Sulcus-ulnaris-Syndrom: Was hilft beim Kubitaltunnelsyndrom?
Das Sulcus-ulnaris-Syndrom ist eine chronische Schädigung und Einengung des Ellennervs. Dadurch kommt es unter anderem zu Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche. Gelegentlich treten auch Schmerzen auf. Was verursacht das Sulcus-ulnaris-Syndrom und welche Behandlung hilft?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Sulcus-ulnaris-Syndrom
Das Sulcus-ulnaris-Syndrom kann langwierig verlaufen. Bis zu völliger Symptomfreiheit können mehrere Monate vergehen. Zudem ist es möglich, dass die Beschwerden Jahre später wieder aufflammen.
Beim Kubitaltunnelsyndrom sollte das Ellenbogengelenk auch in der Nacht nicht stark gebeugt werden. Hilfreich kann deshalb eine spezielle Schiene sein, die Betroffene nachts tragen.
Das Ulnarisrinnensyndrom kann auf Dauer zu Schäden am Ellennerv führen. Die Beweglichkeit und Empfindlichkeit der Hand können herabgesetzt sein, zudem kann eine Krallenhand entstehen.
Das Kubitaltunnelsyndrom wird je nach Ausprägung der Beschwerden mit oder ohne OP behandelt. Neben Schienen, Schonung und Schmerzmitteln kann ein operativer Eingriff notwendig sein, um den Ellennerv zu entlasten.
Was ist das Sulcus-ulnaris-Syndrom?
Das Sulcus-ulnaris-Syndrom – auch Kubitaltunnelsyndrom oder Ulnarisrinnensyndrom – ist eine dauerhafte Schädigung und Einengung des Ellennervs (Nervus ulnaris). Der Nervus ulnaris verläuft an der Innenseite des Oberarms hin zum Ellenbogenhöcker bis zu den Fingern. Dabei passiert der Nerv einige Engstellen, unter anderem den Kubitaltunnel, der an der Innensete des Ellenbogens liegt.
Diese knöcherne Rinne (Sulcus ulnaris) kann durch Bindegewebe so straff abgedeckt sein, dass es zu einer Kompression des Nervens kommt. Dadurch sind Symptome wie eine gestörte Sinneswahrnehmung sowie Muskelschwäche in den Fingern, der Hand oder im Unterarm möglich. Die Lebensqualität der Betroffenen ist durch die Beschwerden deutlich eingeschränkt.
Umgangssprachlich wird die empfindliche Stelle am Ellenbogengelenk als Musikantenknochen bezeichnet. Die Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht eindeutig geklärt. Sie bezieht sich jedoch darauf, dass Stoßeinwirkungen auf diesen Bereich des Ellbogens ein unangenehm kribbelndes Gefühl im Unterarm und der Hand auslösen.
Häufigkeit
Etwa 25 von 100.000 Menschen sind vom Kubitaltunnelsyndrom betroffen. Männer leiden zweimal so häufig darunter wie Frauen. In etwa einem von fünf Fällen tritt das Ulnarisrinnensyndrom beidseitig auf.
Sulcus-ulnaris-Syndrom: Symptome beim Kubitaltunnelsyndrom
Beim Sulcus-ulnaris-Syndrom treten typischerweise Kribbeln und Schmerzen bei Druck auf die Knochenrinne auf. Die Empfindlichkeit des Kleinfingers, des halben Ringfingers und der Handkante ist herabgesetzt. Weitere mögliche Symptome sind:
- brennende Schmerzen im Unterarm
- Schwellung des Nervs
- Kraftlosigkeit in der Hand, etwa wenn Betroffene schreiben oder einen Schlüssel im Schloss drehen
Im fortgeschrittenen Stadium kann sich die Muskulatur in der Hand zurückbilden. Außerdem kann eine Krallenhand entstehen. Dabei handelt es sich um eine für das Kubitaltunnelsyndrom typische, gekrümmte Stellung von Hand und Fingern.
Ursachen: Woher kommt das Sulcus-ulnaris-Syndrom?
