Melasma: Pigmentflecken im Gesicht
Als Melasma werden unbedenkliche Pigmentflecken im Gesicht bezeichnet, die vor allem bei Frauen in der Schwangerschaft auftreten können und oft wie eine Maske erscheinen. Was Ursachen sind und was hilft.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Was kann man gegen Melasma tun?
Ein Melasma (auch Chloasma oder Melanose) stellt ein rein kosmetisches Problem dar. Da die Hyperpigmentierung sich aber im Gesicht befindet und häufig besonders auffällig ist, kann sie für die betroffenen Menschen sehr belastend sein.
Zunächst ist es nötig, die Ursache für das Chloasma herauszufinden.
- Hormonell bedingte Hyperpigmentierungen verschwinden meist nach und nach, wenn die Ursache beseitigt wurde, wie etwa nach einer Geburt, nach Absetzen hormoneller Verhütungsmittel oder durch eine Hormonbehandlung während der Wechseljahre.
- Auslösende Medikamente sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt oder, wenn möglich, ersetzt werden.
Tipps zum Umgang
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, um das Melasma nicht zu verstärken. Besonders zur Mittagszeit einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
- Kosmetisch überdeckt werden kann ein Melasma mit Make-Up, sogenanntem Camouflage.
Zu den medikamentösen Behandlungen, ein Chloasma zu mildern, gehören Salben und Cremes mit Wirkstoffen, die auch gegen Akne eingesetzt werden, wie beispielsweise:
- Hydrochinon in Kombination mit
- Tretinoin
- Hydrokortison
Die Salben sind in Absprache mit dem Hautarzt oder der Hautärztin sparsam einmal täglich und maximal drei Monate anzuwenden. In der Schwangerschaft sollte keine Behandlung erfolgen. Hydrochinon kann jedoch den Hautfarbstoff Melanin aus den behandelten Hautstellen dauerhaft entfernen (depigmentieren), daher sollte dieser Wirkstoff vorsichtig eingesetzt werden.
Als Therapie der zweiten Wahl gelten Peelings mit Glykol- oder Salizylsäure. Dabei kommt es allerdings häufiger zu Komplikationen wie Rötungen, Verbrennungen und in der Folge zu einer weiteren Hyperpgimentierung, weshalb sie eher zögerlich angewendet werden sollten.
Weitere Therapiemöglichkeiten sind Laser- und Lichttherapie.
Wie sieht ein Melasma aus?
Auch Männer können ein Melasma ausbilden, häufiger sind jedoch Frauen – besonders dunklen Typs – betroffen. Die Pigmentstörung (sog. Hyperpigmentierung) bereitet keine körperlichen Beschwerden und bringt auch keine Komplikationen mit sich. Sie stellt jedoch für die betroffenen Menschen oft eine kosmetische Belastung dar. Denn ein Melasma entwickelt sich meist symmetrisch im Gesicht, bevorzugt an Stirn, Wangen, Kinn und Schläfen. Die Flecken können blassgelb bis dunkelbraun sein und unterschiedliche Form annehmen:
- großflächig, unregelmäßig geformt
- netzartig
- spritzerartig
Besonders auffällig ist die Hyperpigmentierung, wenn sie sich großflächig und wie eine Maske über das Gesicht ausbreitet und sehr dunkel ausfällt.
Wie entsteht ein Melasma?
Unter anderem befinden sich in der Haut die sogenannten Melanozyten. Das sind spezialisierte Zellen, die das Pigment Melanin bilden. Melanin ist nötig, um die Haut bei Sonneneinstrahlung vor den UV-Strahlen zu schützen. Wie viel Melanin die Melanozyten bilden, wird hormonell gesteuert, wobei die Konzentration des zuständigen Hormons, Melanotropin, unter anderem abhängig von der Sonneneinstrahlung ist.
Im Falle eines Melasmas sind entweder mehr Melanozyten als üblich vorhanden oder die Melanozyten produzieren übermäßig viel Melanin – aber auch beides ist möglich. Dieses lagert sich in unterschiedlichen Hautschichten ab und wird je nach Menge als hellerer oder dunklerer Fleck auf der Hautoberfläche sichtbar. Sonneneinstrahlung kann den Effekt zusätzlich verstärken.
Häufigste Ursache für eine gestörte Melaninproduktion sind hormonelle Schwankungen bei Frauen, besonders in der Schwangerschaft, durch hormonelle Verhütungsmittel oder während der Wechseljahre und, seltener, durch östrogenproduzierende Tumoren. Aber auch andere Auslöser kommen infrage.
Je nach Ursache kann man verschiedene Typen unterscheiden, die teilweise auch Männer betreffen:
- Chloasma gravidarum: durch Schwangerschaftshormone (40 % aller Melasmen, sog.
- Schwangerschaftsflecken oder Schwangerschaftsmaske)
- Chloasma climacterium: durch Hormone in den Wechseljahren
- Chloasma hormonale: durch zugeführte Hormone (z. B. hormonelle Verhütungsmittel)
- Chloasma medicamentorum: durch Medikamente (z. B. Neuroleptika)
- Chloasma cosmeticum: durch bestimmte Kosmetika (Lichtüberempfindlichkeit durch Furanocumarine)
- Chloasma cachecticorum: durch auszehrende Krankheiten ausgelöstes Melasma (z. B. Krebs, Tuberkulose, AIDS)
- Chloasma traumaticum: durch Druck, Kälte oder Reibung ausgelöstes Melasma
- Chloasma hepaticum: Melasma aufgrund seltener Autoimmunerkrankung der Leber (primäre biliäre Zirrhose)
Verlauf und Prognose bei Melasma
Melasmen bilden sich oft nach einer Schwangerschaft oder langsam im Laufe der Jahre zurück, verschwinden aber selten ganz. Wenn betroffene Hautareale der Sonne ausgesetzt werden, bilden sie häufig neue verstärkte Pigmentierungen.
Die gute Nachricht für Menschen mit Melasmen ist, dass diese nicht entarten und sie sogar ein niedrigeres Risiko für schwarzen Hautkrebs (Melanome) haben.