Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Viele Frauen leiden besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft unter häufigen Kopfschmerzen. Die schlechte Nachricht: Besonders in dieser Zeit sollten Sie auf Medikamente verzichten. Die gute Nachricht: Ab dem 2. Trimester wird es meistens deutlich besser.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Woher kommen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft?
Auch wenn Sie möglichst keine Medikamente nehmen sollten: Sie müssen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft nicht stillschweigend erdulden. Es gibt eine ganze Reihe von Tipps & Tricks, wie Sie Kopfschmerzen begegnen oder ihnen vorbeugen können. Oft hilft es schon, die Ursache der Kopfschmerzen zu kennen und zu beseitigen.
Besonders in der Frühschwangerschaft (1. Trimester) entstehen Kopfschmerzen häufig durch die hormonelle Umstellung. Der Körper muss sich erst an die neue Situation gewöhnen und reagiert schnell mit Kopfschmerzen. Mit Beginn des 2. Trimesters klingen diese Kopfschmerzen meist schnell ab.
Aber auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft können Kopfschmerzen entstehen – und das aus den verschiedensten Gründen:
- Stress, Belastung und Überanstrengung können Kopfschmerzen auslösen oder zu Verspannungen führen, die ihrerseits Ursache für Kopfschmerzen sein können.
- Eine falsche Ernährung in der Schwangerschaft kann Kopfschmerzen zur Folge haben, wenn
- der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist oder
- die Schwangere sich übersättigt fühlt.
- Sauerstoffmangel (etwa durch Rauchen, zu schnelles Aufstehen, Vena-cava-Syndrom, Überanstrengung, ...) kann Kopfschmerzen auslösen.
- Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann Kopfschmerzen zur Folge haben.
- Der plötzliche Verzicht auf Koffein kann nicht nur Müdigkeit zur Folge haben, sondern auch zu Kopfschmerzen führen.
- Selten sind Schwangerschaftserkrankungen wie eine Eklampsie Ursache für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft.
Was kann ich tun?
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft können häufig mit verschiedenen Hausmitteln behoben oder gelindert werden:
- Trinken Sie ausreichend Wasser, verdünnte Saftschorlen oder Früchtetee (2-3 l pro Tag)!
- Tanken Sie frische Luft, wann immer Sie die Möglichkeit dazu finden.
- Schlafen Sie genug, aber nicht zu viel! Zu wenig Schlaf kann Kopfschmerzen auslösen – aber auch zu viel Schlaf ist nicht unbedingt gesund.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft: Essen Sie häufiger, aber kleine Portionen. So fühlen Sie sich nicht überfüllt und der Blutzuckerspiegel bleibt im Lot.
- Nehmen Sie ein warmes Fußbad. Das regt den Stoffwechsel an und wirkt entspannend.
- Legen Sie sich einen kalten Lappen auf die Stirn oder in den Nacken. Tipp: Es gibt Frauen, bei denen ein warmer Lappen besser hilft.
- Versuchen Sie, die Nacken- und Schulterpartie zu entspannen, z.B. mit:
- Massagen
- Dinkel- oder Kirschkernkissen
- Wärmflasche
- Wärmeauflagen aus der Apotheke
- Entspannungstechniken (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Yoga, ...)
- Verdünnen Sie Pfefferminzöl mit Sonnenblumen- oder Olivenöl (2 Tropfen auf 1 Esslöffel) und tragen Sie es auf Schläfen, Stirn und Nacken auf. Aromatische Öle sollten immer stark verdünnt werden, da sie über die Plazenta ins Blut des Babys übergehen können. Wenn Sie unsicher sind, besprechen Sie sich mit Arzt oder Hebamme.
- Viele Hebammen bieten entspannende Akupunktur an.
Wenn nichts hilft, können Sie auch einmal auf eine Kopfschmerztablette zurückgreifen. Klären Sie den Einsatz von Medikamenten in der Schwangerschaft aber immer vorher mit Ihrem Arzt ab! Medikamente, die Sie während der Schwangerschaft gegen leichte bis mittlere Schmerzen einnehmen können, sind:
- Paracetamol (während der gesamten Schwangerschaft)
- Ibuprofen (im 1. und 2. Trimester)
Wenn Sie unter wiederkehrenden Kopfschmerzen in der Schwangerschaft leiden, versuchen Sie, gemeinsam mit Ihrem Arzt die Ursache hierfür zu finden und zu beheben. Besonders wenn folgende Symptome hinzukommen, muss der Arzt eine mögliche Eklampsie abklären beziehungsweise ausschließen: