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Häufige Geschlechtskrankheiten im Überblick
Geschlechtskrankheiten oder sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind Erkrankungen, welche primär über den Geschlechtsverkehr oder sexuelle Aktivitäten weitergegeben werden. Ursache der Geschlechtskrankheiten können Viren, Bakterien oder Pilze sein. Neben Kondomen oder Femidomen können in manchen Fällen auch Impfungen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Welche Geschlechtskrankheiten es gibt und welche Symptome für die sexuell übertragbaren Infektionen typisch sind, erfahren Sie hier.
Chlamydien sind eine Geschlechtskrankheit
Ursache einer Chlamydien-Infektion sind die Bakterien Chlamydia trachomatis, welche durch Oral-, Vaginal- oder Analsex übertragen werden können. Chlamydien zeigen sich bei Frauen meist durch Juckreiz an der Scheide, ungewöhnlichen Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen sowie Schmerzen im Unterleib oder beim Geschlechtsverkehr. Symptome bei Männern sind Ausfluss, schmerzende Hoden und Schmerzen beim Wasserlassen sowie Jucken oder Ausfluss am Anus. Chlamydien können mithilfe eines Abstrichs diagnostiziert werden. In der Regel reicht eine Behandlung mit Antibiotika aus.
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit
Syphilis entsteht durch eine Infektion mit dem Bakterium Treponema pallidum. Bleibt Syphilis unbehandelt, kann sie chronisch verlaufen. Bei Schwangeren ist es zudem möglich, dass die Geschlechtskrankheit das Ungeborene infiziert. Frühe Symptome der Syphilis treten innerhalb der ersten Woche bis zu drei Monaten nach der Ansteckung auf. Anzeichen sind Knoten, Geschwüre oder Verletzungen der Schleimhaut, welche zunächst oft unbemerkt bleiben. Betroffene können ihre*n Sexualpartner*in ebenfalls anstecken. Eine Syphilis wird mit einem Bluttest ermittelt und mit Antibiotika behandelt. Bleibt sie unbehandelt, kann sie schwerwiegende Folgen haben.
Lesetipp: 13 Symptome der Geschlechtskrankheit
Häufige Geschlechtskrankheit: Tripper (Gonorrhö)
Tripper, auch Gonorrhö genannt, tritt nach einer Infektion mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) auf. Die Gonokokken befinden sich auf den Schleimhäuten der Betroffenen. Eine Erkrankung erfolgt meist symptomlos. Es können allerdings Schmerzen an der Eichel oder Scheide beim Wasserlassen sowie beim Geschlechtsverkehr auftreten. Auch Rötungen im Mund- und Rachenraum sowie Juckreiz am Anus sind möglich. Ein Abstrich führt zur Diagnose von Tripper, eine Behandlung mit Antibiotika schafft in der Regel Abhilfe.
Hepatitis B ist durch Sex übertragbar
Hepatitis B kann durch Körperflüssigkeiten von Infizierten übertragen werden. Häufig geschieht dies beim Geschlechtsverkehr. Symptome der Hepatitis treten erst mehrere Wochen nach der Infektion auf und umfassen Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit sowie Gelenkschmerzen und Fieber. Auch eine Gelbsucht (Verfärbung im Auge und der Haut) ist möglich. Eine Impfung kann vor einer Infektion schützen, eine Behandlung erfolgt meist mit antiviralen Medikamenten, um das Virus einzudämmen.
Humane Papillomaviren sind sexuell übertragbar
In der Regel verläuft eine HPV-Infektion ohne Symptome und Beschwerden, da der Körper diese selbst bekämpft. Einige Virustypen können allerdings zu Feigwarzen im Inneren der Vagina oder des Anus führen. Zudem besteht ein höheres Risiko, an Gebärmutterhalskrebs oder weiteren Krebsarten im Genitalbereich zu erkranken. Um mögliche Infektionen und Folgen zu verhindern, wird Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren die HPV-Impfung empfohlen.
Herpes genitalis ist eine Geschlechtskrankheit
Genitalherpes entsteht durch den zweiten Typ des Virus Herpes simplex. Eine Ansteckung erfolgt durch Hautkontakt mit der Flüssigkeit der Herpesbläschen, welche in der Regel an den Lippen, Schamlippen, der Eichel und am Anus auftreten. Symptome sind juckende und brennende Bläschen an den betroffenen Stellen im Genitalbereich sowie Schmerzen beim Wasserlassen oder geschwollene Lymphknoten. Herpes ist nicht heilbar und kann immer wieder auftreten. Antivirale Medikamente können helfen, die Infektion einzudämmen. Bei Lippenherpes sollte kein Oralsex stattfinden, bei Beschwerden im Genitalbereich auf Geschlechtsverkehr allgemein verzichtet werden.
