Mittelohrentzündung (Otitis media): Symptome, Hausmittel und Dauer
Die Mittelohrentzündung (Otitis media) gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Typisch sind stechende Ohrenschmerzen und Fieber. Auch geht die Mittelohrentzündung oftmals mit einer akuten Hörminderung einher. Welche Ursachen gibt es für die Ohrenentzündung und wie wird sie behandelt?
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Mittelohrentzündung
Nein, die Mittelohrentzündung selbst ist nicht ansteckend. Die Infektionskrankheit, die der Otitis media vorausgegangen ist, ist es aber unter Umständen schon. Ein Beispiel: Ist die Mittelohrentzündung im Rahmen einer Erkältung aufgetreten, so können die verantwortlichen Erkältungsviren beim Spielen oder Sprechen auf andere Kinder übertragen werden.
In vielen Fällen sind die Schmerzen einer akuten Mittelohrentzündung bereits nach 24 Stunden abgeklungen, bei anderen dauert es etwa zwei bis drei Tage. Bis die akute Mittelohrentzündung vollständig abgeheilt ist, vergehen meist zwei Wochen.
Typische Anzeichen einer Mittelohrentzündung sind unter anderem stechende Ohrenschmerzen, die plötzlich auftreten. Betroffen kann ein Ohr oder auch beide Ohren sein. Zudem geht eine Mittelohrentzündung oftmals mit Fieber und Schwindel einher. Auch eine Hörminderung ist möglich.
Sehr kleine Kinder weinen bei einer Mittelohrentzündung vermehrt und greifen sich ständig ans Ohr. Bei solchen Anzeichen sollten Eltern schnell reagieren und kinderärztliche Hilfe einholen.
In manchen Fällen kommt es bei einer Mittelohrentzündung zu sehr hohem Druck im Ohr, sodass das Trommelfell reißt und Sekret herausläuft. Die sogenannte Trommelfellruptur verheilt dann in aller Regel wieder, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig wird.
Eine akute Mittelohrentzündung verheilt in aller Regel von selbst aus, dann können Schmerzmittel helfen, die Beschwerden zu lindern. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion als Ursache wird allerdings eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.
Was ist eine Mittelohrentzündung?
Innerhalb der ersten drei Lebensjahre erkranken etwa zwei von drei Kindern an einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis media), die Erkrankung gehört damit zu häufigsten Kinderkrankheiten. Doch auch Erwachsene können noch eine Otitis media bekommen – etwa nach einer lang anhaltenden und heftigen Erkältung. Eine Mittelohrentzündung kann akut und chronisch verlaufen.
Mittelohr– Aufbau und Funktion
Das Trommelfell stellt den Übergang vom Außenohr zum Mittelohr dar und dichtet es mit seinen luftgefüllten Höhlen nach außen hin ab. In der Paukenhöhle liegen die kleinen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), sie übertragen die in Form von Schallwellen an das Trommelfell gelangenden Schwingungen als mechanischen Impuls an das Innenohr weiter.
Das Mittelohr steht über die Eustachische Röhre (Tuba auditiva Eustachii) in Verbindung mit dem Nasen-Rachen-Raum. Auf diese Weise belüftet die Eustachische Röhre das Mittelohr, sodass ein Druckausgleich möglich ist. Ursache für die Häufung von Mittelohrentzündungen im Kleinkindalter ist die noch nicht ganz ausgereifte Anatomie des Ohrs: Die Eustachische Röhre (auch Ohrtrompete, Röhrchen oder Tube) genannt ist noch sehr kurz. Infekte der oberen Atemwege können sich so leichter auf das Mittelohr ausbreiten.
Kommt es im Rahmen eines bakteriellen oder viralen Infekts zu einer Schwellung der Mittelohrschleimhaut und bildet sich vermehrt Sekret, sind Druck auf das Trommelfell und stechende Ohrenschmerzen die Folge.
