Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Symptome bei Kindern & Erwachsenen
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist nach ihren typischen Symptomen benannt: Wer sich ansteckt, bekommt Hautausschlag und Bläschen an Händen und Füßen. Bemerkbar macht sich die Infektion aber zunächst durch andere Beschwerden. Welche Symptome möglich sind, wie die Ansteckung erfolgt und ob sich auch Erwachsene anstecken können.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen zur Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Erste Symptome sind meist Halsschmerzen, Appetitlosigkeit und Fieber. Nach rund zwei Tagen entsteht ein schmerzhafter Ausschlag im Mund mit roten Flecken, Geschwüren und Bläschen. Auch Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut können betroffen sein. Zudem kommt es im Krankheitsverlauf typischerweise zu einem Ausschlag an Händen und Füßen.
Die auslösenden Viren der HFMK sind hochansteckend. Die Ansteckung erfolgt meist von Mensch zu Mensch. Vor allem der direkte Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Stuhl oder Nasenschleim, stellt ein Risiko dar.
Die Erkrankung betrifft überwiegend Kinder, jedoch können sich auch Erwachsene infizieren. Bei ihnen bleibt die Erkrankung häufig symptomlos und deshalb unbemerkt – jedoch sind Erwachsene auch dann ansteckend.
Gegen die HFMK gibt es keine Impfung. In China wurde zwar vor einigen Jahren ein Impfstoff gegen das Enterovirus 71 entwickelt. In Europa wird die Erkrankung aber meist durch Coxsackie-A-Viren verursacht, gegen die bislang kein Impfstoff zur Verfügung steht.
Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (kurz HFMK, auch als falsche Mund- und Klauenseuche oder Hand-Fuß-Mund-Exanthem bekannt) ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung. Typisch sind schmerzhafte Bläschen im Mund und Hautausschlag in den Handflächen und an den Fußsohlen.
Sie tritt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren auf, weshalb sie zu den Kinderkrankheiten zählt. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene können sich anstecken, was jedoch selten der Fall ist. In der Regel verspüren sie dann schwächere oder überhaupt keine Beschwerden.
Im Sommer, Spätsommer und Herbst kommt es gelegentlich zu kleineren Epidemien, etwa in Kindergärten oder an Grundschulen. Grundsätzlich tritt die HFMK weltweit auf, besonders häufig sind jedoch Ausbrüche in China, Japan, Singapur und Malaysia zu beobachten. Ursächlich sind dort überwiegend Enteroviren A71, die schwere Verläufe mit Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und Lungenödemen mit sich bringen können.
Gut zu wissen: Von Hand-Mund-Fuß-Krankheit bis hin zu Mund-Hand-Fuß-Krankheit – es kursieren die verschiedensten Schreibweisen und Bezeichnungen der Virusinfektion. Richtig ist jedoch Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Symptome und Verlauf
Bei etwa 80 von 100 Betroffenen mit Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft die Infektion symptomfrei. Symptome ruft die Erkrankung vor allem bei Kindern unter zehn Jahren hervor. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und ersten Anzeichen, beträgt zwischen ein und zehn Tagen. Mögliche erste Symptome sind:
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Halsschmerzen
Ein bis zwei Tage nach dem Fieber tritt der typische Hautausschlag in Erscheinung:
Im Mund entwickeln sich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und kleine, schmerzhafte Geschwüre an Zunge, Gaumen und Zahnfleisch, zu Beginn teils auch an der Nase und um den Mund herum. Betroffenen Kindern fällt es zunehmend schwer, zu schlucken. Deshalb ist ein starker Speichelfluss möglich.
An Handinnenflächen und Fußsohlen – seltener auch an Knien, Ellenbogen, Gesäß oder im Genitalbereich – bilden sich rötliche Knötchen, Flecken und Bläschen, die von einem roten Saum umgeben sind. Der Ausschlag juckt meist nicht.
Häufig bilden sich aus den Flecken kleine Bläschen, die im Verlauf verkrusten. Typisch ist das vor allem um die Mundregion. Die Erkrankung heilt fast immer folgenlos aus. Meist dauert es nicht länger als eine Woche, bis die Betroffenen wieder gesund sind.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Ursache und Ansteckung
Ursache der Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Infektion mit Viren aus der Gruppe der Enteroviren, in Europa besonders Coxsackie-A-Viren oder das Enterovirus A71. Die Erkrankung ist hochansteckend und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung kann dabei über diese Wege erfolgen:
Tröpfcheninfektion: Oftmals gelangen die Erreger über Körperflüssigkeiten einer erkrankten Person zu einer anderen, etwa über Speichel beim Husten, Sprechen oder Küssen – sogenannte Tröpfcheninfektion. Besonders viele Viren sind in der Flüssigkeit in den Hautbläschen enthalten. Darum kann schon eine Berührung für eine Infizierung ausreichen.
Schmierinfektion: Zudem können die Erreger indirekt durch eine Schmierinfektion, etwa über Gegenstände und Oberflächen wie Türklinken, Geländer oder Spielzeug von Mensch zu Mensch gelangen. Wer sich die Erreger mit der Hand dann auf die Schleimhäute der Augen, Nase oder der Mundschleimhaut reibt, infiziert sich möglicherweise. Auch Stuhl enthält Erreger der HFMK. Daher stecken sich Eltern mitunter bei ihrem Kind an, wenn sie etwa die Windeln wechseln.
Wie lange ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ansteckend?
