Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris)
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) sind gutartige Hautveränderungen, die zunehmend im späten Erwachsenenalter auftreten: Die bräunlichen, bis wenige Zentimeter großen Pigmentflecken bilden sich vor allem im Gesicht, auf den Handrücken, am Dekolleté und den Unterarmen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Überblick
Je heller die Haut ist und je höher die UV-Bestrahlung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Alterflecken entwickeln. Betroffen sind vor allem Personen über 60 Jahre – in dieser Altersgruppe haben neun von zehn Menschen Altersflecken. Je nach Lebensstil und UV-Belastung bilden sich Pigmentflecken aber bereits ab einem Alter von etwa 40 Jahren.
Altersflecken sind in der Regel harmlos, aus medizinischer Sicht ist keine Behandlung notwendig. Manche Betroffene empfinden die Pigmentflecken aber als störend – insbesondere im Gesicht. Mit besonders deckendem Make-up (Concealer, Camouflage) lassen sich Altersflecken kaschieren. Längerfristig ist auch eine Behandlung mit Bleichcremes und verschiedenen Schälverfahren möglich, zum Beispiel durch physikalisches, chemisches oder mechanisches Peeling.
Besonders wirksam und schonend für das umgebende Gewebe ist eine Laserbehandlung. Dabei entfernt der Hautarzt jeden störenden Altersfleck einzeln. Vor der Behandlung muss er sicherstellen, dass es sich tatsächlich um einen Altersfleck und nicht um eine bösartige Hauterkrankung wie Hautkrebs handelt.
Wenn Sie eine verdächtige Hautveränderung an sich bemerken, lassen Sie diese von Ihrem Hausarzt oder Hautarzt untersuchen. Der Arzt kann recht einfach feststellen, ob Sie einen harmlosen Altersfleck haben oder ob möglicherweise eine Form von Hautkrebs vorliegt.
Altersflecken können Sie – wie allen Zeichen der Hautalterung – vorbeugen: Schützen Sie sich insbesondere vor übermäßiger Sonnenbestrahlung, etwa durch entsprechende Kleidung und Sonnencreme.
Zusätzlich ist es ratsam, dass Sie Genussgifte wie Alkohol und Tabakrauch zu meiden – diese können die Bildung freier Radikale fördern, welche Altersflecken begünstigen. Das körpereigene Schutzsystem gegen diese aggressiven Sauerstoffverbindungen können Sie durch eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien unterstützen. Dazu gehören:
Ihren täglichen Bedarf an diesen Vitaminen und Spurenelementen können Sie über eine ausgewogene Ernährung decken.
Definition
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) zählen – wie Muttermale und Sommersprossen – zu den Pigmentflecken. Die bräunlichen Flecken auf der Haut entstehen durch eine örtlich vermehrte Ablagerung des bräunlichen Pigments Lipofuszin (auch Alterspigment genannt) in der Oberhaut. Ein Altersfleck ist immer scharf begrenzt, kann bis zu einige Zentimeter groß werden und tritt nahezu ausschließlich an Hautstellen auf, die in der Regel nicht von Kleidung bedeckt sind, vor allem im Gesicht, an den Armen und am Dekolleté. Die Hautflecken sind gutartig, stellen für die Betroffenen aber häufig ein kosmetisches Problem dar. Im Gegensatz zu den klassischen Sommersprossen sind Altersflecken dauerhaft sichtbar.
Häufigkeit
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) zeigen sich im Laufe des Erwachsenenlebens mit zunehmender Häufigkeit. Bei starker UV-Bestrahlung können Altersflecken schon ab dem 40. Lebensjahr auftreten; bei den über 60-Jährigen haben in Deutschland über 90 Prozent Altersflecken. Besonders häufig kommen sie bei hellhäutigen Menschen vor.
Ursachen
Das für Altersflecken verantwortliche Alterspigment entsteht als Endprodukt aus einer chemischen Reaktion: der Oxidation von ungesättigten Fettsäuren in den Zellmembranen. Durch UV-Licht entstehen besonders reaktionsfreudige Moleküle, die vermehrt zu Oxidationen und somit zur Bildung des Alterspigments führen: sogenannte freie Radikale. Vor allem die Hautzellen sind ihnen ausgesetzt.
