Eine Frau kratzt sich die aufgrund eines Ekzems juckende Hand
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Dyshidrotisches Ekzem: Bläschen an Fuß oder Finger

Von: Paula Vradelis (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 11.09.2023

Bei der Dyshidrosis treten plötzlich juckende, flüssigkeitsgefüllte Bläschen an Handflächen, Fingern und am Fuß auf. Die genaue Ursache der Hautkrankheit bleibt oftmals ungeklärt, allerdings wirken sich verschiedene Faktoren ungünstig auf den Ausbruch und den Verlauf des Ekzems aus. Mehr über die möglichen Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten des Dyshidrotischen Ekzems lesen Sie hier.

Zusammenfassung

  • Definition: Das Dyshidrotische Ekzem ist eine Hauterkrankung, bei der plötzlich juckende, meist gruppierte Bläschen unterschiedlicher Größe an Händen und Füßen auftreten. 

  • Symptome: Die kleinen Bläschen können von Juckreiz sowie  irritierter und/oder geröteter Haut begleitet sein. Bei schweren Verläufen kann das Ekzem zudem schmerzhaft werden.

  • Diagnose: Charakteristische Hautveränderungen an Händen und Füßen sowie die Krankengeschichte erlauben häufig eine Blickdiagnose.

  • Ursache: Die genaue Ursache des Dyshidrotischen Ekzems ist unklar. Allerdings wird angenommen, dass genetische Veranlagung, Stress, Allergien, Umweltfaktoren und Pilzinfektionen dazu beitragen können.

  • Therapie: Bei leichteren Verläufen verschaffen feuchtigkeitsspendende Lotionen eine Linderung. Bei schwereren Verläufen werden Kortisonsalben angewendet. In manchen Fällen kommt eine systemische Kortisontherapie in Betracht. 

  • Verlauf: Das Dyshidrotische Ekzems kann von selbst ausheilen, in Schüben immer wieder auftreten oder zu einer chronischen Hauterkrankung werden. 

  • Vorbeugen: Der Hauterkrankung kann durch schonende Reinigung und feuchtigkeitsspendende Lotionen vorgebeugt werden. Bekannte Allergene und hautreizende (Umwelt-)Faktoren sollten gemieden werden.

Was ist das Dyshidrotische Ekzem?

Das Dyshidrotische Ekzem, auch als Dyshidrotische Dermatitis, Blasendermatitis, Dyshidrose oder Dyshidrosis bezeichnet, ist eine nicht-ansteckende Hauterkrankung, bei der stark juckende Bläschen an Fingerseiten, Handflächen, Fußsohlen und Zehen auftreten. Zusätzlich sind eine Rötung und Schwellung der betroffenen Hautareale möglich. 

Meist tritt das Dyshidrotische Ekzem bei jungen Erwachsenen akut auf und verläuft dann schubweise (chronisch rezidivierend). Mit fortschreitendem Lebensalter verschwindet das Ekzem meistens allmählich und vollständig wieder.

Typischerweise kommt es in den warmen Sommermonaten zum Ausbruch des Handekzems und/oder Fußekzems.

Der Name Dyshidrotisches Ekzem leitet sich aus dem Griechischen ab: „Dys“ bedeutet krankhaft oder gestört, „hidros“ bedeutet Schweiß. Man ging ursprünglich von einer Regulationsstörung der Schweißdrüsen als Ursache dieses Ekzems aus. Heutzutage ist diese Annahme jedoch widerlegt. 

Dyshidrotisches Ekzem: Welche Symptome sind möglich?

Mögliche Symptome des Dyshidrotischen Ekzems:

  • plötzliches Auftreten von mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen
  • von (starkem) Juckreiz begleitet 
  • Aufplatzen der Bläschen ist möglich
  • in der Regel symmetrische Ausbreitung an Händen und Füßen
  • (leichte) Rötung und Schwellung der umliegenden Haut
  • brennendes (und/oder schmerzhaftes) Gefühl
  • Schuppenbildung (nach Abheilung der Bläschen) sowie verdickte Haut
  • Haut, die Risse (Rhagaden) aufweist und sich schält
  • schubförmiger Verlauf der Symptome 

Werden die Bläschen aufgrund des Juckreizes aufgekratzt, begünstigt dies eine Ausbreitung des Ekzems. Außerdem kann es zu einer zusätzlichen Infektion durch Pilze oder Bakterien kommen. 

