Fructoseintoleranz: Symptome und Test
Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall nach dem Genuss von Obst und Gemüse: Eine Fructoseunverträglichkeit kann den Alltag belasten. Wer weiß, worauf er achten muss, kann jedoch ein fast beschwerdefreies Leben führen. Lesen Sie, welche Symptome für eine Fruchtzuckerunverträglichkeit sprechen und was man dagegen tun kann.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Fructoseintoleranz
Bei einer Fructoseintoleranz führt in der Nahrung enthaltener Fruchtzucker (Fructose), etwa in Obst und Gemüse, rund 30 Minuten nach dem Verzehr zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Völlegefühl.
Neben Obst, Gemüse und Honig steckt Fructose auch in vielen Süßungsmitteln wie Inulin, Haushaltszucker und Maissirup. Menschen mit Fructosemalabsorption müssen jedoch nicht völlig verzichten, in der Regel vertragen sie eine bestimmte Menge Fruchtzucker.
Heilbar ist Fructoseintoleranz nicht. Jedoch können von einer Malabsorption Betroffene die Beschwerden häufig verbessern, wenn sie eine Zeit lang auf Lebensmittel mit Fructose verzichten und sich dann stufenweise wieder herantasten, um ihre persönliche Grenze zu finden.
Was ist Fructoseintoleranz?
Etwa 15 bis 25 Prozent der Menschen in Europa haben Schwierigkeiten, Fructose (Fruchtzucker) zu verdauen.
Fachleute unterscheiden zwei verschiedene Formen von Fructoseintoleranz:
- Fructosemalabsorption (intestinale Fructoseintoleranz): Der Körper hat Schwierigkeiten, Fructose aufzunehmen.
- Hereditäre (angeborene) Fructoseintoleranz: Der Körper hat Schwierigkeiten, Fructose abzubauen.
Fructosemalabsorption: Die häufigste Form
Die meisten Betroffenen leiden an einer Fructosemalabsorption (intestinale Fructoseintoleranz). Das bedeutet, dass ihr Verdauungstrakt nicht so viel Fructose aufnehmen kann, wie es bei gesunden Personen der Fall ist.
Selbst Menschen ohne Fruchtzuckerunverträglichkeit vertragen nur eine gewisse Menge an Fruchtzucker, etwa 30 bis 50 Gramm Fruchtzucker pro Stunde. Bei Menschen mit Fructosemalabsorption kann der Dünndarm jedoch weniger als 25 bis 30 Gramm aufnehmen. Nimmt die betreffende Person mehr Fruchtzucker zu sich, kommt es zu Beschwerden.
Fruchtzucker wird normalerweise über den Dünndarm aufgenommen und in der Leber verstoffwechselt. Eine intestinale Fructoseintoleranz entsteht, wenn bestimmte Transportproteine im Dünndarm überlastet sind: die GLUT-5-Transporter. Diese transportieren Fructose aus dem Nahrungsbrei im Darminneren in die Dünndarmzellen, von wo aus der Fruchtzucker später in den Blutkreislauf übergeht.
Erfüllen die GLUT-5-Transporter ihre Aufgabe nicht optimal, weil sie in zu geringer Zahl im Dünndarm vorkommen, weniger leisten oder wegen einer zu hohen Fructose-Dosis überlastet sind, kann der Körper nicht ausreichend Fructose aus der Nahrung aufnehmen.
Bakterien verstoffwechseln Fructose
Die überschüssige Fructose gelangt unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien der Darmflora verstoffwechselt. Dabei produzieren die Bakterien Gase wie Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff, die zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. Fructose hat im Dickdarm außerdem eine osmotische Wirkung, zieht also Wasser aus den umliegenden Darmzellen ins Darminnere. Das kann den Stuhl verflüssigen und weicher machen – und zu Durchfall führen.
Sehr selten: Hereditäre Fructoseintoleranz
Nur sehr wenige Menschen, schätzungsweise ein bis neun von 100.000, sind von der angeborenen Form der Fructoseintoleranz betroffen, die schwerwiegendere Folgen hat. Im Gegensatz zu Personen mit einer Malabsorption müssen die Betroffenen in der Regel vollständig auf Fructose verzichten.
