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10 Anzeichen für Borderline: Symptome der Persönlichkeitsstörung
Das Borderline-Syndrom ist eine Persönlichkeitsstörung, die sich durch emotionale Instabilität und Impulsivität auszeichnet. Betroffenen fällt es schwer, ihre Gefühle zu regulieren, was wiederum zu heftigen Reaktionen auf eigentlich belanglose Situationen führen kann. Entsprechend hoch ist der Leidensdruck bei Erkrankten und ihren Angehörigen.
Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 3 Prozent der Bevölkerung mit der Erkrankung. Betroffene haben mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen – dabei ist das Borderline-Syndrom sehr vielschichtig. Sind Sie – oder eine Person in Ihrem Umfeld – womöglich betroffen? Diese zehn Anzeichen können auf die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung hinweisen!
Wichtig: Der folgende Inhalt bietet erste Anhaltspunkte, ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose. Im Zweifel sollte professioneller Rat hinzugezogen werden.
Stimmungsschwankungen: Anzeichen des Borderline-Syndroms
Erst euphorisch und überdreht, kurz darauf gereizt oder wütend: Betroffene einer Borderline-Störung leiden meist unter starken Stimmungsschwankungen ohne ersichtlichen Grund. In der Regel handelt es sich dabei um extreme Emotionen. Mitunter kommt es zu Zornausbrüchen, in deren Zuge Dinge zerstört werden. Derlei Stimmungsschwankungen sind auch kennzeichnend für eine bipolare Störung – hier hält die jeweilige Gefühlslage jedoch meist länger an.
Borderline-Anzeichen: Instabile Beziehungen
Betroffene des Borderline-Syndroms haben häufig ein starkes Bedürfnis nach Zuneigung und gehen entsprechend schnell Bindungen ein. Ihre Beziehungen gleichen jedoch oft einer Achterbahnfahrt: Sämtliche Gefühle werden als übermäßig intensiv erlebt, auf enthusiastische Hochphasen folgen Tiefpunkte und Streit. Derlei Dynamiken können partnerschaftliche Liebesbeziehungen ebenso betreffen wie Freundschaften oder familiäre Verbindungen.
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Verlustangst kann Symptom des Borderline-Syndroms sein
Menschen, die am Borderline-Syndrom leiden, haben in der Regel große Angst vor dem Verlassenwerden. Fachleute vermuten als Ursache, dass sich Betroffene selbst als wertlos und für andere Menschen nicht liebenswert erleben. Sie hegen große Selbstzweifel und misstrauen dem Fakt, dass andere mit ihnen zusammen sein wollen. Verlustangst geht häufig mit übermäßiger Eifersucht einher, sodass bereits Belanglosigkeiten zu extremen Reaktionen führen können.
Sprunghaftigkeit und Identitätskrisen: Mögliche Borderline-Anzeichen
Das Borderline-Syndrom geht mit einem gestörten Selbstkonzept einher. Das bedeutet: Betroffene befinden sich in einer ständigen Identitätskrise. Das macht sie schwer berechenbar – nicht nur für Außenstehende, sondern auch für sich selbst. Ein typisches Merkmal ist ein häufiger "Kurswechsel": Betroffene befinden sich im ständigen Wandel, was nach außen hin etwa durch oft wechselnde Outfits, Frisuren oder Interessen sichtbar werden kann.
Übrigens: Einige Erkrankte leiden zusätzlich an Dysmorphophobie. Die Körperbildstörung äußert sich durch eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Mögliches Borderline-Anzeichen: Impulsivität
Typisch beim Borderline-Syndrom ist eine extreme Affektivität. Das bedeutet, dass Betroffene sämtliche Gefühle deutlich intensiver erleben als nicht Erkrankte. Sie reagieren unverhältnismäßig impulsiv auf das, was um sie herum geschieht – sowohl im positiven als auch im negativen Kontext. Insbesondere in Stresssituationen entwickeln viele Betroffene beispielsweise übertriebene Ängste.
Dissoziative Symptome beim Borderline-Syndrom
Das Borderline-Syndrom kann mit sogenannten dissoziativen Symptomen einhergehen: Betroffene haben etwa das Gefühl, ihre Umgebung sei unwirklich (Derealisation) oder ihr eigenes Spiegelbild erscheint ihnen fremd (Depersonalisation). Auch Gedächtnislücken oder die Unfähigkeit, Hunger oder Schmerz zu empfinden, sind möglich. In akuten Krisen können auch Sinnestäuschungen (Halluzinationen) auftreten.
