Darmdurchbruch: Symptome, Ursachen und Überlebenschance
Ein Darmdurchbruch ist ein Loch in der Darmwand, durch das Darminhalt in die Bauchhöhle austreten kann. Zu den Warnzeichen gehören plötzlich auftretende heftige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und ein starkes Krankheitsgefühl. Woher ein Darmdurchbruch kommt, und welche Therapie angezeigt ist.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Darmdurchbruch
Ein Darmdurchbruch kann verschiedene Ursachen haben, etwa entzündliche Erkrankungen sowie Tumoren oder Verletzungen. Auch eine Bauch-OP oder Darmspiegelung können als Komplikation eine Darmperforation zur Folge haben.
Die OP-Dauer ist abhängig davon, wie groß das Loch in der Darmwand ist und an welcher Stelle es sich befindet. Der Eingriff kann mehrere Stunden dauern.
Nach einem Darmdurchbruch ist eine vollständige Heilung möglich, wenn die Behandlung rechtzeitig beginnt und erfolgreich verläuft.
Die Überlebenschance ist bei rechtzeitiger Behandlung sehr hoch, kann jedoch bei verzögerter Versorgung oder bestehenden Vorerkrankungen stark sinken.
Was ist ein Darmdurchbruch?
Als Darmdurchbruch – auch Darmperforation – wird ein Loch in der Darmwand bezeichnet. Fachleute unterscheiden zwischen:
offener Darmbruch: Es besteht eine Verbindung zur Bauchhöhle, sodass Darminhalt in die Bauchhöhle austritt.
gedeckte Perforation: Das Loch wird durch Gewebe, etwa eine Darmschlinge, abgedeckt, sodass kein Darminhalt austritt.
Ein Darmdurchbruch kann sowohl den Blinddarm betreffen als auch den Dünn- oder den Dickdarm. Je nach Schwere der Erkrankung kann Lebensgefahr bestehen. Daher ist eine unmittelbare ärztliche Abklärung notwendig.
Darmdurchbruch: Symptome einer Perforation des Darms
Die Beschwerden bei einem Darmdurchbruch hängen davon ab, ob dieser offen oder geschlossen ist. Auf eine Darmperforation können Symptome wie die folgenden hindeuten:
- Bauchschmerzen (oft sehr stark)
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Druck- oder Klopfschmerz
Sind Frühgeborene betroffen, können Verfärbungen der Haut sowie eine erhöhte Hautspannung auftreten.
Liegt ein offener Darmbruch vor, können noch weitere Beschwerden hinzukommen:
- starkes Krankheitsgefühl
- Fieber
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Abwehrspannung des Bauchs
Bei einer Hernie, also einer Einklemmung des Darms, kann sich zudem eine Wölbung am Bauch bilden.
Führt eine Blinddarmentzündung zu einem Durchbruch, gehen die durch die Entzündung verursachten Symptome zunächst zurück. Entwickelt sich infolgedessen eine Bauchfellentzündung, flammen die Beschwerden jedoch erneut auf.
Sepsis durch Darmdurchbruch
Gelangt aufgrund der Perforation Darminhalt in den Bauchraum, kann es zu einer massiven Entzündungsreaktion und daraufhin zu einer Blutvergiftung (Sepsis) mit Lebensgefahr kommen.
