Eine Schwangere mit Ultraschallbild.
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14. SSW (Schwangerschafts­woche)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 30.12.2021

Etwa ab der 14. SSW ist es sinnvoll, mit leichtem Sport zu beginnen, damit Sie während der weiteren Schwangerschaft und für die Geburt fit sind. Ab der 14. SSW kann der Bauch allmählich größer werden. Während der Bauch in dieser Schwangerschaftswoche nur etwas "dicker" als normal erscheint, ist der Östrogenspiegel der werdenden Mutter schon stark gestiegen. Viele Frauen berichten gerade in dieser Phase über Schwangerschaftsbeschwerden wie ein Ziehen im Unterleib, Schlafstörungen, Unruhe oder Zahnfleischprobleme. Manchmal können Ärzte schon ab der 14. SSW mittels einer Ultraschalluntersuchung das Geschlecht des Babys bestimmten.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

14. Schwangerschaftswoche (SSW)

Was passiert in der 14. SSW?

Bei Ihrem Kind ist jetzt das Geschlecht zu erkennen – vielleicht kann es Ihnen Ihr Arzt beim nächsten Ultraschall schon verraten.

Was bedeutet 14. SSW?

In der 14. SSW ist der Fötus etwa zwölf Wochen alt – der Unterschied zwischen Lebensalter und Schwangerschaftswoche kommt daher, dass die ersten zwei Schwangerschaftswochen lediglich der Berechnung dienen. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt.

In der 14. SSW sind Sie 13 Wochen und x Tage schwanger – die 14. SSW besteht demnach aus den Tagen:

  • 13+0 = 1. Tag der 14. SSW
  • 13+1 = 2. Tag der 14. SSW 
  • 13+2 = 3. Tag der 14. SSW
  • 13+3 = 4. Tag der 14. SSW
  • 13+4 = 5. Tag der 14. SSW
  • 13+5 = 6. Tag der 14. SSW
  • 13+6 = 7. Tag der 14. SSW

Bis zum errechneten Geburtstermin sind es nun noch etwa 26 Wochen.

 

Die Mutter in der 14. SSW

In der 14. Schwangerschaftswoche (SSW) ist der Östrogenspiegel der werdenden Mutter soweit gestiegen, dass sie zunehmend an Schlaflosigkeit und Unruhe leiden kann. Durch die hormonelle Umstellung ist außerdem das Immunsystem beeinträchtigt, sodass viele Schwangere in dieser Zeit häufiger Erkältungen, Zahnfleischbluten oder Harnwegsinfektionen bekommen. In der Schwangerschaft ist zwar Vorsicht bei der Medikamenteneinnahme geboten – das Immunsystem lässt sich aber auch durch ausreichend Bewegung, frische Luft und gesunde Ernährung stärken. 

Das sollten Sie in der 14. SSW beachten!

Wenn die Beschwerden in dieser Zeit zu stark sind, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt darüber sprechen, was Sie dagegen tun können beziehungsweise welche Medikamente Sie auch in der Schwangerschaft einnehmen dürfen. Verzichten Sie unbedingt darauf, Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel in Eigenregie einzunehmen!

Zähne

"Jede Schwangerschaft kostet die Mutter einen Zahn" – diesen Spruch hat sicher jede werdende Mutter einmal gehört. Tatsächlich ist etwas dran an der alten Weisheit, denn für den Knochenaufbau benötigt der Fötus in dieser Zeit vermehrt Calcium. Nimmt die Schwangere nicht ausreichend Calcium mit der Nahrung auf, wird es unter anderem ihren Zähnen entzogen. Das lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung in der Schwangerschaft vermeiden. Machen Sie jetzt einen Termin beim Zahnarzt aus, um Schäden an den Zähnen vorzubeugen.

Außerdem ist die richtige und gründliche Zahnhygiene wichtig. Morgens und abends und möglichst nach jeder Mahlzeit ist Zähneputzen und das Verwenden von Zahnseide Pflicht. So lässt sich das hormonell bedingte Kariesrisiko verringern.

Auch häufiges Zahnfleischbluten ist während der Schwangerschaft aufgrund der stärkeren Durchblutung des Körpers normal. Abhilfe bei Entzündungen und Blutungen kann ein mildes und entzündungshemmendes Mundwasser schaffen.

Häufiges Erbrechen in der Schwangerschaft, etwa aufgrund von Morgenübelkeit, kann den Zahnschmelz schädigen. Mit fluoridhaltigem Speisesalz, Zahnpasta oder Fluortabletten können Sie den Zahnschmelz jedoch zum Wiederaufbau anregen. Mit einem speziellen Fluorlack kann der Zahnarzt die Zähne außerdem vorbeugend vor Angriffen der Magensäure schützen.