Am höchsten ist das Risiko einer Ansteckung in den ersten Tagen nach Ausbruch der Krankheit, vor allem während der Zeit des Ausschlags. Je trockener die Bläschen sind und je länger die Infektion zurückliegt, desto weniger infektiös sind Betroffene. Allerdings sind im Stuhl häufig noch Wochen nach der Erkrankung Viren nachweisbar, weshalb eine Infektion bis zu sechs Wochen lang möglich sein kann – in manchen Fällen auch noch länger.
Wie lange müssen Kinder mit HFMK zu Hause bleiben?
Kinder mit HMFK sollten so lange zu Hause bleiben, bis die Symptome abgeklungen und die Bläschen ausgetrocknet sind. Erst dann wird der Besuch des Kindergartens, der Schule und anderen Gemeinschaftseinrichtungen wieder empfohlen.
Welche Komplikationen sind bei der HFMK möglich?
Zu schweren Komplikationen kommt es in der Regel nicht. In seltenen Fällen verlieren Patient*innen innerhalb der ersten vier Wochen nach der Infektion ihre Fingernägel und Fußnägel. Die Nägel wachsen aber von selbst wieder nach.
Äußerst selten sind ernsthafte Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung, Entzündung des Gehirns, Herzens oder von Nerven möglich. Bei schweren Verläufen, die mit Komplikationen einhergehen, kann unter Umständen ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Schwangerschaft
Auch während der Schwangerschaft verursacht eine Infektion nur milde oder keine Symptome. Tritt die Erkrankung um den Geburtstermin herum auf, können Schwangere die Enteroviren auf das Neugeborene übertragen. In den meisten Fällen verläuft auch dann die HFMK mild. Schlimmstenfalls breiten sich jedoch die Erreger im Körper und somit in den Organen aus – eine lebensgefährliche Situation für Neugeborene. Vor allem in den ersten Lebenswochen stellt die Virusinfektion daher ein erhöhtes Risiko dar.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Wann ist ärztlicher Rat notwendig?
Grundsätzlich empfiehlt sich bei Verdacht auf HFMK die Vorstellung in einer kinderärztlichen Praxis, um mögliche andere Erkrankungen auszuschließen. Eltern sollten spätestens eine kinderärztliche Praxis aufsuchen, wenn das Kind
zu wenig trinkt und dehydriert wirkt,
jünger als sechs Monate ist,
ein geschwächtes Immunsystem hat,
unter stark ausgeprägten Symptomen leidet (etwa große, äußerst schmerzhafte Wunden im Mund),
länger als drei Tage unter Fieber leidet,
es zu weiteren, auf einen komplizierten Verlauf deutenden Beschwerden wie Krampfanfällen, Nackensteife, Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit oder Benommenheit kommt oder
nach zehn Tagen immer noch Symptome hat.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit diagnostizieren
Die*der Ärztin*Arzt erkennt die HFMK in der Regel bereits anhand der charakteristischen Symptome. Wenn Eltern zusätzlich berichten, dass dem Kind Speichel aus dem Mund fließt, es schlecht oder gar nicht mehr isst oder – wenn überhaupt – nur kalte Getränke trinkt, sind das in der Regel aussagekräftige Anzeichen.
Bei seltenen, schweren Verläufen sind manchmal weitere Untersuchungen notwendig. Dazu zählen etwa eine Stuhlprobe oder ein Abstrich des Rachens sowie der Bläschen. Gegebenenfalls kann in sehr schweren Fällen auch eine Untersuchung des Hirnwassers zur Diagnosestellung angeordnet werden.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Wie erfolgt die Behandlung?
Es gibt keine wirksame Behandlung gegen die ursächlichen Viren. Auch Antibiotika wirken nicht gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, da sie nur gegen Bakterien vorgehen können. Jedoch heilt die Erkrankung fast immer von selbst aus und bedarf keiner speziellen Behandlung.
Gegen die teils unangenehmen Beschwerden helfen Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Wenn die Entzündungen im Mund schmerzen, können kühle Getränke einen lindernden Effekt erzielen. Auch Mundspülungen können gegen die wunden Stellen auf der Mundschleimhaut und im Rachenbereich helfen.
Medikamente mit Acetylsalicylsäure (ASS) sind nicht für Kinder und deshalb auch nicht zur Therapie der HFMK geeignet. Die ASS kann bei einer bestehenden viralen Infektionskrankheit eine lebensbedrohliche Komplikation, das Reye-Syndrom, auslösen.
Lässt sich der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vorbeugen?
Der Hand-Fuß-Mund-Krankheit lässt sich durch Hygienemaßnahmen möglicherweise vorbeugen. Besonders regelmäßiges und gründliches Händewaschen trägt dazu bei, eine Infektion zu vermeiden.
Waschen Sie sich die Hände (oder Ihres Kindes) mindestens 30 Sekunden lang mit Seife, vor allem
- nach dem Toilettengang (oder dem Ihres Kindes),
- nach dem Windelwechseln,
- vor, während und nachdem Sie Essen zubereiten und
- nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen.
Darüber hinaus ist es wichtig, Abstand zur erkrankten Personzu halten. Küsse und Umarmungen sind nicht empfehlenswert. Auch den Kontakt zu benutzten Gegenständen (insbesondere zu Besteck und Tassen) sollten Sie nach Möglichkeit meiden – oder sich direkt danach gründlich die Hände waschen.
Reinigen und desinfizieren Sie ebenso regelmäßig derartige Gegenstände sowie die berührten Oberflächen. Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche und weitere Textilien sollten darüber hinaus nicht mit anderen im Haushalt lebenden Personen geteilt und häufig gewaschen werden.