Dann wird der Darmbruch von Symptomen begleitet wie:
Darmdurchbruch: Ursachen einer Darmperforation
Ein Darmdurchbruch kann aufgrund vieler verschiedener Ursachen auftreten. Dazu gehören Entzündungen, Durchblutungsstörungen und bösartige Erkrankungen:
Krankheiten: akute und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie beispielsweise Blinddarmentzündung, Morbus Crohn oder Divertikulitis
Erweiterung des Darms: starke Entzündung (toxisches Megakolon) oder eine Lähmung der Darmbewegung (Ogilvie-Syndrom) sorgen für eine Überdehnung der Darmwand
Geschwüre: sie werden meistens ausgelöst durch das Bakterium Heliobacter pylori, das auch eine Schleimhautentzündung und daraus resultierende Magengeschwüre auslösen kann
Darmverschluss (Ileus): der Stau von Darminhalt erhöht den Druck im Darmabschnitt und beeinträchtigt die Durchblutung der Darmwand
Gangrän: das Absterben von Zellen (Nekrose) durch verminderte Durchblutung
Verletzungen des Bauchraums: häufig durch einen Autounfall oder eine Stichverletzung
Hernie: Einklemmung des Darms in einem Loch in der Bauchwand
Verdrehung des Darms: Drehung des Organs um seine eigene Achse, die den Durchfluss im betroffenen Darmabschnitt blockieren kann
Ausstülpungen (Divertikulose): Divertikel entzünden sich mitunter und können zu einem Durchbruch führen
Infektionen: insbesondere Parasiten können die Darmwand schädigen oder durchlöchern
Tumoren: sie verdrängen oder durchbrechen manchmal das Darmgewebe
Kortison-Langzeittherapie: Glukokortikoide hemmen die Wundheilung und schwächen die Darmwand
Fremdkörper im Darm: sie verletzen die Darmwand mechanisch oder können sie perforieren (insbesondere im Rektum)
Zudem kann ein Darmbruch als Komplikation bei Operationen im Bauchraum oder Untersuchungen wie einer Darmspiegelung (Koloskopie) auftreten.
Diagnose: Welche Untersuchungen bei Darmdurchbruch?
Ein Darmdurchbruch ist ein akuter Notfall und kann lebensbedrohlich werden, wenn Darminhalt in die Bauchhöhle gelangt. Daher ist bei Verdacht auf eine Perforation unverzüglich ein Notruf abzusetzen.
Um die Diagnose zu stellen, kommen ein Gespräch mit der*dem Ärztin*Arzt, eine körperliche Untersuchung und weitere Verfahren zum Einsatz:
Behandlung: Welche Therapie bei einem Darmbruch?
Ein Darmdurchbruch wird in den meisten Fällen operiert, auch wenn es sich um eine geschlossene Perforation handelt. Abhängig von der Lokalisation und Größe des Lochs wird dieses bei der Operation entweder genäht oder der betroffene Darmabschnitt entfernt (Resektion). Gegebenenfalls wird ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt.
Ist das individuelle OP-Risiko der*des Patient*in sehr groß, kann bei einem geschlossenen Darmbruch zunächst eine konservative Therapie erfolgen, also eine Behandlung ohne Operation. Dabei werden die Betroffenen streng überwacht und erhalten Antibiotika. Außerdem kann eine Drainage notwendig sein, also die Ableitung von Flüssigkeitsansammlungen.
Verlauf und Komplikationen bei einem Darmdurchbruch
Eine Darmperforation ist eine lebensbedrohliche Erkrankung und bedarf sofortiger Behandlung, um eine Bauchfellentzündung und damit eine Sepsis zu verhindern. Um die Überlebenschance bei einem Darmdurchbruch zu erhöhen und den Erfolg einer OP zu gewährleisten, sollte die Therapie schnellstmöglich beginnen.
Die Operation einer Darmperforation ist in den meisten Fällen unausweichlich, geht jedoch mit Risiken einher, etwa:
- Infektionen
- Blutungen
- Austritt von Darminhalt in die Bauchhöhle
- Bauchwandhernie, ein Loch in der Bauchwand
Verläuft die Operation erfolgreich und ohne Komplikationen, sind die Heilungsaussichten gut. Insbesondere bei Betroffenen mit höherem Lebensalter oder Vorerkrankungen besteht jedoch das Risiko von Folgeschäden, die das Herz-Kreislauf-System oder die Lunge betreffen können. Auch ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel (Thromboembolie) tritt bei ihnen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auf.
Darmdurchbruch: Wie lange krank?
Wird ein Darmdurchbruch operiert, ist im Anschluss ein mehrtägiger bis mehrwöchiger Aufenthalt im Krankenhaus notwendig.
Je nachdem, welche Art von Operation erfolgt, ist anschließend einige Wochen bis Monate lang Schonung nötig. Welche Belastungen wann wieder möglich sind, besprechen Patient*innen individuell mit ihrem fachärztlichen Team.