Eine Mittelohrentzündung kann akut, rezidivierend und chronisch verlaufen, wobei eine chronische Mittelohrentzündung als eigenes Krankheitsbild gewertet werden kann. Sie entsteht häufig aus einer akuten Mittelohrentzündung, kann aber auch andere Ursachen haben.
Formen einer Mittelohrentzündung:
- Akute Mittelohrentzündung: Die Entzündung tritt plötzlich auf und heilt in kurzer Zeit auch wieder ab.
- Rezidivierende Mittelohrentzündung: Von einer rezidivierenden Mittelohrentzündung sprechen Fachleute, wenn mindestens drei Mittelohrentzündungen pro Halbjahr oder vier Otitiden im ganzen Jahr vorkommen.
- Chronische Mittelohrentzündung: Bei einer chronischen Mittelohrentzündung besteht die Erkrankung mindestens über drei Monate hinweg, zudem existiert ein Loch im Trommelfell.
Mittelohrentzündung: Ursachen
In den allermeisten Fällen geht der Mittelohrentzündung eine Infektion der oberen Atemwege voraus, zum Beispiel
- eine Erkältung,
- eine Grippe,
- eine Rachenentzündung,
- eine Mandelentzündung oder
- eine Nasennebenhöhlenentzündung.
Das bedeutet: Die eigentlichen Ursachen für eine Mittelohrentzündung sind Viren oder Bakterien, die vom Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr aufsteigen und dort zu einer Entzündung führen.
Häufige Auslöser einer Otitis media sind zum Beispiel
- Grippeviren,
- Erkältungsviren (z.B. Rhinoviren, Respiratory-Syncytial-Viren, Coronaviren oder Adenoviren),
- Pneumokokken,
- A-Streptokokken,
- Staphylokokken (vor allem bei Säuglingen) und
- Haemophilus influenzae.
Seltener dringen die Keime bei einem Trommelfelldefekt oder einer Verletzung des Trommelfells direkt aus dem äußeren Gehörgang ein. Auch eine Verschleppung der Viren oder Bakterien über das Blut (hämatogene Streuung) im Rahmen einer Allgemeinerkrankung (z. B. Scharlach oder Masern) können eine Mittelohrentzündung verursachen.
Große Rachenmandeln (etwa als Folge einer Mandelentzündung) oder oft auftretende Halsentzündungen können die Belüftung zwischen Mittelohr und Rachenraum stören und verhindern, dass Flüssigkeit abfließt. Auch angeborene Veränderungen im Rachenraum (z.B. Gaumenspalten) können bei Kindern eine Mittelohrentzündung begünstigen.
Mittelohrentzündung: Symptome
Die akute Mittelohrentzündung beginnt meist plötzlich. Typische Symptome sind
- stechende ein- oder beidseitige Ohrenschmerzen,
- Fieber,
- Klopfen im Ohr,
- gerötetes, vorgewölbtes Trommelfell,
- Druckschmerz,
- allgemeines Krankheitsgefühl,
- Hörminderung und
- Kopfschmerzen.
Bei Kleinkindern zeigen sich die Symptome einer akuten Mittelohrentzündung häufig an ihrem Verhalten: Die Babys sind unruhig, weinerlich, trinken schlecht und greifen sich vermehrt ans Ohr (Ohrzwang).
Oft schwillt bei einer Mittelohrentzündung die Ohrtrompete zu. In der Folge können Schleim und Flüssigkeit nicht mehr abfließen und sammeln sich im Mittelohr. Wenn dadurch der Druck im Mittelohr zu groß wird, kann das Trommelfell reißen (Perforation), sodass die Flüssigkeit nach außen abfließt und sich Eiter aus dem Ohr entleert. Die Schmerzen lassen dann schlagartig nach. Meist verheilt das Trommelfell dann wieder komplikationslos, die Folge einer solchen Perforation kann jedoch auch eine chronische Mittelohrentzündung sein.
