Unreine Haut im Gesicht: Was hilft?
Unreine Haut betrifft vor allem Teenager. Aber auch Erwachsene haben oft mit Hautunreinheiten wie Mitessern, Pickeln und Pusteln zu tun. Meist betreffen sie das Gesicht, etwa Stirn und Kinn. Aber auch an anderen Körperbereichen wie dem Rücken können sich Hautunreinheiten zeigen. Häufig liegen ihnen hormonelle Veränderungen wie in der Pubertät oder Schwangerschaft zugrunde. Erfahren Sie, was gegen unreine Haut hilft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu unreiner Haut
Unreine Haut kann sowohl in als auch nach der Schwangerschaft auftreten und hängt mit der hormonellen Veränderung zusammen, die der Körper in dieser Zeit durchmacht. Außerdem kann die Haut in der Schwangerschaft empfindlicher für äußere Reize wie Kosmetika und Umwelteinflüsse werden.
In der Woche vor der Menstruation ist die kritischste Zeit für Hautunreinheiten, da die hormonellen Veränderungen die Talgproduktion erhöhen und die Poren anfälliger für Verstopfungen und Entzündungen machen.
Eine milde Reinigung sowie eine Feuchtigkeitscreme, welche die Poren nicht verstopft, sind essenziell. Wichtig ist auch, unreine Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, da sich die Beschwerden sonst verschlimmern können. Unter Umständen können Peelings und Cremes mit gezielten Inhaltsstoffen wie Salicylsäure diese Pflege ergänzen.
Von der sogenannten Spätakne sind vor allem Frauen betroffen, denn ab 40 beginnen bei Frauen die Spiegel von Östrogen und Progesteron allmählich zu sinken. Gleichzeitig steigt die Wirkung von Testosteron, was die Talgproduktion verstärkt und Pickel und Mitesser begünstigen kann. Dieses Problem tritt besonders stark kurz vor und während der Menopause auf.
Zink hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung und wird deshalb häufig zur lokalen Behandlung von vereinzelten Pickeln eingesetzt. Bei Akne sind allerdings Cremes mit anderen Wirkstoffen wie Benzoylperoxid oder Salicylsäure wirkungsvoller.
Unreine Haut: Pickel und Mitesser loswerden
Unreine Haut lässt sich häufig bereits durch die richtige Reinigung und Behandlung bessern. Bei Akne ist es jedoch ratsam, hautärztlichen Rat einzuholen. Das gilt auch, wenn sich unreine Haut trotz sorgfältiger Pflege nicht bessert.
Reinigung und Pflege bei Hautunreinheiten
Für die Reinigung eignen sich Wasser und ein hautfreundliches Reinigungsmittel mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7. Bei der Feuchtigkeitspflege hängt die richtige Textur vom Hauttyp ab. Denn unreine Haut kann sowohl Menschen mit fettiger als auch mit trockener Haut betreffen. Für die Pflege fettiger Haut sollten wasserhaltige Lösungen oder Gels verwendet werden, während Betroffene mit trockener Haut eher von Cremes oder Salben profitieren.
Folgende Wirkstoffe eignen sich zusätzlich zur Behandlung von unreiner Haut:
- Vitamin B6 kann die Talgproduktion regulieren
- Niacinamid wirkt entzündungshemmend
- keratolytische Substanzen wie Salicylsäure oder Fruchtsäure lösen die Hornschicht der Haut
- antiseptische Wirkstoffe wie Benzoylperoxid hemmen das Wachstum von Bakterien
Die Einnahme von Östrogenpräparaten, etwa in Form der Antibabypille bei Frauen oder bei transfemininen Personen, kann auf Dauer zu einem reineren Hautbild führen, weil sie die Wirkung männlicher Sexualhormone (Androgene) unterbinden. Ob diese Möglichkeit infrage kommt, muss im ärztlichen Gespräch individuell geklärt werden. Dagegen kann die Einnahme von Testosteron, etwa bei transmaskulinen Personen, vorübergehend oder sogar dauerhaft zu unreiner Haut führen.
Welche Stoffe lieber meiden?
Komedogene Stoffe hingegen sollten in Produkten zur Pflege für die unreine Haut nicht enthalten sein. Dies sind bestimmte Substanzen, die die Entstehung von Mitessern provozieren. Dazu zählen zum Beispiel:
- Fette und Wachse wie Olivenöl, Sesamöl, Kokosöl, Erdnussöl oder Kakaobutter
- Lösungsmittel und -vermittler wie etwa Butylstearat oder Stearinsäure
- Tenside und Waschsubstanzen wie Isopropylmystrat, Ölsäure oder Natriumlaurylsulfat
- Schwefel
Auch alkalische Seifen und alkoholhaltiges Gesichtswasser sind für unreine Haut nicht geeignet. Die bessere Wahl sind seifenfreie Waschstücke oder Waschlotionen.
