Fibromyalgie: Symptome und Schübe erkennen
Schlafstörungen, Erschöpfung und diffuse Schmerzen im Körper: Fibromyalgie (auch Fibromyalgiesyndrom, kurz FMS) kann sich durch viele unspezifische Symptome äußern. Wie Sie Fibromyalgie-Symptome und akute Schübe erkennen können.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Fibromyalgie: Diese Symptome sind möglich
Unter Fibromyalgie verstehen Fachleute Faser-Muskel-Schmerzen, die in mindestens drei Körperregionen auftreten. Konkret bedeutet das, dass Sehnen und Muskeln im ganzen Körper schmerzen können. Welche Art der Schmerzen bei Fibromyalgie vorliegt, ist unterschiedlich: Die Schmerzempfindungen reichen von dumpf, brennend, bohrend und schneidend bis hin zu großflächig fließend.
Drei wesentliche Fibromyalgie-Symptome sind:
- Schmerzen auf beiden Körperseiten, die länger als drei Monate anhalten. Dabei müssen vier dieser Bereiche betroffen sein: Rücken mit Brustkorb, linker Arm, rechter Arm, linkes Bein, rechtes Bein.
- Schlafstörungen, Betroffene fühlen sich nicht ausgeschlafen
- Müdigkeit und Erschöpfung
Typisch für Fibromyalgie ist, dass Betroffene empfindlicher gegenüber Kälte, Wärme und Licht sind. Stress und körperliche Belastung können die Symptome bei Fibromyalgie verstärken – gleichermaßen sind die Beschwerden nach langem Liegen oder Sitzen schlimmer. Oft fühlen sich die schmerzenden Regionen geschwollen an.
Weitere Symptome bei Fibromyalgie
Fibromyalgie kann im Verlauf mit weiteren Symptomen einhergehen. Einen Überblick der Fibromyalgie-Symptome gibt diese Liste:
- Konzentrationsstörungen
- geringe Leistungsfähigkeit
- Vergesslichkeit
- Nervosität und innere Unruhe
- Niedergeschlagenheit
- Angstzustände und Depressionen
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Verspannungen im Gesicht, Kiefer oder am Brustbein
- Muskelzittern
- Morgensteifigkeit der Gelenke
- Magen-Darm-Beschwerden
- starke Regelschmerzen
- Atemprobleme
- Herzrasen
- Empfindlichkeit gegenüber Reizen wie Gerüchen oder Geräuschen
Mitunter zeigt sich Fibromyalgie auch durch Symptome an den Augen wie Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme). Auffällig ist zudem, dass Menschen mit Fibromyalgie nach Belastungen – seien es körperliche, geistige oder emotionale – deutlich länger als gesunde Menschen brauchen, um sich zu erholen.
Wie äußert sich ein Fibromyalgie-Schub?
Das Kommen und Gehen der Beschwerden bezeichnet man als schubförmigen Verlauf. Zu Beginn der Fibromyalgie sind Schübe einfach zu erkennen, da sie durch beschwerdefreie Zeiten unterbrochen werden.
Im Verlauf kommen aber immer mehr Symptome wie extreme Müdigkeit und Erschöpfung hinzu, die auch zwischen den Fibromyalgie-Schüben bestehen bleiben können, sodass ein Schub schwerer als solcher zu erkennen ist.
Meist beginnt ein Schub aber mit einem starken Krankheitsgefühl ähnlich einer Grippe. Über mehrere Tage oder sogar Wochen steigern sich die Beschwerden, bis sie allmählich wieder abklingen und der Fibromyalgie-Schub nach und nach endet.
Fibromyalgie: Diagnose und Behandlung
Folgende Punkte führen zur Diagnose einer Fibromyalgie:
- Ein spezieller Fragebogen zur Fibromyalgie hilft Ärzt*innen dabei, das Beschwerdebild zu beurteilen.
- Laborwerte sind unauffällig.
- Es bestehen keine Hinweise auf eine somatische Ursache der Erkrankung
Da eine Fibromyalgie sehr unterschiedlich verläuft, kommen bei Patient*innen individuelle Therapien infrage. Dabei sollte eine enge ärztliche Abstimmung erfolgen, bestenfalls in einer spezialisierten fachärztlichen Praxis. Die genaue Ursache der Krankheit ist bislang nicht eindeutig geklärt, weshalb es keine spezifische Therapie gibt.
Nach aktuellem Kenntnisstand sind vor allem Bewegungstherapie und kognitive Verhaltenstherapie geeignet, um die Beschwerden bei Fibromyalgie zu lindern. Dies setzt jedoch voraus, dass Patient*innen etwa Übungen regelmäßig durchführen. Antidepressiva können kurzfristig eingesetzt werden. Medikamente wie Schmerzmittel eignen sich hingegen nicht zur Therapie und sollten deshalb nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.