Magendurchbruch: Symptome einer Magenperforation
Bei einem Magendurchbruch ist die Magenwand so schwer geschädigt, dass sie durchbricht und ein Loch entsteht. Dabei besteht die Gefahr, dass Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt. Ursache ist meist ein Magengeschwür. Ein offener Magendurchbruch ist ein medizinischer Notfall, der umgehend operiert werden muss. Lesen Sie, an welchen Symptomen sich eine Magenperforation erkennen lässt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Magendurchbruch
Ein Magendurchbruch macht sich durch heftige, stechende Schmerzen in der Oberbauchmitte bemerkbar, die häufig sehr plötzlich einsetzen. Die Schmerzen können bis in Rücken und Schultern ausstrahlen. Der Bauch wird im weiteren Verlauf ganz hart und berührungsempfindlich.
Ein offener Magendurchbruch ist lebensgefährlich und führt unbehandelt zum Tod. Eine Magenperforation muss daher so schnell wie möglich operiert werden.
Bei einem Magendurchbruch ist fast immer eine Operation nötig, um den Magen zu schließen. Falls ein Geschwür die Ursache ist, wird dieses herausoperiert. Manchmal ist es nötig, einen Teil des Magens zu entfernen.
Das ist abhängig vom Alter und Gesundheitszustand der betroffenen Person. Durchschnittlich liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach 24 Stunden noch bei etwa 50 Prozent. Je später der offene Magendurchbruch behandelt wird, desto geringer ist die Überlebenschance. Bei einem gedeckten Magendurchbruch ist die Prognose dagegen gut.
Magendurchbruch: Symptome der Magenperforation erkennen
Unterschieden werden der offene Magendurchbruch (freie Perforation) und der gedeckte Durchbruch (gedeckte Perforation):
Bei einer offenen Ulkusperforation entsteht ein Loch in der Magenwand, durch das Mageninhalt austreten kann. Dadurch drohen eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung (Peritonitis) und schließlich eine Blutvergiftung (Sepsis).
Eine gedeckte Perforation liegt vor, wenn Verwachsungen im Magen Verbindungen (Fisteln) zu Nachbarorganen bilden.
Bei einem offenen Magendurchbruch kommt es zum sogenannten akuten Abdomen mit folgenden Symptomen:
- plötzlich auftretender oder sich verstärkender, heftiger Schmerz im mittleren bis rechten Oberbauch
- brettharte Bauchdecke durch Abwehrspannung (unwillkürlich angespannte Muskeln als Schutzreaktion des Körpers)
- berührungsempfindlicher Bauch
- möglicherweise auch Übelkeit und Erbrechen, Fieber und/oder Kreislaufbeschwerden bis hin zum Kreislaufschock, Kaltschweißigkeit
Die Schmerzen können bis in die Schulter ausstrahlen. Ein Magendurchbruch kann ganz plötzlich auftreten – ihm können aber auch über einen längeren Zeitraum Magenbeschwerden vorausgehen.
Weniger ausgeprägte Symptome zeigen sich bei einer sogenannten gedeckten Perforation:
- leichter Druckschmerz im rechten Oberbauch
- Magenschmerzen, die vor allem in nüchternem Zustand auftreten
- Völlegefühl
- Appetitverlust
Die gedeckte Perforation verläuft meist weniger dramatisch und kann unter Umständen auch ohne Operation behandelt werden.
Bei Verdacht auf einen Magendurchbruch ist sofortige notärztliche Hilfe nötig! Keinesfalls sollte die betroffene Person etwas essen oder trinken!
Magendurchbruch: Diese Ursachen kommen infrage
Am häufigsten kommt es infolge eines Magengeschwürs (Ulkus) zu einem Magendurchbruch. Umgangssprachlich ist dann auch von einem "geplatzten Magengeschwür" die Rede. Ist die Schleimhaut beschädigt, die normalerweise die Magenwand vor der aggressiven Magensäure schützt, entsteht eine Wunde. Bleibt dieses Geschwür unbemerkt und/oder unbehandelt, kann die Wunde schließlich durchbrechen.
