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Multiple Sklerose: 14 Symptome, um MS zu erkennen
Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft und meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr einsetzt. Fast immer verläuft MS in sogenannten Schüben: In diesen plötzlich einsetzenden Phasen verschlimmern sich die Symptome deutlich.
Welche Beschwerden bei einer Multiplen Sklerose im Vordergrund stehen, ist individuell verschieden. Mitunter sind diese sehr unspezifisch und können auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein. Dass die Symptome oft unterschiedlich stark ausgeprägt sind und einzeln oder in Kombination auftreten können, erschwert die Diagnose zusätzlich. Erfahren Sie, welche Frühsymptome auf Multiple Sklerose hindeuten können.
Sensibilitätsstörungen: Mögliches Symptom bei MS
Gefühlsstörungen der Haut, etwa in Form von Kribbeln, Jucken oder einem drückenden beziehungsweise pochenden Schmerz, sind ein häufiges Symptom bei Multipler Sklerose. Möglich sind auch ein gestörtes Temperaturempfinden an bestimmten Körperstellen sowie Taubheitsgefühle. Sensibilitätsstörungen treten vor allem in den Beinen und Füßen, aber auch in den Armen, Händen, dem Rumpf oder im Gesicht auf.
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Mögliches Frühsymptom bei MS: Fatigue-Syndrom
Betroffene von Multipler Sklerose fühlen sich oft übermäßig erschöpft, müde und antriebslos – ohne erkennbaren Grund. Fachleute sprechen hier vom chronischen Fatigue. Auch körperliche Erschöpfung ist möglich: Typisch ist etwa Kraftlosigkeit in den Gliedmaßen. Dieses für Außenstehende unsichtbare Symptom belastet Erkrankte meist sehr, da es sie im Alltag erheblich einschränkt.
Motorische Störungen: Symptom bei MS
Im Rahmen einer Multiplen Sklerose kann es zu diversen motorischen Störungen kommen. Betroffene haben etwa Schwierigkeiten, Gegenstände zu greifen. Ursächlich ist mitunter der sogenannte Intentionstremor, der ein häufiges MS-Symptom ist. Dabei zittern die Hände zu Beginn einer Bewegung.
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Gangunsicherheit und Gangstörungen: Frühsymptome bei MS
Multiple Sklerose kann sich durch eine Beeinträchtigung der Koordination (Ataxie) äußern. Dadurch kann es bei Betroffenen zu einem unsicheren, schwankenden Gang kommen. Ursächlich sind unter anderem eine Kraftlosigkeit in den Beinen, Spastiken, aber auch Schwindel und damit einhergehende Gleichgewichtsstörungen.
Symptom bei Multipler Sklerose: Sehstörungen
Sehstörungen können auf MS hindeuten. Häufigster Grund ist eine Entzündung der Sehnerven (Optikusneuritis). Die Folge: Betroffene sehen nur noch unscharf – wie durch einen dichten Nebel. Auch Doppelbilder oder ein Gesichtsfeldausfall (Skotom) sind möglich. Bei körperlicher Anstrengung verschlechtert sich die Sehschärfe typischerweise.
Darmfunktionsstörungen: Symptom bei MS
Einige MS-Betroffene leiden vor allem während eines Krankheitsschubs an Magen-Darm-Beschwerden. Diese äußern sich etwa durch Verstopfung, Durchfall und das Reizdarm-Syndrom. Auch Stuhlinkontinenz, also ein unkontrollierter Abgang des Darminhalts, ist möglich. Dieses Symptom schränkt Betroffene oft stark in ihrem Alltag ein. Meist lassen sich Darmstörungen jedoch gut therapieren.
Blasenschwäche betrifft viele MS-Erkrankte
Rund 80 Prozent aller Betroffenen leiden unter einer Störung der Blasenfunktion. Erkrankte berichten etwa, dass sie erhöhten Harndrang haben, das Wasserlassen jedoch nur eingeschränkt funktioniert (Harnverhalt). Mitunter können Betroffene ihren Harndrang nicht kontrollieren beziehungsweise zurückhalten (Inkontinenz). Wiederkehrende Harnwegsinfekte können ebenfalls für MS sprechen. Die Beschwerden treten oft auch in Kombination auf.
Kognitive Störungen: Mögliches Symptom bei Multipler Sklerose
Ein Hinweis auf Multiple Sklerose können Gedächtnisstörungen sein. Betroffene haben etwa Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Auch die Merkfähigkeit ist häufig eingeschränkt. Derlei kognitive Störungen können Erkrankte vor allem im beruflichen Alltag belasten.
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Depression: Mögliche Begleiterkrankung von MS
Betroffene einer Multiplen Sklerose haben einen hohen Leidensdruck. Die sichtbaren sowie unsichtbaren Symptome schränken sie in ihrer Eigenständigkeit und Handlungskompetenz ein, was sich erheblich auf die Lebensqualität auswirkt. Studien zufolge entwickeln rund die Hälfte aller Menschen mit MS im Laufe ihrer Erkrankung eine Depression oder depressive Verstimmung. Entsprechend sind Antidepressiva oft Teil der medikamentösen Behandlung der Nervenerkrankung.
