Nebenwirkungen der Pille: 13 mögliche Beschwerden
Die Antibabypille gilt als sicheres Verhütungsmittel. Trotzdem ist die Verwendung des Medikaments in Deutschland stark rückläufig. Grund ist Befragungen zufolge eine zunehmend kritische Einstellung gegenüber hormonellen Verhütungsmethoden.
Wenn von der "Pille" die Rede ist, sind meist sogenannte Kombi-Pillen gemeint. Diese enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen – Hormonen, die mit diversen, teils belastbaren Nebenwirkungen einhergehen können.
Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Pilleneinnahme von selbst, da sich der Körper erst auf die veränderte hormonelle Situation einstellen muss. Bei anhaltenden und ausgeprägten Symptomen kann jedoch ein Wechsel des Präparats oder eine alternative Verhütungsmethode sinnvoll sein. Welche Nebenwirkungen bei Einnahme der Pille möglich sind, zeigt die Bildergalerie.

Depressive Verstimmungen: Nebenwirkungen der Pille
Je nach Art der Pille können sich die enthaltenen Hormone negativ auf die Stimmung auswirken. Aus einer dänischen Studie geht hervor, dass es bei einigen Frauen zu Beginn der Einnahme zu depressiven Verstimmungen kommt. Das betrifft vor allem jüngere Nutzerinnen. Das Risiko, aufgrund des Hormonpräparats an einer schweren Depression zu erkranken, ist insgesamt jedoch sehr gering.
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Gewichtszunahme durch die Pille: Mögliche Nebenwirkung?
Östrogen kann Wassereinlagerungen (Ödeme) im Körper begünstigen. Diese äußern sich meist in schweren, geschwollenen Beinen, besonders nach langem Stehen. Auch eine leichte Gewichtszunahme ist möglich. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Fett, sondern um Wasser. Auch das Hormon Gestagen kann sich auf das Gewicht auswirken: Es steigert bei einigen Frauen den Appetit und begünstigt Heißhunger. Jedoch nimmt der BMI bei jungen Erwachsenen statistisch gesehen am stärksten zwischen 18 und 24 Jahren zu – und wird möglicherweise fälschlich mit der Antibabypille in Verbindung gebracht.

Pille: Übelkeit und Schwindel können Nebenwirkungen sein
Insbesondere Östrogen kann die Magenschleimhaut reizen und zu Übelkeit führen. Ist diese so stark, dass es zu Erbrechen kommt, gilt besondere Vorsicht: Geschieht dies innerhalb von drei Stunden nach Einnahme der Pille, ist kein zuverlässiger Verhütungsschutz mehr gegeben. Auch Schwindel ist eine seltene, aber mögliche Nebenwirkung der Antibabypille.

Kopfschmerzen als Nebenwirkung der Pille
Hormonelle Schwankungen, hauptsächlich durch Östrogen, können Kopfschmerzen auslösen. Frauen, die vor allem oder ausschließlich während ihrer Regelblutungen unter Migräne leiden (menstruelle Migräne), profitieren mitunter jedoch von der Pille. Bei anderen Migräne-Patientinnen verschlimmern sich die Symptome dagegen.
Zum Selbsttest: Migräne-Test: Bin ich betroffen?

Libidoverlust durch Pille: Mögliche Nebenwirkung
Die Pille kann die Libido durch mehrere Mechanismen beeinflussen. Einerseits senken hormonelle Verhütungsmittel oft den Testosteronspiegel im Blut. Testosteron spielt eine wesentliche Rolle für die sexuelle Erregung, indem es den Dopaminspiegel im zentralen Nervensystem erhöht. Zusätzlich beeinflusst die Pille bei einigen Frauen die Scheidenflora und -schleimhaut, was zu Scheidentrockenheit führen kann – ein weiterer Faktor, der sich womöglich auf die Libido auswirkt.

Spannungsgefühl in den Brüsten durch Antibabypille
Die Hormone Östrogen und Gestagen in Kombi-Pillen fördern Wassereinlagerungen im Brustgewebe. Dadurch kann ein Spannungs- oder Druckgefühl entstehen. Diese Nebenwirkung tritt besonders oft in den ersten Monaten nach Beginn der Einnahme auf, lässt mit der Zeit aber oft nach.
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Wadenkrämpfe können Nebenwirkung der Pille sein
Die Antibabypille kann den Mineralstoffhaushalt beeinflussen, insbesondere den Magnesium- und Kaliumspiegel, was Muskelkrämpfe begünstigt. Frauen, die bereits zu Krämpfen neigen, sind häufiger betroffen.
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Antibabypille: Auswirkungen auf Haut und Haare
Die Pille kann sich positiv auf Haut und Haare auswirken, indem sie die Talgproduktion verringert und hormonell bedingte Akne lindert. In seltenen Fällen treten jedoch auch Pigmentstörungen (Melasma), Haarausfall oder verstärkte Behaarung auf, vor allem bei genetischer Veranlagung.

