Hautkrebs erkennen, behandeln und vorbeugen
Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten überhaupt. Die Tumoren können überall am Körper auftreten, vor allem aber an häufig der Sonne ausgesetzten Stellen wie Kopfhaut, Gesicht und Armen. Lesen Sie, wie Sie Hautkrebs erkennen und ihm vorbeugen können.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Hautkrebs
Weißer Hautkrebs (Basaliom) kann unter anderem in Form von roten Flecken in Erscheinung treten. Denn die häufig wachsartigen Knötchen sind meist mit kleinen Blutgefäßen durchzogen, was ihnen ein rötliches Aussehen geben kann.
Hautkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden, ist jedoch äußerlich sichtbar. Wer aufmerksam eventuelle Veränderungen auf der Haut wie unregelmäßig gefärbte und geformte Flecken beobachtet, kann Tumoren wahrscheinlich frühzeitig erkennen.
Theoretisch kann Hautkrebs in jedem Alter auftreten, am häufigsten wird er jedoch bei Menschen im Alter von 75 bis 79 Jahren festgestellt.
Welche Hautkrebsarten gibt es?
Hautkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Tumoren der Haut. Fachleute unterscheiden zwei Hautkrebsformen:
Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom): Die gefährlichste Form des Hautkrebses entsteht meist spontan aus pigmentbildenden Zellen. Sie kann überall auftreten, auch an Stellen, die der Sonne normalerweise nicht ausgesetzt sind. Etwa jedes dritte maligne Melanom wächst aus einem bestehenden Pigmentmal heraus. Rund 20.000 Menschen pro Jahr erkranken in Deutschland durchschnittlich an dieser Form.
Weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs): Die häufigste Form von Hautkrebs ist meist hautfarben und kommt vor allem an Hautstellen vor, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, beispielsweise Gesicht oder Handrücken. Jährlich werden in Deutschland rund 200.000 Neuerkrankungen diagnostiziert.
Der weiße Hautkrebs unterteilt sich zudem in:
Basaliom (Basalzellkarzinom): Basaliome führen zu langsam wachsenden und meist schmerzlosen Hautveränderungen. Sie machen rund 77 Prozent aller Fälle von weißem Hautkrebs aus.
Plattenepithelkarzinom (Spinaliom): Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich vorwiegend aus einer aktinischen Keratose heraus, einer Hautkrebsvorstufe. Es betrifft etwa 22 Prozent aller Menschen mit weißem Hautkrebs. Betroffen sind vorwiegend ältere Personen.
Wie sieht Hautkrebs aus?
Die Symptome sind je nach Hautkrebsart unterschiedlich. Folgende Veränderungen können ein Hinweis auf Hautkrebs sein:
dunkle Flecken, die asymmetrisch oder unregelmäßig geformt und gefärbt sind, einen Durchmesser von mehr als 5 Zentimeter haben und/oder erhaben sind (schwarzer Hautkrebs)
gelblich-rötliche Knoten, auf deren Oberfläche feine Blutgefäße zu sehen sind, mitunter auch braun bis schwarzbraun gefärbt (Basaliom)
kleine Geschwüre, die nässen oder bluten (fortgeschrittenes Basaliom)
kleine rötliche oder hautfarbene raue Flecken, die später zu großen rötlichen, graubraun verhornten Knötchen werden (aktinische Keratose)
derbe, verhornte Knoten, die mit dem Finger nicht gelöst werden können, ohne dass eine Blutung entsteht (Plattenepithelkarzinom)
Beschwerden bereiten die Hauttumoren in der Regel nicht. Daher fallen sie häufig erst auf, wenn sie sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten.
Hautkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
Für die Entstehung von schwarzem und weißem Hautkrebs spielt vor allem die UV-Strahlung eine große Rolle. Eine genetische Komponente ist zwar vorhanden, Fachleute gehen jedoch davon aus, dass sie in nur 5 bis 10 Prozent aller Fälle von schwarzem Hautkrebs ursächlich für die Bildung von Melanomen ist.
Risikofaktoren für Hautkrebs
Gefährdet sind vor allem Menschen, die
- häufig und lang der Sonne ausgesetzt sind/waren.
- helle Haut (Hauttyp I und II) und blondes oder rötliches Haar haben.
- zu Leberflecken neigen.
- in der Kindheit häufig Sonnenbrand hatten.
- regelmäßig Solarien nutzen.
- ein geschwächtes Immunsystem haben.
Hautkrebs: Maßnahmen zur Behandlung
Bei Hautkrebs hängt die Art der Behandlung unter anderem davon ab,
- um welche Form es sich handelt und
- wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Es kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage:
Operation: In der Regel versuchen Fachleute, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen.
medikamentöse Therapie: Bei Hautkrebs können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Weißer Hautkrebs kann beispielsweise mit immunmodulierenden Salben behandelt werden. Bei beiden Krebsformen können Medikamente nötig sein, die das Tumorwachstum hemmen (Chemotherapie).
photodynamische Therapie: Bei Basaliomen kann in manchen Fällen eine Lichttherapie, kombiniert mit sensibilisierender Hautcreme, zum Einsatz kommen. Zum Beispiel dann, wenn eine Operation entstellende Narben zurücklassen würde. Die Therapie ist allerdings schmerzhaft.
Strahlentherapie: Ist der Krebs weit fortgeschritten, hat Metastasen gebildet oder kann nicht mehr operiert werden, kann eine ionisierende Bestrahlung gegen die Krebszellen eingesetzt werden.
Hautkrebs: Tipps zum Vorbeugen
Das Hautkrebsrisiko lässt sich durch verschiedene Maßnahmen senken. Wichtig dabei ist vor allem:
Sonnenschutz: Übermäßige Sonneneinstrahlung vermeiden, Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und hautbedeckende Kleidung können dazu beitragen, das Hautkrebsrisiko zu senken. Insbesondere Kinder sollten vor einem Sonnenbrand geschützt werden. Auf den Besuch von Sonnenstudios sollte verzichtet werden.
auf Hautveränderungen achten: Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut spielt eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von schwarzem und weißem Hautkrebs. Hautveränderungen sollten einer*einem Ärztin*Arzt gezeigt werden.
Hautkrebs-Screening wahrnehmen: Gesetzlich Krankenversicherte ab einem Alter von 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine dermatologische Untersuchung auf mögliche Veränderungen der Haut.
Hautkrebs: Lebenserwartung und Prognose
Die Prognose hängt stark von der Form des Hautkrebses ab: Weißer Hautkrebs entwickelt sich in der Regel langsam und bildet nur selten Metastasen. Mit der richtigen Behandlung können 95 Prozent der Betroffenen geheilt werden.
Gefährlicher ist der schwarze Hautkrebs, weil er je nach Art des Melanoms vergleichsweise schnell wächst und leichter Metastasen bildet. Die Heilungschancen hängen davon ab, wie früh der Krebs erkannt und behandelt wird. Geschieht dies rechtzeitig, ist eine Heilung sehr wahrscheinlich. Hat der Krebs einmal gestreut, führt er unbehandelt innerhalb weniger Monate zum Tod. Rund 20 Prozent der Erkrankten sterben an der Erkrankung.
Bei beiden Hautkrebsarten ist das Risiko hoch, dass die Erkrankung erneut auftritt (Rezidiv).