Frau schaut lustlos auf ihren Teller.
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Schwangerschaftsbeschwerden

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 18.01.2022

Durch hormonelle Umstellungen und zunehmendes Gewicht leiden die meisten Schwangeren an den einen oder anderen Schwangerschaftsbeschwerden. Diese sind jedoch in der Regel harmlos und verschwinden nach der Geburt oder im Laufe der Schwangerschaft wieder.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Allgemeines

Vielen Schwangerschaftsbeschwerden kann man vorbeugen oder entgegenwirken, indem man einige Tricks und Tipps beherzigt. Gesunde Ernährung und viel trinken sind wichtige Voraussetzungen für eine angenehme Schwangerschaft. Auch ausreichend Bewegung hält einige Beschwerden in Schach, wobei Sie darauf achten sollten, sich nicht zu übernehmen. Seien Sie körperlich aktiv, treiben Sie leichten Sport oder machen Sie Schwangerschaftsgymnastik, aber gehen Sie all das langsam an und legen Sie öfter einmal eine Pause ein.

Wenn Sie die Beine häufiger hochlagern, Ihren Körper im Bett rundherum mit Kissen abstützen und in etwas aufrechter Position schlafen, können Sie außerdem einige Schwangerschaftsbeschwerden von vornherein vermeiden oder abmildern.

Besenreiser / Krampfadern

Durch die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft werden die Blutgefäße weiter und weicher. Außerdem nimmt das Blutvolumen im Verlauf der Schwangerschaft zu. Gerade bei langem Sitzen oder Stehen kann es daher zu einem Blutstau in den Venen kommen, die in der Folge anschwellen – Besenreiser und sogar Krampfadern entstehen. Diese treten vorwiegend an den Beinen auf, können sich aber auch an den Schamlippen oder am After (ähnlich den Hämorrhoiden) bilden.

In der Regel verschwinden diese Beschwerden nach der Geburt wieder, in seltenen Fällen bleiben sie aber bestehen und müssen ärztlich versorgt werden.

Vorbeugen / Abhilfe

Besenreisern und Krampfadern können Sie vorbeugen, indem Sie langes Stehen und Sitzen vermeiden. Wenn Sie beispielsweise am Arbeitsplatz länger sitzen müssen, legen Sie möglichst die Beine hoch. Wechselduschen und spezielle Cremes fördern die Durchblutung und kühlen – sprechen Sie aber mit Ihrem Arzt, bevor Sie solche Cremes verwenden. Dieser kann Ihnen außerdem schon in einem frühen Stadium der Schwangerschaft Kompressionsstrümpfe verschreiben, die Sie möglichst den ganzen Tag über tragen sollten. Diese Stützstrümpfe sind auch für längere Reisen in der Schwangerschaft unerlässlich.

Achten Sie außerdem darauf, ausreichend zu trinken (mindestens zwei Liter täglich) und bewegen Sie sich möglichst viel. Spaziergänge, Schwimmen oder Schwangerschaftsgymnastik können Besenreisern und Krampfadern vorbeugen oder die Beschwerden lindern.

Video: Schwere Beine – was kann dahinterstecken?

Harndrang

Harndrang ist für viele Schwangere ein Problem. Besonders, da sie nicht nur häufiger auf die Toilette müssen, sondern beim Lachen, Husten oder unter Belastung auch einmal ungewollt Urin verlieren können.

Der zunehmende Harndrang entsteht, weil das Gewebe lockerer und stärker durchblutet wird. Die Nieren sind aktiver und produzieren mehr Urin. Dazu drückt im Verlauf der Schwangerschaft die Gebärmutter zunehmend auf die Blase. Außerdem sollten Sie in der Schwangerschaft besonders darauf achten, ausreichend zu trinken – was den Harndrang leider noch unterstützt.

Dem vermehrten Harndrang können Sie lediglich durch Beckenbodentraining etwas entgegenwirken. Tragen Sie zur Sicherheit dickere Slipeinlagen, aber reduzieren Sie Ihre Trinkmenge nicht! Das häufige Wasserlassen ist nur lästig, aber nicht gefährlich. Suchen Sie aber Ihren Frauenarzt auf, wenn sie Schmerzen und häufiges Ziehen beim Wasserlassen bemerken: Das kann auf eine Harnwegsinfektion hindeuten, die unbedingt behandelt werden muss.