Diese Form der Fructoseintoleranz entsteht durch eine gestörte Funktion des Enzyms Aldolase B. Ohne dieses Enzym kann die Fructose in der Leber nicht richtig abgebaut werden.
Bei Säuglingen kann die hereditäre Fructoseintoleranz zu schwerwiegenden Symptomen führen, sobald sie nicht mehr ausschließlich gestillt werden. Eine lebensbedrohliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann die Folge sein. Ohne Behandlung sind langfristig Organschäden möglich.
Manche Betroffene können noch geringe Mengen Fructose zu sich nehmen. Das hängt davon ab, ob das Enzym Aldolase B noch in Maßen aktiv ist.
Fructoseintoleranz erkennen: Diese Symptome treten auf
Bei einer Fructoseintoleranz können unterschiedliche Symptome auftreten, je nachdem, um welche Form es sich handelt.
Symptome bei Fructosemalabsorption
Bei manchen Menschen mit Fructosemalabsorption treten überhaupt keine Beschwerden auf. Bei den anderen zeigen sich etwa 30 Minuten nach dem Genuss von Obst, Gemüse, Fruchtsäften oder anderen Lebensmitteln mit Fructose Symptome wie:
Die Symptome können bis zu neun Stunden lang anhalten. Es handelt sich um die gleichen Symptome wie bei anderen Kohlenhydratunverträglichkeiten, denn es gibt keine Beschwerden, die bei nur einer bestimmten Zuckerart auftreten.
Stärke der Beschwerden variiert
Die Symptome können dabei individuell verschieden sein. Welche Beschwerden genau auftreten und wie stark diese sind, hängt auch davon ab
- wie viel Fructose die Betroffenen mit der Nahrung aufgenommen haben,
- in welchem Ausmaß die Fructose-Transporter im Dünndarm Fruchtzucker aufnehmen können und
- aus welchen Bakterien sich die Darmflora zusammensetzt.
Symptome bei hereditärer Fructoseintoleranz
Der Enzymdefekt macht sich bei Neugeborenen bemerkbar, sobald ein Baby andere Nahrung als Muttermilch erhält. Enthält beispielsweise der Babybrei Fructose, Sorbit oder Haushaltszucker oder bekommt das Baby Fruchtsäfte, sind verschiedene, teils lebensbedrohliche Symptome möglich, wie zum Beispiel:
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Schweißausbruch
- Unterzuckerung (Hypoglykämie)
- Krämpfe
- Bewusstseinsverlust
- Schock
Wird die hereditäre Fructoseintoleranz beim Neugeborenen nicht erkannt, kann es unbehandelt langfristig zu weiteren Symptomen kommen, wie:
- Leberfunktionsstörungen (z. B. vergrößerte Leber, Leberzirrhose)
- Nierenfunktionsstörungen
- Knochenerweichung (Osteomalazie)
Fructose (Fruchtzucker), auch Fruktose, besteht aus nur einem einzelnen Zuckermolekül und zählt zu den Einfachzuckern. Im Unterschied zu Glucose verstoffwechselt der Körper Fruchtzucker ohne die Hilfe des Hormons Insulin (insulinunabhängig). Fructose galt daher lange Zeit als idealer Diabetikerzucker. Das sieht man inzwischen anders, denn ein übermäßiger Verzehr von Fructose kann bestimmte Blutfettwerte (die Triglyceride) erhöhen und so die Entstehung einer Fettleber begünstigen. Möglicherweise steigt durch ein Übermaß an Fructose auch das Risiko für starkes Übergewicht und krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas), Gicht und Typ-2-Diabetes.
Fructoseintoleranz: Mögliche Ursachen
Eine Fructosemalabsorption tritt meist aufgrund einer Schädigung der Darmschleimhaut auf. Häufig erwerben Betroffene sie erst im Laufe ihres Lebens, etwa im Rahmen einer Erkrankung wie Morbus Crohn oder Zöliakie. Nur in seltenen Fällen ist ein GLUT-5-Defekt angeboren.
