Zu viel Schlaf: Ist das ungesund?
Schlaf dient der Regeneration des Körpers. Dass Schlafmangel negative Folgen hat, ist bekannt. Doch auch zu viel Schlaf kann ungesund sein. Warum das so ist, welche Folgen drohen und wann die Schlafdauer zu lang ist.
Wie viel Schlaf ist zu viel?
Erwachsene Menschen benötigen etwa 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Weniger Schlaf ist schlecht, aber auch wer regelmäßig deutlich mehr als zehn Stunden schläft, hat gesundheitliche Nachteile. Wichtig ist dabei, dass über längere Zeit zu viel geschlafen wird. Wer einmal 12 Stunden schläft, war vermutlich einfach nur sehr erschöpft und hat keine negativen Konsequenzen zu erwarten.
Welche Folgen hat zu viel Schlaf?
Wer dauerhaft zu viel schläft, muss mit einigen Symptomen und negativen Folgen für die Gesundheit rechnen, die ähnlich zu denen bei Schlagmangel sind:
- Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt: Da die Gefäße lange Zeit nicht belastet werden, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen damit verbundenen früheren Tod nachweislich an. Zu viel Schlaf wird auch mit dem Entstehen eines metabolischen Syndroms in Verbindung gebracht.
- Gewichtszunahme: Durch Schlaf von mehr als zehn Stunden wird automatisch die Zeit reduziert, in der wir uns bewegen, außerdem verändert sich der Stoffwechsel – es kommt zur Gewichtszunahme.
- Risiko für Diabetes Typ 2 steigt: Mit steigendem Gewicht erhöht sich auch das Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Außerdem kommen der Stoffwechsel und die Hormone wie Insulin durch zu viel Schlaf durcheinander, was ebenfalls Diabetes begünstigt.
- Müdigkeit: Da der Biorhythmus gestört wird, fühlen sich Menschen nach zu viel Schlaf ebenfalls meist nicht ausgeschlafen.
- Risiko für Depressionen erhöht sich: In einer Zwillingsstudie zeigten 50 Prozent der Menschen, die mehr als neun Stunden schliefen, eine Veranlagung zu Depressionen.
- Schmerzen in Knochen und Gelenken: Durch das lange Liegen kann es zu Problemen wie Rückenschmerzen kommen. Laut einer Studie neigen sogar die Gelenke vermehrt zu Entzündungen bei zu viel Schlaf.
- Gehirnleistung lässt nach: Das Gehirn und seine Leistung sowie die Konzentrationsfähigkeit lassen bei zu viel Schlaf ebenso wie bei zu wenig Schlaf nach.
Zu viel Schlaf - was tun?
Wer dauerhaft zu viel schläft und zusätzlich Symptome wie Konzentrationsstörungen an sich feststellt, sollte in der hausärztlichen Praxis vorstellig werden, um abzuklären, ob nicht eine Erkrankung wie eine depressive Episode dahinter steckt. Im Zweifel kann auch im Schlaflabor untersucht werden, wie der Schlaf wirklich ist und ob alle Schlafphasen durchlaufen werden.
Ansonsten ist es sinnvoll, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten und sich den Wecker zu stellen, sodass das Schlafpensum in einem gesunden Rahmen bleibt, und nicht zu viel geschlafen wird. Wenn tagsüber Müdigkeit aufkommt, hilft es meist, eine Runde an der frischen Luft zu drehen oder eine Pause beispielsweise in Form einer Meditation zu machen.