Passionsblume
Die Passionsblume (Passiflora incarnata) wird auch als Passionskraut bezeichnet. Bei diesem Gewächs handelt es sich um eine Kletterpflanze, die eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen kann. Die dünnen und verholzten Stängel der Pflanze sind mit korkenzieherartigen Ranken besetzt.
Allgemeines
Die herz- oder eiförmigen Blätter werden zwischen fünf und 15 Zentimetern lang und sind dreilappig gefingert. Große, strahlig gebaute Blüten sind das Merkmal der Passionsblume. Die weißen bis blass rötlichen Kronenblätter sind von grünen Kelchblättern umgeben. Ein Kranz purpurroter oder schwarzer Nebenkronenblätter befindet sich im Inneren der Kronenblätter. Die Passionsblume blüht in den Monaten Mai und Juni und bildet essbare Früchte mit gelbem Fruchtfleisch und gelben oder bräunlichen Samen aus. Die hierzulande bekannte Passionsfrucht stammt jedoch von einer anderen Art der Passiflora-Gattung, der Passifloraceae.
Wirkung und Inhaltsstoffe
Im Passionsblumenkraut sind unterschiedliche Stoffe enthalten. Neben Spuren von ätherischem Öl wurden Flavonoide und Cumarinderivate nachgewiesen. Das Kraut hat eine schwach krampflösende und beruhigende Wirkung.
Anwendungsgebiete
Bei Einschlafstörungen und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich kann die Einnahme von Passionsblumenkraut helfen. Eine Wirkung des Krauts wird jedoch nahezu ausschließlich in Kombination mit anderen Kräutern beobachtet. Es gibt Hinweise auf eine Wirkung in Verbindung mit Hopfenzapfen und Baldrianwurzel sowie für die Kombination von Melissenblättern, Baldrianwurzel und Passionsblumenkraut.
In der Volksheilkunde wird das Passionsblumenkraut auch bei Depressionen, Konzentrationsproblemen, Asthma und nervösen Herzbeschwerden empfohlen.
Dosierung und Anwendung
Die Passionsblume wird im medizinischen Gebrauch in der Regel als getrocknetes Passionsblumenkraut verwendet. Das Kraut wird sowohl als Tee als auch in Tablettenform verabreicht. Die zulässige Tagesdosis der Droge beträgt vier bis acht Gramm. Für einen Tee gibt man 150 Milliliter kochendes Wasser auf einen Teelöfffel ( 2 bis 3 Gramm) pro Tasse. Bei Schlafstörungen nimmt man den Tee zwei bis dreimal am Tag und eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen zu sich.
Hinweise
Bei einer Überdosis können Kopfschmerzen und Sehstörungen auftreten. Andere Nebenwirkungen der Passionsblume sind nicht bekannt.