Corona: Ist eine Ansteckung draußen möglich?

Corona: So erfolgt die Ansteckung

Das Coronavirus verbreitet sich vor allem über Aerosole – winzige Tröpfchen, die beim Ausatmen, Sprechen und Singen abgegeben werden. Ist eine Person mit SARS-CoV-2 infiziert, scheidet sie die Viren über solche Aerosole aus. Beim Niesen und Husten werden regelrechte Aerosolwolken ausgestoßen. Werden sie eingeatmet, können sie aufgrund ihrer geringen Größe bis tief in die Lunge gelangen. Um sich zu infizieren, ist eine gewisse Menge an Aerosolen und Viren nötig – wie viel genau, ist allerdings nicht klar. Auch Erkältungs- oder Grippeviren können auf diese Weise übertragen werden.

Im Freien ist das Risiko einer Ansteckung gering

Besonders in schlecht durchlüfteten Räumen sind Aerosole eine Gefahr. Denn dort können sie über längere Zeit hinweg ungestört in der Luft schweben und so das Coronavirus übertragen. Im Freien ist die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, Studien zufolge dagegen gering. Denn die kleinen Feuchtigkeitspartikel verteilen sich an der frischen Luft schnell, werden rasch verdünnt und zudem durch UV-Licht zerstört.

Kann man sich draußen mit Corona anstecken? 

Dennoch ist es möglich, sich im Freien mit Covid-19 anzustecken.

Eine Infektionsgefahr besteht, wenn:

• ein Mindestabstand von 1,5 Metern von Person zu Person nicht eingehalten wird
• man sich in einer großen Menschenansammlung aufhält
• man sich gemeinsam mit infizierten Personen in windgeschützten Außenbereichen mit wenig Luftbewegung befindet

Wer sich beispielsweise beim Spazierengehen, Sitzen oder Stehen in kurzer Distanz über längere Zeit hinweg miteinander unterhält, kann durchaus Aerosole an die Person gegenüber weitergeben.

Wo ist das Infektionsrisiko im Freien besonders hoch?

Beim Sport im Freien ist das Risiko, sich anzustecken, grundsätzlich nicht größer als sonst, auch wenn man vermehrt atmet. Nur wer sich etwa beim Joggen sehr nahekommt, sich ins Gesicht schaut und miteinander spricht, läuft Gefahr, Aerosole der anderen Person einzuatmen.

Bei entgegenkommenden Jogger*innen oder Radfahrer*innen muss dagegen niemand eine Infektion fürchten. Zwar ist ein Ansteckungsrisiko nicht zu 100 Prozent auszuschließen. Eine Übertragung ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, da sich die Aerosole sehr schnell verteilen.

Auch am Biergartentisch ist der Abstand das entscheidende Kriterium. Wind oder Luftzug spielen ebenfalls eine Rolle. Weht stetig der Wind aus der Richtung des Nachbartisches hinüber, sodass Rauch oder Parfümgeruch von dort aus wahrnehmbar sind, ist der Abstand zu gering. Auch in Warteschlangen ist es wichtig, Abstand zu halten und gegebenenfalls Maske zu tragen, um jedes Risiko zu vermeiden.

Am höchsten ist das Infektionsrisiko in größeren Menschengruppen, in denen es kaum möglich ist, ausreichend Abstand zueinander zu halten.

Darf ich mit Corona im Freien Freunde treffen?

Eine Isolationspflicht gibt es für positiv auf SARS-CoV-2 getestete Personen nicht mehr. Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat und sich gesund genug fühlt, muss also nicht zwingend zu Hause bleiben. 

Corona: Vorsichtsmaßnahmen sind auch im Freien wichtig

Um niemanden zu gefährden, ist es jedoch wichtig, dass infizierte Personen auch bei Aufenthalten im Freien

• einen Abstand von 1,5 Metern zu anderen halten,
• sich regelmäßig gründlich die Hände waschen und
• in die Armbeuge niesen und husten. 

Auch auf Händeschütteln sollte möglichst verzichtet werden.

Wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, sollte außerdem größere Menschenansammlungen vermeiden. Wenn nicht sichergestellt ist, dass ausreichend Abstand gewahrt werden kann oder viele Menschen an einem Ort zusammenkommen, kann das Tragen einer medizinischen Maske sinnvoll sein.  

Wer ganz sichergehen möchte, niemanden anzustecken, sollte lieber zu Hause bleiben, solange die Infektion besteht. Werden die genannten Vorsichtsmaßnahmen beachtet, ist eine Übertragung des Coronavirus im Freien jedoch sehr unwahrscheinlich.