Chronische Mittelohrentzündung
Bei einer chronischen Mittelohrentzündung handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung des Mittelohres, die mit einem bleibenden Trommelfelldefekt (mehr als drei Monate) und eitrigem Ausfluss aus dem Ohr einhergeht. Je nachdem, wie weit sich die Entzündung im Mittelohr ausgedehnt hat, unterscheidet man bei der sogenannten Otitis media chronica zwischen einer chronischen Schleimhauteiterung und einer chronischen Knocheneiterung.
Eine chronische Mittelohrentzündung äußert sich durch verschiedene Symptome, etwa
- eine Hörminderung,
- Ohrrauschen,
- anhaltende Flüssigkeitsausscheidung (Sekretion) aus dem Ohr und
- Wucherung von entzündlichem Gewebe (sog. Cholesteatom).
Normalerweise geht eine akute Mittelohrentzündung bei normalen Druckverhältnissen im Ohr nicht in eine chronische Mittelohrentzündung über. Die chronische Otitis media ist eine eigenständige Krankheit – sie entsteht häufig als Folge frühkindlicher Belüftungsstörungen des Mittelohrs, zum Beispiel durch vergrößerte Rachenmandeln.
Vergrößerte Rachenmandeln können die Ohrtrompete verdecken, was dazu führt, dass die Belüftung nicht mehr gewährleistet ist. Im Mittelohr entsteht ein Unterdruck. Dies begünstigt, dass Krankheitserreger, die sich im Nasen-Rachen-Bereich befinden, über die Ohrtrompete in das Mittelohr gelangen.
Anders als bei einer akuten Mittelohrentzündung muss eine chronische Mittelohrentzündung in den meisten Fällen operiert werden.
Komplikationen einer Mittelohrentzündung
Eine häufige Komplikation der Otitis media ist ein sogenannter Paukenerguss (auch Paukenhöhlenerguss). Er entsteht aufgrund Belüftungsstörungen im Mittelohr, etwa durch eine geschwollene Schleimhaut in der Eustachischen Röhre. Der Paukenerguss ist häufig nach einer akuten Otitis media, aber auch bei chronischen Verläufen einer Mittelohrentzündung sowie bei anderen Atemwegsinfekten im Kindesalter.
Ein Paukenerguss ist selten schmerzhaft, durch sich ansammelnde Flüssigkeit im Mittelohr und hinter dem Trommelfell ist das Gehör jedoch oftmals gemindert. Bei Kindern erhöht eine langfristige Hörminderung das Risiko für Sprachentwicklungsstörungen und kann im Schulalter zu Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb führen.
Eine weitere schwerwiegende Komplikation ist die Mastoiditis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Knochens hinter dem Ohr, den sogenannten Warzenfortsatz (Mastoid).
Bei einer Mastoiditis kann Eiter in die luftgefüllten Hohlräume des Knochenfortsatzes gelangen. Erfolgt keine entsprechende Behandlung, kann sich diese Entzündung in der Umgebung weiter ausbreiten.
Eine Mastoiditis äußert sich etwa über:
- anhaltende Ohrenschmerzen
- Fieber
- Ohrenausfluss
- Schwellung hinter dem Ohr und abstehende Ohren
Unbehandelt kann sich ein Abszess im Ohr bilden, es drohen Lähmungen im Gesicht, eine Entzündung des Innenohrs, ein Hirnabszess sowie eine Blutvergiftung. Weitere mögliche Komplikationen sind:
- eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder
- eine Entzündung des Innenohrs (Labyrinthitis) mit Drehschwindel oder Erbrechen.
Mittelohrentzündung: Diagnose
Generell ist es empfehlenswert, bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung immer HNO- oder kinderärztlichen Rat einzuholen. Denn durch eine rechtzeitige Behandlung lässt sich meist einer Folgeerkrankung sowie schwerwiegenden Komplikationen vorbeugen.