Auch nach einem Magen-Darm-Infekt kann es zu einer Fructoseintoleranz kommen, in der Regel jedoch nur vorübergehend.
Bei manchen Menschen liegt auch eine sogenannte Dünndarmfehlbesiedelung vor, die dazu führt, dass Fructose bereits im Dünndarm von Bakterien abgebaut wird und Gase entstehen. Normalerweise ist der Dünndarm, anders als der Dickdarm, nicht oder kaum mit Bakterien besiedelt.
Ursache der hereditären Fructoseintoleranz
Ursache der seltenen hereditären Fructoseintoleranz ist ein angeborener Gendefekt, der zu einem Mangel des Enzyms Aldolase B führt. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass sie nur in Erscheinung tritt, wenn von beiden Eltern das krankmachende Gen vererbt wird.
Als Folge des Enzymmangels
- kann aus der Nahrung aufgenommene Fructose nicht richtig verdaut werden.
- können andere Zucker, die zu Fructose umgebaut werden können (z. B. Sorbit) oder Fructose enthalten (z. B. Saccharose) nicht richtig verdaut werden.
Stattdessen sammelt sich das Zwischenprodukt Fructose-1-Phosphat in den Zellen der Dünndarmschleimhaut, Nieren und Leber an. Das kann schwere Folgen haben, denn Fructose-1-Phosphat greift in andere Kohlenhydratstoffwechsel ein und hemmt diese.
Fructoseintoleranz: Test und Diagnose
Um eine Fructoseintoleranz nachzuweisen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erster Hinweis für die*den Ärztin*Arzt sind die Beschwerden, die Betroffene nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit Fructose beschreiben.
Fructose-H2-Atemtest
Ob eine Fructosemalabsorption vorliegt, also der Körper Fructose nicht richtig aufnehmen kann, zeigt sich mithilfe des Fructose-H2-Atemtests. Hierfür trinkt der Betreffende auf nüchternen Magen eine fructosehaltige Testlösung. Danach wird in regelmäßigen Abständen der Wasserstoffgehalt der ausgeatmeten Luft gemessen.
Wasserstoff entsteht, wenn die Bakterien der Darmflora die Fructose abbauen. Das Gas wird zum Teil über die Darmwand aufgenommen und gelangt so über den Blutkreislauf in die Lunge der Betreffenden.
Beim Fructose-H2-Atemtest wird neben dem Wasserstoffgehalt außerdem meist auch der Methangehalt bestimmt. Denn bei manchen Betroffenen kommt es vor, dass die Darmbakterien den Wasserstoff verstoffwechseln und Methan produzieren.
Ernährungsumstellung
Auch über eine Ernährungsumstellung lässt sich herausfinden, ob und wie viel Fructose jemand verträgt. Hierzu müssen Betroffene anfangs auf alle fructosehaltigen Lebensmittel verzichten. Nach und nach kommen dann fructosehaltige Lebensmittel wie Obst wieder auf den Speiseplan. Dabei soll beobachtet werden, ob und wann Beschwerden auftreten.
Weitere Untersuchungen
Ein Gentest oder eine Gewebeprobe (aus Leber, Dünndarm oder Nieren) kann zeigen, ob die seltene hereditäre Fructoseintoleranz vorliegt. Dies stellt sich in der Regel jedoch bereits im Säuglingsalter heraus.
Lässt sich Fructoseintoleranz behandeln?
Bislang gibt es keine ursächliche Therapie für die Unverträglichkeit. Mithilfe einer Ernährungsumstellung und der Auswahl geeigneter Lebensmittel lässt sich jedoch die Zufuhr von Fruchtzucker sowie von anderen Zuckern verringern, die in Fructose umgewandelt werden können oder diese enthalten.
Therapie bei Fructosemalabsorption
Bei einer intestinalen Fructoseintoleranz ist es in der Regel nicht notwendig, dauerhaft auf alle fructosehaltigen Lebensmittel zu verzichten. Denn viele Betroffene vertragen Fructose bis zu einem gewissen Grad.
