Pilz im Ohr: Symptome, Ursachen und Behandlung
Ein Pilz im Ohr macht oft sich durch Symptome wie Juckreiz und Sekret im Gehörgang bemerkbar. Vor allem das Tragen von In-Ear-Kopfhörern und Hörgeräten fördert Ohrenpilz. Was genau verursacht eine Infektion und welche Behandlung hilft?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Pilz im Ohr
Gegen einen Pilz kommen Ohrentropfen mit sogenannten Antimykotika zum Einsatz, also speziellen Wirkstoffen gegen Pilzinfektionen. Eine professionelle Reinigung des Gehörgangs in einer HNO-Praxis ist ebenfalls notwendig.
Juckreiz und Schmerzen im Ohr, Ausfluss, Schwerhörigkeit und Tinnitus gehören zu den möglichen Symptomen. Derartige Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
Bei einer angemessenen Behandlung dauert eine Pilzinfektion im Ohr etwa drei Wochen. Ohne Therapie können die Beschwerden jedoch chronisch werden und über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder auftreten.
Ohne entsprechende Behandlung drohen Komplikationen wie wiederkehrende Infektionen und schlimmstenfalls Schwerhörigkeit. Bei Menschen mit chronischen Hauterkrankungen oder einer Immunschwäche kann sich eine sogenannte Otitis externa necroticans entwickeln, eine Entzündung mit potenziell tödlichem Verlauf.
Was genau ist ein Pilz im Ohr?
Bei einem Pilz im Ohr liegt eine Infektion mit bestimmten Erregern wie Aspergillus oder Candida vor. Diese können sich im Gehörgang, aber auch außen am Ohr ausbreiten und zu einer Entzündung führen.
Ist der Gehörgang von einem Pilz befallen, handelt es sich in den meisten Fällen um eine harmlose Infektion. Ohne geeignete Therapie kann diese jedoch schwerwiegende Folgen haben, etwa Schwerhörigkeit. Eine ärztliche Abklärung und Therapie sind daher dringend empfehlenswert.
Welche Symptome weisen auf Pilz im Ohr hin?
Bei einem Pilz im Ohr können verschiedene Symptome einzeln oder in Kombination miteinander auftreten. Dazu zählen:
- Ohrenschmerzen, meistens einseitig
- Druckschmerz am Tragus (Vorwölbung vor dem Gehörgang)
- Schmerzen bei Zug am Ohrläppchen
- Rötungen und Schwellungen der Haut im Gehörgang
- Schuppen- und Krustenbildung im Ohr
- Tinnitus
- Schwerhörigkeit
- Gefühl von "Watte im Ohr"
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Fieber
Abhängig vom Erreger kann es zudem zu Hautveränderungen kommen. Liegt ein Befall mit dem Pilz Aspergillus vor, treten mitunter gelbe oder schwarze Punkte auf der Haut im Gehörgang auf. Auch ein pelzig-weißlicher Hautbelag ist möglich. Eine Candida-Infektion löst hingegen eher weißlichen Ausfluss aus.
Entwickelt sich eine chronische Entzündung, kann sich dort vermehrt Bindegewebe bildet. Dieser Prozess wird als Fibrosierung bezeichnet und sorgt für eine Verengung des Gehörgangs. Schwerhörigkeit und ständig wiederkehrende Gehörgangsentzündungen können die Folge sein.
Wann ist bei einem Ohrenpilz ärztlicher Rat wichtig?
Bei Beschwerden, die länger als ein paar Tage anhalten, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen, um schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden. Das gilt insbesondere für immungeschwächte Personen und Menschen mit Hautveränderungen im Ohr, etwa durch Hautkrankheiten oder -verletzungen.
Welche Ursachen führen zu einer Pilzinfektion des Gehörgangs?
In neun von zehn Fällen liegt bei einem Pilz im Ohr eine Infektion mit Aspergillus vor (auch als Gießkannenschimmel bezeichnet). Andernfalls ist der Hefepilz Candida der Auslöser der Gehörgangsentzündung.
Ein feucht-warmes Klima im Ohr begünstigt das Ausbreiten von Pilzen, aber auch Bakterien. Zu den begünstigenden Faktoren zählen:
- Wasser im Ohr, etwa durch Schwimmen
- Tragen von In-Ear-Kopfhörern oder Hörgeräten
- enger Gehörgang aufgrund anatomischer Besonderheiten
- Hautveränderungen
- Diabetes
Auch regelmäßiges Entfernen von Ohrenschmalz mit Wattestäbchen stellt einen Risikofaktor dar, da Ohrenschmalz vor Infektionen und somit Ohrenentzündungen schützt.