Sport

Während man in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft etwas vorsichtiger sein und abrupte und zu starke Bewegungen vermeiden sollte, ändert sich dies im 4. Schwangerschaftsmonat. Denn ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel kann sich ein leichtes Training positiv auf Ihr Wohlbefinden und das Ihres Babys auswirken und typischen Schwangerschaftsbeschwerden vorbeugen. Ihr Puls sollte während der sportlichen Aktivitäten jedoch nicht schneller als 130 Schläge pro Minute gehen.

Vermeiden Sie Extrem- und Kampfsportarten während der Schwangerschaft.

Im Wasser können Schwangere gut entspannen, da der Bauch getragen und der Rücken vorübergehend entlastet wird. Wassersport bietet sich deshalb zur Geburtsvorbereitung und zum Fithalten während der Schwangerschaft an. In speziellen Aquafitness- oder Wasseraerobic-Kursen für Schwangere können Sie lernen, wie Sie sich fit halten können. Aber auch ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft sind gut.

Regelmäßige Bewegung liefert Ihnen außerdem ausreichend Energie für die kommende Zeit und die Geburt. Das tut nicht nur Körper und Seele gut, sondern ist auch wichtig, damit später die Wehen selbstständig einsetzen können. Hat der Körper zu wenig Energie, kann er die Wehen möglicherweise nicht aufrechterhalten. Das kann dazu führen, dass die Geburt künstlich eingeleitet werden muss.

 

Der Fötus in der 14. SSW

In der 14. Schwangerschaftswoche (SSW) ist der Fötus etwa 7,1 Zentimeter groß und wiegt etwa 25 Gramm. Die Gebärmutter ist in dieser Woche etwas kleiner als eine Honigmelone. Im Ultraschall lassen sich nun die äußeren Geschlechtsorgane des Fötus unterscheiden.

Achtung: Beim nächsten Ultraschall ist das Geschlecht Ihres Kindes womöglich deutlich zu erkennen. Wenn Sie jetzt noch nicht wissen möchten, ob Sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen, sondern sich lieber bei der Geburt überraschen lassen möchten, teilen Sie das unbedingt Ihrem Arzt mit, damit er sich nicht "verplappert".

Die Talgdrüsen bilden nun die sogenannte Käseschmiere, die den Körper des Fötus bedeckt und seine Haut schützt. Auch die ersten Haaransätze entstehen nun und entwickeln sich später (etwa um die 19. SSW) zur sogenannten Lanugo-Behaarung. Diese bedeckt manchmal noch nach der Geburt den gesamten Körper des Babys und fällt dann nach und nach aus.

Spätestens in der 14. SSW funktioniert neben dem Hand-Greif-Reflex auch der Saugreflex des Fötus: Schwimmt zufällig die kleine – schon deutlich als solche erkennbare – Hand vorbei, lutscht er gerne mal am Daumen. Der Fötus bewegt sich jetzt gezielter – nicht mehr lange, und Sie merken, wie Ihr Baby sich bewegt und spüren die ersten Tritte und Knüffe.

Nase, Lippen, Augen, Ohren und Kinn haben mittlerweile recht deutliche Konturen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Haaren, Wimpern und Augenbrauen lassen sie ein kleines Babygesicht erkennen, das bald die hohe Stirn runzeln und Grimassen schneiden kann.

Fruchtwasser

Das Fruchtwasser wird in der 14. SSW etwa alle drei Stunden vollständig ausgetauscht. Der Fötus schwimmt permanent in derzeit etwa 100 Millilitern Fruchtwasser, das er einerseits schluckt und andererseits wieder ausscheidet. Mit dem wachsenden Bauch steigt auch die Menge an Fruchtwasser: Bis zur Geburt wird sie sich auf etwa einen Liter erhöhen.

Sowohl Größe als auch Gewicht des Babys entwickeln sich mit fortschreitender Schwangerschaft immer individueller. Die genannten Werte können daher nur Durchschnittswerte sein. Wenn die Daten Ihres Kindes von diesen Werten abweichen, ist das kein Grund zur Besorgnis.

 

Vorsorgeuntersuchungen in der 14. SSW

Zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche kann die sogenannte Nackenfaltenmessung durchgeführt werden. Sie dient dazu, bestimmte genetische Erkrankungen wie das Down-Syndrom sowie bestimmte Herz- und Skelettfehler auszuschließen oder zu erkennen.

Die Nackenfaltenmessung ist keine Kassenleistung. Wenn sich werdende Eltern für die Untersuchung entscheiden, müssen sie diese selber zahlen. Es sei denn, der Frauenarzt sieht einen erhöhten Bedarf, etwa im Rahmen einer Risikoschwangerschaft. Dann können die Krankenkassen die Nackentransparenzmessung in einigen Fällen übernehmen.