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Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung: 11 typische Symptome
Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ÄVPS), auch unter dem Begriff selbstunsichere Persönlichkeitsstörung bekannt, betrifft schätzungsweise 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung. Erkrankte haben unverhältnismäßig große Angst vor Zurückweisung und Kritik. Zudem nehmen sie sich selbst als minderwertig wahr und befürchten, unangenehm aufzufallen. Aus Sorge, abgelehnt zu werden, ziehen sich Betroffene oft zurück und scheuen Sozialkontakte.
Die Persönlichkeitsstörung geht mit einem hohen Leidensdruck einher: Sie kann Erkrankte in ihrem Privat- und Berufsleben stark einschränken. Eine Verhaltenstherapie kann die psychische Störung positiv beeinflussen. Diese 11 Anzeichen können auf eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung hindeuten.
Vermeintliche Inkompetenz: Symptom der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Betroffene einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung sind oft davon überzeugt, inkompetent und anderen unterlegen zu sein. Sie unterschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit und reden Erfolge klein. Sie trauen sich vieles nicht zu. Das hält sie davon ab, neue Erfahrungen zu sammeln oder Herausforderungen anzunehmen – etwa eine Beförderung, die wiederum ihr Selbstbewusstsein stärken könnte.
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Überzeugung, unattraktiv zu sein: Symptom der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung
Wer an einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leidet, nimmt sich selbst nicht nur als inkompetent, sondern häufig auch als optisch unattraktiv wahr. Das niedrige Selbstwertgefühl der Betroffenen beschränkt sich also nicht nur auf ihre kognitiven Fähigkeiten, sondern auch auf ihr Äußeres.
Angst vor Kritik ist Symptom bei ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung
Betroffene befürchten permanent, vor anderen ein schlechtes Bild abzugeben und in der Folge abgelehnt oder kritisiert zu werden. Fachleute vermuten, dass neben einer erblichen Veranlagung auch Erfahrungen von Ausgrenzung und Ablehnung in der frühen Kindheit eine Rolle spielen. Auf Kritik reagieren Erkrankte mitunter sehr heftig und emotional.
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Symptom der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung: Misstrauen
Ihre Angst, von anderen abgewertet zu werden, lässt Betroffene besonders sensibel auf vermeintliche Sticheleien achten. Jeden Blick, jedes Lachen oder Tuscheln beziehen sie auf sich und vermuten, negativ bewertet zu werden. Auch, wenn das gar nicht der Fall ist, fühlen sich Erkrankte entsprechend in ihrer Annahme bestätigt, was ihre Selbstzweifel noch mehr verstärkt.
Ungern im Fokus: Anzeichen der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Während viele Menschen gerne im Mittelpunkt stehen, versuchen Betroffene einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung möglichst, Gespräche über sich selbst zu vermeiden. Vielmehr lenken sie den Fokus auf ihre Mitmenschen und halten sich selbst zurück. Das lässt sie auf andere oft schüchtern und introvertiert wirken.
Vermeiden sozialer Kontakte: Möglicher Hinweis auf selbstunsichere Persönlichkeit
Vor lauter Unsicherheit und Angst vor Bewertung vermeiden Betroffene der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung häufig Sozialkontakte. Das beeinträchtigt ihren Alltag enorm: Neue Freundschaften zu schließen fällt ihnen ebenso schwer, wie Besprechungen im Job. Das kann sich auch auf die Berufswahl auswirken. Um sozialen Interaktionen zu entgehen, finden Betroffene oft Ausreden. Die Folge kann soziale Isolation sein.
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Geheimer Wunsch nach sozialer Interaktion ist typisches Anzeichen
Dass Betroffene häufig Treffen absagen und sich zurückziehen, mag für Außenstehende nach Desinteresse aussehen. Tatsächlich sehnen sich die meisten Erkrankten jedoch nach sozialer Interaktion. Ihr Unvermögen, Teil einer sozialen Gruppe zu sein, löst einen hohen Leidensdruck aus und sorgt für Einsamkeit.
Selbsttest: Leide ich an einer Sozialphobie?
Extreme Höflichkeit: Typisch bei Menschen mit ängstlich-vermeidender Persönlichkeit
Personen mit einem selbstunsicheren Persönlichkeitsstil verhalten sich ihren Mitmenschen gegenüber häufig besonders freundlich, zuvorkommend und loyal – aus Angst vor Ablehnung und Kritik. Ihre eigenen Bedürfnisse stellen sie dazu oft hintenan und opfern sich regelrecht auf. Ein Beispiel: Bei der Arbeit übernehmen sie etwa die Aufgaben anderer und verzichten auf ihre Pause. Dieses Verhalten kann in einem Burnout enden.
Mangelndes Durchsetzungsvermögen: Symptom der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung
Wenn sich Betroffene einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung ärgern oder anderer Meinung sind, fällt es ihnen oft schwer, dies ehrlich zu kommunizieren – aus Angst vor Kritik. Auch persönliche Grenzen zu setzen, ist für Erkrankte schwierig.
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Ängstlich-vermeidende Persönlichkeiten: Schwierigkeit, intime Gefühle zu zeigen
Romantische Beziehungen aufzubauen, fällt Betroffenen einer selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung schwer. Intime Gefühle zu zeigen bedeutet, sich verletzlich und angreifbar zu machen – was Erkrankte möglichst vermeiden. Eine Partnerschaft entwickelt sich meist erst, wenn bereits eine Vertrauensbasis besteht.
Häufige Begleiterkrankungen der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung
Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung geht in vielen Fällen mit weiteren psychischen Erkrankungen einher. Häufige Komorbiditäten sind beispielsweise Angsterkrankungen wie die soziale Phobie, zum Teil mit Panikattacken. Auch Zwangsstörungen und Depressionen sowie zusätzliche Persönlichkeitsstörungen können auftreten.
Selbsttest: Leide ich an einer Depression?
Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ÄVPS), auch unter dem Begriff selbstunsichere Persönlichkeitsstörung bekannt, betrifft schätzungsweise 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung. Erkrankte haben unverhältnismäßig große Angst vor Zurückweisung und Kritik. Zudem nehmen sie sich selbst als minderwertig wahr und befürchten, unangenehm aufzufallen. Aus Sorge, abgelehnt zu werden, ziehen sich Betroffene oft zurück und scheuen Sozialkontakte.
Die Persönlichkeitsstörung geht mit einem hohen Leidensdruck einher: Sie kann Erkrankte in ihrem Privat- und Berufsleben stark einschränken. Eine Verhaltenstherapie kann die psychische Störung positiv beeinflussen. Diese 11 Anzeichen können auf eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung hindeuten.
- Online-Informationen der Neurologen und Psychiater im Netz: Persönlichkeitsstörungen – Krankheitsbilder: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/persoenlichkeitsstoerungen/krankheitsbilder/ (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen von Deximed: Persönlichkeitsstörungen: https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/verschiedene-zustandsbilder/persoenlichkeitsstoerungen (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen des Pschyrembel: Persönlichkeitsstörung: https://www.pschyrembel.de/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung/K0GPE (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen der National Library of Medicine: Avoidant personality disorder (AVPD): current insights: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5848673/ (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen der MSD Manual (Ausgabe für medizinische Fachkreise): Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ÄVPS): https://www.msdmanuals.com/de/profi/psychische-st%C3%B6rungen/pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rungen/%C3%A4nglstlich-vermeidende-pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung-%C3%A4vps
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