Ein Mann hustet in seine linke Hand.
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Bronchiektasen

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 17.12.2021

Bronchiektasen sind krankhafte Ausweitungen in der Lunge, die sich nicht mehr zurückbilden (d.h. die Veränderungen sind irreversibel). In ihnen setzt sich vermehrt Bronchialschleim ab, den die Erkrankten nicht oder nur schwer abhusten können. Im Bronchialsekret können sich Bakterien ansiedeln und gut vermehren – dies macht die Atemwege anfälliger für Infektionen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Bronchiektasen: Überblick

Bronchiektasen können angeboren oder erworben sein. Die angeborene Form der Bronchiektasen entsteht, wenn sich die Lunge nicht richtig entwickelt oder wenn angeborene Erkrankungen wie Mukoviszidose (cystische Fibrose) oder ein Alpha-1-Antitrypsinmangel die Lungenfunktion beeinträchtigen.

Häufiger jedoch sind Bronchiektasen Folge chronischer Atemwegsinfekte oder anderer erworbener Ursachen. Da Impfungen und die Antibiotikatherapie Infektionserkrankungen wie Mumps, Masern und Tuberkulose zurückdrängen, treten Bronchiektasen in Deutschland heute seltener auf.

Menschen mit Bronchiektasen haben starken Husten und in ihren Atemwegen sammeln sich große Mengen zähen Sekrets, die nicht abtransportiert werden können.

Um Bronchiektasen festzustellen, befragt der Arzt den Betroffenen zunächst ausführlich nach seinen Beschwerden. Lang andauernder Husten und zäher Auswurf können auf Bronchiektasen hinweisen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei welcher der Arzt unter anderem die Lunge abhört. Gegebenenfalls schließen sich weitere Untersuchungen an. Das derzeit zuverlässigste Verfahren, um Bronchiektasen nachzuweisen, ist die hochauflösende Computertomographie (HRCT), ein spezielles Röntgenverfahren.

Die Therapieder Bronchiektasen umfasst eine medikamentöse Behandlung und Physiotherapie. Wenn sich die Bronchiektasen nur auf einen Teil der Lunge beschränken, kann der Arzt sie manchmal in einer Operation entfernen. In sehr schweren Fällen ist eine Lungentransplantation notwendig.

Die Prognosevon Betroffenen mit Bronchiektasen hängt davon ab, wie die Behandlung anschlägt und ob Komplikationen wie eine Rechtsherzschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) oder ein Lungenkollaps (Pneumothorax) auftreten.

Bronchiektasen lässt sich nicht gezielt vorbeugen. Die rechtzeitige Behandlung von Atemwegsinfekten kann verhindern, dass diese chronisch werden. So können Sie dazu beitragen, dass keine erworbenen Bronchiektasen entstehen. Eine Impfung gegen Influenza-Viren und Pneumokokken beugt mitunter Komplikationen von Bronchiektasen vor.

Was sind Bronchiektasen?

Die Krankheitsbezeichnung Bronchiektasen leitet sich aus dem griechischen Wort éktasis (Erweiterung) ab und bedeutet "Bronchialerweiterung". Diese Erweiterungen können können ein- oder beidseitig, örtlich begrenzt (lokal) oder auf mehrere Lungenbezirke ausgedehnt (generalisiert) sein und zylinderförmige oder sackförmige (zystische) Formen annehmen. In den erweiterten Bronchien kann das Bronchialsekret schlecht abfließen. Es sammelt sich in den Ausstülpungen. Bakterien können sich hier ansiedeln und vermehren. Die Atemwege sind dadurch anfälliger für Infektionen.

In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 10 von 100.000 Einwohnern neu an Bronchiektasen. Durch Impfungen, Antibiotikatherapie und den Rückgang von Infektionserkrankungen wie Masern, Mumps oder Tuberkulose sind Bronchiektasen selten geworden.

Lunge und Atemwege

Die Lunge dient dem Gasaustausch des Körpers. Die oberen Atemwege reinigen, erwärmen und befeuchten die eingeatmete sauerstoffreiche Luft. Durch Nase oder Mund gelangt die eingeatmete Luft über die Luftröhre in die beiden Hauptbronchien, die innerhalb der Lunge in den rechten und linken Lungenflügel ziehen. Die Hauptbronchien verästeln sich als sogenannter Bronchialbaum im Lungengewebe zu kleinen und kleinsten Luftgefäßen, den Bronchiolen, an deren Ende die Lungenbläschen (Alveolen) sitzen.

