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Morbus Crohn: Tipps für die richtige Ernährung
Wer an Morbus Crohn erkrankt ist, weiß: Essen, worauf man gerade Lust hat, ist häufig nicht möglich. Morbus Crohn ist wie Colitis Ulcerosa eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in der Regel schubweise verläuft. Typische Symptome der Autoimmunerkrankung sind Bauchschmerzen und Durchfall. Für Betroffene ist es enorm wichtig, sich ausreichend und gesund zu ernähren. Welche Lebensmittel Menschen mit Morbus Crohn meiden sollten und welche wohltuend sein können, lesen Sie in der Bildergalerie.
Ernährung bei Morbus Crohn: Zucker meiden
Warum ein Morbus Crohn entsteht, ist zwar nicht geklärt. Jedoch stehen Zucker und Weißmehl schon lange im Verdacht, die chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu begünstigen. Forschende konnten zeigen, dass ein erhöhter Zuckerkonsum bei Mäusen einen bestehenden Morbus Crohn verschlimmerte. Offenbar verändert Zucker die Zusammensetzung des Darmbioms: schleimabbauende Bakterien vermehren sich, während sich die Zahl der guten Bakterien verringert.
Ernährung bei Morbus Crohn: Zuckeraustauschstoffe
Kein Problem, es gibt schließlich auch zuckerfreie Cola und Limo? Leider nein. Denn Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Isomalt sind bei Morbus Crohn ebenfalls nicht förderlich. Betroffen sollten sich stattdessen mit stillem Wasser oder leichten Saftschorlen erfrischen.
Ernährung bei Morbus Crohn: Gesunde Fette
Gesättigte Fette wie sie zum Beispiel in Wurst, Butter und Sahne vorkommen, gelten als entzündungsfördernd. Menschen mit Morbus Crohn sollten stattdessen auf Lebensmittel mit gesunden Fetten setzen. Zu ihnen gehört beispielsweise fetter Fisch wie Lachs, der entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren enthält.
Ernährung bei Morbus Crohn: MCT-Fette
Weil viele Patient*innen mit Morbus Crohn unter einer Fettstoffwechselstörung leiden, werden ihnen häufig auch sogenannte MCT-Fette empfohlen. Diese mittelkettigen Triglyzeride kann der Körper besser aufnehmen. Sie kommen in der Natur in reiner Form nicht vor, sondern werden aus Kokosöl extrahiert. In Reformhäusern gibt es spezielle Lebensmittel, die mit ihnen angereichert sind.
Vitaminreiche Ernährung bei Morbus Crohn
Liegt eine Fettstoffwechselstörung vor, kann der Körper die fettlöslichen Vitamine wie Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K nicht richtig aufnehmen. Zum einen hilft es dann, auf tierische Fette zu verzichten. Zum anderen sollten Betroffene für eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung sorgen. Karotten und Kürbis enthalten beispielweise Carotinoide, die der Körper zu A-Vitaminen umwandelt. Fetter Fisch enthält nennenswerte Mengen an Vitamin D. Vitamin E steckt in pflanzlichen Ölen und Vitamin K in grünen Gemüsesorten wie Grünkohl.
Ballaststoffreiche Ernährung bei Morbus Crohn?
In der Akutphase eines Schubes sollten Morbus-Crohn-Betroffene Ballaststoffe meiden. In dieser Phase vertragen die meisten Patient*innen nur leicht verdauliche Schonkost wie klare Suppen. In beschwerdefreien Zeiten dagegen können ballaststoffreiche Lebensmittel den Darm unterstützen. Reich an Ballaststoffen sind zum Beispiel Kartoffeln und Vollkornprodukte.
Morbus Crohn: auf nährstoffreiche Kost achten
Bei den meisten Patient*innen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kommt es früher oder später zu einem Nährstoffmangel, etwa weil sie aufgrund der Beschwerden zu wenig essen oder die Nährstoffaufnahme im Darm gestört ist. Eine Mangelernährung und ein zu geringes Körpergewicht wiederum können den Verlauf des Morbus Crohn verschlimmern. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Morbus Crohn darauf achten, sich ausreichend und nährstoffreich zu ernähren.
