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Neurodermitis: Tipps zur richtigen Ernährung
Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine chronische Hautkrankheit, die mit starkem Juckreiz und Hautveränderungen einhergeht. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene. Neben Umwelteinflüssen oder Infekten zählt der Verzehr bestimmter Lebensmittel zu möglichen Auslösern (Triggern) einer Neurodermitis oder verstärkt die Symptome.
Viele Betroffene versuchen deshalb die Beschwerden der Neurodermitis mit strengen Diätplänen und dem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel zu lindern oder ihnen vorzubeugen. Eine derartige Auslassdiät ist jedoch nicht immer sinnvoll, da Mangelerscheinungen drohen. Was sollten Betroffene von Neurodermitis bei der Ernährung beachten und wann ist eine spezielle Diät wirklich ratsam?
Neurodermitis: Welcher Diätplan eignet sich zur Ernährung?
Fest steht: Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung zur Ernährung bei Neurodermitis. Welche Lebensmittel gut vertragen werden, unterscheidet sich individuell. Rund 20 Prozent der Betroffenen leiden unter einer Lebensmittelunverträglichkeit oder reagieren auf bestimmte Lebensmittelbestandteile. Bei anderen hingegen führt eine Lebensmittelallergie oder Kreuzallergie zu Beschwerden. Dies gilt es zunächst herauszufinden.
Ernährung bei Neurodermitis: Auslassdiät und Ernährungstagebuch
Wer unter Neurodermitis leidet, sollte ernährungswissenschaftlichen und/oder allergologischen Rat einholen. Durch Allergietests können mögliche Allergien und Unverträglichkeiten bestimmt werden. Zudem helfen eine ärztlich kontrollierte Auslassdiät sowie das Umstellen auf eine allergen- und reizstoffarme Ernährung dabei, eine individuell passende Ernährung bei Neurodermitis zu finden. Auch ein Ernährungstagebuch, in das verzehrte Lebensmittel und Beschwerden eingetragen werden, hilft, Auslöser zu identifizieren.
Lesetipp: Neurodermitis – Symptome bei atopischer Dermatitis
Ernährung bei Neurodermitis und Lebensmittelallergie
Vor allem Kinder mit Neurodermitis leiden häufig unter einer Lebensmittelallergie. Dabei ist der Antikörper Immunglobulin E (IgE), der zum natürlichen Abwehrsystem zählt, für die allergische Reaktion mitverantwortlich. Bei rund einem Drittel der Kinder lösen Grundnahrungsmittel einen Schub der Krankheit aus. Dazu zählen Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Fisch, Wal-, Hasel- und Erdnüsse sowie Soja. Oft beschränkt sich die Allergie auf maximal zwei dieser Lebensmittel. Bei vielen Kindern verschwindet die Allergie im Laufe des Lebens wieder vollständig, weshalb regelmäßige Kontrolluntersuchungen sinnvoll sind.
Neurodermitis-Ernährung bei Kreuzallergie
Erwachsene mit Neurodermitis reagieren selten allergisch auf Grundnahrungsmittel. Häufiger kommt es durch pollenassoziierte Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln zu einem Schub der Hautkrankheit. Das bedeutet: Wer neben Neurodermitis etwa auch unter einer Pollenallergie leidet, reagiert oftmals auf Nüsse und Mandeln oder Obst wie Äpfel, Birnen, verschiedene Beeren, Kiwi, Quitten, Zwetschgen, Pfirsiche sowie auf verschiedene Gewürze, da sie ähnliche Allergene enthalten. Die allergische Reaktion spiegelt sich dann auch in stärkeren Symptomen der Neurodermitis wider.
Ernährung bei Neurodermitis: Pseudoallergie kann Schub auslösen
Auch eine Pseudoallergie (ohne nachweisbaren Antikörper vom Typ IgE) kann die Neurodermitis verschlimmern oder auslösen. Dabei reagieren Betroffene auf bestimme natürliche oder synthetische Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln. Besonders Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker wie Glutamat, Farbstoffe oder künstliche Süßstoffe wie etwa Aspartam gelten im Rahmen der Ernährung bei Neurodermitis als bedenklich. Darüber hinaus ...