Um die Diagnose zu sichern, erfragt der*die Arzt*Ärztin die genauen Symptome und begutachtet anschließend das Trommelfell durch einen Ohrtrichter. Fachleute sprechen auch von einer Ohrenspiegelung (Otoskopie).
Ein gesundes Trommelfell ist grau, spiegelnd und leicht durchscheinend. Es hat eine glatte Oberfläche und ist gut beweglich. Liegt eine Mittelohrentzündung vor, zeigen sich typische Entzündungszeichen – etwa eine Rötung und ein vorgewölbtes Trommelfell.
Das Trommelfell kann außerdem verdickt sein oder Blasen bilden. Manchmal ist auch ein Loch im Trommelfell (Perforationsstelle) mit austretender Flüssigkeit zu erkennen.
Bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung werden manchmal zusätzlich die Eigenschaften von Trommelfell und Mittelohr mithilfe der sogenannten Tympanometrie geprüft. Die Untersuchung dient der Bestimmung von Druck im Mittelohr und testet die Beweglichkeit des Trommelfells. Ein Hörtest zeigt außerdem, ob Hörprobleme bestehen.
Mittelohrentzündung: Wie wirksam sind Hausmittel?
Hausmittel können manchmal helfen, die Symptome zu lindern – sie sind aber kein Ersatz für eine ärztliche Behandlung.
Typische Hausmittel bei einer Mittelohrentzündung sind
- mit Zwiebelstückchen oder Kamillenblüten befüllte Stoffsäckchen, die auf das betroffene Ohr gelegt werden,
- wärmendes Rotlicht und
- Wadenwickel gegen das Fieber.
Bislang gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Belege, dass diese Hausmittel bei einer akuten Mittelohrentzündung tatsächlich helfen.
Mittelohrentzündung: Behandlung
Wie die Behandlung bei einer Mittelohrentzündung genau aussieht, hängt unter anderem vom Alter und vom Allgemeinzustand der Betroffenen ab. Einige Ärzte*Ärztinnen behandeln eine Mittelohrentzündung stets mit Antibiotika, wobei dies nur in manchen Fällen sinnvoll ist. Meistens heilt eine Otitis media innerhalb der ersten zwei bis drei Tage von selbst wieder ab.
Im Mittelpunkt der Behandlung einer Mittelohrentzündung steht die schnelle Linderung der Ohrenschmerzen. Hierfür eignen sich die Wirkstoffe
- Paracetamol und
- Ibuprofen.
Beide Wirkstoffe sind bereits für Säuglinge zugelassen und können als Zäpfchen oder Saft verabreicht werden.
Antibiotika zur Behandlung einer Mittelohrentzündung
Antibiotika galten lange Zeit als Standardbehandlung bei einer Mittelohrentzündung. Heute weiß man jedoch, dass diese Therapiemaßnahme nur in bestimmten Fällen sinnvoll ist.
Vor allem bei Kindern ab zwei Jahren und bei Erwachsenen empfiehlt es sich, den Verlauf der Mittelohrentzündung zunächst zu beobachten. 85 von 100 Patient*innen haben bereits nach 24 Stunden keine Ohrenschmerzen mehr, die vollständige Genesung dauert rund zwei Wochen.
Wenn sich die Symptome verschlimmern, sind hingegen Antibiotika häufig empfehlenswert. Dies gilt insbesondere bei Kleinkindern unter zwei Jahren mit einer Entzündung beider Ohren und bei einer Mittelohrentzündung mit eitrigem Ausfluss aus dem Ohr. Eine sofortige Behandlung mit Antibiotika empfiehlt sich bei:
Als Mittel der ersten Wahl gilt der Wirkstoff Amoxicillin, alternativ können auch orale Cephalosporine zum Einsatz kommen.
Helfen Nasen- und Ohrentropfen bei einer Mittelohrentzündung?