Die Haut verfügt über ein komplexes Schutzsystem, um die freien Radikale in Schach zu halten. Verschiedene sogenannte Antioxidantien (z.B. Vitamin C, Vitamin E, Carotinoide, Coenzym Q10, Zink und Selen) unterstützen sie dabei. Durch intensive Sonneneinstrahlung entstehen jedoch nicht nur vermehrt freie Radikale, gleichzeitig nimmt auch der Gehalt an schützenden Antioxidantien in der Haut rasch ab. Daher treten Altersflecken vor allem an den Stellen des Körpers auf, die vermehrt der Sonne ausgesetzt sind: Hände, Unterarme, Gesicht und Dekolleté. Sonnenbrände oder häufige Sonnenbäder, auch ohne Sonnenbrand, begünstigen ihre Entstehung – vor allem bei Menschen mit heller Haut.
Doch intensive Sonnenbestrahlung ist nicht der einzige Auslöser von Altersflecken: Weitere mögliche Ursachen, welche die Bildung freier Radikale und die damit verbundene Zellalterung fördern, sind Genussgifte, zum Beispiel:
- Alkohol
- Tabakrauch
- verschiedene Medikamente
- Nitrate bzw. Nitrite aus der Nahrung
Symptome
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) rufen neben den typischen Hautveränderungen keine weiteren Symptome hervor. Sie sind hellbraune, unregelmäßige, flache, scharf begrenzte Flecken auf der Haut. Altersflecken finden sich überwiegend an den Stellen des Körpers, die besonders der Sonne ausgesetzt sind. Dazu gehören vor allem:
- Handrücken
- Unterarme
- Gesicht
- Dekolleté
Ein Altersfleck kann mehrere Zentimeter groß werden. Typischerweise treten Altersflecken zunehmend mit fortschreitendem Alter auf, kommen jedoch auch bei jüngeren Personen vor.
Diagnose
Bei Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) stellt der Arzt die Diagnose anhand der typischen Hautveränderungen. Zusätzlich kommt bei Altersflecken eine sogenannte Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) zum Einsatz: Dabei beurteilt der Arzt die Hautveränderungen durch ein aufgesetztes Dermatoskop – ein spezielles Lupeninstrument mit Halogenlampe. Mit diesem kann er unter die oberste Hautschicht (Epidermis) blicken und mögliche Hinweise auf bösartige Veränderungen erkennen.
Therapie
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) erfordern aus medizinischer Sicht keine Therapie, da sie harmlos sind. Der Hautarzt wird Altersflecken nur entfernen, wenn der Verdacht auf eine bösartige Zellveränderung (Hautkrebs) besteht. Insbesondere Altersflecken im Gesicht empfinden viele Betroffene aber als störend. Wenn Sie die Hautflecken aus kosmetischen Gründen schnell verschwinden lassen möchten, ist die sogenannte Camouflage geeignet: die kosmetische Abdeckung der Altersflecken im Gesicht mit einem stark deckenden Make-up. Sie birgt keine Risiken, hilft sofort und einige Produkte bieten sogar noch einen Sonnenschutz. Dazu eignen sich spezielle Camouflage-Make-ups oder stark deckende Concealer. Nachteil ist jedoch, dass diese Behandlungsweise (mit richtiger Farbauswahl und Auftragen des Make-ups) relativ aufwendig ist und nur bis zur nächsten gründlichen Hautreinigung hilft.
Längerfristig wirksame Methoden um Altersflecken zu entfernen, sind die Kältetherapie und verschiedene Bleich- und Schälverfahren. Bei ihnen besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich die Farbe der behandelten Hautbereiche verändert. Die angrenzende, normal pigmentierte Haut ist mitunter auch davon betroffen.
Eine Behandlung der Pigmentflecken – ob physikalisch, chemisch oder mechanisch – darf nur erfolgen, wenn zweifelsfrei feststeht, dass es sich bei den Hautflecken um Altersflecken handelt. Bevor Sie Altersflecken entfernen lassen, sollte also in jedem Fall ein Arzt ausschließen, dass sich hinter den braunen Hautverfärbungen etwas anderes, beispielsweise ein Hauttumor, verbirgt.
Bleichmittel
Bei Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) können zur Therapie verschiedene Bleichmittel zum Einsatz kommen. Viele Bleichmittel-Cremes enthalten zum Beispiel Brunnenkresse-Extrakt. Diesem wird eine stark bleichende Wirkung zugesprochen.
Bei der Behandlung von Altersflecken mit den verschiedenen Bleichmitteln kann es zu Unverträglichkeiten mit Rötungen, Juckreiz und Quaddeln kommen. Deshalb sollten Sie die Cremes vor Behandlungsbeginn an einer kleinen Stelle, zum Beispiel auf der Innenseite des Handgelenks, testen. Außerdem können die Inhaltsstoffe in Verbindung mit UV-Bestrahlung zu Hautreizungen führen.
