eine Frau kämmt ihre grauen Haare
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Warum werden Haare eigentlich grau?

Von: Onmeda-Redaktion, Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften)
Letzte Aktualisierung: 03.03.2022

Haare nehmen für viele Menschen einen mehr oder minder großen Stellenwert im Leben ein – sie gelten in vielen Kulturen als Symbol für Schönheit und Gesundheit. Wenn Haare ausfallen oder grau werden, kann das deshalb sehr belastend sein.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Ob schwarz, braun, rot oder blond – dass die Haare unterschiedliche Färbungen annehmen, verdanken wir dem Farbstoff Melanin. Mit dem Alter lässt die Pigmentierung in den Haaren jedoch nach und das Haar wird grau oder sogar ganz weiß. Warum genau das passiert, weiß man erst seit Kurzem.

In den Haarfollikeln wird auch zu einem geringen Teil Wasserstoffperoxid gebildet. Derselbe Stoff, mit dem sich Millionen von Menschen die Haare blondieren. Wie sich inzwischen gezeigt hat, bilden die Haarfollikel mit zunehmendem Alter immer mehr Wasserstoffperoxid – und produzieren sozusagen einen körpereigenen "Farbstopper". Denn das Wasserstoffperoxid verhindert die Bildung eines bestimmten Enzyms, das der Körper für die Synthese des Farbstoffs Melanin benötigt – und bewirkt so, dass immer weniger Melanin hergestellt wird. Als Folge davon werden die Haare langsam grau.

Wissenswertes über Haare

Medizinisch gesehen sind Haare sogenannte Hautanhangsgebilde. Der sichtbare Teil des Haars besteht aus totem Zellmaterial. Bereits vor der Geburt sind sämtliche Haarfollikel des menschlichen Körpers angelegt, aus denen später Haare wachsen. Nach der Geburt kommen also keine neuen Haarfollikel mehr hinzu.

Jeder Mensch besitzt durchschnittlich fünf Millionen Haare an seinem Körper. Auf dem Kopf befinden sich davon allerdings nur ungefähr 100.000 Stück – die Menge schwankt abhängig davon, welche Haarfarbe man besitzt. Dabei wächst jedes Kopfhaar täglich etwa 0,4 Millimeter. Bis ein Kopfhaar "ausgewachsen" ist und wieder ausfällt dauert es ungefähr drei bis sieben Jahre. Pro Tag verliert man auf diese Weise bis zu 100 Haare. Erst, wenn mehr Haare verlorengehen, spricht man von Haarausfall.