In den Alveolen findet der Gasaustausch zwischen der eingeatmeten Luft und dem Blut statt. Die kleinsten Blutgefäße, welche die Lungenbläschen umgeben, nehmen den Luftsauerstoff ins Blut auf, wo er sich zum Weitertransport an die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) anlagert. Der Sauerstoff steht damit allen Körperzellen für energieliefernde Prozesse zur Verfügung. Als Endprodukt entsteht bei diesen Verbrennungsvorgängen unter anderem Kohlendioxid, das über das Blut zurück zu den Lungenbläschen transportiert und dort abgeatmet wird.

Die größeren Atemwege werden unter anderem von Zellen ausgekleidet, die Schleim produzieren und mit Flimmerhärchen (Zilien) besetzt sind. Die Zilien können eingeatmete kleine Fremdkörper wie Staubkörnchen durch Bewegung aus dem Bronchialsystem befördern. In den kleinsten Bronchiolen und den Alveolen befinden sich keine Flimmerhärchen, sondern Zellen, die ein Sekret produzieren, das verschiedene Enzyme (Eiweiße) enthält. Dieses ist bei einer gesunden Lunge in der Lage, Krankheitserreger abzutöten und so in den Lungenbläschen eine keimfreie Umgebung zu erhalten.

Bei Bronchiektasen sind die Funktionen der Flimmerhärchen und der Alveolarzellen – des sogenannten Mukoziliarsystems – nachhaltig gestört. Es sammelt sich viel Schleim in den Atemwegen und es treten häufiger Infektionen auf.

Bronchiektasen: Ursachen

Bei Bronchiektasen sind die wichtigsten Ursachen wiederholte, vor allem im Kindesalter auftretende bronchiale Infekte. Durch diese wiederkehrenden Infekte wird die Struktur der Bronchien umgebaut, wodurch die Erweiterungen der Lunge entstehen. Auch Masern können Bronchiektasen hervorrufen. Weitere Infekte, die Bronchiektasen auslösen können, sind beispielsweise:

Bronchiektasen können weitere Ursachen haben. So zum Beispiel eine dauerhafte Reizung beziehungsweise Entzündung der Atemwege durch eine Verengung oder Verlegung der Bronchien. Diese entsteht etwa durch:

  • Fremdkörper,
  • Bronchialtumoren oder
  • vergrößerte Lymphknoten bei Lymphknotenerkrankungen (z.B. Lymphknoten-Tuberkulose).

Bei der angeborenen Form der Bronchiektasen ist die Lunge nicht richtig entwickelt. Dadurch entstehen große, sackförmige Hohlräume, die mit Sekret gefüllt und nicht zum Gasaustausch fähig sind.

Auch angeborene Erkrankungen kommen bei Bronchiektasen als Ursachen infrage, zum Beispiel:

  • Mukoviszidose (cystische Fibrose) mit abnormer Zähigkeit des Bronchialsekrets
  • Kartagener-Syndrom mit einer Störung der Flimmerhärchen und damit des Sekrettransports
  • Antitrypsin-Mangel-Syndrome (z.B. Alpha-1-Antitrypsinmangel) mit einem Mangel an schützenden Eiweißen im Sekret der Atemwege

All diese Krankheitsbilder führen zu einer Störung des sogenannten Mukoziliarsystems (also der Flimmerhärchen und der Alveolarzellen). Das Bronchialsekret kann dadurch nicht richtig abfließen und die Lunge ist dauerhaft gereizt beziehungsweise entzündet. Als Spätfolge können Bronchiektasen entstehen.

Ferner gibt es Bronchiektasen, die nicht eindeutig mit Infektionen oder anderen Ursachen in Zusammenhang gebracht werden können (sog. idiopathische Bronchiektasen).

