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Handykrankheiten: 9 Krankheiten, die durch das Smartphone ausgelöst werden
Smartphones sind unsere ständigen Begleiter. Sie bieten unzählige Möglichkeiten und erleichtern uns das Leben. Die zunehmende Vernetzung hat jedoch ihre Schattenseiten: Die intensive Handynutzung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Zu Beginn der Handy-Ära befürchtete man, die Strahlung von Mobiltelefonen sei schädlich und könne etwa zu Krebs führen. Wissenschaftliche Studien widerlegen das inzwischen. Den ständigen Griff zum Handy hat die Evolution dennoch nicht eingeplant. Die Dauernutzung kann krank machen, warnen Fachleute. Diese 9 Handykrankheiten können durch übermäßige Nutzung des Smartphones entstehen.
Handynacken durch Smartphone-Nutzung
Ständig aufs Smartphone zu starren, überansprucht die Nackenmuskulatur. Je weiter der Kopf nach vorn geneigt wird, desto stärker ist die Belastung. Beim Blick auf das Handy senkt man den Kopf oft um über 45 Grad. Statt der vier bis sechs Kilogramm Kopfgewicht wirken dann Kräfte von über 20 Kilogramm auf Nacken, Rücken und Halswirbelsäule. Muskelverspannungen und Nackenschmerzen sind die Folge.
iPhone-Schulter ist typische Handykrankheit
Um ein Foto oder Video im Breitbildformat anschauen zu können, drehen viele Menschen ihr Smartphone um 90 Grad und halten es mit beiden Händen vor ihr Gesicht. Dabei werden die Schultern nach vorne gezogen. Auf Dauer kann solch eine verkrampfte Haltung zu Schulterschmerzen führen. Hier können ergonomische Hilfsmittel wie Handyhalterungen oder Ständer für Erleichterung sorgen.
Handydaumen: Sehnenscheidenentzündung durch das Smartphone
Häufiges Tippen auf dem Touchscreen kann zu einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) führen, die in diesem Kontext auch Handydaumen oder WhatsAppitis genannt wird. Die entzündliche Erkrankung führt zu starken Schmerzen, Schwellungen und Steifheit im Daumen. Um eine chronische Entzündung zu verhindern, sollten Betroffene bei entsprechenden Anzeichen eine Handypause einlegen. Dehnübungen für die Hände und Finger können ebenfalls helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung anzuregen.
Schlafstörungen durch das Handy
Studien zeigen: Wer ständig auf sein Smartphone schaut, schläft schlechter. Zum einen hemmt das blaue Licht des Handydisplays die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Zum anderen ist man bei der Nutzung des Smartphones geistig-emotional sehr viel aktiver, als wenn man beispielsweise ein Buch liest. Wer das Handy mit ins Bett nimmt, fällt schnell in eine Art Bereitschaftsmodus. Dadurch ist der Schlaf viel weniger erholsam.
Lesetipp: 15 Folgen von Schlafmangel
Nomophobie: Starker Stress ist Handykrankheit
Angst, Nervosität, Panik, Kontrollverlust: Derlei Gefühle entstehen bei vielen Personen, wenn sie nicht auf ihr Handy zugreifen können. Diese starke emotionale Reaktion wird auch als Nomophobie bezeichnet. Der Begriff leitet sich aus der Abkürzung "No-Mobile-Phone-Phobia" ab. Obwohl Handysucht noch keine anerkannte Diagnose ist, können suchtähnliche Symptome auftreten. Ein erstes Warnzeichen: Das Smartphone wird immer wieder ohne ein konkretes Handlungsziel aktiviert.
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Mögliche Handykrankheit: Kurzsichtigkeit
Stundenlanges Fokussieren auf nahe Objekte, wie es häufig bei Handynutzung der Fall ist, kann Augenkrankheiten wie Kurzsichtigkeit begünstigen oder verschlimmern. Das geht aus diversen Studien hervor. Das Risiko erhöht sich, wenn die Person zusätzlich viel Zeit vor dem Computerbildschirm verbringt. Fachleute empfehlen, regelmäßige Bildschirmpausen einzulegen, möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen und die Augen regelmäßig untersuchen zu lassen.
