Entwicklung Baby – 7. Monat
Viele Säuglinge beginnen etwa im 7. Lebensmonat damit, ihre Welt auf allen Vieren zu erkunden – einige können vielleicht schon krabbeln, doch die meisten werden zunächst durch die Gegend rutschen oder rollen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Da will ich hin!
Ob Spielzeug auf dem Boden oder ein interessanter Fleck im Teppich: Ihr Baby möchte zunehmend ohne Hilfe Dinge und Orte außerhalb seiner Reichweite erkunden und verwendet dafür eine Menge Energie. Darum ist spätestens jetzt die Zeit gekommen, Ihre Wohnung kindersicher zu machen.
Das heißt unter anderem:
- Sichern Sie alle vom Kind erreichbaren Steckdosen und Kabel.
- Deponieren Sie Putzmittel, Medikamente und anderes, das nicht in Kinderhände geraten darf, für Ihr Kind unerreichbar.
- Befestigen oder entfernen Sie alles, das umsturzgefährdet ist (Vasen, Kerzenständer etc.).
Bringen Sie für alle Fälle wichtige Telefonnummern (Notarzt, Kinderarzt, Kinderklinik, Giftnotruf, Taxiruf etc.) auf einem gut sichtbaren Zettel in der Nähe des Telefons an.
Das kann Ihr Baby jetzt
Viele Säuglinge beginnen daher im Lauf des 7. Monats, zielgerichtet zu rollen und zu rutschen oder sich durch den Raum zu schlängeln. Dabei kriechen sie zunächst auf dem Bauch und verwenden die Arme, um den Körper vorwärtszuziehen. Einige Babys schieben sich dagegen mit den Armen rückwärts auf ein Ziel zu. Vielleicht erhebt sich Ihr Baby jetzt schon auf die Knie in den Vierfüßlerstand – eine wichtige Vorbereitung auf Krabbeln und selbstständiges Hinsetzen.
Wenn Ihr Kind den Gegenstand, den es haben möchte, erreicht hat, kann es sich jetzt aus der Bauchlage heraus auf beide Arme hochstützen und mit einer Hand nach dem Gegenstand greifen – meist ohne dabei umzufallen.
Es spielt auch keine Rolle, ob Ihr Kind rollt, robbt, rutscht oder krabbelt, um von A nach B zu kommen, und ob es sich dabei vorwiegend seitwärts, rückwärts oder vorwärts bewegt – oder zu dieser Zeit noch mit lustig anzuschauenden Bewegungen auf der Stelle schwimmt. In jedem Fall trainiert es seine Muskulatur, seine koordinativen Fähigkeiten und den Gleichgewichtssinn.
Es ist möglich, dass Ihr Baby die Reihenfolge bestimmter Entwicklungsschritte vertauscht oder sie ganz auslässt. Manche Kinder beginnen beispielsweise irgendwann zu laufen, ohne vorher ausgiebig gekrabbelt zu sein.
Möchte Ihr Kind sich an Ihren Händen hochziehen, können Sie ihm gerne helfen, erste Erfahrungen in der Aufrechten zu machen – es wird sich jetzt vermutlich mit Ihrer Hilfe schon fest auf den Beinen halten können. Fordern Sie es jedoch nicht dazu auf, auf die Beine zu kommen: Das kann seiner Gesundheit schaden! Dasselbe gilt für das aufrechte Sitzen. Der kindliche Körper weiß selbst am besten, wann er bereit ist, den nächsten Entwicklungsschritt zu tun.
Achtung bei Lauflernhilfen! Verwenden Sie keine Lauflernhilfen. Diese halten Ihr Kind zwar aufrecht, unterstützen es aber nicht in seiner Entwicklung. Besser geeignet zum Laufenlernen sind Dinge wie ein Rutscheauto oder ein Puppenwagen, an denen sich Ihr Baby selbstständig hochziehen und sie vor sich herschieben kann. Beschweren Sie diese Dinge jedoch, zum Beispiel mit Wasserflaschen, damit Ihr Kind nicht damit umfällt.
Das nimmt Ihr Baby wahr
Die Sprache Ihres Kindes entwickelt sich im 7. Monat zusehends: Rasch kommen neue Silben und Laute hinzu. Mehr und mehr ist Ihr Säugling in der Lage, Zusammenhänge herzustellen. Er verfolgt rege alles, was um ihn herum geschieht. So lernen Babys im Verlauf des 7. Monats, Stimmungen besser einzuschätzen und zu imitieren.
Im 7. Monat können Babys außerdem zum ersten Mal verstehen, dass Dinge, die sich in Behältern befinden, separate Gegenstände darstellen. Bis jetzt hat Ihr Kind eine mit Flüssigkeit gefüllte Flasche oder eine mit Bausteinen gefüllte Kiste als einen kompletten Gegenstand wahrgenommen. Jetzt wird ihm klar, dass Flasche oder Kiste auch leer sein können und die Dinge, die sich darin befinden, herausgenommen werden können. Jetzt beginnt daher die Zeit, in der Ihr Kind Behälter um Behälter leeren wird.
So reagiert Ihr Baby
Bei vielen Babys verstärkt sich in dieser Zeit das Fremdeln. Ihr Kind erlebt die Trennung von Ihnen nun immer deutlicher, je mobiler und aufmerksamer es wird. Außerdem erweitert sich seine Welt rasant um neue Erfahrungen – für Säuglinge ein Grund, sich permanent bei den Eltern rückzuversichern, dass alles in Ordnung ist.
Achten Sie daher jetzt genau darauf, wie sie selber reagieren! Wenn Ihr Baby sich beispielsweise stößt, wird es umso erschrockener reagieren und vielleicht weinen, wenn auch Sie erschrocken reagieren. Beobachten Sie Ihr Kind: Vermutlich wird es zunächst den Blick auf Sie richten, bevor es auf eine Situation reagiert. Sie können bis zu einem gewissen Punkt seine Reaktion beeinflussen, indem Sie bei Schreckmomenten ruhig bleiben und erst einmal abwarten. So geben Sie Ihrem Baby die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist.
Jedes Kind entwickelt sich individuell. Die genannten Entwicklungsschritte können daher nur Anhaltspunkte sein. Wenn Ihr Baby von dieser Entwicklung abweicht, ist das kein Grund zur Besorgnis. Wenn Sie dennoch beunruhigt sind, besprechen Sie sich mit Ihrem Kinderarzt.
Tipps für den 7. Monat
Vielleicht reagiert Ihr Baby jetzt schon erfreut auf das und dreht sich zu Ihnen um, wenn es Sie im Spiegel sieht.
Im 7. Monat hat es außerdem die Fähigkeit verbessert, Gegenstände nicht nur mit beiden Händen festzuhalten, sondern sie mit einer Hand zu greifen und von einer Hand in die andere zu geben. Mit großer Freude wird es sich jetzt von Ihnen Behälter füllen lassen, nur um diese dann wieder und wieder auszukippen. Machen Sie ein Spiel daraus, Ihr Kind wird es Ihnen mit Lachen und Glucksen danken.
Das ist im 7. Monat wichtig
Wenn nicht schon im 6. Monat geschehen, steht jetzt die nächste Vorsorgeuntersuchung an:
- : 6.-7. Monat
Nehmen Sie die Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahr – sie dienen dazu, Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen frühzeitig zu erkennen. Je früher Probleme erkannt werden, desto besser kann man sie behandlen. Außerdem können Sie diese Termine dazu nutzen, Unsicherheiten und Fragen direkt mit dem Kinderarzt zu besprechen.