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Psychose erkennen: 11 typische Symptome
Eine Psychose ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene psychische Störungen, die mit einer veränderten Wahrnehmung der Realität einhergehen. Das betrifft nicht nur die körperlichen Sinne, sondern auch die Gefühle und Gedanken der erkrankten Person. Rund vier Prozent der weltweiten Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer psychotischen Störung.
Für Betroffene und ihre Angehörigen kann eine Psychose sehr beängstigend sein. Medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsansätze beeinflussen den Verlauf in vielen Fällen zwar positiv. Häufig ist den Erkrankten aber gar nicht bewusst, dass sie an einer Psychose leiden, weshalb sie sich keine Hilfe holen. Zudem gestaltet sich die Diagnosestellung oft schwierig, da je nach Krankheitsbild unterschiedliche Symptome im Vordergrund stehen können.
Umso wichtiger ist es, mögliche Symptome und Frühwarnzeichen zu kennen. Welche das sind, sehen Sie in der Bildergalerie.
Psychose äußert sich in Plus- und Minussymptomen
Grundsätzlich unterscheiden Fachleute im Rahmen einer Psychose zwischen:
- Plussymptomen (Positivsymptomen), bei denen das normale Erleben übersteigert ist
- Minussymptomen, bei denen bestimmte Vorgänge eingeschränkt sind (etwa die Fähigkeit, Freude zu empfinden)
Je nach genauem Krankheitsbild können verschiedene Symptome im Vordergrund stehen. Jedoch gibt es einige Merkmale, die bei einer Psychose vergleichsweise häufig auftreten.
Psychose: Diese Symptome sind Frühwarnzeichen
Eine akute psychotische Episode kann sich bereits Monate oder Jahre zuvor ankündigen. Fachleute sprechen dann von Prodromalsymptomen. Typisch sind etwa Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Freudlosigkeit (Anhedonie) und ein Gefühl innerer Leere bis hin zu depressiven Verstimmungen. Eine Psychose kann sich allerdings auch plötzlich entwickeln, etwa durch den Konsum psychoaktiver Substanzen.
Lesetipp: 11 körperliche Symptome bei Depressionen
Antriebslosigkeit: Mögliches Anzeichen für beginnende Psychose
Auch ein mangelnder Antrieb, Konzentrationsstörungen und damit eine verminderte Leistungsfähigkeit sind mitunter typische Merkmale einer Psychose. Diese Beschwerden können bei Betroffenen eine längere Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen.
Psychose: Sozialer Rückzug kann frühes Symptom sein
Viele Erkrankte ziehen sich immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück. So können etwa Misstrauen und paranoide Gedanken dazu führen, dass Betroffene ihre Mitmenschen als bedrohlich wahrnehmen.
Halluzinationen: Typisches Symptom einer Psychose
Bei vielen Formen der Psychose ist die Signalübertragung im Gehirn gestört, was die Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen beeinträchtigt. Das Gehirn interpretiert Reize falsch oder nimmt Dinge wahr, die objektiv nicht existieren. Fachleute sprechen dann von einer Halluzination. Grundsätzlich können alle körperlichen Sinne betroffen sein, etwa Geruch, Gehör oder Geschmack. Auch visuelle Fehlwahrnehmungen sind möglich.
Symptome bei Psychose: Inhaltliche Denkstörungen wie überwertige Ideen
Inhaltliche Denkstörungen sind ein zentrales Merkmal vieler Psychosen. Sie äußern sich in falschen, oft unerschütterlichen Überzeugungen, die nicht mit der Realität übereinstimmen. Inhaltliche Denkstörungen können sich auf verschiedene Weise äußern. Von überwertigen Ideen sprechen Fachleute etwa, wenn die Gedanken der erkrankten Person immer wieder um eine bestimmte Überzeugung kreisen. Ein Beispiel: Die betroffene Person bezieht neutrale Informationen, etwa aus einer Radiosendung, auf sich.
Wahnvorstellungen als mögliches Symptom einer Psychose
Mitunter ist die erkrankte Person so im Wahn gefangen, dass sie sich nicht vom Gegenteil überzeugen lässt. Betroffene fühlen sich etwa verfolgt oder leiden unter dem ständigem Misstrauen, dass ihr Umfeld sie beobachtet oder manipuliert. Auch Größenwahn ist ein typisches Merkmal. Anders als Halluzinationen beziehen sich Wahnvorstellungen nicht auf körperliche Sinne, sondern beeinflussen einzig die Denkweise der erkrankten Person.