Bei Bronchiektasen ist der mukoziliare Apparat beeinträchtigt – die Flimmerhärchen sind nicht mehr in der Lage, Schleim und Fremdstoffe aus dem Bronchialsystem zu entfernen. Die eiweißproduzierenden Zellen arbeiten nicht mehr richtig. Dadurch sammelt sich das Sekret in den endständigen Luftgefäßen beziehungsweise in den Erweiterungen an, wodurch sich Bakterien, Viren oder Pilze leicht ansiedeln können.

Ausgehend von diesen ständig infizierten Hohlräumen können weitere Infektionen auftreten und sich innerhalb des Lungengewebes ausbreiten. Dabei gehen Schleimhäute zugrunde, die Lunge vernarbt und es entstehen weitere Hohlräume. Manchmal kapseln sich im Verlauf einer bakteriellen Infektion Eitergeschwüre ab (Abzess) – wenn diese die Wand des Lungengewebes durchbrechen, kommt es zum Lungenkollaps (Pneumothorax). Die Bakterien können auch aus der Lunge "auswandern" und über das Blut in andere Organe gelangen. Dort können neue Entzündungsherde und Abszesse entstehen – zum Beispiel im Gehirn.

Bronchiektasen: Symptome

Betroffene mit Bronchiektasen zeigen typische Symptome wie lang andauernden (chronischen) Husten oder zeitweise auftretende Hustenattacken mit großen Mengen unangenehm riechenden, eitrigen Auswurfs. Auch Bluthusten (Hämoptoe) ist bei Bronchiektasen eines der häufigeren Symptome. Die Hämoptoe kann unter Umständen lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Bronchiektasen können außerdem folgende Symptome hervorrufen:

Die Betroffenen erkranken zudem wiederholt an Bronchitis und Lungenentzündung. Im Verlauf zeigen sich bei Bronchiektasen Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit

Zu diesem Zeitpunkt können auch Hirnabszesse auftreten. Diese eitrigen Entzündungen entstehen durch Bakterien, die mit dem Blut ins Gehirn gelangt sind.

Klassische Zeichen des Sauerstoffmangels sind sogenannte Trommelschlegelfinger und Uhrglasnägel, das heißt kolbig aufgetriebene Endglieder der Finger beziehungsweise uhrglasförmig veränderte Finger- und Zehennägel.

Bronchiektasen: Diagnose

Die klinischen Symptome geben dem Arzt einen ersten Hinweis auf Bronchiektasen als Diagnose. Insbesondere häufiger Husten, verbunden mit massivem eitrigem Auswurf sind typische Anzeichen.

Nachdem der Arzt den Betroffenen nach seinen Beschwerden befragt hat, ist eine körperliche Untersuchung nötig, um bei Bronchiektasen die Diagnose zu stellen. Beim Abhören der Lunge hört er bei Bronchiektasen oft Rasselgeräusche und Giemen (pfeifende Geräusche).

Weitere Untersuchungen sind zum Beispiel:

  • Blutuntersuchung und mikroskopische Untersuchung des Auswurfs: Hierbei kann der Arzt meist verschiedene Krankheitserreger nachweisen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Es gibt einen Hinweis darauf, ob der Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen ist.
  • Bildgebende Verfahren: Auf Röntgenaufnahmen sind Bronchiektasen nicht immer zu erkennen. Das zuverlässigste Verfahren ist eine hochauflösende Computertomographie der Lunge (HRCT).

Eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) setzt der Arzt meist im Vorfeld von Operationen ein – mit dieser Untersuchungsmethode kann er die Schleimhaut, aber auch Engstellen im Bronchialbaum betrachten oder Fremdkörper entfernen.

Da bei Bronchiektasen Lungenfunktion und Atemkapazität eingeschränkt sind, kann eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) bei Bronchiektasen die Diagnose unterstützen. Mit der Spirometrie kann der Arzt außerdem den Krankheitsverlauf überwachen.

Behandlung von Bronchiektasen

Bei Bronchiektasen umfasst die Therapie:

  • Medikamente, die Komplikationen bekämpfen und vermeiden sollen,
  • Physiotherapie, um die Bronchien zu "reinigen" und die Leistungsfähigkeit zu verbessern,
  • in manchen Fällen die operative Entfernung der erkrankten Gewebsanteile.

