Hände befühlen einen Schwangerschaftsbauch.
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22. SSW (Schwangerschafts­woche)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 30.12.2021

In der 22. Schwangerschaftswoche (SSW) misst der Fötus etwa 28 Zentimeter und wiegt um die 475 Gramm. Viele Babys haben jetzt ihren ersten Schluckauf.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

22. Schwangerschaftswoche (SSW)

Was passiert in der 22. SSW?

Ab jetzt wächst das Baby langsamer, nimmt dafür aber schneller an Gewicht zu. Schwangere haben jetzt einen erhöhten Magnesiumbedarf, der über die Ernährung oder mithilfe von Magnesiumpräparaten (nach Absprache mit dem Frauenarzt) gedeckt werden kann. Dennoch sind Wadenkrämpfe und nächtliche Schmerzen jetzt häufiger Begleiter vieler werdender Mütter.

Was bedeutet 22. SSW?

In der 22. SSW ist der Fötus etwa 20 Wochen alt – der Unterschied zwischen Lebensalter und Schwangerschaftswoche kommt daher, dass die ersten zwei Schwangerschaftswochen lediglich der Berechnung dienen. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt.

In der 22. SSW sind Sie 21 Wochen und x Tage schwanger – die 22. SSW besteht demnach aus den Tagen:

  • 21+0 = 1. Tag der 22. SSW
  • 21+1 = 2. Tag der 22. SSW
  • 21+2 = 3. Tag der 22. SSW
  • 21+3 = 4. Tag der 22. SSW
  • 21+4 = 5. Tag der 22. SSW
  • 21+5 = 6. Tag der 22. SSW
  • 21+6 = 7. Tag der 22. SSW

Bis zum errechneten Geburtstermin sind es nun noch etwa 18 Wochen.

 

Die Mutter in der 22. SSW

In der 22. Schwangerschaftswoche (SSW) können auf dem Brustwarzenhof der werdenden Mutter die sogenannten Montgomery-Drüsen als deutliche Erhebungen sichtbar werden. Sie scheiden eine fetthaltige Substanz aus, die die Brustwarze und den Warzenhof pflegt und auf das Stillen vorbereitet.

Das sollten Sie in der 22. SSW beachten!

In dieser Zeit benötigen Sie deutlich mehr Magnesium. Ein Mangel kann sich durch Krämpfe, besonders Wadenkrämpfe oder schlimmstenfalls vorzeitige Wehen, bemerkbar machen. Häufig reicht es bereits, die Ernährung entsprechend anzupassen. Vollkornprodukte, Nüsse, grünes Gemüse, Fleisch, Fisch und Milchprodukte enthalten beispielsweise viel Magnesium. Nach Absprache mit dem Frauenarzt können Sie auch ein Magnesiumpräparat einnehmen. Viel Bewegung kann den Krämpfen zusätzlich entgegenwirken.

Der Fötus in der 22. SSW

In der 22. Schwangerschaftswoche (SSW) haben viele Babys ihren ersten Schluckauf, der sich durch rhythmisches Zucken des Schwangerschaftsbauchs bemerkbar macht. Der Schluckauf entsteht, wenn der Fötus Fruchtwasser ein- und ausatmet und so das Atmen trainiert. Viele Babys haben noch mehrere Monate nach der Geburt regelmäßig Schluckauf, bis das Zwerchfell vollständig entwickelt ist.

In der 22. Schwangerschaftswoche hat das Baby etwa eine Größe von 28 Zentimetern erreicht. Es wächst nun langsamer, nimmt jedoch weiterhin deutlich an Gewicht zu – in der 22. SSW wiegt es etwa 475 Gramm.

Sowohl Größe als auch Gewicht des Babys entwickeln sich mit fortschreitender Schwangerschaft immer individueller. Die genannten Werte können daher nur Durchschnittswerte sein. Wenn die Daten Ihres Kindes von diesen Werten abweichen, ist das kein Grund zur Besorgnis.

Vorsorgeuntersuchungen in der 22. SSW

Zwischen Beginn der 19. SSW und Ende der 22. SSW ist die zweite große Vorsorgeuntersuchung inklusive Ultraschall vorgesehen. Dabei sind folgende Untersuchungen und Daten wichtig:

  • mütterliches Gewicht und Blutdruck
  • Urinuntersuchung (Eiweiß, Zucker, Keime)
  • Hämoglobingehalt (gibt Hinweis auf den Eisengehalt und somit auf einen evtl. Eisenmangel)
  • Lage der Gebärmutter (Fundusstand: wird ermittelt über den Abstand von oberem Gebärmutterrand (über die Bauchdecke durch Tasten feststellbar) zum Bauchnabel)
  • Ultraschall

In einem Vorgespräch wird Ihnen freigestellt, ob der Arzt im Ultraschall lediglich die biometrischen Daten (also Größe und Gewicht) des Babys ermitteln soll. Sie können sich auch dafür entscheiden, dass ein entsprechend qualifizierter Mediziner zusätzlich die körperliche Entwicklung Ihres Babys überprüft.

Ultraschall ohne die zusätzliche Untersuchung der körperlichen Entwicklung (Basis-Ultraschalluntersuchung):

  • Lage, Bewegungen und Herzaktivität des Babys
  • Feststellung der Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft
  • Fruchtwassermenge
  • Lage und Funktion der Plazenta
  • Biometrische Daten:
    • Biparietaler Durchmesser (BPD): Abstand von Schläfe zu Schläfe
    • Fronto-okzipitaler Durchmesser (FOD): Abstand Stirn – Hinterkopf
      • Kopfumfang (KU): alternativ zum FOD
    • Abdomen/Thorax-quer-Durchmesser (ATD): Abstand linke bis rechte Bauchseite
    • Alternativ zum ATD:
      • Abdomen/Thorax-a. p.-Durchmesser (APD): Abstand Bauchnabel – Rückgrat
      • Abdomen/Thorax-Umfang (AU): Bauchumfang
    • Femurlänge (FL): Der Oberschenkelknochen (Femur) lässt sich im Ultraschall gut vermessen.
      • Alternativ zur FL kann auch die Humeruslänge (HL) vermessen werden, also die Länge des Oberarmknochens.

Welche Bereiche der Frauenarzt genau vermisst, hängt nicht zuletzt davon ab, wie das Baby gerade liegt und wie sehr es sich bewegt. Alle ermittelten Werte notiert er im Mutterpass.

Die Femurlänge multipliziert mit dem Faktor sieben ergibt die ungefähre Scheitel-Fersen-Länge (SFL).

Wenn Sie sich dafür entscheiden, dass ein Arzt zusätzlich die körperliche Entwicklung ihres Kindes ermitteln soll, untersucht er das Baby im Ultraschall von Kopf bis Fuß auf Auffälligkeiten (erweiterte Basis-Ultraschalluntersuchung):

  • Kopf: Überprüfung von Gehirn und Form des Kopfes
  • Hals / Rücken: Gibt es Auffälligkeiten?
  • Brustraum: Position und Funktion des Herzens
  • Rumpf: Überprüfung verschiedener Organe