Man sieht zwei nackte Füße mit rot lackierten Zehennägeln.
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Schweißfüße: Was hilft wirklich?

Von: Onmeda-Redaktion, Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 29.12.2021

Viele Menschen kennen sie, aber niemand spricht gerne darüber: Schweißfüße, verursacht durch vermehrten Fußschweiß. Vor allem wegen des unangenehmen Geruchs stellen sie für viele Betroffene ein Problem dar. Je nach Auslöser kann man selbst einiges tun, um Schweißfüßen vorzubeugen oder die übermäßige Schweißabsonderung zumindest einzudämmen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Wie kommt es zu Schweißfüßen?

Bei Schweißfüßen, in der Fachsprache auch Hyperhidrosis pedum genannt. kommt schnell der Verdacht auf, dass mangelnde Hygiene dem Problem zugrunde liegt. In Kombination mit unangenehmem Fußgeruch scheint kein Zweifel zu bestehen. Schweißfüße sind aber eher Veranlagung. Hinter einer krankhaft vermehrten Schweißbildung stecken oft überaktive Sympathikusnerven im vegetativen Nervensystem (primäre Hyperhidrose).

In manchen Fällen hängt die übermäßige Schweißproduktion mit einer Erkrankung zusammen, zum Beispiel mit einer Schilddrüsenfehlfunktion, also eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Dann spricht man von einer sekundären Hyperhidrose. Manchmal ist aber auch schlicht und einfach das falsche Schuhwerk schuld.

Fest steht: Wer sich nicht regelmäßig die Füße wäscht oder nicht täglich die Socken wechselt, verstärkt das Problem der umgangssprachlich auch Käsefüße oder Stinkefüße genannten Schweißfüße.

Männer sind häufiger betroffen

Vor allem Männer haben häufig mit Schweißfüßen zu kämpfen. Sie haben allgemein mehr Schweißdrüsen – besonders viele davon befinden sich an den Füßen. Wenn es warm ist, können diese bis zu 250 Milliliter Fußschweiß produzieren.

Diese Schuhe begüstigen Schweißfüße

Mögliche Ursachen für Schweißfüße sind oft Schuhe, die zu eng oder zu luftundurchlässig sind, sodass ein feucht-warmes Klima im Schuhinneren entsteht. Besonders berüchtigt sind zum Beispiel Sportschuhe aus synthetischen Materialien, aber auch Arbeitsschuhe oder Gummistiefel können Schweißfüße begünstigen.

Wichtig ist beim Schuh, dass er luftdurchlässig ist und die Feuchtigkeit nach außen gelangen kann. Außerdem braucht die Haut Luft zum Atmen. Neben den Schuhen können auch Socken aus synthetischen Materialien Käsefüße verursachen. Geeigneter sind Socken aus Naturfasern wie zum Beispiel Baumwolle – sie saugen den Fußschweiß besser auf und halten den Geruch in Schach.

Schweißfüße durch Emotionen

Weitere Auslöser für eine übermäßige Schweißabsonderung können starke Gefühlsregungen sein – Ärger, Stress, Angst, Nervosität oder Freude lösen bei manchen Menschen einen besonders starken Schweißfluss aus. Da sich an den Füßen besonders viele Schweißdrüsen befinden, können diese dann schnell ins Schwitzen geraten.

Darüber hinaus gibt es bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortikosteroide, die die Schweißproduktion anregen.

Wann riecht Fußschweiß?

Fußschweiß wird erst problematisch, wenn seine Inhaltsstoffe mit harmlosen Bakterien, die sich auf der Haut befinden, in Berührung kommen. Dadurch verändern sich die Inhaltsstoffe und erst dann entsteht der stechende Geruch der Stinkefüße – vorher riecht der Schweiß völlig neutral.

Vor allem im feucht-warmen Milieu von geschlossenen Schuhen kann schnell Schweißgeruch entstehen. Denn hier gedeihen Bakterien besonders gut. Der abgesonderte Schweiß verdunstet nur schlecht und bietet zusätzlich eine gute Grundlage für Bakterien. Es bilden sich Abbau- und Zersetzungsprodukte, die für den Schweißgeruch verantwortlich sind.

Außer dem unangenehmen Geruch besteht das Problem bei Schweißfüßen vor allem auch darin, dass sie beste Voraussetzungen für die Entstehung von Fuß- und Nagelpilz sowie von Ekzemen bieten. Pilze und Bakterien fühlen sich in dem warmen und feuchten Klima wohl und wachsen hier deshalb besonders gut. Ekzeme zwingen die*den Betroffene*n, sich zu kratzen und können Wundinfektionen hervorrufen.

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Tipps gegen Schweißfüße

Gegen die Veranlagung zu Schweißfüßen kann man leider nichts tun. Dafür gibt es aber einige Möglichkeiten, um den Fußgeruch abzuschwächen. Vor allem gilt: Eine sorgfältige Hygiene ist hier das A & O!

Was tun gegen Schweißfüße?

  • Waschen Sie Ihre Füße täglich mit antiseptischer Seife und Wasser.
  • Wechseln Sie täglich die Socken.
  • Bevorzugen Sie Socken aus Naturfasern wie Baumwolle und meiden Sie synthetische Materialien.
  • Nach dem Waschen: Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig ab, vergessen Sie dabei die Zehenzwischenräume nicht!
  • Anschließend können Sie Ihre Füße mit antiseptischem Puder, Creme oder einem Fußspray mit schweißhemmenden Wirkstoffen behandeln.
  • Nehmen Sie regelmäßig kühle Fußbäder mit Zusätzen wie Eichenrinde, Salbei, Kresse oder Rosenholz. Auch regelmäßige Wechselbäder tun den Füßen gut.
  • Tragen Sie gut sitzende Schuhe aus Leder oder Leinen.
  • Lüften Sie die Schuhe gut aus und lassen Sie sie gut trocknen.
  • Tragen Sie Schuhe nicht ohne Socken.
  • Laufen Sie so oft wie möglich barfuß.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport. Wenn der Körper häufig schwitzt, kann dies dazu beitragen, dass sich die Schweißproduktion insgesamt verringert.
  • Achten Sie allgemein auf einen gesunden Lebensstil: Trinken Sie wenig Alkohol und Kaffee, greifen Sie dafür lieber öfter zu Wasser und verzichten Sie auf Zigaretten. Vermeiden Sie Übergewicht.

Bei krankhaft vermehrtem Schwitzen kommt eine Behandlung mit Aluminiumsalzen infrage, die die Schweißdrüsen verstopfen. Diese werden als Lösung auf die Haut aufgetragen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind eine Iontophorese – dabei erfolgt die Behandlung mit schwachem elektrischem Strom –, Injektionen und die Einnahme von Tabletten.

Liegt der krankhaften Schweißbildung eine andere Erkrankung zugrunde, muss diese vorrangig behandelt werden. Suchen Sie bei übermäßiger und/oder störender Schweißbildung ärztlichen Rat auf, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu besprechen.