Trockene und brennende Augen durch Handynutzung
Auch trockene Augen sowie ein unangenehmes Brennen können Folge einer übermäßigen Handynutzung sein. Dieses Phänomen wird auch als Digital Eye Strain bezeichnet. Beim Betrachten des Handybildschirms blinzeln viele Menschen seltener, wodurch die Tränenflüssigkeit auf der Augenoberfläche schneller verdunstet. Hier kann es helfen, die Lidschlagfrequenz bewusst zu erhöhen.
Konzentrationsstörungen durch viel Zeit am Smartphone
Smartphones lenken ab: Soziale Medien, Spiele, Benachrichtigungen und der unbegrenzte Zugriff auf das Internet erschweren es, sich auf eine bestimmte Aufgabe oder Aktivität zu konzentrieren. Durch die schnelle Verfügbarkeit von Informationen und die kurzen Zeiträume, in denen wir Informationen konsumieren (etwa durch schnelles Scrollen), kann sich die Aufmerksamkeitsspanne verringern und es fällt schwer, sich auf längere Texte oder komplexe Inhalte zu konzentrieren.
Häufige Handykrankheit: Smartphone-Akne
Unsere Smartphones können mit einer Vielzahl von Bakterien und Schmutz in Kontakt kommen. Wenn wir unser Handy ans Gesicht halten, können diese Bakterien auf die Haut übertragen werden, was zu Entzündungen und sogar Akne führen kann. Um die sogenannte Smartphone-Akne zu verhindern, sollte das Handy regelmäßig gereinigt werden. Mithilfe einer Freisprecheinrichtung oder einem Headset muss das Smartphone nicht direkt an das Gesicht gehalten werden.
Weniger am Handy sein: So klappt’s
Regeln können dabei helfen, öfter auf das Smartphone zu verzichten. Erklären Sie zum Beispiel die Toilette, das Schlafzimmer und die Küche zur handyfreien Zone und laden Sie das Gerät über Nacht nicht in Bettnähe auf. Verschiedene Apps helfen ebenfalls bei der Smartphone-Auszeit.
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Smartphones sind unsere ständigen Begleiter. Sie bieten unzählige Möglichkeiten und erleichtern uns das Leben. Die zunehmende Vernetzung hat jedoch ihre Schattenseiten: Die intensive Handynutzung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Zu Beginn der Handy-Ära befürchtete man, die Strahlung von Mobiltelefonen sei schädlich und könne etwa zu Krebs führen. Wissenschaftliche Studien widerlegen das inzwischen. Den ständigen Griff zum Handy hat die Evolution dennoch nicht eingeplant. Die Dauernutzung kann krank machen, warnen Fachleute. Diese 9 Handykrankheiten können durch übermäßige Nutzung des Smartphones entstehen.
- Meibert, P.: Andere Zeiten, andere Krankheiten Petra Meibert, therapeutische Leitung der Oberberg Tagesklinik Essen, zur “Handykrankheit” Nomophobie: https://www.oberbergkliniken.de/pressemitteilung/andere-zeiten-andere-krankheiten-petra-meibert-therapeutische-leitung-der-oberberg-tagesklinik-essen-zur-handykrankheit-nomophobie (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Review zu physischer Beanspruchung bei der Nutzung von Smart Mobile Devices: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/Gd88.html (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen des Ärzteblatts: Umfrage unter Kinderärzten: Smartphones machen Kinder krank: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107069/Umfrage-unter-Kinderaerzten-Smartphones-machen-Kinder-krank (Abruf: 07/2023)
- Radiobeitrag von Deutschlandfunk Nova: Krank durchs Handy? Ich hab Smartphone: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/smartphone-nutzung-krank-durch-smartphone (Abruf: 07/2023)
- Christensen M. A., et al.: Direct Measurements of Smartphone Screen-Time: Relationships with Demographics and Sleep. PLoS One, Vol. 11, Iss. 11: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27829040/ (Stand: 11/2016; Abruf: 07/2023) .
- Review zu physischer Beanspruchung bei der Nutzung von Smart Mobile Devices. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2016
- Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU): DKOU 2017: Langes Sitzen und Smartphone schaden dem Kinderrücken: https://dgou.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht-pressemitteilungen/artikel/dkou-2017-langes-sitzen-und-smartphone-schaden-dem-kinderruecken (Stand: 03/2016; Abruf: 07/2023)