- Home
- Krankheiten
- Rheuma
- Rheuma Ernährung
Rheuma: 10 Tipps für die richtige Ernährung
Rheuma ist ein Überbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen, die meist mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit einhergehen. Zu den häufigsten Formen zählt die rheumatoide Arthritis. Bei der Autoimmunkrankheit greift das Abwehrsystem des Körpers die Innenhaut der Gelenke an.
Ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Rheuma stellt die Ernährung dar. Welche Lebensmittel Betroffenen guttun und was lieber vom Speiseplan gestrichen werden sollte, zeigt die Bildergalerie.
Antientzündliche Ernährung bei Rheuma
Generell ist bei Rheuma eine antientzündliche beziehungsweise mediterrane Ernährung ratsam. Diese setzt sich im Wesentlichen aus reichlich Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten sowie Vollkornprodukten und hochwertigen pflanzlichen Ölen zusammen. In Studien verbesserten sich die Symptome der rheumatoiden Arthritis bei den Teilnehmenden, als sie über drei Monate mediterran aßen.
Omega-3-Fettsäuren wichtig bei Rheuma
Wenn es um die Ernährung bei Rheuma geht, kommt Omega-3-Fettsäuren eine hohe Bedeutung zu. Der Körper wandelt sie in Eicosanoide und Docosanoide um – hormonähnliche Stoffe, die entzündungshemmend wirken. Omega-3-Fette stecken reichlich in Seefisch wie Lachs, Forelle, Hering oder Makrele. In einer Studie stellte auch Algenöl eine gute Alternative dar, welches etwa unter Brotaufstriche gemischt werden kann. Es enthält ebenfalls viele ungesättigte Fette.
Rheuma-Ernährung: Auf gute Öle achten
Generell zählen hochwertige pflanzliche Öle zur Basis der Ernährung bei Rheuma. Insbesondere Leinöl ist reich an Alpha-Linolensäure (ALA). Die Omega-3-Fettsäure ist sonst nur in Fisch enthalten. Leinöl verfeinert mit seinem nussigen Geschmack Salatdressings oder andere kalte Speisen. Erhitzt werden sollte es nicht. Zu den empfehlenswerten Ölen zählen außerdem Walnussöl, Rapsöl und Olivenöl.
Ernährung: Antioxidantien wichtig bei Rheuma
Antioxidantien sind Substanzen, die freie Radikale neutralisieren, oxidativen Stress vorbeugen und damit entzündliche Schübe mindern können. Zu den Antioxidantien gehören etwa Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Zink und sekundäre Pflanzenstoffe. Heidelbeeren, Äpfel, Ingwer, Paprika, Brokkoli oder Möhren enthalten beispielsweise viele Antioxidantien.
Lesetipp: Wie gesund sind Ingwer-Shots?
Wundermittel bei Rheuma? Kurkuma
Bestimmte Lebensmittel gelten als "Wunderwaffe" bei Rheuma. Vor allem Kurkuma kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Die goldgelbe Wurzel enthält den Wirkstoff Curcumin, dem entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt werden. Vereinzelt liefern Studien Hinweise, dass Kurkuma die Symptome von Rheuma lindern kann. Ohne Rücksprache sollte man aber von Nahrungsergänzungsmitteln absehen – der Körper kann bereits profitieren, wenn Kurkuma häufig zum Zubereiten von Speisen verwendet wird.
Lesetipp: Typische Symptome bei Rheuma
Rheuma-Ernährung: Wenig Wurst und Fleisch
Wer an Rheuma leidet, sollte wenig tierische Produkte in die tägliche Ernährung integrieren. Fleisch- und Wurstwaren enthalten sogenannte Arachidonsäure, aus der sich entzündungsfördernde Botenstoffe bilden. Empfohlen werden maximal zwei kleinere Fleischmahlzeiten wöchentlich.
Milchprodukte bei Rheuma
Arachidonsäure befindet sich auch in Milch und Milchprodukten. Dennoch sollte man sie nicht gänzlich aus dem täglichen Ernährungsplan streichen, da sie eine wichtige Calciumquelle darstellen. Weil Betroffene mitunter ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollten sie täglich drei bis vier Portionen Milch oder Milchprodukte essen – aber die fettreduzierten Alternativen bevorzugen.
Lesetipp: Calciumreiche Lebensmittel – so decken Sie Ihren Bedarf
Rheuma-Ernährung: Vorsicht bei Eiern
Eier gelten ebenfalls aufgrund der enthaltenen Arachidonsäure als entzündungsfördernd und sollten mit Bedacht in die Ernährung eingebaut werden. Wer an Rheuma leidet, sollte nicht mehr als zwei Eier pro Woche essen. Ein Augenmerk sollten Betroffene auf "versteckte" Eier in anderen Produkten wie Nudeln oder Brot haben.
Ernährung bei Rheuma sollte zuckerarm sein
Zucker kann entzündliche Prozesse im Körper begünstigen und hat so einen negativen Einfluss auf den Verlauf von Autoimmunkrankheiten wie Rheuma. Auf Gebäck, Süßigkeiten oder Softdrinks gilt es deswegen möglichst zu verzichten. Vorsicht: In Fertigprodukten steckt oft ebenfalls viel Zucker.
Lesetipp: Rheuma Selbsttest – Bin ich betroffen?
Gesunder Lebensstil bei Rheuma
Neben der richtigen Ernährung sollte man bei Rheuma auch andere Aspekte eines gesunden Lebensstils berücksichtigen. Dazu gehören eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von 1,5 bis 2 Litern am Tag und regelmäßige Bewegung. Generell ist auch Sport bei Rheuma empfehlenswert – infrage kommen gelenkschonende Aktivitäten wie Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen.
Rheuma ist ein Überbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen, die meist mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit einhergehen. Zu den häufigsten Formen zählt die rheumatoide Arthritis. Bei der Autoimmunkrankheit greift das Abwehrsystem des Körpers die Innenhaut der Gelenke an.
Ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Rheuma stellt die Ernährung dar. Welche Lebensmittel Betroffenen guttun und was lieber vom Speiseplan gestrichen werden sollte, zeigt die Bildergalerie.
- Michalsen, A.: Rheuma und Ernährung. Was kann empfohlen werden? In arthritis + rheuma. 5/2018, 356–362: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-1675729.pdf (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen der MVZ Gelenk-Klinik Dres Schneider, Ostermeier und Partner, Ärztepartnerschaft: https://gelenk-klinik.de/gelenke/rheuma-ernaehrung.html (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen von Deximed: Rheumatoide Arthritis (Rheuma): https://deximed.de/home/klinische-themen/rheumatologie/patienteninformationen/gelenkrheuma/rheumatoide-arthritis-rheuma (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen der Deutschen Rheuma-Liga Landesverband Hamburg e. V.: Ernährung bei Rheuma: https://www.rheuma-liga-hamburg.de/ernaehrung-bei-rheuma (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen des Mitteldeutschen Rundfunks: Mediterrane Ernährung hilft auch gegen Rheuma: https://www.mdr.de/wissen/mediterrane-ernaehrung-hilft-auch-gegen-rheuma100.html (Abruf: 09/2023)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Mit Algenöl gegen rheumatische Symptome: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/mit-algenol-gegen-rheumatische-symptome-8053.php (Abruf: 09/2023)
- Langenegger, N., Walther, Barbara: Milchprodukte und entzündliche rheumatische Erkrankungen. In Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin. 1/13, 30: https://www.rosenfluh.ch/media/ernaehrungsmedizin/2013/01/Milchprodukte_und_entzundliche_rheumatische_Erkrankungen.pdf (Abruf: 09/2023)