Kurzatmigkeit

Zum Ende der Schwangerschaft hin leiden viele werdende Mütter unter zunehmender Kurzatmigkeit. Um die 34. Schwangerschaftswoche herum liegt das Baby so hoch, dass die Gebärmutter auf das Zwerchfell drückt. Jede noch so geringe Anstrengung kann zu Kurzatmigkeit und Atemlosigkeit führen.

Meistens reicht es, wenn Sie bei Kurzatmigkeit etwas kürzer treten. Es ist gut und wichtig, dass Sie in der Schwangerschaft körperlich aktiv sind – übertreiben Sie es aber nicht, sondern bewegen Sie sich langsamer und machen Sie häufiger Pausen. Die Phase der Kurzatmigkeit dauert in den meisten Fällen auch nicht sonderlich lange an: Zur Geburt hin rutscht Ihr Baby tiefer ins Becken, sodass Zwerchfell und Lunge wieder entlastet werden.

Einige Schwangere klagen aber auch schon relativ früh in der Schwangerschaft über Kurzatmigkeit. Diese kann dadurch zustande kommen, dass der Körper sich erst an das zunehmende Blutvolumen gewöhnen muss. Halten Sie auch hier häufiger inne, machen Sie Pausen und atmen Sie ganz tief durch. Sobald sich der Körper an die neuen Umstände gewöhnt hat, lässt die Kurzatmigkeit in der Regel nach.

Morgenübelkeit

Die oft nicht ganz korrekt als Morgenübelkeit bezeichnete Schwangerschaftsübelkeit (Nausea) beginnt etwa zwei bis vier Wochen nach der Empfängnis und endet meistens um die 12. Schwangerschaftswoche, spätestens um die 16. Schwangerschaftswoche. Vier von fünf Schwangeren sind von Morgenübelkeit betroffen, viele müssen sich zusätzlich erbrechen (sog. Schwangerschaftserbrechen oder Emesis).

In der Regel ist die Morgenübelkeit harmlos und klingt zum Ende der 12., spätestens 16. Schwangerschaftswoche (SSW) selbstständig ab. In seltenen Fällen dauert das Erbrechen über die 16. SSW hinaus an oder nimmt gefährlichere Ausmaße an (Hyperemesis gravidarium) und muss ärztlich behandelt werden.

Ursachen

Gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft (1. Trimester) muss sich der Körper der werdenden Mutter erst an die starken Schwankungen im Hormonspiegel gewöhnen – bis das geschehen ist, kann es zur typischen Morgenübelkeit kommen. Auch psychosoziale und psychosomatische Faktoren können eine Morgenübelkeit auslösen oder verstärken.

Die Morgenübelkeit tritt gewöhnlich immer zur gleichen Tageszeit auf; entgegen ihrer Bezeichnung müssen sich viele Frauen aber auch tagsüber oder in der Nacht übergeben.

Neben den Hormonschwankungen im 1. Trimester kommen als Ursachen für die Morgenübelkeit vermutlich folgende Faktoren infrage:

Behandlung

Die gewöhnliche Schwangerschaftsübelkeit ist Zeichen einer funktionierenden Schwangerschaft und muss nicht ärztlich behandelt werden. Schwangere mit Morgenübelkeit können jedoch mit einigen einfachen Methoden versuchen, die Beschwerden zu lindern:

Ist die Morgenübelkeit zu belastend für die werdende Mutter oder kommt schweres Erbrechen hinzu, kann der Frauenarzt zu folgenden Mitteln greifen:

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können während der gesamten Schwangerschaft aus unterschiedlichen Gründen auftreten.

Kreuzschmerzen können dadurch entstehen, dass der wachsende Bauch Sie nach vorne zieht und Sie automatisch versuchen, dieses Gewicht nach hinten auszugleichen und dadurch die Schultermuskulatur überlastet wird. Lagern Sie sich aufrecht im Bett oder auf der Couch und lassen Sie häufiger die Schultern kreisen oder sich von Ihrem Partner massieren.

Außerdem wird der Beckenboden zunehmend belastet und das Gewebe wird hormonell bedingt weicher und nachgiebiger. Bänder und Gelenkverbindungen lockern sich. Um dem entgegenzuwirken, belasten Sie Ihre Muskulatur zunehmend. Beckenbodentraining, spezielle Rückenübungen sowie Schwangerschaftsgymnastik und -yoga können zum einen abhelfen und bereiten Sie außerdem optimal auf die Geburt vor. Fragen Sie hierzu Ihre Hebamme – viele bieten in ihren Praxen spezielle Kurse an.

