Augenmigräne: Symptome, Ursachen und was tun?
Bei einer Augenmigräne stehen Sehstörungen im Vordergrund, nur selten kommt es zu Kopfschmerzen. Betroffene nehmen die Symptome einer Augenmigräne meist als bedrohlich wahr, sie ist jedoch harmlos. Welche Beschwerden typisch sind, mögliche Ursachen und was Betroffenen hilft, erfahren Sie hier.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Augenmigräne
Typisch sind das Sehen von Lichtblitzen, Zickzacklinien, Augenflimmern, verschwommenes Sehen und selten auch Sehstörungen bis zur kurzzeitigen Blindheit auf einem Auge.
Betroffene empfinden eine Augenmigräne meist als bedrohlich, die Erkrankung ist jedoch nicht gefährlich und verursacht keine bleibenden Schäden.
Ein Anfall dauert meist zwischen 5 und 10 Minuten, seltener bis zu einer Stunde.
Was ist eine Augenmigräne?
Bei einer Augenmigräne, auch ophthalmische Migräne, handelt es sich um eine spezifische Form der Migräne mit Aura, die überwiegend mit Sehstörungen verbunden ist. Sie bereitet nur selten Kopfschmerzen und hält in der Regel nur wenige Minuten an. Die möglichen Symptome nehmen Betroffene oftmals als sehr bedrohlich wahr. Eine Augenmigräne ist in der Regel jedoch harmlos.
Augenmigräne: Diese Symptome sind Anzeichen
Eine Augenmigräne geht mit Symptomen einher, die oftmals das Sehvermögen stark beeinträchtigen. In den meisten Fällen treten sie plötzlich auf und halten etwa fünf bis zehn Minuten an. Selten kann die Migräne im Auge auch 30 bis 60 Minuten dauern.
Mögliche Symptome bei einer Augenmigräne sind:
- eingeschränktes Gesichtsfeld oder Gesichtsfeldausfälle (Skotom)
- Flimmern oder Flackern vor den Augen, teils auch bei geschlossenen Augen (Flimmerskotom)
- Sehen von Lichtblitzen und Zickzacklinien
- einseitiger Sehverlust
- begleitende Beschwerden wie Übelkeit und Schwindel
- Augenmuskellähmung (äußerst selten bei Kindern)
- seltener Kopfschmerzen
Weitere Beschwerden sind bei der Augenmigräne untypisch. Kommt es zusätzlich zu Sprach-, Hör- oder Gefühlsstörungen und Kopfschmerzen, handelt es sich womöglich um eine Migräne mit Aura.
Sonderform: Retinale Migräne
Eine seltene Form der Augenmigräne ist die retinale Migräne, die nur die Netzhaut (Retina) betrifft. In der Regel tritt sie einseitig und begleitend zu Kopfschmerzen auf. Bei der Netzhautmigräne kommt es zu ausgeprägten Gesichtsfeldausfällen. In diesem Fall ist eine sofortige ärztliche Untersuchung und Behandlung notwendig, da die Netzhaut unter Umständen irreversibel beschädigt werden kann.
Augenmigräne: Ursachen und Auslöser
Wie genau eine Augenmigräne entsteht, ist bislang nicht erforscht. Fachleute vermuten jedoch als Ursache eine kurzzeitige Durchblutungsstörung im Bereich der Sehrinde im Gehirn, wo visuelle Reize verarbeitet werden. In der Folge kommt es zu einem Sauerstoffmangel der Sehrinde und den typischen Symptomen.
Mögliche Auslöser (Trigger) beziehungsweise begünstigende Faktoren einer Augenmigräne sind:
- genetische Veranlagung
- Stress
- Hormonschwankungen (etwa vor der Monatsblutung oder durch Antibabypille)
- Wetterumschwung
- Alkoholkonsum
- Rauchen
- Schlafmangel
- helles, blitzendes Licht
- Inhaltsstoffe in Lebensmitteln (vor allem Rotwein, Schokolade, Süßstoffe, Milch, Nüsse, Käse oder Fleisch)
- Medikamente
Augenmigräne: Wann ist ärztlicher Rat wichtig?
Grundsätzlich sollten Betroffene mit Symptomen wie Sehstörungen augenärztlichen Rat einholen. Vor allem, wenn die Beschwerden zum ersten Mal oder immer wieder auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung wichtig. Unter Umständen können auch andere Erkrankungen wie eine Netzhautablösung oder ein Schlaganfall hinter derartigen Symptomen an den Augen stecken, die umgehend behandelt werden müssen.
Die*der Ärztin*Arzt wird zunächst die Augen genau untersuchen. Mithilfe einer Spaltlampe (augenärztliches Instrument) lässt sich der Augenhintergrund kontrollieren, um etwa eine Augenmigräne von einer Netzhautablösung abzugrenzen.
Vermutet die*der Augenärztin*Augenarzt eine neurologische Ursache hinter den Beschwerden, erhalten Betroffene eine Überweisung in eine entsprechende Fachpraxis. Dort werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um nicht zuletzt Störungen oder Schädigungen des Gehirns auszuschließen.
Wie erfolgt die Behandlung einer Augenmigräne?
In der Regel ist eine Augenmigräne harmlos und erfordert keine Behandlung. So ist eine medikamentöse Therapie mit Triptanen wie bei einer normalen Migräne mit oder ohne Aura nicht nötig.
Augenmigräne: Was können Betroffene tun?
Einige Maßnahmen und Tipps können bei akuter Augenmigräne helfen, die Symptome zu lindern. Betroffene sollten sich in einem dunklen, ruhigen Raum zurückziehen und ein kühles Tuch auf die Stirn und Augen legen. Beruhigend können ebenso Atemübungen mit bewusstem Ein- und Ausatmen wirken. Kommt es in seltenen Fällen zu Kopfschmerzen, können kurzfristig auch Schmerzmittel eingenommen werden.
Lässt sich einer Augenmigräne vorbeugen?
Einer Augenmigräne-Attacke kann durch einige Maßnahmen vorgebeugt werden. Dabei sollten insbesondere auslösende Trigger vermieden werden. Hilfreiche Tipps können sein:
- Rauchverzicht
- Alkohol nur in Maßen, bestenfalls gar nicht konsumieren
- Stress reduzieren
- auslösende Lebensmittel nicht verzehren
- Ausdauersport treiben
- Lichtwechsel meiden, etwa von dunklem zu hellem Licht
- auf ausreichend Schlaf achten
Hinweis: Die genauen Auslöser sind individuell verschieden. Ein Migräne-Tagebuch kann dabei helfen herauszufinden, welche Trigger im Einzelfall eine Augenmigräne verursachen. Darin können Betroffene zum Beispiel die Beschwerden und mögliche Auslöser notieren.