Psychose kann sich durch Zwangsgedanken äußern
Wer an einer Psychose erkrankt, leidet womöglich unter immer wiederkehrenden, sich aufdrängenden Gedanken, die teilweise aggressiv oder obszön sind. Betroffene befürchten etwa, dass sie andere Personen körperlich angreifen.
Formale Denkstörungen als mögliches Symptom einer Psychose
Anders als inhaltliche Denkstörungen beziehen sich formale Denkstörungen auf die Struktur und den Ablauf des Denkens. Die Person wirkt zum Beispiel unkonzentriert oder verwirrt. Ihr Wortschatz ist eingeschränkt, ihr Denken ist verlangsamt und nur auf wenige Themen bezogen. Betroffene erfinden neue Wortkombinationen und Begriffe, gesprochene Sätze erscheinen zusammenhangslos. Gedanken reißen plötzlich ab und die Umwelt scheint nicht real (Derealisation).
Psychose: Ich-Störungen können Symptom sein
Einige Betroffene können nicht mehr oder nur schwer zwischen sich und der Umwelt unterscheiden. So empfindet sich die Person etwa als fremd. Beispielsweise hat sie das Gefühl, sie existiere schlichtweg nicht oder ihr Arm gehöre nicht zu ihr (Depersonalisation). Mitunter sind Erkrankte überzeugt, Gedanken lesen zu können oder sie glauben, dass ihre Gedanken von einer äußeren Macht geraubt werden (Gedankenentzug).
Bewegungsauffälligkeiten können auf Psychose hindeuten
Psychomotorische Störungen können ebenfalls auf eine Psychose hindeuten. Möglich sind neben völliger Bewegungslosigkeit auch ungewöhnliche Körperhaltungen, in denen Betroffene über lange Zeit verharren. Auch wiederholte, oft zwecklose Bewegungen wie ständiges Hin- und Herschaukeln, die mitunter ritualisiert wirken, lassen sich bei Erkrankten beobachten. Einige Betroffene wirken zudem rastlos oder führen hektische, unwillkürliche Bewegungen aus.
Psychose: Starke Ängste können Symptome begleiten
Eine Psychose wird oft von starken Ängsten begleitet. Denn die verzerrte Wahrnehmung, die mit der Erkrankung einhergeht, kann alltägliche Situationen bedrohlich wirken lassen. Betroffene leiden etwa an Panikattacken, die sich auch körperlich äußern. Typische Beschwerden sind etwa Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche und Atemnot.
Lesetipp: Panikattacke – 15 typische Symptome
Eine Psychose ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene psychische Störungen, die mit einer veränderten Wahrnehmung der Realität einhergehen. Das betrifft nicht nur die körperlichen Sinne, sondern auch die Gefühle und Gedanken der erkrankten Person. Rund vier Prozent der weltweiten Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer psychotischen Störung.
Für Betroffene und ihre Angehörigen kann eine Psychose sehr beängstigend sein. Medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsansätze beeinflussen den Verlauf in vielen Fällen zwar positiv. Häufig ist den Erkrankten aber gar nicht bewusst, dass sie an einer Psychose leiden, weshalb sie sich keine Hilfe holen. Zudem gestaltet sich die Diagnosestellung oft schwierig, da je nach Krankheitsbild unterschiedliche Symptome im Vordergrund stehen können.
Umso wichtiger ist es, mögliche Symptome und Frühwarnzeichen zu kennen. Welche das sind, sehen Sie in der Bildergalerie.
- Online-Informationen der Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland: Was sind Psychosen? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/psychosen/ (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Früherkennungszentrums für Psychosen am Universitätsklinikum Bonn: Frühe Anzeichen einer Psychose: https://www.psychose-frueherkennung.de/wissen_fruehanzeichen (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen von Deximed: Vorübergehende akute psychotische Störungen: https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/schizophrenie-und-psychosen/psychose-akute-voruebergehende (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen von MSD Manual: Wahnhafte Störung: https://www.msdmanuals.com/de/profi/psychiatrische-erkrankungen/schizophrenie-und-verwandte-st%C3%B6rungen/wahnhafte-st%C3%B6rung (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Schizophrenie: Regelmäßige Bewegung lindert Symptome: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/schizophrenie-regelmassige-bewegung-lindert-symptome-17078.php (Abruf: 12/2024)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Bonn (UKB): Psychosen: https://www.ukbonn.de/psychiatrie-und-psychotherapie/klinisches-spektrum/psychosen/ (Abruf: 12/2024)
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