Zum Ende der Schwangerschaft nimmt das Baby die Geburtsposition ein. Dabei liegt es in der Regel kopfüber mit dem Gesicht nach hinten. Zeigt das Gesicht nach vorne, kann der Kopf des Babys auf Ihr Kreuzbein drücken und so Schmerzen verursachen. Sie können Ihren Rücken entlasten, indem Sie häufiger auf Hände und Knie (Vierfüßlerstand) gehen und so Gewicht von der Wirbelsäule nehmen.

Video: 5 häufige Gründe für Rückenschmerzen

Schlafstörungen / Müdigkeit

Schlafstörungen und anhaltende Müdigkeit machen vielen Schwangeren besonders in den ersten und letzten drei Monaten der Schwangerschaft zu schaffen. Zu Beginn der Schwangerschaft kann das vorwiegend auf die hormonellen Umstellungen zurückgeführt werden. Am Ende der Schwangerschaft ist der Schlaf häufig unterbrochen, weil das Baby tritt und die Schwangere möglicherweise durch die näher rückende Geburt nervös und unruhig ist. Außerdem wird es dann immer schwerer, eine angenehme Schlafposition zu finden.

Video: Schwanger und Schlaflos? Tipps

Abhilfe

Sobald Sie merken, dass Sie schlecht schlafen oder dauerhaft müde sind, sollten Sie sich schonen und etwas kürzer treten. Außerdem können Sie folgende Dinge ausprobieren:

  • Nehmen Sie ein warmes Bad, vor allem mit ätherischen Ölen – besprechen Sie sich aber vorher mit Hebamme oder Frauenarzt, denn ätherische Öle sind plazentagängig, d.h. sie können auf das ungeborene Baby übertragen werden
  • Eine Tasse heiße Milch oder Kräutertee hilft häufig weiter. Achtung: Nicht alle Kräutertees sind in der Schwangerschaft geeignet. Melisse, Fenchel oder spezielle Schwangerschaftstees können Sie beruhigt genießen. Pfefferminze sollten Sie zum Ende der Schwangerschaft nicht mehr im Tee verwenden, da sie die Milchbildung herabsetzen kann. Auf Salbeitees sollten Sie in der Schwangerschaft ganz verzichten.
  • Wenden Sie Atem- und Entspannungsübungen an.
  • Um eine gute Schlafposition zu finden kann es helfen, wenn Sie sich mit vielen Kissen umgeben, die Kopf, Rücken und Bauch zu allen Seiten stützen.

Vorbeugen

Um es erst gar nicht zu Schlafstörungen und vermehrter Müdigkeit kommen zu lassen, hilft es gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft, wenn Sie sich viel an der frischen Luft bewegen. Spazierengehen, leichter Sport, Schwimmen oder Schwangerschaftsgymnastik, -yoga oder -bauchtanz sind hierfür optimal geeignet. Trinken Sie außerdem viel. Wenn Sie aufgrund von Unruhe vor der Geburt an Schlafstörungen leiden, kann es helfen, wenn Sie sich in die Vorbereitungen stürzen. Gerade wenn Sie bereits im Mutterschutz sind und keinen gewohnten Alltag mehr um sich haben, kann Ablenkung durch Beschäftigung Ihnen weiterhelfen: Bereiten Sie das Kinderzimmer vor, erledigen Sie die letzten Anschaffungen und besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs.

Schwangerschaftsstreifen

Insbesondere in den letzten Monaten der Schwangerschaft können sich Dehnungsstreifen bilden – die sogenannten Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum).

Dehnungsstreifen sind nicht gefährlich. Sie können für eine Frau jedoch psychisch sehr belastend sein. Viele Frauen leiden unter dem vermeintlichen Makel an ihrem Körper.

Wer im Vorfeld ein paar Dinge beachtet, kann das Risiko reduzieren, dass sehr intensive Schwangerschaftsstreifen entstehen. Aber auch, wenn die lästigen Hautveränderungen bereits vorhanden sind, kann man diese durch entsprechende Behandlung mindern.