Unreine Haut: Hausmittel gegen Pickel
Zu Pickeln und Mitessern neigende Haut lässt sich manchmal schon mit einfachen Mitteln positiv beeinflussen. Diese Hausmittel können zum Beispiel bei leichten Hautunreinheiten helfen:
Teebaumöl: Teebaumöl hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Anwendung: Ein bis zwei Tropfen in etwas Wasser geben und mit einem Wattestäbchen direkt auf den Pickel auftragen. Das ätherische Öl sollte nicht großflächig verwendet werden, da es die Haut reizen und austrocknen kann.
Heilerde: Heilerde absorbiert überschüssiges Fett, klärt die Poren und wirkt reinigend. Dafür Heilerde mit Wasser oder Kamillentee zu einer Paste anrühren, auf das Gesicht auftragen und nach 10–15 Minuten mit lauwarmem Wasser abspülen. 1–2 Mal pro Woche anwenden.
grüner Tee: Grüner Tee enthält Antioxidantien, die Entzündungen reduzieren und die Heilung der Haut unterstützen sollen. Für die Anwendung den abgekühlten Tee mit einem Wattepad auf die Haut tupfen oder Teebeutel als Kompresse auf Pickel legen.
Zinkcreme: Zink wirkt entzündungshemmend und austrocknend. Als Creme oder Salbe kann es einzeln auf Pickel aufgetragen werden und wirkt am besten über Nacht.
Dampfbad mit Kamille: Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Ein Dampfbad mit Kamille kann die Poren öffnen und die Haut reinigen. Dafür einen Beutel Kamillentee in einen Topf mit heißem Wasser geben und das Gesicht darüber halten, den Kopf dabei mit einem Handtuch abdecken. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte ein Abstand von 20 cm zum Wasser eingehalten werden.
Außerdem kann es bei unreiner Haut sinnvoll sein, die folgenden Tipps zu beachten:
- möglichst nicht mit den Fingern ins Gesicht fassen, um keine Bakterien und Schmutz zu übertragen
- Pickel und Mitesser nicht ausdrücken
- unter Umständen kann eine Ernährungsumstellung mit wenig Zucker, gesättigten Fettsäuren und Milchprodukten und viel ungesättigten Fettsäuren, z. B. in Fisch, hilfreich sein
- nur leichtes, mineralisches Make-up verwenden und vor dem Zubettgehen gründlich entfernen
- Bettwäsche, Mützen und andere Dinge regelmäßig waschen, die die Gesichtshaut berühren
Wieso entsteht unreine Haut?
Fettige Haut und Mischhaut neigen immer mal wieder zu Unreinheiten. Dazu gehören:
- Pickel
- Mitesser (Komedonen)
- Papeln
- Pusteln
- Knötchen
- vergrößerte Poren
- Rötungen
Unreine Haut hat vor allem hormonelle Ursachen. Männliche Geschlechtshormone regen die Talgdrüsen dazu an, zu viel Talg zu produzieren. In der Fachsprache heißt diese Überproduktion von Talg Seborrhoe. Sie kommt überwiegend während der Pubertät vor, wenn der Körper vermehrt Hormone ausschüttet, aber auch Erwachsene können davon betroffen sein. Jungen und Männer haben häufiger Probleme mit unreiner Haut als Mädchen und Frauen.
Eine Kombination vieler Faktoren führt zu Pickeln
Meist ist unreine Haut das Ergebnis einer Kombination von inneren und äußeren Einflüsse, welche die Hautbarriere stören und zu einer überschüssigen Talgproduktion führen. Neben hormonellen Veränderungen gehören dazu etwa:
- Stress
- Ernährung mit viel Zucker und Milchprodukten
- falsche Hautpflege, die etwa die Poren verstopft
- genetische Veranlagung
Der überschüssige Talg verstopft den Ausgang der Talgdrüse, über den der Talg normalerweise an die Hautoberfläche transportiert wird. Durch die Verstopfung sammelt sich Talg und die Talgdrüse erweitert sich – ein Mitesser entsteht. Das Bakterium Cutibacterium acnes lebt natürlicherweise auf der Haut und trägt zu ihrer Gesundheit bei. In einer fettigen und sauerstoffarmen Umgebung, etwa in verstopften Poren, kann es jedoch vermehren und zu Entzündungen führen.
Verstopfte Poren als Basis für Pickel und Mitesser
Aus den entzündeten Mitessern können eitrige Pusteln und knotige Verdickungen (Papeln) entstehen, die schlecht verheilen und oft Narben hinterlassen. Wenn es zu diesen Entzündungen kommt, spricht man von Akne vulgaris.
Oft geht mit der Talgüberproduktion eine Verhornungsstörung im Haarbalg einher. Anstelle loser Hornzellen bilden sich feste Hornlamellenverbände. Diese können anders als die losen Zellen nicht mit dem natürlichen Talgstrom an die Oberfläche gelangen, sodass sie den Talgdrüsenausgang zusätzlich verstopfen. Durch die Verstopfung sammelt sich der Talg im umgebenden Gewebe und löst dort eine Entzündungsreaktion aus.
Wo entstehen Pickel häufig?
Pickel entstehen vor allem in Bereichen, wo sich besonders viele und besonders große Talgdrüsen befinden, nämlich:
- Stirn
- Nase
- Wangen
- Kinn
- Rücken