Sexuelle Funktionsstörung kann MS-Symptom sein
Studien zeigen, dass Sexualstörungen bei Personen mit Multipler Sklerose drei- bis viermal häufiger vorkommen als bei gesunden Menschen. Fachleute unterscheiden verschiedene Formen: Bei einer primären Sexualfunktionsstörung wird die Libido durch Läsionen im Rückenmark oder Gehirn unmittelbar beeinträchtigt. Wenn Symptome wie Blasenstörungen, Erschöpfung oder Spastiken das Sexualverhalten beeinträchtigen, spricht man von sekundären Sexualfunktionsstörungen.
Schluck- und Sprechstörungen: Mögliche MS-Symptome
Im Rahmen von MS kann es zu diversen Sprechstörungen (Dysarthrie) sowie Schluckbeschwerden (Dysphagie) kommen. Die grundsätzliche Kompetenz, sich zu artikulieren, ist nicht betroffen. Vielmehr ist die Koordination der am Sprech- und Schluckvorgang beteiligten Gehirnregionen und Muskelgruppen gestört. Mögliche Folgen sind verwaschenes Sprechen, eine zu hohe oder tiefe Stimmlage sowie Kurzatmigkeit beim Sprechen. Schluckstörungen können zudem das Essen und Trinken beeinträchtigen.
Lähmungen bei MS möglich
Ist die Erkrankung schon etwas weiter fortgeschritten, können Lähmungserscheinungen auftreten. Diese beginnen zunächst oft mit Muskelkrämpfen oder Steifheit in den Extremitäten. Betroffene beschreiben etwa das Gefühl, "Blei in den Beinen" zu haben.
Trigeminusneuralgie: Gesichtsschmerzen als MS-Symptom
Kommt es im Rahmen einer Erkrankung wie MS zu einer Trigeminusneuralgie, sprechen Fachleute von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Ursache für die Lähmungen oder Schmerzen im Gesicht ist die Nervenscheide (Myelinschicht), die bei Multipler Sklerose stark angegriffen ist. Typisch sind einschießende Schmerzen, die einige Sekunden bis wenige Minuten andauern. Im fortgeschrittenen Verlauf kann der Schmerz auch chronisch werden.
Uhthoff-Phänomen: Verschlimmerung der MS-Symptome
Erhöht sich die Umgebungstemperatur, etwa im Sommer oder in der Sauna, können sich die Symptome verschlimmern. Das gilt auch für die Körpertemperatur: Leiden Betroffene unter Fieber, verstärken sich die MS-Beschwerden. Fachleute sprechen beim Uhthoff-Phänomen auch von einem Pseudoschub. Anders als bei einem echten MS-Schub verbessern sich die Symptome wieder, sobald die Umgebungs- oder Körpertemperatur sinkt.
Welche Blutwerte sind bei MS auffällig?
Multiple Sklerose lässt sich nicht sicher anhand einer Blutuntersuchung diagnostizieren. Jedoch können standardmäßige Bluttests Aufschluss über Leber-, Nieren- oder Schilddrüsenwerte geben. So können andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Bei MS-Symptomen ärztlichen Rat aufsuchen
Wer eines oder mehrere mögliche MS-Symptome bei sich feststellt, sollte dringend ärztlichen Rat aufsuchen, damit zeitnah eine Therapie eingeleitet wird. Zur Diagnose einer Multiplen Sklerose erfolgt eine ausführliche Anamnese. In Kombination mit dem Beschwerdebild können eine umfassende körperliche Untersuchung, eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquordiagnostik) sowie bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) Aufschluss geben.
Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft und meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr einsetzt. Fast immer verläuft MS in sogenannten Schüben: In diesen plötzlich einsetzenden Phasen verschlimmern sich die Symptome deutlich.
Welche Beschwerden bei einer Multiplen Sklerose im Vordergrund stehen, ist individuell verschieden. Mitunter sind diese sehr unspezifisch und können auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein. Dass die Symptome oft unterschiedlich stark ausgeprägt sind und einzeln oder in Kombination auftreten können, erschwert die Diagnose zusätzlich. Erfahren Sie, welche Frühsymptome auf Multiple Sklerose hindeuten können.
- Online-Informationen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG): Symptome der Multiplen Sklerose: https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/symptome (Abruf: 02/2023)
- Online-Informationen von MS & ich: Factsheet Symptome erkennen (PDF): https://www.msundich.de/sites/msundich_de/files/2020-11/msundich-symptome-erkennen.pdf (Abruf: 02/2023)
- Online-Informationen der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft: Depression (PDF): https://www.multiplesklerose.ch/PDF/de/Infoblaetter/03_Psychische_Aspekte/MS-Info_Depression.pdf (Abruf: 02/2023)
- Online-Informationen von amsel: Darmfunktionsstörungen: https://www.amsel.de/multiple-sklerose/behandeln/die-symptomatische-therapie-der-ms/darmfunktionsstoerungen/ (Abruf: 02/2023)
- Online-Informationen der Neurologen und Psychiater im Netz: Ursachen und Auslöser einer Trigeminusneuralgie: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/trigeminusneuralgie-gesichtsschmerzen/ursachen/ (Abruf: 02/2023)
- Online-Informationen der MS-Initiative: MS Therapien: https://ms-initiative-ich.de/informiert-sein-zu-ms/basiswissen/therapien/ (Abruf: 02/2023)
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