Nikotinentzug: Symptome beim Rauchstopp
Wer mit dem Rauchen aufhört, tut seinem Körper etwas Gutes. Doch der Nikotinentzug bewirkt, dass es sich zunächst nicht so anfühlt.
Die Stärke der Symptome und die Dauer des Nikotinentzugs sind unterschiedlich – nach rund einer Woche ist das Schlimmste jedoch überstanden und nach etwa einem Monat sollten die Entzugserscheinungen nachlassen. Das Verlangen nach der Zigarette kann dagegen noch länger andauern. Kaugummis und Pflaster mit Nikotin können beispielsweise dabei helfen, die Symptome zu lindern. Dran bleiben lohnt sich – schließlich wirkt sich ein Rauchstopp unmittelbar positiv auf die Durchblutung und den Blutdruck sowie das Risiko für Herz- und Krebserkrankungen aus.
Welche Symptome bei einem Nikotinentzug auftreten können und warum Hormone eine wichtige Rolle dabei spielen, lesen Sie hier.
Mit dem Rauchen aufgehört und der Körper spielt verrückt?
Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwitzen, schlechte Laune – gefühlt spielt der Körper von Menschen, die das Rauchen aufgeben, verrückt. Das liegt daran, dass Nikotin auf das zentrale Nervensystem wirkt und sich Stoffwechsel und Hormonproduktion nach dem Rauchstopp erst wieder normalisieren müssen. Es ist ein Anpassungsprozess, der vorübergeht. Wer diese Phase der Entzugserscheinungen durchsteht, gewinnt jedoch vieles, vor allen Dingen eine bessere Gesundheit.
Nikotinentzug: Depressive Verstimmungen sind Symptome
Nikotin dockt an bestimmten Rezeptoren im Gehirn an und fördert die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin. Diese steigern das Wohlbefinden. Das Gehirn gewöhnt sich bei regelmäßiger Zufuhr an die erhöhte Freisetzung und produziert selbst weniger dieser Glückshormone. Stoppt die Nikotinzufuhr plötzlich, kommt es zu einem Mangel – und damit häufig zu einer depressiven Verstimmung. Die hormonelle Veränderung nach dem Rauchstopp ist vorübergehend und dauert nur so lange an, bis das Gehirn die Hormonproduktion wieder reguliert hat.
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Hormonelle Veränderung nach Rauchstopp: Reizbarkeit bei Nikotinentzug
Dopamin und Serotonin wirken außerdem beruhigend und entspannend. Auf das hormonelle Ungleichgewicht beim Nikotinentzug reagiert der Körper daher häufig auch mit Unruhe, Reizbarkeit und Ängsten.
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Nikotin: Konzentrationsprobleme sind Entzugserscheinungen
Unter dem Einfluss des Nervengiftes Nikotin wird auch die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin im Körper erhöht. Die Hormone tragen zur Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Gehirns bei. Darüber hinaus bedeutet der Rauchstopp für viele Tabakabhängige Stress. Bei einem Nikotinentzug kann es deshalb vorübergehend zu Konzentrationsproblemen kommen.
Symptom beim Entzug von Nikotin: Schlafstörungen
Nikotinentzug kann mitunter auch von Schlafproblemen begleitet werden. Das liegt zum einen an Entzugssymptomen wie Unruhe und Reizbarkeit, die das Einschlafen erschweren. Zum anderen am Ungleichgewicht der Neurotransmitter wie Dopamin, die auch für den Schlaf-Wach-Rhythmus eine Rolle spielen.
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Nikotinentzug: Ist Gewichtszunahme ein Symptom?
Ja, Gewichtszunahme ist eine mögliche Auswirkung eines Rauchstopps. Das liegt zum Beispiel daran, dass Nikotin die Stoffwechselrate erhöht und das Hungergefühl unterdrückt. Wer aufhört zu rauchen, hat also möglicherweise mehr Appetit, verbraucht aber zunächst etwas weniger Kalorien als zuvor. Außerdem verbessern sich Geruchs- und Geschmackssinn wieder, das Essen schmeckt also einfach besser. Vielen Ex-Raucher*innen dienen Snacks zudem als Ersatz für die Zigarette. Aber: Dieser Zustand ist vorübergehend.