Am Bauch verlaufen Schwangerschaftsstreifen in der Regel von oben nach unten, während sie an der Brust strahlenförmig zur Brustwarze hin angeordnet sind. Manchmal sind auch die Oberarme und Oberschenkel betroffen. Die Dehnungsstreifen sind etwa einen bis mehrere Zentimeter lang und können bis zu zwei Zentimeter breit werden. Sie haben eine unebene Oberfläche. Die ersten Streifen sind in der Regel nicht vor der 16. Schwangerschaftswoche sichtbar; meist bilden sie sich erst gegen Ende der Schwangerschaft.

Nach der Geburt verblassen die Schwangerschaftsstreifen und nehmen eine silbrig-weiße Farbe an – ganz verschwinden sie jedoch nicht.

Ursachen

Im Laufe der Schwangerschaft wird der Bauch der Schwangeren nach und nach größer. Die Haut muss sich immer mehr dehnen. Das Bindegewebe sorgt dafür, dass die Haut elastisch bleibt. Es besteht aus einem sehr feinen Netz aus kollagenhaltigen Fasern. Wird die Haut stark gedehnt, trennen sich einzelne Fasern, sodass feine Risse in der Unterhaut entstehen. Die Haut an Bauch, Hüften, Busen und Schenkeln wird während der Schwangerschaft stark beansprucht: Das Hormon Kortisol, welches während der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird, ist in dieser Zeit dafür verantwortlich, dass das Unterhautgewebe weniger elastisch ist, sodass es leichter reißen kann.

Vorbeugen

Schwangerschaftsstreifen können Sie nicht zu 100 Prozent vorbeugen. Ob und wie stark die Dehnungsstreifen auftreten, hängt vor allem vom jeweiligen Bindegewebe ab. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, so zum Beispiel eine starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Frauen, die Mehrlinge oder ein besonders großes Baby erwarten, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Das können Sie tun, um das Risiko für Schwangerschaftsstreifen oder deren Ausmaß zu mindern:

  • Bindegewebe entlasten: Kaufen Sie sich für die Zeit der Schwangerschaft stützende und gut sitzende BHs, um das Bindegewebe der Brust zu entlasten.
  • Gewicht: Ernähren Sie sich gesund und versuchen Sie, nicht zu viel zuzunehmen. Etwa 10 bis 15 kg Gewichtszunahme während der Schwangerschaft liegt im normalen Bereich.
  • körperliche Aktivität: Treiben Sie regelmäßig Sport, z. B. Gymnastik oder Schwimmen.
  • Massage: Massieren Sie Ihren Bauch täglich, am besten nach dem Duschen, wenn die Haut noch feucht ist, und cremen Sie sie mit Ölen oder Cremes ein. Etwa ab drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie nur noch sanft massieren. Wenn Sie zu vorzeitigen Wehen neigen, sollten Sie auf die Massage verzichten.
  • Wechselduschen: Morgendliche Wechselduschen kurbeln die Durchblutung der Haut an.

Behandlung

Schwangerschaftsstreifen bilden sich nicht wieder vollständig zurück und sie lassen sich im Rahmen einer Behandlung auch nicht entfernen. Jedoch nehmen sie eine unauffälligere Farbe an. Gemeinsam mit dem Hautarzt können Sie jedoch überlegen, welche Art der Behandlung für Sie infrage kommt, um die Schwangerschaftsstreifen zu vermindern. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, spezielle Gels anzuwenden oder aber auch die Schwangerschaftsstreifen mit dem Laser zu behandeln. Mithilfe des sogenannten Dermasandings kann die Hautoberfläche wie bei einem Peeling sanft abgeschliffen werden, sodass Unebenheiten reduziert werden.

Und auch Sie selbst können einiges tun, die Dehnungsstreifen zu reduzieren, so zum Beispiel durch:

  • Bindegewebsmassagen
  • regelmäßigen Sport
  • sorgfältige Pflege mit Creme oder Öl
  • Wechselduschen

Sodbrennen

Sodbrennen kommt in der Schwangerschaft häufig vor: Rund die Hälfte aller Schwangeren leidet im Verlauf ihrer Schwangerschaft darunter. Der schützende Schließmuskel des Magens, der die Grenze zur Speiseröhre bildet, wird während der Schwangerschaft schlaffer. Die wachsende Gebärmutter drückt auf den Magen, der Schließmuskel gibt letztlich etwas nach und der Magensaft kann in die Speiseröhre zurückfließen.

Sodbrennen äußert sich durch schmerzhaftes Brennen, das sich vom Oberbauch bis in den Hals erstreckt.