Neurodermitis: Vorsicht bei diesen Lebensmittelbestandteilen
... wirken sich mitunter auch Histamin (etwa in Salami, Hartkäse, Thunfisch oder Sardellen), biogene Amine (in Sauerkraut, Essig, Rotwein, Käse, Schokolade und Hefe) und Salicylate (mitunter in Ananas, Aprikosen, Zitrusfrüchten, Wein und Gewürzen) negativ auf die Haut aus. Dasselbe gilt für natürliche Aromastoffe in Tomaten.
Neurodermitis: Welche Lebensmittel sind eher ungeeignet?
Oftmals vertragen Menschen mit Neurodermitis Kaffee, Alkohol und stark gewürzte Speisen schlecht, da sie die Durchblutung der Haut und somit Juckreiz fördern können. Auch ein übermäßiger Konsum von Zucker eignet sich oftmals nicht zur Ernährung bei Neurodermitis. Zudem sollten grundsätzlich Kuhmilch und Kuhmilchprodukte, Soja, Weizen, verschiedene Fisch- und Fleischsorten wie Schweinefleisch sowie Nüsse und Zitrusfrüchte mit Vorsicht verzehrt werden.
Weitere Tipps zur Ernährung bei Neurodermitis
Menschen mit Neurodermitis sollten sich bei der Ernährung an folgende Tipps halten:
- Täglich frisch und selbst kochen. Fertigprodukte enthalten oft viele ungesunde Inhaltsstoffe.
- Vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung bevorzugen. Alles, was gut vertragen wird, kann verzehrt werden.
- Gesunde Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Oliven- oder Sonnenblumenöl verwenden und auf Butter und Schmalz verzichten.
Neurodermitis bei Babys mit der Ernährung vorbeugen
Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung von Allergien bei Babys gelten auch für Neurodermitis. Schwangere und stillende Mütter sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. In den ersten vier Lebensmonaten sollten Babys bestenfalls voll gestillt werden. Ansonsten empfiehlt sich das Füttern von hypoallergener Säuglingsnahrung. Bei der Einführung von Beikost ist ein Verzicht auf potenzielle Allergene wie etwa Fisch nicht empfehlenswert. Wer neben der Beikost sein Kind weiterhin stillt, verbessert so die Verträglichkeit der Lebensmittel.
Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine chronische Hautkrankheit, die mit starkem Juckreiz und Hautveränderungen einhergeht. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene. Neben Umwelteinflüssen oder Infekten zählt der Verzehr bestimmter Lebensmittel zu möglichen Auslösern (Triggern) einer Neurodermitis oder verstärkt die Symptome.
Viele Betroffene versuchen deshalb die Beschwerden der Neurodermitis mit strengen Diätplänen und dem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel zu lindern oder ihnen vorzubeugen. Eine derartige Auslassdiät ist jedoch nicht immer sinnvoll, da Mangelerscheinungen drohen. Was sollten Betroffene von Neurodermitis bei der Ernährung beachten und wann ist eine spezielle Diät wirklich ratsam?
- Online-Informationen des Verbands für unabhängige Gesundheitsberatung e. V.: Neurodermitis (Atopisches Ekzem / Dermatitis): https://www.ugb.de/exklusiv/ernaehrung-therapie/neurodermitis-atopisches-ekzem-dermatitis/?neurodermitis-atopisches-ekzem (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: Was sind die Risikofaktoren für Neurodermitis (atopisches Ekzem)?: https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/risikofaktoren.html (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Neurodermitis (atopische Dermatitis) und Ernährung: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/alltagstipps/allergien/essen-bei-neurodermitis/ (Abruf: 09/2022)
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