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MRSA: Definition, Übertragung und Symptome
Unter dem Begriff MRSA versteht man bestimmte Bakterien: eine Staphylokokken-Art, gegen die die meisten Breitband-Antibiotika nicht mehr wirken. Staphylokokken sind kugelförmige Bakterien, die man recht häufig antrifft. Sowohl die "normalen" Staphylokokken als auch MRSA gehören bei vielen Menschen zur normalen Hautflora. Bei geschwächten Menschen kann eine Infektion jedoch schwerwiegende Folgen haben. Mehr zu MRSA lesen Sie in der Bildergalerie!
Was ist MRSA?
Die Abkürzung MRSA steht ursprünglich für "methicillinresistenter Staphylococcus aureus", inzwischen manchmal auch für "multiresistenter Staphylococcus aureus". Oft findet man die Bakterien auch auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege, also in Nase und Rachen. Gesunden Menschen beziehungsweise Menschen mit starken Abwehrkräften bereitet dies keine Probleme – ihr Immunsystem sorgt dafür, dass die bakterielle Besiedelung unter Kontrolle bleibt.
Krankenhauskeim
Betroffene mit MRSA-Besiedelung sind oft Personen, die zuvor in einem Krankenhaus behandelt wurden oder dort arbeiten. Denn MRSA ist vor allem in Krankenhäusern, aber auch in Altenheimen ein Problem. MRSA-Bakterien zählen zu den sogenannten "Krankenhauskeimen". Darunter versteht man Keime, an denen Patienten erst während ihres Krankenhausaufenthaltes erkranken.
Übertragung von MRSA-Keimen
Häufig werden die Bakterien durch die Hände von MRSA-besiedeltem Pflegepersonal übertragen. Aber auch mit MRSA verunreinigte Gegenstände (wie Katheter, Atemschläuche, Versorgungsschläuche von medizinischen Geräten, Badetücher) können MRSA übertragen, da die Bakterien an verschiedenen Oberflächen sehr gut anhaften. Zu Infektionen mit MRSA kann es jedoch auch bei abwehrgeschwächten Menschen außerhalb von Krankenhäusern oder Altenheimen kommen.
Symptome einer MRSA-Infektion
Eine Infektion mit MRSA äußert sich genauso wie eine Infektion mit "normalen" Staphylococcus-aureus-Bakterien, also zum Beispiel in Form von eitrigen Hautinfektionen (wie Furunkel, Abszesse) oder Weichteilentzündungen, einer Lungenentzündung oder einer Blutvergiftung (Sepsis).
Problem: Antibiotikaresistenz
Im Unterschied zu einer Infektion mit "normalen" Staphylokokken sind MRSA-Bakterien jedoch gegen die meisten gängigen Antibiotika resistent und die Medikamente daher wirkungslos oder nur wenig wirksam. Das erschwert die Therapie und verzögert den Heilungsprozess. Spezielle Reserve-Antibiotika können hier helfen. Dennoch kann es schwere Erkrankungsverläufe geben.
Geringe Ansteckungsgefahr für gesunde Menschen
Familienmitglieder müssen sich in diesem Fall jedoch keine Sorgen machen, sich anzustecken und durch MRSA zu erkranken. Die Ansteckungsgefahr ist für gesunde Menschen sehr gering. Dennoch kann es durch Küssen oder enge Körperkontakte zu einer kurzfristigen Besiedlung der Familienmitglieder kommen, die meist ohne Symptome vorübergeht.
Isolierung bis zur vollständigen MRSA-Sanierung
In solchen Fällen sollte der behandelte MRSA-Erkrankte bis zu seiner vollständigen MRSA-Sanierung räumlich von anderen getrennt bleiben. Unter einer MRSA-Sanierung versteht man die vollständige Entfernung aller MRSA-Bakterien beim Betroffenen. Je nachdem, welcher Körperbereich mit MRSA besiedelt ist, kommen hierfür unterschiedliche Maßnahmen zum Einsatz, die etwa drei bis fünf Tage durchgeführt werden müssen.
MRSA-Besiedelung im Nasenraum
Eine MRSA-Besiedelung im Nasenraum behandelt man standardmäßig mit einer antibiotischen Nasensalbe, meist mit dem Wirkstoff Mupirocin. Die Salbe bringt der Betroffene mit einem jeweils frischen Wattestäbchen in den Nasenvorhof ein. Ein leichtes Massieren der Nasenflügel von außen verteilt die Salbe in der Nase.
MRSA-Sanierung erfolgreich?
Ob die MRSA-Sanierung erfolgreich ist, testet der Arzt einige Tage nach der Behandlung sowie erneut einige Monate und ein Jahr später. Dafür nimmt er Abstriche aus den vormals besiedelten Bereichen, also je nachdem zum Beispiel aus Nase, Rachen, Achseln, Leistengegend, einer Wunde oder dem Zugang für einen zentralen Venenkatheter. Ist der Betroffene auch 12 Monate nach der Behandlung frei von MRSA, gilt die MRSA-Sanierung als erfolgreich.
Hygienevorschriften zur Vorbeugung von Infektionen
Um MRSA in Krankenhäusern, Altenheimen und ähnlichen Einrichtungen nicht weiterzuverbreiten, ist es wichtig, dass das Personal einfache Hygienevorschriften einhält und zum Beispiel Hände und Gegenstände gründlich desinfiziert. Auch der korrekte Gebrauch von Einmalhandschuhen kann MRSA-Infektionen vorbeugen.
Strategie in den Niederlanden
Wie man MRSA in Krankenhäusern und Altenheimen effektiv reduzieren kann, machen die Niederlande bereits seit den 1980er Jahren erfolgreich vor. Sie erkannten viel früher als Deutschland die Risiken, die von MRSA ausgehen. Vor allem drei Gründe sind für die niedrigen MRSA-Zahlen verantwortlich: ...
Weniger Antibiotika im Einsatz
... Antibiotika kommen in den Niederlanden seltener zum Einsatz und verursachen deshalb auch seltener Resistenzen. Hygienevorschriften werden strikt eingehalten. Bei Verdacht auf MRSA erfolgen sofort Tests. Liegt MRSA vor, wird der Patient räumlich getrennt und behandelt.
Unter dem Begriff MRSA versteht man bestimmte Bakterien: eine Staphylokokken-Art, gegen die die meisten Breitband-Antibiotika nicht mehr wirken. Staphylokokken sind kugelförmige Bakterien, die man recht häufig antrifft. Sowohl die "normalen" Staphylokokken als auch MRSA gehören bei vielen Menschen zur normalen Hautflora. Bei geschwächten Menschen kann eine Infektion jedoch schwerwiegende Folgen haben. Mehr zu MRSA lesen Sie in der Bildergalerie!