Vorbeugen

Sie können Sodbrennen vorbeugen, indem Sie wenige größere Mahlzeiten in mehrere kleinere aufteilen. Auch kleine Snacks, wie beispielsweise Nüsse oder Studentenfutter, können schnelle Abhilfe schaffen. Vermeiden Sie außerdem schwere, fettige und sehr scharfe Speisen.

Essen Sie möglichst kurz vor dem Schlafen nichts mehr und nehmen Sie zum Schlafen eine Position ein, in der die Gebärmutter möglichst wenig auf den Magen drückt. Bei einigen Schwangeren reicht es hierfür schon aus, wenn sie sich ein weiteres Kissen hinter Kopf und Rücken legen. Andere müssen den Oberkörper aufrecht lagern, um überhaupt schlafen zu können. Doch keine Sorge: Nach der Geburt verschwindet das Sodbrennen wieder.

Tagsüber sollten Sie bequeme, lockere Kleidung tragen, die nicht in den Bauch drückt.

Behandlung

Da Sodbrennen in der Schwangerschaft in der Regel nicht durch eine Magenübersäuerung bedingt ist, sind säureblockende Medikamente (Antazida) hier nur begrenzt wirksam, können aber bei Bedarf und nach vorheriger Absprache mit dem Frauenarzt eingesetzt werden.

Säurebindende Speisen wie Milch oder Zwieback können helfen, gegen das Sodbrennen anzugehen. Fencheltee oder ein Teelöffel Senf, jeweils nach der Mahlzeit eingenommen, wirken bei einigen Schwangeren Wunder.

Verstopfung / Hämorrhoiden

Verstopfung ist ein häufiger Begleiter einer Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft ist aufgrund des veränderten Hormonhaushalts – entscheidend sind hier die Hormone Progesteron und Gestagen – die Verdauung verlangsamt.Der Darm wird träger und die Nahrung verbleibt länger im Körper, um möglichst viele Nährstoffe für Mutter und Kind zu gewinnen. Dadurch kann sich aber schnell eine Verstopfung bilden. In der Folge muss die Schwangere beim Stuhlgang stärker pressen, sodass sich leichter Hämorrhoiden bilden können.

Eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können, ebenso wie viel Bewegung, einer Verstopfung vorbeugen oder ihr entgegenwirken.

Wadenkrämpfe

Wadenkrämpfe kommen in der Schwangerschaft sehr häufig vor. Sie können Anzeichen für einen Mineralstoffmangel (Magnesium, Calzium, Kalium) oder Vitaminmangel (Vitamin B) sein. Da diese Nährstoffe während der Schwangerschaft in größerer Menge benötigt werden, kann es schnell zu einer Unterversorgung kommen. Meistens reicht es, gezielt Lebensmittel zu essen, die große Mengen der benötigten Nährstoffe enthalten. Zu den magnesium- und kalziumhaltigen Lebensmitteln zählen unter anderem Vollkorn- und Milchprodukte, grünes Gemüse, Mandeln und Nüsse. Bananen und Schokolade enthalten auch viel Magnesium, können ihrerseits aber zu Verstopfungen führen.

Halten die Krämpfe an oder werden sogar stärker, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen und sich Magnesium- oder Kalziumtabletten verschreiben lassen. Zum einen verschafft dies schnelle Linderung. Zum anderen ist ein zu starker Nährstoffmangel auf Dauer schädlich für Mutter und Kind – Magnesium- und Kalziummangel kann beispielsweise zu vorzeitigen Wehen führen.

Wassereinlagerungen

Wassereinlagerungen (Ödeme) treten bei vielen Schwangeren besonders zum Ende der Schwangerschaft hin auf. Sie können sich aber während der gesamten Schwangerschaft zeigen – je früher sie auftreten, desto genauer sollten sie aber beobachtet werden, da sie in seltenen Fällen ein Anzeichen für eine sogenannte Präeklampsie sein können. Diese Schwangerschaftserkrankung zeichnet sich durch Bluthochdruck aus, der mit einer vermehrten Ausscheidung von Eiweiß im Urin (Proteinurie) einhergeht.

In der Regel aber sind die Wassereinlagerungen harmlos, wenn auch unangenehm. Meistens sind Füße und Beine von den Wassereinlagerungen betroffen, manchmal aber auch Gesicht und Hände. Die Ödeme entstehen dadurch, dass die Blutgefäße hormonell bedingt geweitet und durchlässiger für Flüssigkeiten sind.

