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Angststörung erkennen: 12 typische Symptome
Angst ist grundsätzlich eine nützliche Emotion, da sie uns vor potenziellen Gefahren schützen kann. So bewahren uns Angstgefühle davor, hohe Risiken einzugehen und steigern in gefährlichen Situationen die Leistungsfähigkeit.
Bei Menschen mit einer Angststörung herrschen jedoch übermäßige und unkontrollierbare Ängste vor. Fachleute sprechen von einer Störung, wenn die Furcht unangemessen stark ist und nicht im Verhältnis zur Situation steht. Auslöser ist vermutlich ein gestörtes Verhältnis von Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn.
Häufige Formen der Angststörung sind etwa Phobien wie die Agoraphobie oder soziale Phobie sowie Panikstörungen. Beziehen sich die Angstgefühle auf keine konkrete Bedrohung, sprechen Fachleute von einer generalisierten Angststörung (GAS).
Betroffene haben einen hohen Leidensdruck und fühlen sich im Alltag häufig eingeschränkt. In einigen Fällen können Menschen mit einer Angsterkrankung nicht mehr ihrem Beruf nachgehen und ziehen sich sozial zurück. Einige entwickeln in der Folge Depressionen oder eine Suchterkrankung.
Viele Angststörungen lassen sich gut im Rahmen einer Verhaltenstherapie behandeln. Jedoch sind die Anzeichen mitunter unspezifisch und lassen zunächst an eine körperliche Erkrankung denken. Diese 12 Symptome können auf eine Angststörung hindeuten.
Angststörung: Vermeidungsverhalten ist Symptom
Menschenmengen, Hunde, Aufzüge oder eine Prüfung: Betroffene einer Angststörung neigen dazu, sämtliche Situationen und Aktivitäten zu meiden, die in ihnen Angstgefühle auslösen. Dieser Rückzug kann ihre Furcht zwar kurzfristig mildern, verstärkt die Erkrankung jedoch langfristig. Das Vermeidungsverhalten erstreckt sich zudem oft über verschiedene Lebensbereiche, sei es beruflich oder sozial. Entsprechend sind Betroffene häufig in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.
Übermäßige Sorge: Symptom einer generalisierten Angststörung
Menschen, die unter einer generalisierten Angststörung leiden, machen sich übermäßig viele Sorgen über verschiedene Aspekte ihres Lebens, selbst wenn es keine rationalen Gründe dafür gibt. Bei dieser Form der Angsterkrankung geraten Betroffenen oft in ein destruktives Sorgenkarussell. Die Gedanken kreisen um Themen wie Arbeit, Gesundheit, Familie, Finanzen und andere persönliche Belange.
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Katastrophendenken kann Symptom einer Angststörung sein
Ebenfalls typisch für eine generalisierte Angststörung ist die Neigung zu Katastrophendenken: Selbst bei alltäglichen Herausforderungen neigen Betroffene dazu, das Schlimmste zu erwarten und sich negative Zukunftsszenarien auszumalen. Dass diese Erwartungen unrealistisch sind, ist ihnen zwar meist bewusst, kann ihre Ängste jedoch nicht mildern. Ein Beispiel: "Wenn meine Präsentation nicht gut wird, verliere ich meinen Job und meine Familie verlässt mich."
Symptom einer Angststörung: Selbstzweifel sind typisch
Betroffene einer Angststörung leiden oft unter einem niedrigen Selbstwertgefühl. Sie neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten, Entscheidungen und Handlungen fortwährend infrage zu stellen. Selbst bei persönlichen Erfolgen hegen sie Zweifel und spielen ihre Leistung herunter. Jeder Fehler, ob real oder nicht, steigert die Überzeugung des Versagens.
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Angststörung: Unruhe und Nervosität sind Symptome
Nervosität und innere Unruhe zählen zu den Kernsymptomen einer Angststörung. Insbesondere Betroffene einer generalisierten Angststörung fühlen sich permanent angespannt – selbst in vermeintlichen Momenten der Ruhe. In einigen Fällen verspüren Erkrankte das starke Bedürfnis nach körperlicher Bewegung oder Ablenkung, um ihre Unruhe zu lindern.
Körperliche Symptome einer Angststörung
Werden Betroffene mit ihrer Angst konfrontiert, zeigt sich das oft durch körperliche Reaktionen. Typisch sind Symptome wie Zittern, Muskelverspannungen und starkes Schwitzen. Menschen, die unter einer Sozialphobie leiden und sich in einer ihnen angstmachenden Situation (z. B. in einer mündlichen Prüfung) befinden, neigen außerdem zum Erröten oder Stottern. Mitunter kann bereits der Gedanke an ein solches Szenarium ausreichen – also die "Angst vor der Angst".
Panik: Angststörung mit starken körperlichen Symptomen
Insbesondere Panikstörungen äußern sich oft durch körperliche Reaktionen. Im Rahmen einer Panikattacke kommt es etwa zu Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen und Durchfall. Auch ein trockener Mund, Herzrasen (Tachykardie), Atemnot und starker Harndrang sind möglich. Nach einem akuten Panikanfall fühlen sich Betroffene oft extrem erschöpft.