Medikamente

Antibiotika

Antibiotika sind bei Bronchiektasen ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Durch die ständige Besiedelung der Bronchialwände mit Krankheitserregern kommt es häufig zu Fieberschüben und schweren Krankheitszeichen. Um zu verhindern, dass sich bakterielle Infektionen innerhalb der Lunge ausbreiten und die Bakterien andere Körperareale befallen, ist eine Antibiotikatherapie unverzichtbar.

Mithilfe einer Auswurfkultur lässt sich ein sogenanntes Antibiogramm erstellen, mit dem der Arzt herausfindet, auf welche Antibiotika die Krankheitserreger reagieren und gegen welche sie resistent (unempfindlich) sind. Die Therapiedauer beträgt mindestens zwei Wochen. In schweren Fällen kann eine Dauertherapie notwendig sein.

Kortison

Bei einer ausgeprägten Entzündungsreaktion der Bronchialwände können Kortikosteroide zum Inhalieren (Kortisonsprays) nötig sein.

Mukolytika

Schleimlösende Medikamente (Mukolytika) können Bestandteil der sogenannten Bronchialtoilette sein, die dazu dient, die Atemwege von dem überschüssigen Bronchialsekret zu befreien.

Physikalische Maßnahmen

Ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung von Bronchiektasen ist die Physiotherapie. Sie unterstützt die medikamentöse Therapie. Bei Bronchiektasen sind Hauptziele der Physiotherapie:

  • trockenen Husten vermeiden
  • Abhusten des Bronchialsekrets fördern
  • Atemnot lindern
  • Leistungsfähigkeit verbessern

Trockenen Husten vermeiden

Insbesondere unter Belastung wie etwa beim Treppensteigen tritt bei Bronchiektasen teilweise ein trockener Husten auf. Verschiedene Atemtechniken können helfen, diesen Hustenreiz zu lindern: Bei der sogenannten Lippenbremse atmen Betroffene durch die geschürzten Lippen aus. Dadurch entsteht im Mund und in den Atemwegen ein Druck, der die Bronchien auseinanderdrückt und der Hustenreiz bessert sich. Eine weitere Möglichkeit, Hustenreiz zu lindern, ist, mit zwei Fingern die Nasenflügel leicht zusammenzudrücken und dann ruhig ein- und auszuatmen. Dadurch verlangsamt sich die Atmung und die Atemzüge sind nicht zu tief.

Abhusten fördern

Da das Bronchialsekret bei Bronchiektasen nicht richtig abtransportiert wird, sammeln sich größere Mengen davon in den Atemwegen. Eine sogenannte Drainage-Lagerung kann helfen, das Sekret abzuhusten und die Beschwerden bei Bronchiektasen zu lindern. Dazu liegen Betroffene auf dem Rücken oder auf der Seite und lagern ihren Oberkörper dabei tief (sog. Quincke-Lagerung). In dieser Position können sie den Schleim besser abhusten und die Lunge wird gereinigt.

Zusätzlich zur Drainage-Lagerung unterstützt eine Vibrationsmassage das Abhusten. Diese Massage kann zum Beispiel mit einem Vibrationsgerät erfolgen. Angehörige können diese Methode erlernen und dann selbstständig anwenden.

Auch verschiedene Atemtechniken erleichtern das Abhusten des Schleims. Etwa beim sogenannten Huffing atmen die Betroffenen tief ein und anschließend schnell und kräftig wieder aus. Auch die Lippenbremse ist hier hilfreich.

Das tägliche Inhalieren physiologischer Kochsalzlösung kann das Abhusten ebenfalls begünstigen, da es die Schleimhäute feucht hält und zähes Bronchialsekret verflüssigt.

Atemnot lindern

Bei akuter Atemnot können verschiedene Atem- und Entspannungstechniken helfen, etwa die Lippenbremse. Sie kann auch bei Belastung, beispielsweise beim Treppensteigen, angewandt werden. Außerdem können verschiedene Körperpositionen das Atmen erleichtern. Dazu gehört zum Beispiel der Kutschersitz: Der Betroffene sitzt dabei, beugt den Oberkörper nach vorne und stützt die Unterarme auf die Knie auf. Dadurch wird die Atemhilfsmuskulatur angeregt, welche die Atmung unterstützt. Auch durch das Stehen an einer Wand und das Aufstützen des Oberkörpers auf einem Autodach, Schrank oder Ähnlichem können Betroffene besser atmen.