Wechselduschen, viel trinken, viel Obst und das Hochlagern der Beine können Wassereinlagerungen entgegenwirken oder sie zumindest lindern.

Achtung: Von entwässernden Tees und Medikamenten wird in der Schwangerschaft abgeraten. Auch auf spezielle Diäten sollten Sie verzichten, da diese schnell zu einer Mangelernährung führen.

In einigen Fällen kann Akupunktur vorübergehende Linderung bieten – sprechen Sie hierfür mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme. Nach der Geburt verschwinden die Wassereinlagerungen schnell von selbst, meistens über starkes Schwitzen.

Zahnbeschwerden

Im Lauf der ersten drei Schwangerschaftsmonate können sich plötzlich spürbare Veränderungen im Mundraum ergeben, die oft recht unangenehm sein können und den Gang zum Zahnarzt unumgänglich machen. Alte Volksweisheiten, wie "Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn" oder "Die Zähne der Schwangeren werden weicher, um den Calziumbedarf des ungeborenen Kindes zu decken", geben die medizinischen Zusammenhänge zwar nicht korrekt wieder, deuten aber darauf hin, dass sich während der Schwangerschaft einiges in der Mundhöhle und an den Zähnen tut.

Aufgrund des veränderten Hormonhaushalts kommt es zu einem gesteigerten Wachstum der Blutgefäße im Bereich des Zahnhalteapparats. Daher treten gehäuft Zahnfleischbluten und, meist in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, eine Mundschleimhautentzündung, die sogenannte Schwangerschaftsgingivitis, auf. Es kann neben der Rötung des Zahnfleischs zu Wassereinlagerungen (Ödemen), Mundgeruch und vor allem Schmerzen kommen.

Ab dem dritten Schwangerschaftsmonat treten zum Teil auch Wucherungen des Zahnfleischs in Erscheinung. Hormonelle Faktoren und lokale Reize wie Zahnstein oder Kronenränder rufen diese als Schwangerschaftsepulis bezeichnete Schleimhautwucherung hervor. Sie kann recht schmerzhaft sein und auch stärker bluten.

Ein kariesfreier Mund bleibt hingegen auch in der Schwangerschaft meist kariesfrei. Aber es besteht ein erhöhtes Kariesrisiko, welches vor allem die Ausbreitung von bereits bestehenden kariösen Schäden bedingt. Durch die hormonelle Umstellung erhöhen sich der Säuregehalt und die Menge des Speichels, was die Kariesentwicklung begünstigt.

Behandlung

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) während der Schwangerschaft bedarf einer optimalen Mundpflege. Jede schwangere Frau sollte zu Hause konsequent ihr Zahnfleisch massieren und ihre Zähne regelmäßig reinigen. Der Zahnarzt kann sie bei der Mundpflege professionell mithilfe lokaler mechanischer Behandlungen sowie durch Ultraschall unterstützen. Chirurgische Eingriffe sind nicht notwendig, da sich die Schleimhaut nach Ende der Schwangerschaft wieder normalisiert. Bei guter Mitarbeit sind keine bleibenden Schäden zu erwarten. Versuche, die Schleimhautwucherungen während der Schwangerschaft chirurgisch zu entfernen, misslingen meist. Daher sollte auf eine solche Therapie erst nach der Entbindung zurückgegriffen werden. Zum größten Teil ist dies aber nicht notwendig – die Zahnbeschwerden klingen nach der Geburt meist spontan ab.

Vorbeugen

Aufgrund der hormonellen Veränderungen ist es einer Schwangeren kaum möglich, die Schleimhautveränderungen zu vermeiden. Jedoch zeigen klinische Erfahrungen, dass Frauen mit stets einwandfrei gepflegten Zähnen wesentlich weniger beziehungsweise gar nicht mit Zahnproblemen in der Schwangerschaft belastet sind. Folglich ist es ratsam, das Gebiss vor Beginn der Schwangerschaft zu sanieren sowie auf eine gründliche Zahnpflege zu achten. Damit wirkt die Schwangere nicht nur den Bakterien im eigenen Mundraum entgegen, sondern schützt auch das Neugeborene. Denn durch Küssen können die Kariesbakterien der Mutter in den Mundraum des Kindes wandern und dort später Karies verursachen.