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Nervenzusammenbruch: 11 Symptome einer akuten Belastungsreaktion
Ob Gewalterfahrung, Todesfall oder andere Schicksalsschläge: Wenn von einem Nervenzusammenbruch gesprochen wird, ist in der Regel eine akute Belastungsreaktion auf ein sehr belastendes oder traumatisches Ereignis gemeint. Betroffene erfahren starkes seelisches Leid und sollten in dieser Situation möglichst nicht alleingelassen werden.
Denn auch wenn ein akuter Nervenzusammenbruch meist innerhalb von zwei Tagen wieder abklingt, kann eine fehlende Aufarbeitung Folgen haben. Ohne professionelle Hilfe ist etwa ein Übergang zu einer chronischen Form – der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – möglich. Erfahren Sie hier, welche Anzeichen auf einen Nervenzusammenbruch hindeuten können.

Innere Leere: Oft erstes Symptom bei Nervenzusammenbruch
Unmittelbar nach dem auslösenden Ereignis fühlen sich Betroffene oft wie gelähmt. Sie sind unfähig, die eigenen Gefühle auszudrücken und wirken auf Außenstehende abwesend und teilnahmslos. Fachleute sprechen in diesem Kontext auch von einem stillen Nervenzusammenbruch.

Nervenzusammenbruch: Heftige Weinkrämpfe sind Symptom
Nach ersten Momenten der Betäubtheit folgt bei vielen Betroffenen ein starker Gefühlsausbruch, der sich etwa durch haltloses Weinen oder Schreien äußert.
Lesetipp: Panikattacke: 15 typische Symptome

Stimmungsschwankungen als Symptom eines Nervenzusammenbruchs
Eine akute Belastungsreaktion kann sich in starken Stimmungsschwankungen äußern: Betroffene geraten in ein Wechselbad der Gefühle aus Trauer, Wut, Aggression, Panik und Angst. Mitunter folgen auf Weinkrämpfe unkontrollierbare Lachanfälle.

Nervenzusammenbruch: Kontrollverlust ist typisches Symptom
Traumatische Erlebnisse sind häufig mit einem Gefühl des Kontrollverlusts verbunden. Betroffene scheinen ihren heftigen Emotionen ausgesetzt zu sein, ohne diese beeinflussen zu können. Tatsächlich lassen sich aber einige Methoden anwenden, um die Kontrolle ein Stück weit zurückzuerlangen. So hilft es, sich auf kleine Aktivitäten zu konzentrieren, die im Rahmen des Möglichen liegen – das Bett machen oder Kaffee kochen etwa.

Depressive Symptome können auf Nervenzusammenbruch hindeuten
Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit werden zunächst mit Depressionen in Verbindung gebracht. Diese Beschwerden können aber auch die Folge einer akuten Belastungsreaktion sein.

Nervenzusammenbruch: Typische körperliche Reaktionen
Ein seelischer Zusammenbruch kann sich auch körperlich äußern. Fachleute sprechen dann von psychosomatischen Beschwerden. Häufige Symptome sind etwa starkes Schwitzen, Herzrasen (Tachykardie), Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel sowie ein trockener Mund. Auch Kopfschmerzen sind als Folge heftigen Weinens typisch.
Lesetipp: 11 körperliche Symptome bei Depressionen

Erinnerungslücken als Symptom eines Nervenzusammenbruchs
Fachleute sprechen von dissoziativer oder psychogener Amnesie, wenn belastende Erinnerungen verdrängt werden. Der Gedächtnisverlust ist ein Schutzmechanismus, der für Betroffene jedoch sehr beängstigend sein kann. Auch Flashbacks, also blitzartige, real wirkende Erinnerungen an das traumatische Ereignis, sind möglich.

Nervenzusammenbruch: Dissoziation kann Symptom sein
Eine akute Belastung kann die Wahrnehmung Betroffener vorübergehend verändern, was als Dissoziation bezeichnet wird. Hier unterscheidet man zwischen zwei Formen: Betroffene empfinden sich selbst und den eigenen Körper (Depersonalisation) oder das Umfeld (Derealisation) als fremd, unwirklich und fern.
Lesetipp: Depersonalisation und Derealisation: Leben im (Alb-)Traum

Schlafstörungen sind Symptom bei Nervenzusammenbruch
Wer eine belastende Erfahrung macht, hat oft Ein- und Durchschlafprobleme. Auch Albträume stören den Schlaf.

Nervenzusammenbruch: Müdigkeit und Erschöpfung sind Symptome
Gefühlsausbrüche und Weinkrämpfe rauben Betroffenen viel Energie. In Kombination mit Schlafstörungen führt das oft zu starker Erschöpfung und Müdigkeit. Dieser Zustand kann wiederum Konzentrationsstörungen und damit eine verminderte Leistungsfähigkeit zur Folge haben. An Arbeit ist bei einer akuten Belastungsreaktion meist ohnehin nicht zu denken. Wichtig: Wer einen Nervenzusammenbruch erleidet, sollte nicht zögern, sich krankzumelden.

Symptome halten an? Professionelle Hilfe ist ratsam
Halten die Symptome mehrere Tage an, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Denn nach vier Wochen kann die Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung gestellt werden. Alarmsignale für eine chronische Entwicklung sind extreme Schreckhaftigkeit, Ängste und Vermeidungsverhalten, das den Alltag einschränkt. Dann kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Erste Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis, von der aus eine Überweisung erfolgt.
Ob Gewalterfahrung, Todesfall oder andere Schicksalsschläge: Wenn von einem Nervenzusammenbruch gesprochen wird, ist in der Regel eine akute Belastungsreaktion auf ein sehr belastendes oder traumatisches Ereignis gemeint. Betroffene erfahren starkes seelisches Leid und sollten in dieser Situation möglichst nicht alleingelassen werden.
Denn auch wenn ein akuter Nervenzusammenbruch meist innerhalb von zwei Tagen wieder abklingt, kann eine fehlende Aufarbeitung Folgen haben. Ohne professionelle Hilfe ist etwa ein Übergang zu einer chronischen Form – der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – möglich. Erfahren Sie hier, welche Anzeichen auf einen Nervenzusammenbruch hindeuten können.
- Online-Informationen von MSD Manual: Akute Belastungsreaktion: https://www.msdmanuals.com/de/heim/psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/angstst%C3%B6rungen-und-belastungsst%C3%B6rungen/akute-belastungsreaktion (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen der Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/ratgeber-archiv/artikel/akute-belastungsreaktion-kann-in-posttraumatische-belastungsstoerung-uebergehen/ (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen von Amboss: Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: https://www.amboss.com/de/wissen/reaktionen-auf-schwere-belastungen-und-anpassungsstorungen/ (Abruf: 02/2025)
- S2k – Leitlinie: Diagnostik und Behandlung von akuten Folgen psychischer Traumatisierung in Abstimmung mit den AWMF – Fachgesellschaften (PDF): https://register.awmf.org/assets/guidelines/051-027l_S2k_Diagnostik_Behandlung_akute_Folgen_psychischer_Traumatisierung_2019-10.pdf (Stand: 07/2019; Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen des Pschyrembel: Akute Belastungsstörungen: https://www.pschyrembel.de/Akute%20Belastungsst%C3%B6rung/P05D7 (Abruf: 02/2025)
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