Diese individuelle Toleranz lässt sich über eine zeitlich begrenzte Ernährungseinschränkung austesten, bei der anfangs auf alle fructosehaltigen Lebensmittel verzichtet wird. Nach dieser Karenzphase, wenn die Symptome abgeklungen sind, werden nach und nach alle Lebensmittel wieder in den Ernährungsplan aufgenommen. Dies geschieht am besten in Zusammenarbeit mit einem*einer Ernährungsberater*in.
Auf Dauer ist bei einer Fructosemalabsorption eine ausgewogene Ernährung sinnvoll, die im Verhältnis eher Gemüse als Obst beinhaltet. Ziel ist es, nur so viel Fructose über die Nahrung aufzunehmen, dass der Körper nicht mit Beschwerden reagiert.
Fructoseintoleranz: Tabletten können kurzzeitig helfen
Xylose-Isomerase-Tabletten können vor dem Essen eingenommen werden, um dem Körper dabei zu helfen, Fructose in Glucose umzuwandeln. Sie verhindern, dass Fructose in den Dickdarm gelangt. Dies reduziert Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen. Blähungen können dennoch vorkommen. Die Tabletten sind in Apotheken rezeptfrei erhältlich.
Therapie bei hereditärer Fructoseintoleranz
Menschen, die an der seltenen hereditären Fructoseintoleranz leiden – also einem angeborenen Gendefekt–, müssen lebenslang auf fructosehaltige Nahrungsmittel verzichten.
Sobald Betroffene eine fructosefreie Ernährung einhalten und auch auf andere Süßungsmittel verzichten, die zu Fructose umgewandelt werden können oder diese enthalten (z. B. Sorbit, Saccharose, Inulin, Honig, Invertzucker), bilden sich die Symptome rasch zurück. Zuckerfreie Multivitamintabletten können nötig sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Was essen bei intestinaler Fructoseintoleranz?
Fructose kommt in verschiedenen Lebensmitteln natürlicherweise vor, insbesondere in Obst, Gemüse und Honig.
Betroffene einer Fructoseintoleranz sollten Obstsorten mit Vorsicht genießen oder meiden, die einen sehr hohen Fructose- oder Sorbitgehalt haben. Der Fructosegehalt von Obst und Gemüse ist je nach Sorte sehr unterschiedlich. Viel Fructose enthalten zum Beispiel Äpfel, Rosinen oder Kirschen.
Auch der Reifegrad einer Frucht kann sich auf den Fructosegehalt auswirken: Mit zunehmender Reife steigt meist der Fructoseanteil, weil der ebenfalls enthaltene Zweifachzucker Saccharose während der Reifung in seine zwei Bestandteile aufgespalten wird: Glucose und Fructose.
Fructose ist häufiges Süßungsmittel
Bei industriell gefertigten Lebensmitteln lohnt es sich ebenfalls zu prüfen, ob sie Fructose enthalten. Denn Fructose ist in der Herstellung billiger als Haushaltszucker (Saccharose) und besitzt eine größere Süßkraft. Aus diesem Grund setzt die Industrie sie gern vielen Lebensmitteln zum Süßen bei. Mit Fructose gesüßte Lebensmittel findet man häufig in Verpackungen mit Aufschriften wie:
- "weniger süß"
- "weniger Zucker"
- "mit Fruchtsüße"
- "light"
- "Diät-"
Fructose versteckt sich außerdem in anderen Süßungsmitteln wie Glucose-Fructose-Sirup, Inulin, Invertzucker oder Haushaltszucker.
Wer Fructose nicht verträgt, sollte Sorbit meiden
Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der in vielen Lebensmitteln, wie Birnen, Pflaumen oder Äpfeln, natürlicherweise vorkommt, aber auch oft als Zusatzstoff (E 420) genutzt wird. Sorbit hemmt für kurze Zeit die Fructoseaufnahme aus dem Dünndarm. Dadurch gelangt mehr Fructose unverdaut in den Dickdarm. Außerdem kann Sorbit im Körper zuFructose umgewandelt werden und so ebenfalls zu mehr Fructose im Körper führen.