Eine direkte Ansteckung bei betroffenen Personen ist nicht möglich. Im Schwimmbad kann sich ein Pilz jedoch über das Badewasser weiterverbreiten und gesunde Menschen infizieren.
Wie wird eine Pilzinfektion im Ohr diagnostiziert?
Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion des Gehörgangs ist eine Abklärung in einer Hals-Nasen-Ohren-Praxis (HNO) wichtig. Dort finden ein ärztliches Gespräch und einige Untersuchungen statt. Zur Kontrolle des Hörorgans verwendet die*der Ärztin*Arzt einen Ohrenspiegel (Otoskop).
Um eine Pilzinfektion eindeutig nachzuweisen, werden vorsichtig Hautschuppen aus dem Gehörgang abgeschabt und anschließend unter dem Mikroskop oder in einem Labor untersucht. Mitunter werden auch Hörtests durchgeführt, wenn Betroffene unter Hörproblemen oder Tinnitus leiden.
Welche Behandlung hilft bei Pilz im Ohr?
Bei einer Pilzinfektion im Ohr ist eine professionelle Reinigung in der HNO-Praxis hilfreich. Diese erfolgt mit einem speziellen Sauger, da sich die Erreger durch eine Spülung nur weiter ausbreiten würden.
Darüber hinaus kommen häufig Ohrentropfen mit einem Breitbandantimykotikum zum Einsatz. Das sind Wirkstoffe, die gegen eine Reihe unterschiedlicher Pilze vorgehen. Ist vor allem die Ohrmuschel betroffen, sind antimykotische Cremes empfehlenswert.
Ohrentropfen mit Essigsäure können nach ärztlicher Rücksprache ebenfalls verwendet werden. Sie helfen der Haut im Gehörgang dabei, ihren natürlichen Säureschutzmantel wiederherzustellen, der durch die Infektion angegriffen ist.
Wenn notwendig, können Betroffene gegen die Beschwerden Schmerzmittel einnehmen. Wirkstoffe wie Ibuprofen und Paracetamol eignen sich zur Linderung akuter Symptome. Eine Therapie über mehrere Tage hinweg sollte immer ärztlich abgeklärt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Während der Infektion sollten Betroffene auf das Tragen von Hörgeräten oder In-Ear-Kopfhörern verzichten. Das feucht-warme Klima, das darunter im Gehörgang entsteht, könnte den Behandlungserfolg gefährden. Auch auf Schwimmen sollte meist zunächst verzichtet werden.
Pilz im Ohr: Helfen Hausmittel?
Unter Umständen können bei einem Ohrenpilz Hausmittel wie eingeträufeltes, verdünntes Teebaumöl oder Kokosöl helfen. Jedoch ist die Wirkung in den meisten Fällen nicht wissenschaftlich erwiesen. Teilweise können Hausmittel auch schädlich sein, da sie die Haut im Gehörgang zusätzlich reizen. Sie sollten daher nur nach ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden.
Pilz im Ohr: Verlauf und Prognose
Wird ein Pilz im Ohr angemessen behandelt, ist innerhalb von etwa drei Wochen mit einer vollständigen Genesung zu rechnen. Komplikationen sind möglich, wenn der Pilz nicht oder nur ungenügend behandelt wurde. Dann kann sich die Infektion ausbreiten und etwa das Trommelfell befallen.
Auch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien droht, insbesondere wenn sich Patient*innen nicht an die verordnete Therapie halten. Zudem kann es zu Bindegewebswucherungen im Gehörgang, die mit Schwerhörigkeit verbunden sind, und wiederkehrende Infektionen kommen.
Bei Personen mit Hauterkrankungen oder einer Immunschwäche kann sich die Pilzinfektion zur sogenannten Otitis externa necroticans ausweiten, einer lebensbedrohlichen Entzündungsreaktion, die auf Knochen und Nerven übergreifen kann.
Wie lässt sich einem Pilz im Ohr vorbeugen?
Ein Pilz im Ohr entsteht vor allem bei einem feucht-warmen Klima im Gehörgang. Beim Schwimmen spezielle Ohrstöpsel zu tragen und nach dem Schwimmen oder Duschen die Ohren vorsichtig abzutrocknen, kann einer Infektion daher vorbeugen.
Das Risiko von einem Pilz im Gehörgang steigt außerdem, wenn das vor Krankheitserregern schützende Ohrenschmalz mit Wattestäbchen entfernt wird. Häufiges Kratzen am oder im Hörorgan macht die Haut ebenfalls anfälliger für Infektionen.
In-Ear-Kopfhörer und Hörgeräte sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um einem Ohrenpilz vorzubeugen.