Abschwellende Nasentropfen fördern den Flüssigkeitsabfluss und die Belüftung des Mittelohrs. Ob dadurch die Mittelohrentzündung besser abheilt, ist jedoch nicht klar. Wenn das Kind auch eine verstopfte Nase hat, sorgen die Nasentropfen zumindest dafür, dass es einige Stunden lang besser durchatmen kann.
Dagegen sind bei einer Mittelohrentzündung Ohrentropfen (z.B. mit den Wirkstoffen Phenazon und Procain) nur wenig wirksam, da sie das Mittelohr nicht durch das Trommelfell hindurch erreichen.
Operation: In schweren Fällen notwendig
Eine Beschädigung des Trommelfells im Rahmen der akuten Mittelohrentzündung heilt meist spontan ohne operative Therapie ab. Eine chronische Mittelohrentzündung sowie eine daraus entstehende chronische Knocheneiterung erfordern jedoch häufig eine Operation. Dabei wird die defekte Stelle des Trommelfells durch ein Gewebetransplantat (Trommelfellplastik) verschlossen.
Wenn sich das Trommelfell vorwölbt und spannt oder Komplikationen auftreten, muss es oftmals operativ geöffnet werden, mittels einer sogenannten Parazentese. Der Eingriff findet unter örtlicher Betäubung oder – bei Kindern – in Vollnarkose statt. In manchen Fällen wird dabei ein sogenanntes Paukenröhrchen eingesetzt: Es stellt die Belüftung im Mittelohr sicher und wirkt gegen einer Hörbeeinträchtigung. Zudem vermindert es das Risiko für weitere Entzündungen.
Hat sich die Entzündung bereits in den angrenzenden Knochen ausgebreitet, ist eine umgehende Operation erforderlich, um die entzündeten Stellen zu entfernen.
Mittelohrentzündung: Vorbeugen
Egal ob im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause in den eigenen vier Wänden: Kinder stecken sich schnell mit Infektionen an, aufgrund der kindlichen Anatomie ist das Risiko für eine Mittelohrentzündung noch sehr hoch.
Sicher verhindern kann man eine Mittelohrentzündung deshalb zwar nicht – mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich das Risiko aber möglicherweise senken.
Schnullergebrauch reduzieren: In mehreren Studien konnten Wissenschaftler*innen feststellen, dass Babys, die ständig am Schnuller nuckeln, häufiger eine Mittelohrentzündung bekommen als andere.
Rauchfreie Umgebung: Passivrauchen schwächt die Immunabwehr und erhöht das Risiko für Infektion des Nasen-Rachen-Raums und im Bereich der Atemwege.
Stillen: Kinder, die sechs Monate lang gestillt wurden, erkranken in den ersten zwei Lebensjahren wesentlich seltener an einer Mittelohrentzündung als ungestillte Kinder.
Xylit-Kaugummis kauen: Statistisch gesehen lässt sich mit Xylit-haltigen Kaugummis das Erkrankungsrisiko um 40 Prozent reduzieren. Der Haken: Man muss die Kaugummis mindestens fünfmal täglich über mehrere Monate kauen – andernfalls wirken sie nicht.
Gegen Pneumokokken impfen lassen: Nach derzeitigen Forschungsstand geht man davon aus, dass eine Pneumokokken-Impfung mit dem 7-valenten Konjugatimpfstoff jüngere Kinder zumindest teilweise vor einer Mittelohrentzündung schützen kann. Bei älteren Kindern scheint sich keine protektive Wirkung zu entfalten.
Gegen Grippe impfen lassen: Mehrere Studien mit insgesamt mehr als 17.000 Kindern haben gezeigt, dass die Grippeimpfung das Risiko für eine Mittelohrentzündung zumindest leicht senken kann. Eine generelle Impfempfehlung lässt sich hieraus allerdings noch nicht ableiten.