Zwischenblutungen als Nebenwirkung der Pille
Zwischenblutungen, besonders in den ersten Einnahmemonaten, sind auf die Anpassung des Körpers an die Hormone zurückzuführen. Auch vermehrter Ausfluss ist eine häufige Reaktion auf die hormonelle Umstellung. Kommt es sechs Monate nach Beginn der Einnahme immer noch zu Unregelmäßigkeiten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Nebenwirkungen der "Pille danach"
Die Pille danach hat einen ähnlichen Wirkmechanismus wie die herkömmliche Antibabypille: Sie verhindert oder verzögert den Eisprung, mit dem Unterschied, dass sie deutlich höher dosiert ist und dadurch ein längeres Wirkfenster hat. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Zyklusverschiebungen, Übelkeit und Schwindel sowie leichte Kopf-, Brust-, und Bauchschmerzen. Auch eine Einnahme von zwei Pillen an einem Tag kann die Nebenwirkungen der Pille verstärken.

Absetzen der Pille: Nebenwirkungen?
Auch nach dem Absetzen der Pille kann es zu hormonellen Umstellungen kommen, die Beschwerden wie Zyklusstörungen, Hautunreinheiten oder Haarausfall verursachen. Diese Effekte sind meist vorübergehend und regulieren sich innerhalb weniger Monate.

Erhöhtes Thromboserisiko durch die Antibabypille?
Blutgerinnsel (Thrombosen) als Folge der Antibabypille und ähnlichen Hormonpräparaten sind sehr selten, aber möglich – insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme oder beim Neustart nach einer Pause. Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, familiäre Veranlagung oder ein höheres Alter können das Risiko zusätzlich steigern. Frauen mit solchen Risikofaktoren sollten die Einnahme sorgfältig mit einer*einem Ärztin*Arzt abwägen.

Erhöhtes Krebsrisiko durch die Pille?
Die Pille kann das Risiko für einige Krebsarten erhöhen, wie Brustkrebs, Leberkrebs und Gebärmutterhalskrebs, vor allem bei längerer Einnahme. Zehn Jahre nach dem Absetzen gleicht sich das Krebsrisiko wieder an. Gleichzeitig senkt die Pille das Risiko für Gebärmutterkrebs und Eierstockkrebs sowie vermutlich für Darmkrebs. Fachleuten zufolge überwiegt der gesundheitliche Schutz die Risiken.
Lesetipp: Brustkrebs: 7 mögliche Symptome des Mammakarzinoms
Die Antibabypille gilt als sicheres Verhütungsmittel. Trotzdem ist die Verwendung des Medikaments in Deutschland stark rückläufig. Grund ist Befragungen zufolge eine zunehmend kritische Einstellung gegenüber hormonellen Verhütungsmethoden.
Wenn von der "Pille" die Rede ist, sind meist sogenannte Kombi-Pillen gemeint. Diese enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen – Hormonen, die mit diversen, teils belastbaren Nebenwirkungen einhergehen können.
Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Pilleneinnahme von selbst, da sich der Körper erst auf die veränderte hormonelle Situation einstellen muss. Bei anhaltenden und ausgeprägten Symptomen kann jedoch ein Wechsel des Präparats oder eine alternative Verhütungsmethode sinnvoll sein. Welche Nebenwirkungen bei Einnahme der Pille möglich sind, zeigt die Bildergalerie.
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Die Pille: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/pille/ (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): Pille / Kombi-Pille / Mikropille: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/pille-anti-baby-pille/pille-kombi-pille-mikropille/ (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen von pro familia: Die Pille danach: https://www.profamilia.de/themen/verhuetung/pille-danach (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Tübingen: Verhütung – Häufige Fragen zur Pille: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/frauenklinik/jugendgynaekologie/verhuetung/haeufige-fragen-zur-pille (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF): Die Pille: Ihr Nutzen für Frauen und ihre Nebenwirkungen: https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/pille/antibabypille/verhuetung/hormone/nebenwirkungen/index.html (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen des Westdeutschen Rundfunks Köln: Wie schädlich ist die Pille? https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/wie-schaedlich-ist-die-pille/ (Abruf: 02/2025)
- Online-Informationen von Deutschlandfunk Kultur: Verhüten mit Nebenwirkungen: Verändert die Anti-Baby-Pille unsere Psyche? https://www.deutschlandfunkkultur.de/verhueten-mit-nebenwirkungen-veraendert-die-anti-baby-pille-100.html (Abruf: 02/2025)
- Skovlund, C. W., et al.: Association of Hormonal Contraception With Depression. JAMA psychiatry, Iss. 73, Vol. 11, pp. 1154–1162: https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2016.2387 (Stand: 07/2017, Abruf: 02/2025)
