6 erstaunliche Fakten über die Schwangerschaft
Dass ein neuer Mensch im Bauch heranwächst, bleibt auch im modernen Wissenschaftszeitalter ein Wunder. Und es gibt bestimmt noch Wunderbares und Wunderliches, das Sie noch nicht über das Thema Schwangerschaft wussten. Zum Beispiel diese 6 Fakten.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Eine Schwangerschaft verändert das Gehirn
Studien konnten zeigen, dass eine Schwangerschaft das Gehirn der Mutter verändert. In MRT-Aufnahmen wurde sichtbar, dass die graue Substanz bei den Schwangeren leicht abnahm. Die graue Substanz ist der Teil des zentralen Nervensystems, der vor allem aus Nervenzellkörpern besteht und unter anderem für Sinneseindrücke, Denken und Erinnern zuständig ist. Das Gehirn erhält bei diesem Prozess offenbar – ähnlich wie in der Pubertät – starke Verbindungen zwischen Nervenzellen (Synapsen) aufrecht, schwache Verbindungen löst es dagegen auf. Forscher vermuten, dass sich das Gehirn damit für die Mutterrolle spezialisiert. Die Mutter soll sich so besser auf die Bedürfnisse ihres Kindes einstellen. Keine Sorge: Gehirnzellen gehen dabei nicht verloren und auch die Denkleistung nimmt nicht ab.
Das Blutvolumen steigt
In der Schwangerschaft steigt das Blutvolumen um rund 35 Prozent an. Und zwar von etwa 5 Liter auf 6,5 Liter. Schließlich muss der Körper nun noch einen zusätzlichen kleinen Menschen mitversorgen. Das zusätzliche Blut durch den Körper zu pumpen, ist Mehrarbeit. Der Puls der werdenden Mutter steigt daher um 5 bis 10 Schläge pro Minute. Das Volumen, das das Herz in einer Minute durch den Körper pumpt (Herzminutenvolumen), nimmt in der Schwangerschaft um 30 bis 50 Prozent zu.
Video: 6 erstaunliche Fakten über die Schwangerschaft
Die wachsende Gebärmutter kann zu einer Querlage des Herzens führen
Gegen die Gebärmutter kann der Bizeps einpacken: Kein anderer Muskel im Körper kann so viel zulegen wie sie! Immerhin wächst sie im Laufe der Schwangerschaft auf ein Hundertfaches ihrer Größe heran. Wiegt sie vor der Schwangerschaft nur etwa 50 Gramm, bringt sie kurz vor der Geburt rund ein Kilo auf die Waage. Am Ende der Schwangerschaft kann die Größe der Gebärmutter sogar zu einer Vorwölbung des Zwerchfells und damit zu einer Querlage des Herzens bei der werdenden Mutter führen. Das ist jedoch nicht dramatisch und normalisiert sich, wenn das Baby auf der Welt ist.
Die Haut wirkt straffer
Als wäre es nicht schon genug, dass der Körper einer Schwangeren rund 4-8 Kilogramm allein an Fettgewebe zunimmt, um für Schwangerschaft und Stillzeit gerüstet zu sein, lagert er bis zur Geburt auch noch etwa 8 Liter Flüssigkeit ein. Darin enthalten ist auch das Fruchtwasser. Der Großteil der Wassereinlagerungen befindet sich jedoch unter der Haut. Schuld daran ist der hohe Östrogenspiegel. Ödeme sind zwar nicht sehr erfreulich, doch etwas Gutes haben die Wassereinlagerungen doch: Die Haut wirkt glatter und straffer.
Mehr Lust auf Sex
Die Schwangerschaftshormone machen Klitoris, Schamlippen und Brüste empfindsamer. Außerdem bildet der Körper mehr Scheidensekret, was die Gleitfähigkeit in der Scheide erhöht. Es kann also sein, dass die Schwangere leichter erregbar ist und mehr Lust auf Sex hat als noch vor der Schwangerschaft. Das ist aber natürlich nicht immer der Fall. Manche Frauen fühlen sich mit der Umstellung ihres Körpers nicht wohl oder leiden an Übelkeit. Wer von Sex in der Schwangerschaft also nichts wissen will: Auch das ist normal und vollkommen okay.
Dunkle Flecken auf der Haut
Durch den veränderten Hormonspiegel in der Schwangerschaft kann es zur Hyperpigmentierung kommen. Der Körper produziert mehr Melanozyten-stimulierendes Hormon (MSH) und somit mehr Melanin. Das Pigment ist für die Färbung der Haut zuständig und kann sich nun auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen: Zum Beispiel durch dunkler erscheinende Brustwarzen und eine dunkle Linie, die sich vom Bauchnabel bis zum Schamansatz zieht, die Linea nigra. Möglicherweise zeigen sich auch dunkle Flecken im Gesicht. Diese Hautveränderungen heißen „Chloasma gravidarum“ und verschwinden nach der Geburt wieder. Allerdings kann es in Ausnahmefällen mehrere Monate dauern, bis sie sich komplett zurückgebildet haben.