Leistungsfähigkeit verbessern

Um die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern, gehört bei Bronchiektasen regelmäßiger Sport zur Therapie. Bei der Krankengymnastik und in sogenannten Lungensportgruppen können Betroffene geeignete Übungen erlernen, die ihre Atemmuskulatur stärken und so die Atmung verbessern. Das Training muss dabei auf die individuelle Lungenfunktion und die möglicherweise bestehende Herzschwäche angepasst werden.

Operation

Der Arzt rät nur dann zur Operation, wenn die Bronchiektasen einen einzelnen Lungenlappen betreffen und die Erkrankung örtlich begrenzt ist. Dies ist allerdings meist nicht der Fall. Auch wenn häufig schwere Komplikationen (z.B. Bluthusten) auftreten und die medikamentöse Therapie die Beschwerden nicht ausreichend lindern kann, ist manchmal eine Operation nötig.

Bei einer Operation entfernt der Arzt die chronisch entzündeten Bronchiektasen. Je nachdem, wie weit sich die Bronchiektasen in der Lunge ausbreiten, muss er dazu nur einen Teil eines Lungenflügels (Segmentresektion) oder einen ganzen Lungenflügel (Lobektomie) entfernen. In schweren Fällen besteht die Möglichkeit der beidseitigen Lungentransplantation.

Bronchiektasen: Verlauf

Bei Bronchiektasen hängt der Verlauf unter anderem davon ab, ob Komplikationen auftreten. Deshalb ist eine konsequente Behandlung bei Bronchiektasen sehr wichtig.

Komplikationen

Bronchiektasen können zu schweren Komplikationen führen, zum Beispiel einer obstruktiven Bronchitis. Weiterhin können Bronchiektasen Auslöser sein für:

Besiedeln Pilze die erweiterten Bronchialgefäße, können Pilzkolonien (Aspergillome) entstehen.

Herrscht in der Lungenarterie ein zu hoher Druck, muss das Herz dagegen anpumpen. Dies kann die rechte Herzhälfte schwächen (sog. Rechtsherzinsuffizienz) und damit zu einer Vorstufe von Rechtsherzversagen führen. Folgende Symptome kennzeichnen die akute Rechtsherzinsuffizienz:

Treten infolge der Bronchiektasen Komplikationen auf, beeinflussen diese den Verlauf der Erkrankung ungünstig. Mit einer gezielten Behandlung lassen sich Folgeschäden bei Bronchiektasen aber häufig vermeiden und der Verlauf damit günstig beeinflussen.

Prognose

Bei Bronchiektasen hängt die Prognose erheblich von den auslösenden Ursachen und der Therapie ab. Die Behandlung mit Antibiotika und konsequente physikalische Maßnahmen wie regelmäßige Reinigung der Bronchien durch unterstütztes Abhusten (Bronchialtoilette) verbessern bei Bronchiektasen die Prognose deutlich. Außerdem ist entscheidend, ob schwerwiegende Komplikationen wie eine Rechtsherzschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) auftreten.

Bronchiektasen: Vorbeugen

Es gibt keine Maßnahmen, die Bronchiektasen verlässlich vorbeugen. Eine gesunde Lebensführung mit regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung stärkt das Immunsystem und schützt vor Atemwegsinfektionen. Verzichten Sie außerdem auf das Rauchen – die Schadstoffe im Tabak schädigen die Lunge. Außerdem gibt es verschiedene Impfungen, die bei Bronchiektasen Komplikationen vorbeugen können.

Impfungen

Impfungen können Komplikationen bei Bronchiektasen vermeiden. Sinnvoll sind:

Grippeschutzimpfung

Die Grippeschutzimpfung ist jedes Jahr aufs Neue notwendig, weil die Grippe-Erreger jährlich wechseln. Die Impfung wirkt jedoch ausschließlich gegen die Grippe (Influenza) und nicht gegen grippale Erkältungskrankheiten.

Pneumokokken-Schutzimpfung

Möglicherweise ist neben der Impfung gegen Influenza auch die Impfung gegen Pneumokokken bei Bronchiektasen sinnvoll. Dies sind weit verbreitete Bakterien, die Lungenentzündungen hervorrufen können. Die Impfung sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.