Darmentzündung: Symptome, Ursachen und Hausmittel
Eine Darmentzündung kann viele Ursachen haben und sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Typische Symptome sind beispielsweise Durchfall und Bauchschmerzen. Welche Anzeichen noch für eine Darmentzündung sprechen, welche Hausmittel helfen können und wann ärztlicher Rat erforderlich ist, erfahren Sie hier.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Darmentzündung
Eine Darmentzündung kann sich durch Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen äußern. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber sind möglich.
Eine akute Entzündung im Darm dauert in der Regel wenige Tage bis Wochen. Eine chronische Darmentzündung im Rahmen von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verläuft in Schüben, die mehrere Tage bis Wochen anhalten und immer wieder auftreten können.
Bei einer Darmentzündung können Hausmittel wie eine Wärmflasche, Kräutertee mit Kamille, Anis oder Fenchel und Schonkost helfen. Besonders bekömmliche Speisen wie Haferbrei, gekochte Kartoffeln und Karotten oder Bananen sind ratsam.
Darmentzündung im Überblick
Bei einer Darmentzündung liegt eine akute oder chronische Entzündung im Darm vor. Dabei können verschiedene Abschnitte entzündet sein:
- Dickdarmentzündung (Kolitis)
- Dünndarmentzündung (Enteritis)
- Entzündung von Dick- und Dünndarm (Enterokolitis)
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Divertikulitis (Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand, sog. Divertikel)
Darmentzündung: Diese Symptome sind Anzeichen
Eine Darmentzündung kann je nach Ursache verschiedene Symptome bereiten. Bei einer akuten Entzündung im Darm kommt es meist plötzlich zu Beschwerden. Eine chronische Darmentzündung entwickelt sich oft schleichend und tritt in Schüben auf. Je nachdem, welcher Darmabschnitt entzündet ist, unterscheiden sich mitunter die Magen-Darm-Probleme.
Mögliche Symptome bei einer Darmentzündung sind:
- Bauchschmerzen
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Verstopfung
- Blähungen
- Blut im Stuhl
- allgemeines Krankheitsgefühl und Unwohlsein
- Fieber
- Gewichtsverlust
- Müdigkeit und Schwächegefühl
Wichtig: Bei ausgeprägten oder anhaltenden Beschwerden, Blut im Stuhl oder Fieber sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Unter Umständen steckt eine behandlungsbedürftige Ursache hinter den Symptomen.
Was verursacht eine Darmentzündung?
Eine Entzündung im Darm kann infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen haben. Infektiöse Darmentzündungen sind oft nach kurzer Zeit auskuriert. Nicht-Infektiöse Gründe erfordern in der Regel eine gezielte Therapie, insbesondere um einen chronischen Verlauf zu verhindern oder einzudämmen.
Zu den möglichen Ursachen und Risikofaktoren einer Darmentzündung zählen:
Infektionen: Eine Infektion mit Bakterien (z. B. Salmonellen, E. coli oder Campylobacter), Viren (wie Noro- oder Rotaviren), Pilzen (etwa Candida Albicans) oder Parasiten (etwa Würmer) kann zu einer Entzündung des Darms führen. Oft stecken sich Menschen über kontaminierte Lebensmittel oder engen Kontakt mit infizierten Personen an.
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): CED zählen zu den Autoimmunerkrankungen. Das Immunsystem reagiert überaktiv und löst eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut aus. Bei Morbus Crohn kann der gesamte Magen-Darm-Trakt von Mund bis After entzündet sein. Colitis ulcerosa beschränkt sich meist auf den Dick- und Enddarm. Beide Erkrankungen verlaufen typischerweise in Schüben.
Autoimmunerkrankungen: Auch andere Autoimmunerkrankungen, beispielsweise Sarkoidose, Sklerodermie oder Lupus erythematodes, können sich auf den Darm auswirken und zu einer Entzündung führen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien: Zudem können Unverträglichkeiten oder Allergien auf bestimmte Nahrungsbestandteile eine Darmentzündung verursachen. Dazu zählen etwa eine Laktoseintoleranz oder eine Glutenunverträglichkeit, etwa im Rahmen von Zöliakie.
Medikamente: Verschiedene Arzneimittel, wie beispielsweise Antibiotika, können gesunde Darmbakterien eliminieren und so eine Darmentzündung auslösen. Auch die langfristige Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac belastet den Magen-Darm-Trakt.
Ischämie: Bei einer sogenannten ischämischen Kolitis entzündet sich der Darm aufgrund einer mangelnden Durchblutung. Ursächlich können Gefäßerkrankungen wie eine Arteriosklerose sein.
Stress: Psychische Belastungen wie anhaltender Stress können sich auf den Verdauungstrakt niederschlagen und mitunter dazu führen, dass sich der Darm entzündet.
Strahlenkolitis: Infolge einer Strahlentherapie im Bauch- und Beckenbereich, etwa im Rahmen einer Krebserkrankung, kann es zu einer Darmentzündung kommen.
Vergiftungen: Gelangen Umweltgifte oder Chemikalien in den Magen-Darm-Trakt, kann sich dieser entzünden. Dazu zählen beispielsweise Schwermetalle wie Arsen und Blei, Pestizide oder Schimmelpilzgifte, etwa Aflatoxine.
