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Hämatom: Warum blaue Flecken nicht immer harmlos sind
Was ist eigentlich ein blauer Fleck?
Wenn sich auf der Haut ein sogenannter blauer Fleck abzeichnet, spricht man auch von einem Hämatom oder Bluterguss. Ein Hämatom ist immer die Folge einer Verletzung von Blutgefäßen: Das austretende Blut sammelt sich im Körpergewebe an. Oft entsteht ein blauer Fleck beispielsweise infolge eines Unfalls oder bei Prellungen und Stößen.
Blutverdünnende Medikamente: ein Risikofaktor
Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, hat ein erhöhtes Risiko für Blutergüsse. Denn im Falle einer Gefäßverletzung gerinnt das Blut dann langsamer. Zu den blutverdünnenden Wirkstoffen zählen z. B. Acetylsalicylsäure oder Phenprocoumon.
Wann zum Arzt?
Bemerken Betroffene häufiger Hämatome an sich, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gibt, kann eine Blutgerinnungsstörung die Ursache sein – z. B. das Von-Willebrand-Syndrom. Lassen Sie häufige Blutergüsse unklarer Herkunft ärztlich abklären!
Warum sind Hämatome nicht immer sichtbar?
Ein Bluterguss tritt jedoch nicht nur direkt unter der Haut auf, sondern kann sich auch in tieferliegendem Körpergewebe bilden. Je tiefer er liegt, desto weniger ist er sichtbar.
Besonders häufig entstehen blaue Flecken jedoch direkt unter der Haut. Oft zeigt sich das Hämatom schon nach kurzer Zeit, manchmal aber auch erst nach einigen Tagen.
Wie lange dauert es, bis sich ein Hämatom bildet?
Wann sich der blaue Fleck genau bildet, hängt davon ab, wie stark die Gefäßverletzung ist und wo genau sie auftritt.
Entsteht das Hämatom durch eine leichte, sickernde Blutung, kommt es erst später zu Beschwerden. Bei stärkeren Einblutungen, die durch eine Verletzung größerer Gefäße entstanden sind, können Schmerzen dagegen bereits kurz nach dem Unfall auftreten.
Liegt das Hämatom dicht unter der Haut, sind die ersten Symptome binnen weniger Stunden erkennbar: eine deutliche rot-bläuliche Verfärbung, meist kombiniert mit einer druckschmerzhaften Schwellung.
Farbverlauf
Durch den Abbau des Bluts im Bluterguss ändert sich die Farbe meist nach 1 bis 4 Tagen zu einem tiefen Dunkelblau und wird nach weiteren 3 Tagen grünlich. Ab dem 7. Tag verfärbt sich das Hämatom in einen gelblich-bräunlichen Farbton, nach etwa 2 bis 3 Wochen ist es dann meist völlig verschwunden.
Schmerzen ohne sichtbare Verfärbung
Liegt das Hämatom tiefer im Gewebe, sieht man dagegen meist weder eine Hautverfärbung noch eine Schwellung. Dennoch schmerzt der Bluterguss, da er in der Regel tiefer liegende Gewebeschichten zusammenquetscht oder gegen umliegende Strukturen drückt.
Falls es überhaupt zu einer Hautverfärbung oder Schwellung kommt, entwickelt sich diese bei tief liegenden Blutergüssen erst nach einigen Tagen.
Verschiedene Formen von Hämatomen
Einen Bluterguss kann man zudem nach seiner Lage im Gewebe unterscheiden: Bildet er sich direkt unter der Haut, spricht man von einem subkutanen Hämatom. Liegt er im Muskelgewebe, handelt es sich um ein intramuskuläres Hämatom. Ein Bluterguss in der Knochenhaut nennt man periosteales Hämatom. Auch im Gehirn können sich Hämatome bilden, z.B. durch einen Schlag auf den Kopf.
Wann ist eine medizinische Versorgung notwendig?
Ist das Hämatom groß und breitet sich schnell aus, sollten Sie es ärztlich versorgen lassen: Hier wurde möglicherweise ein größeres Gefäß verletzt. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass das verletzte Gefäß weiter ins Gewebe einblutet und zu einem hohen Blutverlust führt. Ein lebensbedrohlicher Schock kann die Folge sein.
Schmerzt das Hämatom sehr stark oder halten die Schmerzen sehr lange an, liegen möglicherweise weitere Verletzungen (z. B. Brüche, Gelenkverletzungen) oder eine Infektion vor. Lassen Sie die Beschwerden auch in diesem Fall ärztlich abklären!
Häufig reicht Kühlen
Sofern bei einem einfachen Bluterguss keine weiteren Beschwerden vorliegen, ist in der Regel keine besondere Therapie notwendig. Meist reicht es, die Stelle zu kühlen. Die Kälte bewirkt, dass sich die zuführenden Blutgefäße zusammenziehen und weniger Blut in das Gewebe fließt.