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Legasthenie: 13 Symptome der Lese-Rechtschreibschwäche
Legasthenie ist eine Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), die Betroffene in ihrem schulischen oder beruflichen Alltag beeinträchtigen kann. Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland rund 3,5 Millionen Menschen mit Legasthenie. Die sogenannte Teilleistungsstörung zeichnet sich durch Schwierigkeiten beim Erlernen und Anwenden der Schriftsprache aus.
Die Ursachen von Legasthenie sind noch nicht vollständig geklärt, scheinen sich aber auf genetische und neurobiologische Faktoren zurückführen zu lassen. Klar ist, dass die Entwicklungsstörung weder mit einer Intelligenzminderung noch mit einer unzureichenden Förderung oder Faulheit zusammenhängt.
Betroffene haben oft einen hohen Leidensdruck. Insbesondere im Kindesalter kann Legasthenie zu schlechten Schulnoten und damit zu einem geringen Selbstwertgefühl führen. Obwohl eine LRS nicht vollständig heilbar ist, kann eine frühzeitige Therapie dazu beitragen, die Herausforderungen im Lesen und Schreiben erheblich zu reduzieren. An diesen Symptomen können Eltern erkennen, ob ihr Kind womöglich von Legasthenie betroffen ist.
Mündliche Leistungen sind besser: Möglicher Hinweis auf Legasthenie
Schulkinder mit Legasthenie haben oft schlechte schriftliche Prüfungsergebnisse, insbesondere in sprachlichen Fächern wie Deutsch oder einer Fremdsprache. Während Diktate oder Aufsätze meist schlecht benotet werden, liefern Betroffene im mündlichen Bereich deutlich bessere Leistungen ab. Sie sind oft sehr redegewandt, interessiert und beteiligen sich rege.
Symptom bei Legasthenie: Keine Verbesserung trotz Üben
Wird die Englisch- oder Deutschnote trotz regelmäßiger Übung nicht oder nur geringfügig besser, kann das bei betroffenen Kindern und ihren Eltern zu Frustration führen. Dass Legasthenie dahinter stecken kann, ist vielen nicht bewusst.
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Motorischer Lerntyp: Legasthenie-Symptom
Fachleute unterscheiden vier verschiedene Lerntypen – den auditiven, visuellen, motorischen und kommunikativen Lerntypen. Legastheniker*innen lernen am besten durch motorische oder kommunikative Methoden, also durch eigene Erfahrungen, Experimente, bildhaften Unterricht oder Gespräche mit anderen.
Legasthenie: Geringe Lesegeschwindigkeit ist Symptom
Legastheniker*innen haben in der Regel eine Leseschwäche, die von Fachleuten auch Dyslexie genannt wird. Diese äußert sich etwa darin, dass Betroffene überdurchschnittlich lange für das Lesen eines Textes benötigen. Das betrifft sowohl das Lesetempo beim lauten als auch beim leisen Lesen.
Symptom bei Legasthenie: Häufiges Stocken beim Vorlesen
Betroffene einer LRS machen häufig Fehler und stocken, wenn sie einen Text vorlesen. Sie verlieren etwa die Zeile, in der sie sich gerade befinden. Auch haben sie Schwierigkeiten, sich die verschiedenen Buchstaben einzuprägen und den entsprechenden Lauten zuzuordnen. Fachleute sprechen hier von Defiziten bei Graphem-Phonem-Beziehungen. In der Folge kommt es zu Problemen beim Zusammenziehen einzelner Laute zu Wörtern.
Beeinträchtigtes Leseverständnis kann Legasthenie-Symptom sein
Menschen mit einer LRS haben oft Schwierigkeiten, Texte inhaltlich auf Anhieb zu verstehen und wiederzugeben. Grund ist nicht etwa eine Intelligenzminderung, sondern vielmehr, dass Betroffene Buchstaben und Silben verwechseln. Das kann dazu führen, dass der Sinn des Gelesenen verloren geht oder falsch interpretiert wird. Legasthenie beeinflusst außerdem die Fähigkeit, Buchstaben in Laute umzuwandeln (Dekodierung), sodass es schwerfällt, neue Wörter zu erlernen.
Rechtschreibschwäche bei Legasthenie: Schreibfehler sind möglicher Hinweis
Wiederholte Rechtschreibfehler trotz einer Menge Übung können auf Legasthenie hindeuten. Der Grund: Betroffene haben Schwierigkeiten, Buchstaben in Wörtern korrekt zu erkennen und sich die Reihenfolge der Buchstaben einzuprägen. Das gilt vor allem für Schreibweisen, die nicht lautgetreu sind. Formähnliche Buchstaben werden mitunter verwechselt. Typisch bei einer LRS sind außerdem unterschiedliche falsche Schreibweisen desselben Wortes.
Fehler in Grammatik und Zeichensetzung: Legasthenie-Symptome
Einige Legastheniker*innen haben zusätzlich zu einer Rechtschreibschwäche auch Probleme, grammatikalische Regeln und Zeichensetzung richtig anzuwenden.
