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Cortisol zu hoch: 16 Symptome bei zu viel Stress
Stress ist die Reaktion auf äußere Reize (Stressoren). Er kann sowohl psychisch als auch körperlich verursacht sein. Wenn der Körper Stress wahrnimmt, wird Cortisol ausgeschüttet. Dieses körpereigene Stresshormon wird in der Nebennierenrinde produziert. Es sorgt dafür, dass andere Prozesse im Körper herunterfahren und sich gleichzeitig der Glukosespiegel erhöht. So ist genügend Energie vorhanden, um die Stresssituation zu meistern.
Kurzzeitig kann diese Funktion von Vorteil sein. Für Menschen, die unter chronischem Stress leiden, kann ein langfristig erhöhter Cortisolspiegel jedoch zahlreiche psychische und körperliche Folgen haben. Diese 16 Symptome sind typisch.
Magen-Darm-Beschwerden: Mögliches Zeichen für zu viel Cortisol
Stress schlägt auf den Magen. Das hat nicht nur psychosomatische Ursachen, sondern auch hormonelle. Denn in akuten Stresssituationen sorgt Cortisol dafür, dass körperliche Vorgänge wie die Verdauung – die Energie benötigt – heruntergefahren werden, um Energie zu sparen. Symptome wie Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen können daher auf erhöhte Cortisolwerte hindeuten.
Infektanfälligkeit weist auf hohes Stresslevel hin
Eine Erkältung jagt die nächste und man braucht deutlich länger, um sich von einem Infekt zu erholen: Das kann auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten. Ein möglicher Grund ist chronischer Stress, denn die vermehrte Ausschüttung von Cortisol schwächt die körpereigenen Abwehrkräfte. Ein intaktes Immunsystem ist jedoch essenziell, um Krankheitserreger zu bekämpfen.
Bluthochdruck: Zeichen für zu viel Cortisol
Die vermehrte Produktion von Cortisol durch chronischen Stress lässt den Blutdruck ansteigen. Das kann wiederum das Schlaganfall-Risiko sowie das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. Ein hoher Blutdruck kann zudem die Gefäße schädigen, was wiederum krankhafte Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) begünstigt.
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Osteoporose und Muskelschwäche durch Übermaß an Stresshormonen
Das Stresshormon Cortisol schädigt nachweislich die Knochen. Auch wenn es in Form des Medikaments Hydrocortison verabreicht wird, kann es langfristig zu Osteoporose (Knochenschwund) und Muskelschwäche führen.
Schlafstörungen: Mögliches Symptom von hohem Cortisolspiegel
Erhöhte Cortisolwerte stören den Schlaf. Denn das Stresshormon sorgt dafür, dass der Körper in Alarmbereitschaft ist und mit Energie versorgt wird. Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen – und das über einen längeren Zeitraum – können also auf einen zu hohen Cortisolspiegel durch chronischen Stress hindeuten.
Plötzliche Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
Rasche Stimmungswechsel und eine erhöhte Reizbarkeit können auf ein Übermaß an Cortisol im Blut hindeuten. Auch wiederkehrende negative Emotionen wie Angst sind mögliche Anzeichen. Aktuelle Studien legen zudem nahe, dass erhöhte Cortisolwerte die Entstehung von Depressionen und Panikattacken begünstigen können.
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Zyklusstörungen und Libidoverlust durch zu viel Cortisol
Ein Zuviel an Cortisol kann bei Frauen zu Zyklusstörungen führen. Zudem hemmt ein Überschuss an Stresshormonen die Libido. Bei Männern kann es darüber hinaus zu Potenzstörungen kommen.
Hoher Cortisolspiegel: Stress zeigt sich durch Müdigkeit
Ein anhaltend hoher Cortisolspiegel kann paradoxerweise zu Müdigkeit und Erschöpfung führen, obwohl Cortisol normalerweise dazu beiträgt, den Körper in stressigen Situationen zu mobilisieren. Da der Organismus bei chronischem Stress aber ständig auf Hochtouren arbeitet, sind die Energiereserven schnell aufgebraucht. Zeit für Erholung bleibt nicht, sodass sich Betroffene häufig abgeschlagen fühlen.
Sehstörungen: Mögliches Warnzeichen für zu viel Cortisol
Gerötete, tränende oder trockene Augen sind ein möglicher Hinweis auf zu viel Stress. Denn wenn sich der Cortisolspiegel erhöht, bilden sich mitunter kleine Risse in der Aderhaut. So kann Flüssigkeit unter die Netzhaut fließen und dort Schaden anrichten. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zur Netzhautablösung.
Geschwollene Augenlider durch zu viel Cortisol
Ein mögliches Warnsignal für einen zu hohen Cortisolspiegel sind geschwollene Augen. Denn durch ein Übermaß an Cortisol im Körper kann der Flüssigkeitshaushalt durcheinander geraten, was wiederum Wassereinlagerungen (Ödeme) im Augenbereich begünstigt.