Morbus Crohn: Kalium, Magnesium und Zink
Ernährung bei Morbus Crohn: lieber keine Fertigprodukte
Einer Studie zufolge können sich stark verarbeitete Lebensmittel negativ auf Morbus Crohn auswirken, da sie meist künstliche Zusatzstoffe wie Aromen, Konservierungsmittel und Emulgatoren enthalten. Diese Zusätze können die Darmbarriere schädigen. Wer an Morbus Crohn erkrankt ist, tut also gut daran, von Industrieprodukten wie Fertigsuppen, Chips, Wurstprodukten und Fruchtgetränken die Finger zu lassen.
Ernährung bei Morbus Crohn: Gemüse und Obst
Gemüse und Obst sind reich an Nährstoffen und deshalb auch für Menschen mit Morbus Crohn wichtig. Gedünstet sind sie allerdings besser verträglich als roh. Blähende Gemüsesorten wie Kohl und Hülsenfrüchte sollten Betroffene meiden. Gut vertragen werden meist gedünstete Karotten, Brokkoli und Zucchini sowie säurearmes Obst wie Bananen und Beeren.
Ernährung bei Morbus Crohn: Milchprodukte
Milchprodukte enthalten wertvolle Nährstoffe wie Calcium und B-Vitamine und sollten deshalb fester Bestandteil der Ernährung sein. Jedoch leiden viele Morbus-Crohn-Betroffene an einer Laktoseintoleranz und vertragen aus diesem Grund keine Milchprodukte.
Kein Kaffee bei Morbus Crohn
Kaffee und starker Tee regen die Darmtätigkeit zusätzlich an und können die Beschwerden bei Morbus Crohn verschlimmern.
Ernährungstagebuch bei Morbus Crohn
Generell gibt es nicht die eine Diät, die bei Morbus Crohn einzuhalten ist. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, was sie*er gut verträgt und was nicht. Dabei kann ein Ernährungstagebuch helfen. Insbesondere bei Schüben ist es wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen und bezüglich der Ernährung beraten zu lassen.
Wer an Morbus Crohn erkrankt ist, weiß: Essen, worauf man gerade Lust hat, ist häufig nicht möglich. Morbus Crohn ist wie Colitis Ulcerosa eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in der Regel schubweise verläuft. Typische Symptome der Autoimmunerkrankung sind Bauchschmerzen und Durchfall. Für Betroffene ist es enorm wichtig, sich ausreichend und gesund zu ernähren. Welche Lebensmittel Menschen mit Morbus Crohn meiden sollten und welche wohltuend sein können, lesen Sie in der Bildergalerie.
- Online-Informationen der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung e.V. https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/ernaehrung/ (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen von Deximed: Morbus Crohn: https://deximed.de/home/klinische-themen/magen-darm-trakt/patienteninformationen/chronisch-entzuendliche-darmerkrankungen/morbus-crohn# (Abruf: 09/2022)
- Kasper, H.: Ernährungsmedizin und Diätetik. Urban & Fischer, Würzburg 2009
- Pressemitteilung der Uni Würzburg: Wie Zucker Entzündungen fördert: https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/wie-zucker-entzuendungen-foerdert/ (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen der Pharmazeutischen Zeitung: Erhöhtes Risiko durch verarbeitete Lebensmittel?: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/erhoehtes-risiko-durch-verarbeitete-nahrungsmittel-126998/ (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen des UTSouthWestern Medical Center: High-sugar diet can damage the gut, intensifying risk for colitis: https://www.utsouthwestern.edu/newsroom/articles/year-2020/high-sugar-diet-can-damage-the-gut.html (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen des Ärzteblatts: Süßstoffe: Studie belegt Störung von Darmflora und Glukosestoffwechsel: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60139/Suessstoffe-Studie-belegt-Stoerung-von-Darmflora-und-Glukosestoffwechsel (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen des Crohn-Colitis-Centrums: Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: http://crohn-colitis-centrum.de/wp-content/uploads/Ern_CED_20Fragen.pdf (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: Morbus Crohn – Krankheitsbild und Ernährungstherapie: https://fet-ev.eu/morbus-crohn-ernaehrungstherapie/#Naehrstoffe_und_Nahrungsinhaltsstoffe (Abruf: 09/2022)
- Online-Informationen des Ärzteblatts: Rauchverbot bei Morbus Crohn: https://www.aerzteblatt.de/archiv/30180/Rauchverbot-bei-Morbus-Crohn (Abruf: 09/2022)
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