Mögliches Legasthenie-Symptom: Unleserliche Handschrift
Eine unkoordinierte, schlecht lesbare Handschrift hat nicht immer feinmotorische Ursachen. Grund kann auch eine Lese-Rechtschreibschwäche sein. Für Legasthenie können außerdem eine häufig wechselnde Handschrift sowie eine ungewöhnliche Stifthaltung sprechen.
Legasthenie-Symptome: Defizite in Mathematik möglich
Legasthenie kann sich auch durch eine gewisse Rechenschwäche bemerkbar machen: Einige Betroffene haben etwa Schwierigkeiten, die Uhr zu lesen. Einfache Rechenaufgaben werden mithilfe der Finger gelöst und das Verstehen von Textaufgaben beansprucht oft übermäßig viel Zeit.
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Legasthenie: Tagträume können Symptom sein
Legastheniker*innen verlieren sich häufig in Tagträumen, scheinen gedanklich abwesend zu sein oder verlieren das Zeitgefühl. Betroffene Schulkinder haben mitunter Schwierigkeiten, dem Unterricht aufmerksam zu folgen und leiden unter Konzentrationsstörungen und einer mangelnden Merkfähigkeit. In vielen Fällen tritt eine LRS auch gemeinsam mit ADHS auf.
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Schulangst kann Legasthenie-Symptom sein
Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben oft schulische Defizite, die zu schlechten Noten, Abwertung und mitunter auch Mobbing führen. Betroffene Schulkinder entwickeln in der Folge häufig Schulangst, die etwa mit Bauchschmerzen, einem niedrigen Selbstvertrauen und Frustration einhergehen kann.
Legasthenie: Bei Verdacht auf LRS Hilfe holen
Grundsätzlich gilt: Je eher eine Lese-Rechtschreibschwäche diagnostiziert wird, desto besser lässt sie sich in den Griff bekommen. Wenn Eltern befürchten, dass ihr Kind womöglich eine LRS hat, ist daher eine rasche professionelle Unterstützung ratsam. Fachleute können mithilfe verschiedener Testverfahren herausfinden, ob eine Legasthenie vorliegt. Ist dies der Fall, folgt eine gezielte, auf das Kind abgestimmte Förderung. Entsprechende Anlaufstellen sind etwa Praxen für Kinder- und Jugendpsychologie.
Legasthenie ist eine Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), die Betroffene in ihrem schulischen oder beruflichen Alltag beeinträchtigen kann. Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland rund 3,5 Millionen Menschen mit Legasthenie. Die sogenannte Teilleistungsstörung zeichnet sich durch Schwierigkeiten beim Erlernen und Anwenden der Schriftsprache aus.
Die Ursachen von Legasthenie sind noch nicht vollständig geklärt, scheinen sich aber auf genetische und neurobiologische Faktoren zurückführen zu lassen. Klar ist, dass die Entwicklungsstörung weder mit einer Intelligenzminderung noch mit einer unzureichenden Förderung oder Faulheit zusammenhängt.
Betroffene haben oft einen hohen Leidensdruck. Insbesondere im Kindesalter kann Legasthenie zu schlechten Schulnoten und damit zu einem geringen Selbstwertgefühl führen. Obwohl eine LRS nicht vollständig heilbar ist, kann eine frühzeitige Therapie dazu beitragen, die Herausforderungen im Lesen und Schreiben erheblich zu reduzieren. An diesen Symptomen können Eltern erkennen, ob ihr Kind womöglich von Legasthenie betroffen ist.
- Online-Informationen des Bundesverbands Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL): Legasthenie – Was ist das? https://www.bvl-legasthenie.de/legasthenie.html (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen der Lehrinstitute für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS): Legasthenie-Definition: https://www.los.de/ratgeber-fuer-lrs/legasthenie/legasthenie-definition (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen des Instituts für integrative Lerntherapie und Weiterbildung (IFLW): Was ist Legasthenie? https://www.iflw.de/blog/lrs-legasthenie-leserechtschreibschwaeche/was-ist-legasthenie/ (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen der Neurologen und Psychiater im Netz: Was ist eine Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/lese-rechtschreibstoerung-/-legasthenie/ (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V.: Lese-Rechtschreibstörung (LRS): https://www.dbl-ev.de/kinder-und-jugendliche/lese-und-rechtschreibstoerung (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen des Deutschen Schulportals der Robert Bosch Stiftung: Wie Schulen mit Legasthenie umgehen: https://deutsches-schulportal.de/schule-im-umfeld/lese-rechtschreib-stoerung-wie-schulen-mit-legasthenie-umgehen/ (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen des Instituts für Diagnostik und Lerntraining (I.D.L.): Komorbiditäten – wenn Legasthenie und Dyskalkulie zusammen auftreten: https://idlweb.de/komorbiditaeten-wenn-legasthenie-und-dyskalkulie-zusammen-auftreten/ (Abruf: 12/2023)
- Online-Informationen der LegaKids Stiftung: Wer testet auf LRS und Legasthenie? https://www.legakids.net/ (Abruf: 12/2023)
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