Welche Formen des Dyshidrotischen Ekzems gibt es?

Das Dyshidrotische Ekzem kann in zwei Formen unterteilt werden:

  • Dyshidrosis lamellosa sicca: Das Auftreten der Bläschen wird begleitet von mildem Juckreiz und das Ekzem ist normalerweise von kurzer Dauer. Jedoch verläuft diese Form der Erkrankung eher chronisch und kehrt somit immer wieder zurück. Nach Abheilung der Bläschen regeneriert sich die Haut, es kommt zu einer trockenen Schuppung an den betroffenen Hautstellen. 

  • Pompholyx: Es handelt sich um eine schwerere Form, welche sowohl an den Händen (Cheiropompholyx) als auch Füßen (Podopompholyx) auftreten kann. Bei dieser Form kommt es zum Auftreten von bis zu kirschgroßen Blasen, die sich zu einem größeren Bereich verbinden können. Platzen diese Blasen auf, steigt die Gefahr von Komplikationen aufgrund einer nachfolgenden bakteriellen oder pilzbedingten Infektion. 

So wird das Dyshidrotische Ekzem diagnostiziert 

Die Diagnose des Dyshidrotischen Ekzems basiert in erster Linie auf den klinischen Symptomen. Der*die Hautärzt*in kann dadurch in den meisten Fällen bereits eine Blickdiagnose stellen.

Zum Ausschluss einer allergischen Ursache für das Ekzem kommt eine Allergie-Diagnostik in Form von verschiedenen Blut- oder Hauttests zum Einsatz.

Dyshidrotisches Ekzem: Das sind die Ursachen und Auslöser

Beim Dyshidrotischen Ekzem handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild. Es kann in seiner Ausprägung variieren. Die genaue Ursache bleibt meistens unklar. 

Allerdings können verschiedene Faktoren eine Rolle in der Entstehung der Hauterkrankung spielen. Dazu gehören:

  • genetische Veranlagung
  • Kontakt mit allergenen Substanzen (z. B. Metall, aggressive Reinigungsmittel)
  • übermäßiges Schwitzen
  • beanspruchte Haut (z. B. durch Mikroverletzungen oder häufiges Händewaschen)
  • feuchtes, warmes Klima
  • Stress 
  • Rauchen
  • Atopie (Neigung zu allergischen Reaktionen auf harmlose Substanzen)

Das Dyshidrotische Ekzem tritt zudem häufig in Verbindung mit Kontaktallergien sowie mit den Hautkrankheiten Schuppenflechte (Psoriasis) und atopischer Neurodermitis auf.
 

Behandlungsmöglichkeiten des Dyshidrotischen Ekzems

Grundsätzlich ist eine konsequente, reichhaltige Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Lotionen wichtig, um die Hautbarriere zu schützen.

Bei leichteren Formen des Dyshidrotischen Ekzems sind feuchte, kühlende Umschläge mit Gerbstoffen (z. B. Eichenrinde oder Schwarztee) hilfreich, da sie juckreiz- und entzündungshemmend wirken.

Schwerere Verläufe können mittels Cremes oder Salben mit Glukokortikoiden behandelt werden, welche in erster Linie die Entzündung lindern. Manchmal ist zudem eine systemische Kortisontherapie mit Medikamenten notwendig.

Bei chronischen Verläufen kann lokal eine UV-Licht-Behandlung (PUVA-Therapie) in Erwägung gezogen werden.

Wie kann dem Dyshidrotischen Ekzem vorgebeugt werden?

In vielen Fällen kann das Auftreten von Schüben des Dyshidrotischen Ekzems durch vorbeugende Maßnahmen vermindert oder ganz vermieden werden. Dazu gehören:

  • generell kurzer Wasserkontakt (nicht länger als 15 Minuten duschen oder baden), um die Hautbarriere zu schützen
  • Schutz der Haut bei sehr warmem oder kaltem Wetter (atmungsaktive Kleidung)
  • Vermeidung von übermäßigem Schwitzen
  • Tragen von Schutzhandschuhen beim Verwenden von Putzmitteln oder anderen reizenden Substanzen 
  • kein Rauchen
  • Stressreduktion
  • hautfreundliche Reinigungsmittel beim Waschen der Hände sowie sorgfältiges Abtrocknen