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Angststörung: Konzentrationsstörungen können Symptom sein
Eine ausgeprägte Angsterkrankung nimmt viel Raum im Leben der Betroffenen ein. So kreisen ihre Gedanken ständig um die angstauslösende Situation, selbst wenn sie nicht akut mit dieser konfrontiert werden. Entsprechend bleibt oft kaum Energie, sich auf andere Dinge wie die Arbeit zu konzentrieren und alltägliche Herausforderungen zu bewältigen.
Schlafstörungen sind mögliches Symptom einer Angststörung
Menschen, die unter einer Angststörung leiden, sind oft übermäßig wachsam und schreckhaft. Sich zu entspannen, fällt ihnen schwer. Das kann sich auch in Schlafstörungen bemerkbar machen. Betroffene haben etwa Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen und werden von Albträumen geplagt.
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Angststörung: Reizbarkeit ist mögliches Symptom
Als typische Begleiterscheinung ständiger Angstgefühle reagieren Betroffene häufig übermäßig gereizt. Denn ihre ständige Anspannung und Sorge können zu einer niedrigen Frustrationstoleranz führen, sodass selbst kleine Unannehmlichkeiten als überwältigende Belastung wahrgenommen werden. Diese Reizbarkeit beeinträchtigt nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern mitunter auch zwischenmenschliche Beziehungen.
Kontrollverlust: Gefühl kann Angstzustände auslösen
Selbst in scheinbar beherrschbaren Situationen fürchten sich viele Betroffene einer Angsterkrankung vor unvorhersehbaren Ereignissen, die sie nicht kontrollieren können. Das ständige Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins kann die Lebensqualität erkrankter Personen stark beeinträchtigen, da es das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten tiefgehend stört.
Irrationale Furcht als Symptom bei phobischen Angststörungen
Menschen, die unter einer Phobie leiden, fürchten sich unverhältnismäßig stark vor Situationen oder Objekten, die für andere Personen in der Regel nicht beängstigend sind. Besonders verbreitet sind Phobien vor Tieren wie Spinnen (Arachnophobie), Hunden oder Schlangen. Auch Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie), Platzangst (Agoraphobie) und Flugangst kommen vergleichsweise häufig vor.
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Bei Symptomen ärztlichen Rat einholen
Wer befürchtet, an einer Angsterkrankung zu leiden, sollte sich zeitnah professionelle Hilfe suchen. Im Rahmen einer Psychotherapie lassen sich Phobien, Panikstörungen und weitere mit Ängsten verbundene Erkrankungen meist erfolgreich therapieren. Mögliche Methoden der Behandlung bestehen darin, unrealistische Denkmuster aufzudecken und schrittweise abzubauen. Das geschieht etwa durch direkte Konfrontation mit der angstauslösenden Situation. So lernen Betroffene in einem sicheren Rahmen, dass ihre Ängste unbegründet sind.
Lesetipp: Psychotherapie: 5 Tipps, um die Wartezeit zu überbrücken
Angst ist grundsätzlich eine nützliche Emotion, da sie uns vor potenziellen Gefahren schützen kann. So bewahren uns Angstgefühle davor, hohe Risiken einzugehen und steigern in gefährlichen Situationen die Leistungsfähigkeit.
Bei Menschen mit einer Angststörung herrschen jedoch übermäßige und unkontrollierbare Ängste vor. Fachleute sprechen von einer Störung, wenn die Furcht unangemessen stark ist und nicht im Verhältnis zur Situation steht. Auslöser ist vermutlich ein gestörtes Verhältnis von Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn.
Häufige Formen der Angststörung sind etwa Phobien wie die Agoraphobie oder soziale Phobie sowie Panikstörungen. Beziehen sich die Angstgefühle auf keine konkrete Bedrohung, sprechen Fachleute von einer generalisierten Angststörung (GAS).
Betroffene haben einen hohen Leidensdruck und fühlen sich im Alltag häufig eingeschränkt. In einigen Fällen können Menschen mit einer Angsterkrankung nicht mehr ihrem Beruf nachgehen und ziehen sich sozial zurück. Einige entwickeln in der Folge Depressionen oder eine Suchterkrankung.
Viele Angststörungen lassen sich gut im Rahmen einer Verhaltenstherapie behandeln. Jedoch sind die Anzeichen mitunter unspezifisch und lassen zunächst an eine körperliche Erkrankung denken. Diese 12 Symptome können auf eine Angststörung hindeuten.
- Online-Informationen der Neurologen und Psychiater im Netz: Was sind Angsterkrankungen bzw. Angststörungen? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/angsterkrankungen/ (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI): Versteckte Angst: https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/psyche-koerper/versteckte-angst.html (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie: Angsterkrankungen: https://www.psych.mpg.de/angst (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen der Bundes-Psychotherapeuten-Kammer (BPtK): Angststörungen: https://bptk.de/psychische-krankheiten/angststoerungen/ (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen der Stiftung Gesundheitswissen: Was ist eine Angststörung? https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/angststoerung/hintergrund (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen der Deutschen Angst-Hilfe e.V.: Der Angst weglaufen: https://www.angstselbsthilfe.de/die-angst-weglaufen/ (Abruf: 11/2023)
- Online-Informationen des Universitäts Spitals Zürichs (USZ): Angststörungen: https://www.usz.ch/krankheit/angststoerungen/ (Abruf: 11/2023)
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