Verstopfung ist ein Symptom bei Nikotinentzug
Nikotin regt die Darmbewegungen an. Fehlt der Suchtstoff, kann es zu Darmträgheit und somit zur Verstopfung kommen. Langjähriges Rauchen verändert außerdem das Mikrobiom im Darm. Dieses muss sich nach dem Rauchstopp wieder normalisieren. Einen Effekt auf die Verdauung hat zudem Kaffee – und den meiden viele Ex-Rauchende in der ersten Phase, weil sie ihn mit einer Zigarette in Verbindung bringen.
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Entzugserscheinungen beim Rauchstopp: Heftiges Verlangen
Das heftige Verlangen nach dem Suchtstoff Nikotin kennen die meisten Menschen, die das Rauchen aufgeben. Das sogenannte "Craving" kommt vor allem zustande, weil Nikotin das Belohnungssystem im Körper aktiviert – und nach dieser Belohnung verlangt unser Gehirn. In stressigen Situationen und Momenten, die sonst immer mit einer Zigarette verbunden waren, ist das Verlangen häufig besonders stark. Nikotinersatzprodukte wie Pflaster, Sport und Unterstützung von Freunden und Familie sind hilfreich.
Nikotinentzug: Symptome beim ungeborenen Kind?
Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass ein ungeborenes Kind bei einem Nikotinentzug der Mutter Symptome entwickelt. In jedem Fall sind die gesundheitlichen Risiken, die beim Baby entstehen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft raucht, weitaus größer. Sie reichen von einer möglichen Frühgeburt über ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod hin zu Atemwegs- und Entwicklungsproblemen. Und schließlich wird spätestens das neugeborene Kind einen Nikotinentzug durchmachen müssen, wenn die Mutter die ganze Schwangerschaft über geraucht hat.
Wer mit dem Rauchen aufhört, tut seinem Körper etwas Gutes. Doch der Nikotinentzug bewirkt, dass es sich zunächst nicht so anfühlt.
Die Stärke der Symptome und die Dauer des Nikotinentzugs sind unterschiedlich – nach rund einer Woche ist das Schlimmste jedoch überstanden und nach etwa einem Monat sollten die Entzugserscheinungen nachlassen. Das Verlangen nach der Zigarette kann dagegen noch länger andauern. Kaugummis und Pflaster mit Nikotin können beispielsweise dabei helfen, die Symptome zu lindern. Dran bleiben lohnt sich – schließlich wirkt sich ein Rauchstopp unmittelbar positiv auf die Durchblutung und den Blutdruck sowie das Risiko für Herz- und Krebserkrankungen aus.
Welche Symptome bei einem Nikotinentzug auftreten können und warum Hormone eine wichtige Rolle dabei spielen, lesen Sie hier.
- Online-Informationen der Stiftung Gesundheitswissen: Rauchentwöhnung: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/rauchentwoehnung/hintergrund (Abruf: 06/2024)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Hilfe bei Entzugserscheinungen: https://rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/hilfe-bei-entzugserscheinungen/ (Abruf: 06/2024)
- Online-Informationen des Deutschen Ärzteblatts: Entzug von Nikotin und neuen Rauchprodukten: Rauchstopp während der Schwangerschaft: https://www.aerzteblatt.de/archiv/230633/Entzug-von-Nikotin-und-neuen-Rauchprodukten-Rauchstopp-waehrend-der-Schwangerschaft (Abruf: 06/2024)
- Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums: Nikotin. Pharmakologische Wirkung und Entstehung der Abhängigkeit: https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/download/FzR_Nikotin.pdf (Abruf: 06/2024)
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