Extreme Religiosität kann Borderline-Anzeichen sein
Da Borderline-Betroffene unter einer instabilen Emotionsbalance leiden, besteht oft das starke Bedürfnis, eine verlässliche Konstante ins eigene Leben zu integrieren. So fühlen sich einige Erkrankte etwa von sektenartigen Religionen, "höheren Mächten" oder Botschaften aus dem Jenseits angezogen – denn hier besteht keine Gefahr, verlassen zu werden.
Ständige Hektik ist ein mögliches Borderline-Symptom
Menschen, die am Borderline-Syndrom leiden, fühlen sich einem ständigen Druck ausgesetzt und haben häufig ein hohes Stresslevel. Ein Grund: Die Angst, verlassen zu werden und nicht gut genug zu sein, lässt Betroffene kaum zur Ruhe kommen. Das kann sich unter anderem in einer hektischen Fahrweise, Vergesslichkeit oder auch einer schlingenden Essweise äußern.
Lesetipp: 13 Symptome bei zu viel Stress
Risikobereitschaft ist Borderline-Anzeichen
Borderline-Patient*innen sind permanent ihren extremen Gefühlslagen ausgeliefert. Der Versuch, diesen Gemütszustand zu stabilisieren und den inneren Druck abzubauen, mündet häufig in riskanten Handlungen. Auch besteht bei vielen Betroffenen eine erhöhte Suchtgefahr: Sie neigen etwa zu Glücksspielen, Kaufsucht oder einem generell destruktiven Konsumverhalten, was finanzielle Schwierigkeiten zur Folge haben kann. Auch Essstörungen, Alkohol- und Drogensucht kommen vor.
Selbstverletzendes Verhalten: Mögliches Borderline-Symptom
Neben einer erhöhten Risikobereitschaft fügen sich einige Betroffene des Borderline-Syndroms auch Schnittverletzungen ("Ritzen") oder Verbrennungen zu. Auch Suiziddrohungen und nicht zuletzt Suizidversuche sind möglich.
Wichtig: Hier handelt es sich um einen Notfall! Bei Suizidgedanken – auch im Umfeld – sollte umgehend Hilfe geholt werden. Im Zweifel gilt: Wählen Sie den Notruf (112)!
Das Borderline-Syndrom ist eine Persönlichkeitsstörung, die sich durch emotionale Instabilität und Impulsivität auszeichnet. Betroffenen fällt es schwer, ihre Gefühle zu regulieren, was wiederum zu heftigen Reaktionen auf eigentlich belanglose Situationen führen kann. Entsprechend hoch ist der Leidensdruck bei Erkrankten und ihren Angehörigen.
Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 3 Prozent der Bevölkerung mit der Erkrankung. Betroffene haben mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen – dabei ist das Borderline-Syndrom sehr vielschichtig. Sind Sie – oder eine Person in Ihrem Umfeld – womöglich betroffen? Diese zehn Anzeichen können auf die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung hinweisen!
Wichtig: Der folgende Inhalt bietet erste Anhaltspunkte, ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose. Im Zweifel sollte professioneller Rat hinzugezogen werden.
- Online-Informationen des National Institute of Mental Health: Borderline Personality Disorder: https://www.nimh.nih.gov/health/topics/borderline-personality-disorder (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen der Neurologen und Psychiater im Netz: Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/borderline-stoerung/ (Abruf: 04/2023)
- Online-Informationen des Psychiatrienetzes: Borderline-Persönlichkeitsstörung: https://www.psychiatrie.de/psychische-erkrankungen/borderline-persoenlichkeitsstoerung.html (Abruf: 04/2023)
- S3-Leitlinie Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 038 – 015 (Stand: 14.11.2022): https://register.awmf.org/assets/guidelines/038-015l_S3_Borderline-Persoenlichkeitsst%C3%B6rungen_2022-11.pdf (Abruf: 04/2023)
- Kienast, T., et al.: Borderline-Persönlichkeitsstörung und komorbide Abhängigkeitserkrankungen in Deutsches Ärzteblatt. 2014, 280-286: https://www.aerzteblatt.de/archiv/159051/Borderline-Persoenlichkeitsstoerung-und-komorbide-Abhaengigkeitserkrankungen (Abruf: 04/2023)
- Fleischhaker, C., Schulz, E.: Selbstverletzung und suizidales Verhalten in Psychische Störungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. 2011, 349: https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-46199 (Abruf: 04/2023)
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