Das Bild zeigt die Wurzel der Teufelskralle.
© iStock

Teufelskralle

Von: Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften)
Letzte Aktualisierung: 06.12.2021

Bei der Teufelskralle handelt es sich um eine recht anspruchslose Pflanze, die vor allem in den trockenen Savannen Südafrikas und Namibias wächst.

Allgemeines

Dort verwenden Einheimische die Wurzeln der Teufelskralle schon seit langem als Heilpflanze gegen Schmerzen, Fieber und Verdauungsbeschwerden.

Tatsächlich gibt es erste Hinweise darauf, dass Teufelskrallen-Extrakte bei leichten

helfen können.

Umfassend wissenschaftlich belegt ist der positive Effekt der Teufelskralle jedoch nicht. Der Grund: Die meisten klinischen Studien weisen erhebliche methodische Mängel auf. Um endgültige Aussagen zur Wirksamkeit der Teufelskralle treffen zu können, sind weitere Untersuchungen notwendig.

Von medizinischer Bedeutung sind vor allem die knolligen Speicherwurzeln der Teufelskralle, die bis zu einem Meter tief unter der Erde liegen. Zur Ernte werden daher oft tiefe Gräben ausgehoben.

Die Speicherwurzeln der Teufelskralle schmecken extrem bitter. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Iridoidglykoside

  • Harpagosid,
  • Harpagid
  • und Procumbid,

die zudem entzündungshemmend und schwach schmerzlindernd wirken sollen. Außerdem hemmt die Teufelskralle möglicherweise eiweißabbauende Enzyme in der Matrix des Gelenkknorpels, weshalb sie bei der Behandlung von Arthrose eingesetzt wird.

Wie bei vielen pflanzlichen Arzneimitteln ist auch bei der Teufelskrallenwurzel der Gesamtextrakt wirksamer als einzelne isolierte Inhaltsstoffe. Welche der Inhaltstoffe letztlich für welche Wirkung verantwortlich ist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden.

Allerdings sollte man beachten, dass die Wirkung der Teufelskralle erst nach einer regelmäßigen Einnahme über ungefähr drei Wochen eintritt. Zur Behandlung akuter Schmerzzustände ist die Teufelskralle also nicht geeignet.

Botanisches

Die Teufelskralle entwickelt bis zu 1,5 Meter lange, flach auf dem Boden liegende Triebe. Die auffallend großen Blüten sind hellrosa bis purpurrot gefärbt.

Betrachtet man die Früchte der Pflanze, wird deutlich, woher der Name der Teufelskralle stammt: Die eiförmigen Samenkapseln der Teufelskralle sind mit mehreren armartigen Auswüchsen versehen. Sobald die Kapseln aufspringen, spreizen sich die Auswüchse krallenförmig auseinander und verholzen – es bilden sich eine Art Widerhaken.

Mit diesen Widerhaken bleiben die Früchte der Teufelskralle im Fell vorbeilaufender Tiere hängen und werden weitergetragen. Andererseits können sich die Tiere an diesen Widerhaken auch leicht verletzen – daher der Name Teufelskralle.

Die Afrikanischen Teufelskrallen sind nicht zu verwechseln mit den Teufelskrallen, die vor allem im europäischen Gebirge vorkommen und meistens violette bis schwarze Blüten haben.

Die europäische Teufelskralle bildet eine Gattung in der Familie der Glockenblumengewächse – dazu gehören zum Beispiel die Schwarze Teufelskralle und die Ährige Teufelskralle. Bei der Afrikanischen Teufelskralle hingegen handelt es sich um ein Sesamgewächs – sie kommt nur im südlichen Teil Afrikas vor.

Anwendungshinweise

Die Teufelskralle wird meist als Tee oder als Tinktur eingesetzt, ist aber auch in zahlreichen Fertigarzneimitteln in Form von Tabletten oder Salben erhältlich.

Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt bei Appetitlosigkeit1,5 Gramm getrocknete Teufelskrallenwurzel – bei leichten Schmerzen im Rücken oder in den Gelenken sowie Verdauungsbeschwerden sollte man die Dosis auf etwa 4,5 Gramm pro Tag erhöhen.

Prinzipiell gilt: Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, ob Extrakte der Teufelskralle für Sie geeignet sind und fragen Sie ihn nach möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Bei der Einnahme der Teufelskralle kann es bei hohen Dosierungen in seltenen Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Magenschmerzen und leichten Durchfällen kommen.

Sollten Sie unter

leiden, dürfen Sie Teufelskrallenpräparate nicht verwenden.

Bei bestehenden Gallensteinleiden, Diabetes mellitus sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Sie Teufelskralle nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Auch Personen, die Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, sollten sich, bevor sie Teufelskrallenpräparate verwenden, ärztlichen Rat einholen.

Wegen mangelnder Erfahrungen dürfen

die Teufelskralle nicht anwenden.

Zubereitung für einen Teufelkrallen-Tee

Übergießen Sie einen Esslöffel (4,5 g) getrocknete, zerkleinerte Teufelskrallenwurzel mit 300 Milliliter kochendem Wasser und lassen Sie den Tee etwa acht Stunden ziehen. Anschließend sollten Sie das Getränk in drei Portionen über den Tag verteilt trinken.