Bei Menschen mit Fructoseintoleranz löst Sorbit daher unter Umständen bereits bei Fructosemengen Beschwerden aus, die sonst möglicherweise noch vom Körper toleriert werden. Für Betroffene kann es daher sinnvoll sein, auf den Sorbit-Gehalt in Lebensmitteln zu achten.
Glucose erleichtert die Aufnahme von Fructose
Glucose (Traubenzucker) kann die Kapazität des GLUT-5-Transporters verstärken. Das hat den Effekt, dass gleichzeitig mit Glucose verzehrte Fructose besser aus dem Dünndarm aufgenommen wird. Aus diesem Grund vertragen Menschen mit intestinaler Fructoseintoleranz Haushaltszucker (Saccharose) meist noch recht gut. Denn Saccharose enthält zwar Fructose, gleichzeitig aber auch Glucose – die den Transport erleichtert.
Tipps bei Fructosemalabsorption:
- Fructose- oder sorbithaltiges Gemüse vertragen viele Betroffene besser, wenn es gegart ist.
- Die Fructoseaufnahme von Obst kann verbessert werden, indem man Glucose (Traubenzucker), Milch oder Milchprodukte hinzugibt.
- Obst wird oft besser vertragen, wenn man es über den Tag auf kleine Portionen verteilt, anstatt eine größere Portion auf einmal zu essen.
Ernährung bei hereditärer Fructoseintoleranz
Säuglinge mit hereditärer Fructoseintoleranz haben in der Regel keine Probleme, solange sie noch gestillt werden, denn Muttermilch enthält keine Fructose. Sobald der Säugling jedoch nicht mehr ausschließlich gestillt wird, gilt es aufzupassen.
Im ersten Lebensjahr sollte das Kind kein Obst oder Gemüse verzehren. Um einen Vitaminmangel zu vermeiden, erhält das Kind Nahrungsergänzungsmittel. Auf fertige Breie sollte man verzichten, da diese Fructose enthalten können. Besser ist es, Breie selbst zuzubereiten.
Nach dem ersten Lebensjahr sind bestimmte Gemüse- und Obstsorten wie Kopfsalat, grüne Bohnen und Brokkoli auch bei hereditärer Fructoseintoleranz häufig noch verträglich,
Verboten sind folgende Lebensmittel für Menschen mit hereditärer Fructoseintoleranz:
- alle Süßigkeiten (z. B. Gebäck, Pudding, Eis, Schokolade)
- alle gesüßten Lebensmittel, wie z. B.
- gesüßte Milch- und Getreideerzeugnisse
- gesüßte Wurstwaren
- Dosenobst, Dosengemüse
- Marmelade/Konfitüre
Verzichten müssen Betroffene meist auch auf Lebensmittel wie:
- Fruchtsäfte
- manche Brotsorten
- Haushaltszucker
- Diabetikerzucker
- Invertzucker
- Honig
- Mayonnaise
- Ketchup
- Fertigsoßen
- alle inulinhaltigen Lebensmittel (z. B. Topinambur, Artischocken)
- alle Lebensmittel, die Sorbit natürlicherweise oder als Zusatzstoff (E 420) enthalten
Erlaubte Zucker bei hereditärer Fructoseintoleranz sind unter anderem
- Glucose (Traubenzucker),
- Lactose (Milchzucker) und
- Maltose (Malzzucker)
- sowie die Zuckeraustauschstoffe Xylit (E 967) und Mannit (E421).
Auch Tabletten oder Impfstoffe enthalten manchmal Sorbit. Menschen mit hereditärer Fructoseintoleranz sollten deshalb bei Medikamenten und auch bei Nahrungsergänzungsmitteln den Beipackzettel genau studieren und vor Impfungen das ärztliche Personal informieren. Hierbei ist zu beachten, dass verschriebene Medikamente nicht eigenmächtig, sondern nur nach ärztlicher Rücksprache abgesetzt werden sollten.
