bleibt die Geschlechtskrankheit oft lange unerkannt: Sie verläuft in mehreren Stadien Stadien, die sich durch teils unspezifische Symptome äußern. Zeitweise sind Betroffene sogar beschwerdefrei, was eine Diagnose erschwert.
Unbehandelt kann sich die Infektion ausbreiten, schwere Organschäden verursachen und tödlich verlaufen. Insbesondere sexuell aktive Menschen sollten daher über mögliche Syphilis-Symptome Bescheid wissen und im Zweifel ärztlichen Rat einholen. Diese 13 Krankheitszeichen können auf Syphilis hindeuten.
- Online-Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI): RKI-Ratgeber Syphilis: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Syphilis.html (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Syphilis (Lues): https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Syphilis.html (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen der Deutschen Aidshilfe: Syphilis: https://www.aidshilfe.de/syphilis (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen des Bundesamts für Gesundheit (BAG): Syphilis: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/syphilis.html (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen der Frauenärzte im Netz: Syphilis: Krankheitsbild: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/syphilis/krankheitsbild/ (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen des Universitätsspitals Zürich (USZ): Syphilis (Lues): https://www.usz.ch/krankheit/syphilis/ (Abruf: 02/2024)
- Online-Informationen von Amboss: Syphilis: https://www.amboss.com/de/wissen/syphilis/ (Abruf: 02/2024)
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