Eine geschädigte Magenschleimhaut ist meist Folge einer Magenschleimhautentzündung. Diese wiederum wird in der Regel durch das Bakterium Helicobacter pylori oder die langfristige Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel (NSAR) wie Ibuprofen hervorgerufen.
Häufiger treten Blutungen auf
Häufiger als Perforationen treten Blutungen als Komplikation eines Magengeschwürs auf, weil Blutgefäße in der Magenwand beschädigt werden, bevor es zu einem Magendurchbruch kommt. Blutungen im Magen machen sich durch schwarzen Stuhlgang (Teerstuhl), Bluterbrechen (Hämatemesis) oder Blutarmut (Anämie) bemerkbar. Auch Magenblutungen sind lebensbedrohlich. Es ist äußerst wichtig, solche Warnzeichen ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen.
Weitere mögliche Ursachen für einen Magendurchbruch sind zum Beispiel:
- Verletzung des Magens im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie)
- Verätzung des Magens
- langfristige Einnahme bestimmter Medikamente gegen Rheuma mit Wirkstoffen wie z. B. Kortison oder Butazolidin
- Magenkrebs
- Verletzungen, z. B. durch einen Messerstich
Eine Ulkuskrankheit kann nicht nur den Magen (Ulcus), sondern auch den Zwölffingerdarm (Duodenum) betreffen. Ein Zwölffingerdarmgeschwür kann ebenso durchbrechen und dann zu sehr starken Bauchschmerzen führen. Es ist ebenfalls lebensbedrohlich und muss schnellstmöglich behandelt werden.
Wie wird ein Magendurchbruch festgestellt?
Starke Schmerzen und ein brettharter Bauch bei einer körperlichen Untersuchung sind Anzeichen, die den Verdacht auf eine Magenperforation begründen. Um die Diagnose zu sichern, fertigt die*der Ärztin*Arzt in der Regel eine Röntgenaufnahme des Bauchraums an. Ist darauf freie Luft im Bauchraum sichtbar, ist von einem Magendurchbruch auszugehen.
Alternativ oder zusätzlich lässt sich bei einer Ultraschalluntersuchung im Fall eines Magendurchbruchs freie Flüssigkeit im Bauchraum feststellen.
Magendurchbruch: Behandlung der Ulkusperforation
Ein offener Magendurchbruch ist ein Notfall, bei dem immer eine Operation notwendig ist. Dabei wird die Öffnung in der Magenwand verschlossen. Ein vorhandenes Magengeschwür wird entfernt. Manchmal ist es nötig, bei dem Eingriff einen Teil des Magens zu entfernen. Außerdem wird der Bauchraum gespült. Eine Drainage sorgt anschließend dafür, dass Wundsekret abfließen kann.
Der Schweregrad der Erkrankung hängt in erster Linie davon ab, wie stark das Bauchfell bereits entzündet ist – mithilfe einer Betreuung auf der Intensivstation können mögliche Risiken minimiert werden. Häufig ist eine antibiotische Therapie nötig.
Gute Aussichten bei gedecktem Magendurchbruch
Bei einem gedeckten Magendurchbruch sind die Aussichten auf Heilung gut. Hier ist nicht in jedem Fall eine Operation notwendig. Unter Umständen kommt auch eine konservative Therapie infrage. Dann kann der Magen mithilfe einer Sonde entlastet werden.
Überlebenschancen bei einem Magendurchbruch
Etwa 24 Prozent der Patient*innen sterben innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Magendurchbruchs. Wird ein offener Magendurchbruch rechtzeitig erkannt und behandelt, ist die Prognose gut. Bleibt die Perforation jedoch unbehandelt, stirbt die betroffene Person sehr wahrscheinlich.
Entscheidend für den Ausgang der Erkrankung ist,
- wie schnell die Behandlung erfolgt,
- wie alt die betroffene Person ist und ob sie weitere Erkrankungen hat,
- wie ausgeprägt die Bauchfellentzündung ist und
- ob sich bereits eine Blutvergiftung entwickelt hat.