Fructoseintoleranz: Fructose-Tabelle
Fructose-Tabelle: Fructose- und Sorbitgehalt von Obst pro 100 Gramm (g) Lebensmittel (Beispiele)
Lebensmittel | Fructosegehalt (g) | Sorbitgehalt (g) |
unter 1 g Fructose pro 100 g | ||
Avocado | 0,021 | 0 |
Papaya | 0,336 | 0 |
Zucker- / Honigmelone | 0,557 | 0 |
Limette | 0,8 | 0 |
Aprikose | 0,863 | 0,803 |
1 bis 3 g Fructose pro 100 g | ||
Pfirsich | 1,24 | 0,89 |
Mandarine | 1,3 | 0 |
Brombeeren | 1,35 | 0 |
Nektarine | 1,79 | 0,087 |
Pflaume | 2,02 | 1,42 |
Himbeeren | 2,04 | 0,01 |
Erdbeeren | 2,28 | 0,033 |
Grapefruit | 2,53 | 0 |
Ananas | 2,59 | 0 |
Orange / Apfelsine | 2,87 | 0 |
Wassermelone | 2,9 | 0 |
Banane | 3,64 | 0 |
Johannisbeeren | 3,8 | 0 |
über 4 g Fructose pro 100 g | ||
Stachelbeeren | 4,01 | 0 |
Heidelbeeren | 4,07 | 0,007 |
Kiwi | 4,41 | 0 |
Sauerkirsche | 4,77 | 0 |
Apfel | 5,74 | 0,514 |
Birne | 6,75 | 2,17 |
Süßkirsche | 6,16 | 0 |
Weintrauben | 7,63 | 0,203 |
Dattel | 31,3 | 0 |
Rosinen | 32,8 | 0 |
Fructose-Tabelle: Fructose- und Sorbitgehalt von Gemüse pro 100 g Lebensmittel (Beispiele)
Lebensmittel | Fructosegehalt (g) | Sorbitgehalt (g) |
unter 1 g Fructose pro 100 g | ||
Steinpilz | 0,027 | 0 |
Champignon | 0,028 | 0 |
Endivien | 0,051 | 0 |
frischer Spinat | 0,11 | 0 |
Kartoffeln | 0,148 | 0 |
Feldsalat | 0,175 | 0 |
Erbsen | 0,246 | 0 |
Sauerkraut | 0,273 | 0 |
Kichererbsen | 0,425 | 0 |
Chinakohl | 0,427 | 0 |
Kopfsalat | 0,53 | 0 |
grüne Bohnen | 0,56 | 0 |
Radicchio | 0,6 | 0 |
Sellerie | 0,6 | 0 |
Eisbergsalat | 0,628 | 0 |
Mangold | 0,638 | 0 |
Radieschen | 0,639 | 0 |
Zucchini | 0,697 | 0 |
Chicorée | 0,725 | 0 |
Wirsing | 0,856 | 0 |
Gurke | 0,878 | 0 |
Rosenkohl | 0,888 | 0 |
Brokkoli | 0,904 | 0 |
Blumenkohl | 0,913 | 0 |
Grünkohl | 0,99 | 0 |
über 1 g Fructose pro 100 g | ||
Zwiebeln | 1,08 | 0 |
Kohlrabi | 1,11 | 0 |
Aubergine | 1,12 | 0 |
Sojasprossen | 1,12 | 0 |
Fenchel | 1,14 | 0 |
Spargel | 1,16 | 0 |
Porree / Lauch | 1,16 | 0 |
grüne Paprika | 1,19 | 0 |
Tomaten | 1,3 | 0 |
Mohrrüben | 1,32 | 0 |
Artischocken | 1,5 | 0 |
Kürbis | 1,56 | 0 |
Rotkohl | 1,81 | 0 |
Weißkohl | 1,87 | 0 |
dicke Bohnen | 2,19 | 0 |
rote Paprika | 3,74 | 0 |