Darmentzündung: Hausmittel und ärztliche Behandlung
Die Behandlung einer Darmentzündung hängt von der jeweiligen Ursache ab. Akute Entzündungen klingen meist von selbst ab. Schwere oder chronische Formen müssen hingegen meist ärztlich behandelt werden.
Darmentzündung mit Hausmitteln lindern
Bei leichten Darmentzündungen und ergänzend zu einer ärztlichen Behandlung können mitunter einige Hausmittel und Tipps zur Ernährung hilfreich sein. Dazu zählen:
viel trinken: Insbesondere Kräutertee mit Kamille, Anis, Fenchel oder Pfefferminze und stilles Mineralwasser sind empfehlenswert, um dem Flüssigkeitsverlust aufgrund von Durchfall entgegenzuwirken.
Schonkost: Leicht verdauliche Schonkost wie Zwieback, Brühe, gekochte Kartoffeln oder Karotten sowie Bananen sind bei einer akuten Darmentzündung ratsam. Was Betroffene mit einer chronischen Entzündung essen können, sollte im Rahmen einer professionellen Ernährungsberatung besprochen werden.
Wärme: Eine Wärmflasche oder warmes Körnerkissen kann den Magen-Darm-Trakt beruhigen und etwa Bauchkrämpfe lindern.
Stress reduzieren: Da Stress Darmentzündungen begünstigen kann, sollten Betroffene aktiv für Entspannung sorgen. Entspannungsübungen durch Yoga oder Meditation können hilfreich sein. Zudem ist es wichtig, dem Körper ausreichend Ruhe zur Genesung zu gewähren.
Arzneimittel: Kurzfristig können frei verkäufliche Medikamente gegen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall eingenommen werden.
Ärztliche Behandlung bei Darmentzündung
Vor allem bei ausgeprägten und chronischen Entzündungen im Darm ist eine ärztliche Behandlung wichtig. Je nach Ursache können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:
Medikamente: Antibiotika können bei einer bakteriellen Entzündung zum Einsatz kommen. Unter Umständen erhalten Betroffene auch Medikamente gegen die Magen-Darm-Beschwerden. Bei Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn verschreiben Fachleute mitunter spezielle Arzneimittel, etwa Entzündungshemmer wie Kortison, Biologika oder teilweise Immunsuppressiva.
Operation: Eine Blinddarmentzündung oder akute Divertikulitis müssen in den meisten Fällen operativ behandelt werden. Unter Umständen kann auch bei ausgeprägten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eine Operation notwendig sein. Dann wird mitunter ein Teil des Darms entfernt. Auch mögliche Folgen wie Fisteln (röhrenartige Verbindungen zur Haut oder anderen Organen) und Abszesse (Eiteransammlungen) werden operativ entfernt.
Insbesondere bei chronischen Darmerkrankungen kann eine Ernährungsberatung sinnvoll sein, um eine Mangelernährung zu verhindern und den Verlauf positiv zu beeinflussen. Auch eine psychologische Unterstützung kann für Patient*innen im Umgang mit der Krankheit hilfreich sein.
Wie wird eine Darmentzündung diagnostiziert?
Bei Verdacht auf eine Entzündung im Darm steht zunächst ein ärztliches Gespräch an, bei dem Fragen zu den Beschwerden, zur Einnahme von Medikamenten und möglichen Vorerkrankungen gestellt werden (Anamnese). Um die Diagnose zu sichern, schließen sich mitunter folgende Untersuchungen an:
- Blutkontrolle
- Stuhlprobe
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Computertomographie (CT)
- Darmspiegelung (Koloskopie), ggf. mit Gewebeprobe (Biopsie)
Verlauf und Prognose bei Darmentzündung
Eine infektiöse Darmentzündung heilt in der Regel innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen aus. Die Heilungschancen sind sehr gut und Komplikationen nur selten.
Chronische Entzündungen verlaufen meist in Schüben: Beschwerdefreie Zeiten wechseln sich mit Phasen ab, in denen es zu starken Symptomen kommt. Heilbar ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung nicht. Allerdings lassen sich die Beschwerden in der Regel gut behandeln. Eine konsequente Therapie ist dabei jedoch entscheidend, um Komplikationen vorzubeugen.
Wie lässt sich einer Darmentzündung vorbeugen?
Mithilfe einiger Maßnahmen und Tipps kann die Darmgesundheit positiv beeinflusst und einer Entzündung möglicherweise vorgebeugt werden:
Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen kann das Risiko einer Magen-Darm-Infektion reduzieren.
Ernährung: Vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung mit frischem Gemüse und Vollkornprodukten wirkt sich positiv auf den Darm aus. Auch probiotische Lebensmittel wie fermentiertes Sauerkraut oder Joghurt unterstützen die Darmgesundheit.
Verzicht auf Genussmittel: Alkohol und Nikotin können die Schleimhaut im Darm reizen und so Entzündungsreaktionen fördern.
Medikamente: Nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac und Antibiotika sollten nur gezielt eingenommen werden, da diese die Darmflora belasten können.
Stress reduzieren: Aktive Entspannungen im Alltag wie durch Yoga, Meditation und ausreichend Schlaf können sich auch positiv auf den Darm auswirken.