Röschenflechte (Pityriasis rosea): Bilder im Verlauf und Ursachen
Die Röschenflechte, medizinisch auch Pityriasis rosea, ist eine akute Hauterkrankung, die sich durch einen typischen Hautausschlag äußert. In der Regel verläuft die Erkrankung in charakteristischen Stadien. Wie die Hautkrankheit aussieht und welche Ursachen dahinterstecken können, erfahren Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Röschenflechte
Die genaue Ursache der Erkrankung ist bislang nicht geklärt. Jedoch vermuten Fachleute eine Infektion mit Herpesviren, die beispielsweise durch eine Corona-Infektion oder eine Impfung gegen Covid-19 reaktiviert werden könnten.
Nein, die Röschenflechte ist nicht ansteckend.
Röschenflechte ist eine akute Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist und sich durch ovale, rote Flecken, meist am Oberkörper, zeigt. Sie heilt in Regel innerhalb weniger Wochen von selbst aus. Ringelflechte hingegen ist eine ansteckende Infektion mit Pilzen, die mit roten, juckenden Flecken verbunden ist und behandelt werden muss.
Was ist eine Röschenflechte?
Die Röschenflechte, auch Schuppenröschen, ist eine entzündliche Hauterkrankung. Pityriasis rosea zeigt sich durch einen charakteristischen, in Stadien verlaufenden Hautausschlag, der innerhalb von wenigen Wochen abheilt.
Die Hautkrankheit betrifft überwiegend Kinder und junge Erwachsene zwischen 10 und 35 Jahren. Frauen sind in der Regel häufiger betroffen als Männer. Kleinere Kinder oder ältere Personen erkranken hingegen selten. Im Frühjahr und Herbst steigen die Fallzahlen typischerweise.
Röschenflechte: Typische Symptome und Bilder im Verlauf
Die Röschenflechte verläuft in der Regel in zwei typischen Phasen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen.
Primärmedaillon ist erstes Symptom bei Pityriasis rosea
Das erste mögliche Symptom ist das sogenannte Primärmedaillon, auch als Herald Patch, Primärfleck oder Mutterplatte bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine einzelne, circa zwei bis zehn Zentimeter große, gerötete Schuppung mit einem klar abgegrenzten Rand (Schuppenkrause). Das Primärmedaillon ist meist oval und tritt am seitlichen Rumpf auf. Seltener ist es am Arm oder Bein zu finden.
Röschenflechte: Ausschlag im weiteren Verlauf
Einige Tage bis wenige Wochen später bildet sich ein typischer Hautausschlag in Form von zahlreichen Herden ovaler, leicht schuppiger, erhabener und geröteter Flecken. Die Flecken sind etwa 0,5 bis zwei Zentimeter groß und zeigen sich meist ebenso zunächst am Rumpf, aber auch an Oberarmen oder Oberschenkeln. Die Röschenflechte kann sich seltener auch an Unterschenkel oder Unterarmen ausbreiten, das Gesicht bleibt in der Regel ausgespart.
In den meisten Fällen kommt es bei Pityriasis rosea zu keinen begleitenden Symptomen. Selten sind Beschwerden möglich, wie:
- Juckreiz
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Gelenkschmerzen
- Fieber
- Schüttelfrost
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
Röschenflechte: Ursache vermutlich Infektion mit Herpesviren
Was genau Pityriasis rosea verursacht, ist abschließend noch nicht geklärt. Fachleute vermuten jedoch, dass manche Fälle auf eine Infektion mit Herpesviren zurückzuführen sind.
Oft infizieren sich Betroffene bereits in der Kindheit mit den Herpesviren HHV 6 oder HHV 7 ohne es zu wissen, da eine Infektion häufig symptomlos verläuft. Die Viren verweilen jedoch in einer inaktiven Form im Körper und können unter bestimmten Umständen reaktiviert werden. Das kann etwa bei
- einer Immunschwäche,
- durch Stress oder
- während einer Schwangerschaft
der Fall sein. Die Röschenflechte kann auch nach einer Impfung gegen Covid-19 mit einem mRNA-Impfstoff auftreten. Ein möglicher Auslöser ist auch eine Corona-Infektion. Die Hautkrankheit ist nicht ansteckend.
Röschenflechte: Behandlung und weitere Tipps
Eine Röschenflechte heilt in der Regel ohne spezielle Behandlung von allein wieder ab. Bei starkem Juckreiz verschreibt die*der Ärztin*Arzt kortisonhaltige Salben oder Medikamente gegen Allergien (Antihistaminika).
Darüber hinaus können Patient*innen einiges selbst tun, um die Abheilung zu unterstützen:
- Locker sitzende Kleidung tragen.
- Nicht zu heiß oder häufig duschen oder baden.
- Starken Druck und zu viel Seife beim Waschen meiden.
- Die schuppenden Rötungen mit rückfettenden Pflegeprodukte, etwa mit Harnstoff (Urea), eincremen.
- Sonnenbestrahlung und übermäßiges Schwitzen vermeiden.
Wie wird eine Röschenflechte diagnostiziert?
Wer unter Hautveränderungen leidet, sollte sich grundsätzlich ärztlich untersuchen lassen. Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein, in der Betroffene gegebenenfalls eine Überweisung zur*zum Hautärztin*Hautarzt erhalten.
Fachleute können meist bereits per Blickdiagnose Schuppenröschen feststellen. Um andere Erkrankungen wie eine Ringelflechte auszuschließen, sind jedoch ein ausführliches ärztliches Gespräch (Anamnese) und weitere Untersuchungen, etwa eine Hautprobe, nötig.
Verlauf und Prognose bei Röschenflechte
In der Regel heilt eine Röschenflechte innerhalb von sechs bis acht Wochen ohne Behandlung von selbst aus. Die Zeitspanne kann jedoch auch deutlich kürzer oder länger sein. Grundsätzlich nimmt die Erkrankung einen guten Verlauf und hinterlässt keine Narben.
Wer einmal Pityriasis rosea hatte, erkrankt in der Regel nicht noch einmal daran. Nur in sehr seltenen Fällen kann es zu einem Rückfall kommen.
Komplikationen in der Schwangerschaft möglich
Normalerweise ist die Röschenflechte eine harmlose Hauterkrankung. In der Frühschwangerschaft kann sie jedoch das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt erhöhen. Schwangere Frauen sollten sich deshalb bei ersten Anzeichen der Hautkrankheit umgehend ärztlichen Rat einholen.