Das Ulnarisrinnensyndrom entsteht durch eine Einengung des Ellennervs. Die möglichen Ursachen dafür sind vielfältig:
- Arthrose
- Verletzungen und Nervenschäden, etwa durch Knochenbrüche oder falsche Lagerung während einer OP
- Fehlstellung des Unterarms
- häufige einseitige Belastung des Ellenbogengelenks
- Druck durch eine Gewebewucherung
Nicht immer lässt sich eine konkrete Ursache ausmachen. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören:
- Übergewicht (Adipositas)
- Diabetes mellitus
- rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis
Wie wird das Sulcus-ulnaris-Syndrom diagnostiziert?
Um das Kubitaltunnelsyndrom zu diagnostizieren, sind ein ärztliches Gespräch sowie eine neurologische Untersuchung notwendig. Typisch für das Kupitaltunnelsyndrom ist das sogenannte Hoffmann-Tinel-Zeichen, ein elektrisches Kribbeln beim Beklopfen der betroffenen Stelle.
Zusätzlich können noch weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen:
Sulcus-ulnaris-Syndrom: Behandlung mit und ohne Operation
Die Wahl der Therapie hängt von der Ausprägung der Beschwerden ab. Eine Behandlung ohne OP ist angezeigt, wenn die Symptome seit weniger als zwei Wochen oder wiederkehrend, aber nicht dauerhaft auftreten. Schreiten die Beschwerden weiter voran, ist eine OP sinnvoll. Gleiches gilt beim Auftreten von Kraftminderung oder verminderter Sinneswahrnehmung in der Hand oder den Fingern.
Kubitaltunnelsyndrom: Therapie ohne OP
Beim Ulnarisrinnensyndrom ist es wichtig, den Ellenbogen zu schonen. Daher sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- verbesserte Körperhaltung, ggf. durch Physiotherapie
- konsequente Schonung
- Ellbogen wenig beugen, insbesondere nachts, weshalb spezielle Schiene zum Einsatz kommen
Eine regelmäßige Verlaufskontrolle in der ärztlichen Praxis ist wichtig. Gegen die Schmerzen können Medikamente helfen, insbesondere die nicht-steroidalen Antirheumatika Ibuprofen und Diclofenac. Ohne ärztlichen Rat sollten sie nicht länger als ein paar Tage eingenommen werden, da sie das Herz-Kreislauf-System sowie den Verdauungstrakt belasten können. Eine schonende Alternative zu Schmerztabletten sind Gele, Salben oder Sprays mit den genannten Wirkstoffen.
OP bei dauerhaften oder starken Beschwerden
Ist beim Kubitaltunnelsyndrom eine Operation notwendig, stehen dafür verschiedene Techniken zur Verfügung. Aus wissenschaftlicher Sicht sind alle gleich effektiv. Die*der behandelnde Ärztin*Arzt wählt je nach individuellem Fall die geeignete Methode. Zur Auswahl stehen:
- Druckentlastung (Dekompression) des Nervs in der Knochenrinne
- Verlegung des Nervs aus der Knochenrinne
- Nervenblockade, um weitere Nervenschäden zu vermeiden
Nach dem Eingriff ist Physiotherapie notwendig.
Verlauf und Prognose beim Sulcus-ulnaris-Syndrom
Beim Sulcus-ulnaris-Syndrom hängt die Prognose von der Schädigung des Nervs zum Behandlungsbeginn ab. Eine vollständige Erholung ist möglich, kann aber mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Oft kommt es auch nach einer vorübergehenden Besserung durch eine OP erneut zu Beschwerden. Ein solches Rezidiv kann auch noch Jahre nach dem Eingriff erfolgen.
Wie beugt man dem Kubitaltunnelsyndrom vor?
Risikofaktoren für die Erkrankung sind Übergewicht sowie eine übermäßige Belastung des Ellenbogengelenks. Diese zu vermeiden, trägt zur Prävention bei. Auch die Behandlung eventueller Vorerkrankungen wie Diabetes und Rheuma ist wichtig.
Um das Gelenk zu entlasten, sollten sich häufig wiederholende Bewegungen vermieden werden. Bei starker Belastung kann eine Bandage unterstützen, die beispielsweise beim Sport oder handwerklichen Tätigkeiten zum Einsatz kommt.