Hautunreinheiten: Typisch bei hohem Cortisolspiegel
Stress kann sich unmittelbar auf die Haut auswirken. Wird zu viel Cortisol produziert, können etwa Pigmentflecken oder Akne entstehen – sowohl im Gesicht, als auch im Dekolleté und auf dem Rücken.
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Faltenbildung: Mögliches Zeichen für zu viel Cortisol
Fachleuten zufolge kann ein Übermaß des Stresshormons Cortisol den Abbau von Kollagen begünstigen. Kollagen dient nicht nur als Feuchtigkeitsspender, sondern sorgt auch für ein festes Bindegewebe. Ein Mangel an Kollagen kann entsprechend die Faltenbildung und somit die Hautalterung beschleunigen.
Haarausfall durch Stress: Anzeichen für hohe Cortisolwerte
Ein hoher Cortisolspiegel äußert sich in einigen Fällen durch Haarausfall. Denn das Stresshormon kann den natürlichen Zyklus des Haarwachstums beeinflussen. Der Haarzyklus durchläuft normalerweise drei Hauptphasen: die Wachstumsphase, die Übergangsphase sowie die Ruhe- und Ausfallphase. Cortisol neigt dazu, den Haarfollikeln das Signal zu geben, früher in die Ruhephase überzugehen und die Wachstumsphase zu verkürzen.
Heißhunger: Zeichen für hohe Cortisolwerte
Erhöhte Cortisolwerte lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Eine mögliche Folge sind Heißhungerattacken. Der Körper signalisiert dadurch, dass er Kohlenhydrate und Zucker (Glukose) benötigt, um mit der Stresssituation fertig zu werden. Langfristig kann diese körperliche Reaktion jedoch Übergewicht (Adipositas) begünstigen.
Bauchfett: Anzeichen für hohen Cortisolspiegel
Cortisol lässt vor allem das sogenannte Viszeralfett im unteren Bauchbereich wachsen. Bis sich dieser sogenannte "Fettbauch" optisch zeigt, dauert es eine Weile. Das Unterbauchfett kann jedoch ernste Folgen nach sich ziehen: Es fördert Krankheiten wie Diabetes mellitus sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Cushing-Syndrom: Chronisch erhöhter Cortisolspiegel
Ist der Cortisolspiegel permanent erhöht, sprechen Fachleute vom Cushing-Syndrom oder Hypercortisolismus. Die hormonelle Störung wird meist durch eine langfristige Kortison-Einnahme verursacht. Doch auch andere Ursachen sind möglich, etwa ein Tumor, der Cortisol produziert.
Langfristig zu viel Cortisol: Ärztlichen Rat aufsuchen
Wer vermutet, einen dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel zu haben, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen. Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Gegebenenfalls erfolgt dann eine Überweisung in die Endokrinologie. Eine Blutuntersuchung wird zeigen, ob die Cortisolwerte erhöht sind. Als zu hoch gelten Werte über 20 Mikrogramm pro Deziliter.
Stress ist die Reaktion auf äußere Reize (Stressoren). Er kann sowohl psychisch als auch körperlich verursacht sein. Wenn der Körper Stress wahrnimmt, wird Cortisol ausgeschüttet. Dieses körpereigene Stresshormon wird in der Nebennierenrinde produziert. Es sorgt dafür, dass andere Prozesse im Körper herunterfahren und sich gleichzeitig der Glukosespiegel erhöht. So ist genügend Energie vorhanden, um die Stresssituation zu meistern.
Kurzzeitig kann diese Funktion von Vorteil sein. Für Menschen, die unter chronischem Stress leiden, kann ein langfristig erhöhter Cortisolspiegel jedoch zahlreiche psychische und körperliche Folgen haben. Diese 16 Symptome sind typisch.
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie: Cushing-Syndrom: https://www.endokrinologie.net/cushing-syndrom.php (Abruf: 03/2024)
- Online-Informationen des Universitätsspitals Zürich: Cushing-Syndrom: Wenn Kortisol das Blut überschwemmt: https://www.usz.ch/krankheit/cushing-syndrom/ (Abruf: 03/2024)
- Online-Informationen von Deximed: Cushing-Syndrom: https://deximed.de/home/klinische-themen/endokrinologie-stoffwechsel/patienteninformationen/nebennieren/cushing-syndrom (Abruf: 03/2024)
- Online-Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI): Chronischer Stress bei Erwachsenen in Deutschland: https://edoc.rki.de/handle/176904/1503 (Abruf: 03/2024)
- Online-Informationen des Deutschen Zentrums für Individualisierte Prävention und Leistungsverbesserung: Chronischer Stress – Symptome und Ursachen: https://www.dzip.de/krankheitsbilder/chronischer-stress/ (Abruf: 03/2024)
- Nandam, L. S., et al.: Cortisol and Major Depressive Disorder, Front Psychiatry, Iss. 22, Vol. 10, Januar 2020: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6987444/ (Abruf: 03/2024)
- Jung, F. U., et al.: Chronischer Stress und seine Bedeutung für Adipositas, aus: Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie, pp. 198-202 (Thieme 2017)
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