Lymphogranuloma venereum (LGV) ist sexuell übertragbar
Lymphogranuloma venereum (LGV) erfolgt durch eine Infektion mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis. Häufige Symptome sind Geschwüre oder Knoten im Anal- oder Vaginalbereich sowie Schmerzen und Schwellungen bis zu einem Befall des Anus und Enddarms. Ohne eine schnelle Behandlung können schwere Vernarbungen auftreten. Antibiotika können helfen, die Erkrankung zu bekämpfen.
Krätze (Skabies) ist eine häufige Geschlechtskrankheit
Die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei var. Hominis) wird durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Da sich die Parasiten sehr langsam fortbewegen, reichen kurze Begrüßungsküsse oder Umarmungen nicht aus. Meist erfolgt eine Übertragung im engen Kreis – beispielsweise Partnerschaften, Familien oder Wohngemeinschaften. In der Regel tritt ein Hautausschlag zwischen Fingern, Zehen, dem Genitalbereich sowie in der Achselgegend oder dem Hals auf. Kopf, Füße und Nacken sind nicht betroffen. Salben, Cremes und ein Anti-Milben-Mittel helfen bei der Behandlung.
Filzläuse werden beim Sex übertragen
Filzläuse sind Parasiten, welche sich in der Schambehaarung sowie der Achsel- und Brustbehaarung einnisten. Sie werden meist beim Sex übertragen und halten sich an den Haaren fest, legen Eier und saugen Blut. Juckreiz, Rötungen sowie rostrote Flecken in der Unterwäsche, aber auch kleine blauen Flecken sind typische Anzeichen. Spezielle Shampoos und Waschlotionen helfen dabei, die Schamläuse loszuwerden.
Geschlechtskrankheit: HIV ist sexuell übertragbar
Das HI-Virus (Humanes Immundefizienz-Virus) wird unter anderem durch Geschlechtsverkehr übertragen und kann langfristig die eigenen Abwehrkräfte schädigen und somit schwere Krankheiten auslösen. Ist dies der Fall, sprechen Fachleute von AIDS. Eine HIV-Therapie kann helfen, Aids zu verhindern, das HI-Virus bleibt aber im Körper. Betroffene können mit einer entsprechenden Behandlung dennoch lange und gut leben.
Trichomonaniasis ist eine Geschlechtskrankheit
Trichomoniasis wird durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht. Nur etwa jede*r zweite Betroffene zeigt Symptome wie Juckreiz im Genitalbereich, Ausfluss und Schmerzen. Zur Therapie verschreibt der*die Arzt*Ärztin Antibiotika, zum Beispiel Metronidazol.
Dellwarzen werden durch Sex übertragen
Dellwarzen können beim Sex übertragen werden. Allerdings ist auch eine Ansteckung über Gegenstände möglich, weshalb die hautfarbenen Papeln häufig auch bei Kindern auftreten. Oft heilen Dellwarzen von selbst ab. Wenn nicht, kann der*die Arzt*Ärztin sie z. B. abtragen oder vereisen.
Ulcus molle (Schanker) ist eine Geschlechtskrankheit
Ulcus Molle ist auch als weicher Schanker bekannt. Die Erkrankung ist besonders in den Tropen verbreitet. Typisch sind schmerzhafte Geschwüre am Penis bzw. am Scheideneingang. Bei konsequenter Antibiotika-Therapie heilen sie meist folgenlos ab.
Geschlechtskrankheiten oder sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind Erkrankungen, welche primär über den Geschlechtsverkehr oder sexuelle Aktivitäten weitergegeben werden. Ursache der Geschlechtskrankheiten können Viren, Bakterien oder Pilze sein. Neben Kondomen oder Femidomen können in manchen Fällen auch Impfungen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Welche Geschlechtskrankheiten es gibt und welche Symptome für die sexuell übertragbaren Infektionen typisch sind, erfahren Sie hier.
- Online-Informationen des Robert Koch-Institus (RKI): STI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/S/STI/STD.html (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: Skabies: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Skabies.html (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen des Berufsverbands der Frauenärzte e.V.: Geschlechtskrankheiten und Erreger: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/frauengesundheit/sexuell-uebertragbare-krankheiten-safer-sex/geschlechtskrankheiten-erreger/ (Abruf: 05/2022)
- Potthoff, A., et.al. (2021): Diagnostik und Therapie von sexuell übertragbaren Infektionen. In: Hautarzt.
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Filzläuse: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/filzlaeuse/ (Abruf: 05/2022)