Missionarsstellung: Tipps für noch mehr Spaß
Die Missionarsstellung ist der Klassiker unter den Stellungen beim Geschlechtsverkehr. Während manche Menschen diese Position langweilig finden, greifen viele andere Paare gern auf die Missionarsstellung zurück.
Was ist die Missionarsstellung?
Die Missionarsstellung zählt zu den beliebtesten Sexstellungen der Deutschen, das zeigen verschiedene Umfragen immer wieder.
Klassisch legt sich die Frau bei der Missionarsstellung auf den Rücken, der Mann legt sich mit zugewandtem Gesicht auf sie. Die feinen Unterschiede dieser Position ergeben sich zum Beispiel dadurch, wie die Frau ihre Beine platziert.
Die Missionarsstellung wird aber nicht nur zwischen Frau und Mann praktiziert. Auch beim Geschlechtsverkehr unter Männern ist die Missionarsstellung möglich. Der auf dem Rücken liegende Mann muss die Beine bei der Missionarsstellung entsprechend anheben, damit der aktive Partner in seinen Anus eindringen kann.
Zudem ist die Missionarsstellung zwischen zwei Frauen möglich. Dabei reiben die Partnerinnen zum Beispiel ihre Vulven aneinander. Manche Frauen ergänzen die Stellung gerne durch Dildos, Vibratoren oder Strap-Ons, um sich und/oder die Partnerin anal oder vaginal zu penetrieren.
Woher kommt der Name Missionarsstellung?
Eine falsche Interpretation führte dazu, dass diese Sexposition mit Missionierenden in Verbindung gebracht wurde.
Der Sexualforscher Alfred Charles Kinsey (1894-1956) hatte Aufzeichnungen über das Sexualleben der Bewohner*innen der Trobriand-Inseln (Papua-Neuguinea) gelesen, die von dem Anthropologen Bronislaw Malinowski verfasst worden waren. Nach Kinseys Auslegung der Schriften nutzten die Bewohner*innen den Begriff, um sich über das von christlichen Missionaren vorgegebene Liebesspiel lustig zu machen. So gelangte das Wort in den Sprachgebrauch.
2001 konnte der Amerikaner Robert Priest jedoch belegen, dass Kinsey die Schriften falsch interpretiert hatte: Die Südseebewohner*innen amüsierten sich zwar über die Sexpraktiken Forschenden, sprachen in diesem Zusammenhang aber nie von der Missionarsstellung.
Vor- und Nachteile der Missionarsstellung
Wie jede Sexposition bietet die Missionarsstellung Vor- und Nachteile.
Auch wenn die Sexstellung bei den Deutschen generell beliebt ist, ihr Ruf ist es nicht. Einige Menschen empfinden sie als langweilig und fantasielos. Bei der Missionarsstellung geht es eben nicht um wilde Verrenkungen. Die Position wird daher oft auch als "Blümchensex" oder "Vanillasex" bezeichnet. Ob man das nun als Nachteil der Missionarsstellung sehen möchte, bleibt jeder Person selbst überlassen.
Manche Frauen empfinden die Position zudem als wenig befriedigend. In der Missionarsstellung kann der Penis des Mannes die Klitoris oft nicht ausreichend stimulieren, um zum Orgasmus zu kommen. Wer unten liegt, fühlt sich möglicherweise eingeschränkt oder stört sich daran, in der Missionarsstellung eher die passivere Rolle einzunehmen.
Es sprechen aber auch viele Punkte für die Missionarsstellung:
Sie ermöglicht einem Paar, sich beim Sex zu küssen, Händchen zu halten, in die Augen zu schauen und zu sehen, wie das Gegenüber reagiert.
Man kann die Hände einsetzen, um sich gegenseitig zu berühren und zu streicheln. Dies steigert bei vielen zusätzlich die Erregung.
Ein weiterer Vorteil der Missionarsstellung ist, dass man diese bequem und einfach ausführen kann.
Wie lässt sich die Missionarsstellung variieren?
Die Missionarsstellung lässt sich vielfältig variieren, um den Spaß beim Geschlechtsverkehr zu steigern. Wer unten liegt, muss nicht zwangsläufig die passive Rolle übernehmen, sondern kann auch viel dazu beitragen, um die Erregung anzufachen.
Kissen-Trick: Die untere Person kann das Becken etwas anheben, etwa durch ein Kissen. Dadurch verändert sich der Winkel und der*die Partner*in dringt noch tiefer in die Vagina oder den Anus ein.
Klitoris stimulieren: Um die Stimulation der Frau zu steigern, kann sie nicht nur selbst Hand anlegen, die oben liegende Person kann sich während des Aktes etwas höher aufrichten, sodass das Schambein die Klitoris berührt. Am besten probiert man einfach etwas herum, um die ideale Stellung zu finden.
Beine hoch: Indem der*die untere Partner*in die Beine anwinkelt oder anhebt, kann die Lust zusätzlich gesteigert werden. Eine weitere Abwandlung, um den Eindringwinkel zu kontrollieren: Den*die obere Partner*in mit den Beinen umklammern oder diese auf den Schultern der oberen Person ablegen.
Schenkel zusammenpressen: Klassischerweise breitet die unten liegende Person die Beine aus, während sie auf dem Rücken liegt. Eine Variante ist, die Beine auszustrecken und die Oberschenkel fest zusammenzudrücken. Durch diese Bewegung verkleinert sich der Vaginaleingang, was die Penetration für beide intensiver machen kann.
Rollen tauschen: Wem die Missionarsstellung zu passiv ist, kann auch den Oberkörper aufrichten und so eine aktivere Rolle einnehmen. Dabei hält man sich am Ellbogen oder an den Hüften des Gegenübers fest und gibt den Rhythmus beziehungsweise das Tempo durch Bewegung des Beckens vor. Der Eintauchwinkel lässt sich zudem verändern, indem die Beine um den Rücken des*der Partner*in geschlungen werden.
Gewicht verlagern: Manche Personen können sich besser entspannen, wenn der*die obere Partner*in sich zusätzlich mit den Händen oder Ellbogen abstützt und nicht mit dem ganzen Körper ablegt.
Sextoys nutzen: Dildos, Vibratoren oder Penisringe sorgen für weitere Abwechslung beim Sex. Für ein noch spannenderes Erlebnis sorgen auch Fesseln oder Handschellen. Erlaubt ist alles, was beiden Spaß macht.