Deshalb sollten Sie sie am Abend und möglichst in der sonnenarmen Zeit des Jahres anwenden. Da die Cremes auch auf die angrenzenden, nicht pigmentierten Hautbereiche einwirken, sind sie vornehmlich für größere Flecken geeignet. Wenden Sie die Cremes nicht zu lange und möglichst unter ärztlicher Aufsicht an.
Mechanische Methoden
Bei Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) sind zur längerfristig wirksamen Therapie auch verschiedene mechanische Methoden geeignet. Dazu zählen:
- die Dermabrasion, bei der man die oberste Hautschicht abschleift
- das Fruchtsäure-Peeling, bei der eine Säure die oberste Hautschicht abträgt
- die Kältetherapie (Kryopeeling), bei der der Arzt die oberste Hautschicht mit flüssigem Stickstoff vereist.
Die behandelten Stellen verschorfen, unter dem Schorf bildet sich neue, normal pigmentierte Haut. Bis die Haut vollständig verheilt ist, sollten Sie Sonnenstrahlung vermeiden und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
Laserverfahren
Gezielter lassen sich Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) durch eine moderne Lasertherapie entfernen. Hierfür existieren verschiedene moderne Laserverfahren, zum Beispiel:
- der Alexandrit-Laser
- der Erbium-YAG-Laser
- der Rubinlaser
Diese Laser zerstören gezielt die Pigmente in der Haut und machen sie abbaubar – und schonen dabei gleichzeitig das umliegende Gewebe.
Die dunklen pigmentreichen Strukturen der Altersflecken nehmen das Licht des Lasers wesentlich stärker auf als die normale Haut. Dadurch zersprengt der Laser gezielt Farbpigmente beziehungsweise die Hautzellen, die diese Pigmente enthalten. Im Gewebe wandelt sich die Lichtenergie in Hitze um. Da aber nur extrem kurze Energiestöße notwendig sind, um die Altersflecken zu entfernen, zieht die Behandlung das umliegende Gewebe nicht in Mitleidenschaft.
An den geschädigten Hautstellen bildet sich eine Entzündung. Es kommt mitunter zu dunklen Verfärbungen und einem ungefähr zwei Tage anhaltenden Brennen, ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Im Entzündungsprozess werden die körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) aktiv. Sie nehmen die Farbteilchen auf und transportieren sie ab. Nach etwa 14 Tagen ist die Haut abgeheilt. Meistens sind vier bis sechs Laserbehandlungen nötig, um die Altersflecken zu entfernen.
Auch hier gilt: Nach der Laserbehandlung der Altersflecken sollten Sie Sonnenbestrahlung meiden beziehungsweise einen hohen Sonnenschutz verwenden, bis Ihre Haut vollständig abgeheilt ist. Am besten führt man derartige Behandlungen in den Herbst- und Wintermonaten durch.
Verlauf
Komplikationen
Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) nehmen in der Regel einen guten Verlauf – die gutartigen Flecken führen nur selten zu Komplikationen. Nach manchen Behandlungen wie Dermabrasion und chemischen Peelings besteht jedoch auf den behandelten Hautregionen ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Entzündungen.
Nachsorge
Nach einer Peeling-Therapie gegen Altersflecken ist im weiteren Verlauf eine geeignete Nachsorge wichtig. So ist im Anschluss an das Peeling aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr unter Umständen eine Behandlung mit Antibiotika ratsam. Außerdem lässt sich die Heilung der betroffenen Haut durch spezielle Pflegemittel unterstützen.
Ob mit oder ohne kosmetische Behandlung: Regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt sind empfehlenswert, um weiterhin verlässlich Altersflecken von bösartigen Hautveränderungen (z.B. Hautkrebs) unterscheiden zu können.
Vorbeugen
Es gibt verschiedene einfache Maßnahmen, mit denen Sie Altersflecken (Lentigo senilis, Lentigo solaris) vorbeugen können. Allgemein gilt: Je heller die Haut ist und je mehr Sonne sie im Leben ausgesetzt war, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Altersflecken auftreten. Die einfachste Art, den Zeichen der Hautalterung wie Elastizitätsverlust und auch Altersflecken entgegenzuwirken, ist deshalb:
- zu starke UV-Bestrahlung vermeiden und
- für ausreichenden Sonnenschutz sorgen
Dazu eignen sich zum Beispiel langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und Schirmmützen sowie eine Sonnenbrille. Nicht bedeckte Hautstellen wie Gesicht und Hände sollten Sie bei hoher Sonneneinstrahlung auf jeden Fall mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor eincremen. Im Alltag empfiehlt sich eine Tagescreme mit integriertem Sonnenschutz.